Hallo, bei uns im Keller war letztes Jahr ein Rohrbruch und die Luft dort fühlt sich heute noch feucht an (es ist ein Gebäude, dort ist der Keller noch nicht gefliest). Nun habe ich eine Wetterstation unten aufgestellt, die zeigt mir heute morgen 53% Luftfeuchte an. Dazu habe ich einen Mikrocontroller mit DHT22 Sensor, der zeigt mir eine Feuchte zwischen 70-80% an. Wem soll ich nun glauben?
nimm ein normales analoges Hygrometer - so eines mit Pferdehaar - innen am Zeiger. Dann legst Du das über nacht in total nasse Handtücher - kalibriert dann morgens auf 100% ..und machst Deine Keller Messung
sunshineh schrieb: > Nun habe ich eine Wetterstation unten aufgestellt, die zeigt mir heute > morgen 53% Luftfeuchte an. Dazu habe ich einen Mikrocontroller mit DHT22 > Sensor, der zeigt mir eine Feuchte zwischen 70-80% an. Wem soll ich nun > glauben? Grundsatz jeder Meßtechnik: Miss niemals zweimal, denn Du weisst dann nicht, welche der beiden Messungen richtig ist. :-) Ohne drittes Meßgerät (Drei-Uhren-Problem) kannst Du keine sichere Feststellung treffen.
sunshineh schrieb: > Hallo, > > bei uns im Keller war letztes Jahr ein Rohrbruch und die Luft dort fühlt > sich heute noch feucht an (es ist ein Gebäude, dort ist der Keller noch > nicht gefliest). > Nun habe ich eine Wetterstation unten aufgestellt, die zeigt mir heute > morgen 53% Luftfeuchte an. Dazu habe ich einen Mikrocontroller mit DHT22 > Sensor, der zeigt mir eine Feuchte zwischen 70-80% an. Wem soll ich nun > glauben? Das kommt daher, dass die Luftfeuchtigkeit in Abhängigkeit zur Temperatur errechnet wird. Daher - glaub der Wetterstation.
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Kannst du u. U. mit der lokalen Wettervorhersage vergleichen. Zumindest bekommst du einen groben Hinweis. Es gibt auch ein Datenblatt für den DHT22. Welche Wetterstion hast du? P. S. Hier sind es 75 % rel. F. ;)
Man kann sich sehr einfach Prüflösungen machen und dann die Hygrometer vergleichen. Siehe http://www.s-elabor.de/k00002.html Wenn du es genau haben willst, musst du dir ein Aspirationpsychrometer bauen. Das ist so aufwendig auch nicht.
Harald schrieb: > Kannst du u. U. mit der lokalen Wettervorhersage vergleichen. Zumindest > bekommst du einen groben Hinweis. Es gibt auch ein Datenblatt für den > DHT22. > > Welche Wetterstion hast du? Die kennen bestimmt den Keller vom TO.
Die Variante mit den Prüflösungen ist Top. Die Lösung mit Natriumchlorid (NaCl, Kochsalz) sollte sich heute Abend in 30 Minuten herstellen lassen und ist für einen Kalibrierpunkt um 75 % (rel. Feuchte) bestens geeignet. Auch ohne Laborbedingungen lässt sich dabei eine ausreichende Genauigkeit (-+5%) erzielen.
Philipp G. schrieb: > Harald schrieb: >> Kannst du u. U. mit der lokalen Wettervorhersage vergleichen. Zumindest >> bekommst du einen groben Hinweis. Es gibt auch ein Datenblatt für den >> DHT22. >> >> Welche Wetterstion hast du? > > Die kennen bestimmt den Keller vom TO. Mitdenken ist angesagt.
Die Dinger sind "Schätzeisen". Habe mal DH11, DHT22, BME280 und ein altes Temperatur/Feuchte-Messgerät von ELV miteinander verglichen (draußen). Ordentliche Abweichungen in einer Breite von ca. 30 - 35 % Messwert. Mit den Messwerten der lokalen Messtation (um die Ecke :-) ) abgeglichen hat sich herausgestellt, das das alte ELV-Gerat der Wahrheit am nächsten kam.
Hier wird das Kalibrieren von Luftfeuchtesensoren sehr schön beschrieben: http://www.s-elabor.de/k00002.html
Dieter F. schrieb: > Ordentliche Abweichungen in einer Breite von ca. 30 - 35 % Messwert. > > Mit den Messwerten der lokalen Messtation (um die Ecke :-) ) abgeglichen > hat sich herausgestellt, das das alte ELV-Gerat der Wahrheit am nächsten > kam. Das kann ich nur bestätigen. In meiner Garage habe ich: - Eine Wetterstation - Einen Entfeuchter - Eine WIFI Kamera, die mir auch noch Temperatur und Luftfeuchtigkeit anzeigt. Während 'Temperatur' bei allen Geräten immer gleich angezeigt wird, scheint das Thema Luftfeuchtigkeit nicht so einfach zu sein. Abweichungen bis zu 30% zeigen die durchs Band. Ich hatte noch nie den Fall, dass die auch nur annährend das selbe gezeigt hätten.
Das muss aber nicht zwingend nur am „bescheidenen“ Sensor liegen. Das Design für die Gehäuseintegration spielt auch eine Rolle. Für meine Hütte habe ich 14 Funk-Sensoren gebaut, gemischt mit DHT22, DHT11, BME280 - mehr als 5% lagen die nicht auseinander. Entweder hast Du ein Montags-Exemplar erwischt oder billige Fälschungen aus CN...
Hallo, Uwe D. schrieb: > Für meine Hütte habe ich 14 Funk-Sensoren gebaut, gemischt mit DHT22, > DHT11, BME280 - mehr als 5% lagen die nicht auseinander. ein FOST02 (China-SHT11 von 2009) und ein China-BME280 stehen auf dem balkon nebeneinander und verhalten sich ähnlich. Das Reaktionsverhalten beider ist ziemlich unterschiedlich bei relativ schnelle Änderungen sind sie sich meist erst nach 2 Stunden wieder einig. Außerdem scheinen sie sich "abgesprochen" zu haben, es hat mehrere Wochen gedauert, bis dieser Zustand sich so eingespielt hat. Am Anfang stimmten sie um 50% nahezu überein, um 70% ging der FOST02 um etliches vor oder der BME280 nach. Im Moment: BME280 11,0 Grad, 70%, der FOST02 10,6 Grad 67%. Gruß aus berlin Michael
53% Luftfeuchte für eine Keller ist "Furztrocken" http://www.kandrsmith.org/RJS/Misc/Hygrometers/calib_dht22.html
Walter K. schrieb: > Dann legst Du das über nacht in total nasse Handtücher - kalibriert dann > morgens auf 100% ..und machst Deine Keller Messung Da kann man lieber eine gesättigte Natriumchlorid-Lösung (Kochsalz) nehmen. Die sollte bei Raumtemperatur in der Luft darüber 75% rH erzeugen.
Walter K. schrieb: > Dann legst Du das über nacht in total nasse Handtücher - kalibriert dann > morgens auf 100% ..und machst Deine Keller Messung Na ja, das ist das, was man eigentlich "regenerieren" nennt (für Haar-Hygrometer). Kalibrieren mit Salzlösungen.
Die Luftfeuchtemessung in den DHTs kannst du vergessen. Ich hatte eine Zeit lang einen DHT11 im Gartenhaus im Einsatz. Draußen hängt eine einigermaßen professionelle (wenn auch seit langem nicht mehr kalibrierte) Wetterstation. Drinnen einen DHT11. Eigentlich nur zur Temperaturmessung, die Luftfeuchtigkeit habe ich aber mit aufgezeichnet. Es geht jetzt hierbei allerdings noch nichtmal um die Präzision, sondern vielmehr darum, dass der DHT in den Wintermonaten anfing permanent auf 100% festzuhängen. Anfangs erholte er sich noch, scheinbar, wenn er bei Wärme wieder trocknete. Später hing er dauerhaft. Allein das kann schon die Abweichung des DHTs bei dir erklären. Mittlerweile habe ich ihn durch einen BME280 ersetzt. Die DHT Sensoren mögen für den Innenbereich geeignet sein, im Außenbereich oder in sehr feuchten Umgebungen wie deinem Keller würde ich sie aber nicht einsetzen.
Da hat einer einen ganz genauen Blick auf diese Problematik geworfen: http://www.kandrsmith.org/RJS/Misc/Hygrometers/calib_many.html
R.M. schrieb: > > Die DHT Sensoren mögen für den Innenbereich geeignet sein, im > Außenbereich oder in sehr feuchten Umgebungen wie deinem Keller würde > ich sie aber nicht einsetzen. Und genau das ist der Punkt: von 0-50^C und 20-90% RH steht im Datenblatt. Und damit ist „Außen“ eher für Süditalien ohne Ätna geeignet :-)
R.M. schrieb: > Es geht jetzt hierbei allerdings noch nichtmal um die Präzision, sondern > vielmehr darum, dass der DHT in den Wintermonaten anfing permanent auf > 100% festzuhängen. Anfangs erholte er sich noch, scheinbar, wenn er bei > Wärme wieder trocknete. Später hing er dauerhaft. Allein das kann schon > die Abweichung des DHTs bei dir erklären. Mittlerweile habe ich ihn > durch einen BME280 ersetzt. Der BME280 hat bei mir nach einigen Monaten im Freien auch das 100%-Problem. Nach etlichen Tagen des Trocknens bei 25 °C und ~ 45% tut er offenbar wieder. Für mich ist das Teil damit nicht grundsätzlich freiluftgeeignet. Die Spezifikation deutet das auch an. Gruß Jens
SHT15 oder neuerdings SHT35. Kostet halt ein paar Pennys mehr, aber funktioniert sehr genau und zuverlässig. Läuft bei mir seit 2 Jahren auf den Balkon.
sunshineh schrieb: > Wem soll ich nun glauben Ist zwar älter, aber dem DHT22. Kommerzielle Wetterstationen sind oft Pfennigfuchserei und grottenschlecht. Schon Temperaturen werden mit +/-2 GradC gemessen, legt man 10 digitale Thermometer nebeneinander erstecken sich die Messwerte über 4 GradC, vor allem kabelgebundene Fernthermometer zeigen unterschiedlichstes an wenn man das Anzeigemodul anders temperiert aber der Sensor gleich bleibt. Bei Feuchte werden die billigsten Sensoren verwendet, z.B. Dew-Sensoren vergewaltigt als Hygrometer. Grund: Die mechanischen Bimetall-Thermometer und Haarhygrometer waren noch schlechter, der Privatkunde ist also Schätzwerte gewohnt. Profiinstrumente waren besser aber auch teurer.
Nur mal so, was die SHTx5 so bringen. 2 SHT35 Sensoren zusammengebunden, 5min gewartet und im Raum gemessen: rH: 60.49 T: 23.57 rH: 60.04 T: 23.61 Dann als Vergleich mit dem SHT15 Sensor (vor ca. 10 Jahren gekauft) auf dem Balkon gemessen (alle zusammengebunden und 15min gewartet): SHT 15: rH: 71.3 T: 21.6 SHT 35: rH: 69.89 T: 21.48 SHT 35: rH: 69.40 T: 21.51 Der SHT15 läuft doch schon 3 Jahre (Dez. 2015) auf dem Balkon und lag vorher einige Jahre in meiner Schublade. Die beiden SHT35 sind ca. 1 Jahr alt und liegen drinnen. Für die SHT15 hatte ich damals >25€ bezahlt. Die heutigen SHT35 sind noch besser und für knapp unter 10€ zu bekommen. Wer sich da die DHT antut ist selber schuld.
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