Forum: PC Hard- und Software [suche] AMD Athlon 64 X2 taugliches board oder Reparaturhinweis


von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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ich habe hier einen "abgesoffenen" (Hochwasserschaden, Keller geflutet) 
Rechner. Er stand ca. 5 cm tief im Wasser. Abgesoffen war wohl nur das 
Mainboard, es ist ein

Gigabyte GA MA770 DS3 Rev. 2.0
CPU: AMD Athlon 64 X2

Nach intensiver Trocknung habe ich mich nun getraut, die einzelnen 
Komponenten separat zu testen. Die verbaute SSD und eine SATA Festplatte 
sind ok, da geeignet "hoch" gelegen.Insofern sind die gespeicherten 
Daten schon mal abgreifbar.

Das Mainboard hat aber vermutlich einen Schlag weg. Interessanterweise 
war die CMOS Batterie noch bei 3V. Das Board lässt sich zwar ein, aber 
nicht aus schalten (nach meinem Verständnis sollte das eine unabhängige 
Power-On-Schaltung sein)

Eine PCI "debug card" Typ pi49q zeigt nix an auf der POST Code Anzeige. 
PCI Signal RST ist permanent "grün".

--> Hat jemand einen Tip für mich für den Power-On-Reset Mechanismus auf 
gängigen Motherboards?

--> oder (noch schöner): Hätte jemand für mich ein Ersatz-Board was 
derjenige los werden möchte? Gerne kostenlos.

Die Besitzerin des Rechners ist H4 Empfängerin, kann sich keine 
aufwändigen Reparaturen leisten. Mehr als ein Kaffe & Stück Kuchen ist 
da für meine Reparaturbemühungen leider auch nicht drin.

: Verschoben durch Moderator
von michael_ (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> Das Board lässt sich zwar ein, aber
> nicht aus schalten (nach meinem Verständnis sollte das eine unabhängige
> Power-On-Schaltung sein)

Auch bei sehr langen drücken?
Evtl. BIOS Einstellung.

Ansonsten so einen Steckdosenschalter nehmen.
Ist sowieso besser.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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michael_ schrieb:
> Auch bei sehr langen drücken?
> Evtl. BIOS Einstellung.

Das Board fährt überhaupt nicht hoch. Wenn da irgend ein Stückchen Code 
abgearbeitet werden würde, würde die POST Anzeigeplatine irgendwas 
melden. Tut sie aber nicht.

Die gesamte Power-on (&off) / Reset Schaltung scheint zu klemmen.

> Ansonsten so einen Steckdosenschalter nehmen.
> Ist sowieso besser.


verstehe ich nicht.

von michael_ (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> Das Board lässt sich zwar ein, aber
> nicht aus schalten

Wegstaben V. schrieb:
> Das Board fährt überhaupt nicht hoch.

Was denn nu?

von Teo D. (teoderix)


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michael_ schrieb:
> Was denn nu?

Vergiss es einfach, ist der mühe nicht wert.

von mhh (Gast)


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Stelle die USB-Versorgung auf die 5 V Standby. Messe an allen internen 
USB-Anschlüssen ob die 5 V an den Pfostensteckern anliegen.

Ich hatte den Fall wo ich die 5 V Standby schienen musste, weil eine 
Verbindung zwischen den Lagen unterbrochen war und die 
Ein-Aus-Reset-Mimik deshalb nicht richtig versorgt wurde.

Wegstaben V. schrieb:
> CPU: AMD Athlon 64 X2

AM2, 2+ oder AM3 Prozessor?
Habe u.U. noch ein AM2 Board. Das beschränkt aber die CPU Unterstützung.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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michael_ schrieb:
> Was denn nu?


Ein/ausschalten des Boards ist nach meinem Verständnis eine relativ 
autonome Logik.

Zur Prüfung:

Das Netzteil liefert Bereitschafts-Spannung. Über den Einschalt-Taster 
(der ja am Motherboard aufgesteckt ist) kann ich das Netzteil 
einschalten. Die PowerGood Signalleitung des Netzteils liefert ein ok, 
und das Netzteil bleibt eingeschaltet. Das "Power FlipFlop" der 
Hauptplatine lässt sich also zumindest setzen.

Ausschalten lässt sich das Netzteil jedoch nicht mehr mit der 
10-Sekunden-Drückerei der Einschalt-Taste. Da fehlt mir nun die Idee, 
wie das "Einschalt-Flipflop" wieder zurück gesetzt wird: Ist das 
ebenfalls "Technik ohne µC Logik"?


Irgendwann später in der Prüf- und Hochlauf-Phase käme es zur 
Feststellung, ob CPU und Speicher vorhanden sind, und noch später dann 
die Initialisierung der Bus-Hardware (PCI, PCIe etc), um dann z.B. 
festzustellen, dass keine Videokarte vorhanden ist.

Soweit ich das den Beschreibungen entnehme, wäre das Board sogar in der 
Lage, ohne Prozessor und ohne Speicher "anzustarten", um dann mit 
Gequieke auf seinen Zustand aufmerksam zu machen.

Soweit kommts jedoch laut Diagnose-Karte gar nicht. Für mich sieht es so 
aus, als ob der ganze Einschalt-Zauber noch irgendwo klemmt, denn die 
PCI-Bus-Signal Indikatoren der Diagnose-Karte verheissen nix gutes.

mhh schrieb:
> AM2, 2+ oder AM3 Prozessor?

laut Beschreibung des Boards sogar AM3? Ich bin mir aber nicht ganz 
sicher. Der RAM-Speicher ist jedenfalls ein DDR2. Also doch "nur" AM2 
oder AM2+ ?

https://www.gigabyte.com/Motherboard/GA-MA770-DS3-rev-20#sp

verbaut auf dem Board ist jedoch ein AMD Athlon 64 X2

> Habe u.U. noch ein AM2 Board. Das beschränkt aber die CPU Unterstützung.

passt ja zum vorhandenen Prozessor.

Schade, irgendwer hier im µC Forum hatte sogar mal exakt dieses Gigabyte 
Board zu verschenken gehabt. Ist leider schon was her. Sooo schlecht 
scheint es ja nicht zu sein von seinen technischen Merkmalen.


Teo D. schrieb:
> Vergiss es einfach, ist der mühe nicht wert.

Erkenntnis-Gewinn und Forscherdrang treiben mich an ;-)

: Bearbeitet durch User
von Max M. (maxmicr)


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Hab noch ein Gigabyte GA-M720-US3

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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mittlerweile habe ich raus gefunden: Dder IT8720F scheint der mächtige 
Zauberer zu sein, der das hochfahren kontrolliert.

http://www.datasheetspdf.com/pdf/739483/ITE/IT8720F/1

Grade dieser Bursche sitzt nun genau an der abgesoffenen Kante des 
Motherboards ...

Max M. schrieb:
> Hab noch ein Gigabyte GA-M720-US3

danke, wäre schon mal eine Option. Behalte ich mal im Hinterkopf.

--

was mich wundert: im ersten Beitrag habe ich negative Bewertungen 
erhalten. Ich frag mich blos, warum. Wegen des Hinweises zur Besitzerin? 
Das war meinerseits vollkommen wertefrei.

von mhh (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> laut Beschreibung des Boards sogar AM3?

Ja, diese AM3 Prozessoren können sowohl mit DDR2 & DDR3 Speicher 
umgehen. Deshalb die Frage. Bei AM3 ist das zwar der "Athlon II X2", 
aber wenn man dem keine sonderliche Beachtung schenkt gehen solche 
Details schnell unter in der Fehlerbeschreibung.

https://www.gigabyte.com/Motherboard/GA-MA770-DS3-rev-20#support-cpu

Wegstaben V. schrieb:
> was mich wundert: im ersten Beitrag habe ich negative Bewertungen
> erhalten. Ich frag mich blos, warum. Wegen des Hinweises zur Besitzerin?
> Das war meinerseits vollkommen wertefrei.

Wie kannst du dich auch erdreisten, jemandem unentgeldlich zu helfen. 
Echt mal...

von Anonym (Gast)


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Ansonsten,
Rechner dieser Leistungsklasse gibt es inzwischen "kostenlos" im 
Elektroschrott der nächsten Universität. Jedenfalls sind es hier gerade 
Core2Duos, die nach ~10 Jahren entsorgt werden. Die haben ungefähr die 
gleiche Rechenleistung wie die AM3 Athlon CPUs.

von batman (Gast)


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Ja sowas gibts billig mit allem bestückt auch bei ebay. Als die AM2 noch 
halbwegs aktuell waren, habe ich die Platinen mit defekten Elkos für 2€ 
gekauft und die paar Elkos getauscht.

von michael_ (Gast)


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Was sagt eigentlich die Batterie?
Wie lange war der Rechner unter Wasser?

Dann könnten dort Leitungen korrodiert sein.

von mhh (Gast)


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michael_ schrieb:
> Was sagt eigentlich die Batterie?

Wegstaben V. schrieb:
> Interessanterweise
> war die CMOS Batterie noch bei 3V.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Anonym schrieb:
> Rechner dieser Leistungsklasse gibt es inzwischen "kostenlos" im
> Elektroschrott der nächsten Universität.

da habe ich leider keinen Kontakt zu bzw. Zugriff drauf.

von *.* (Gast)


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Geh nochmal mit Seife und Zahnbürste über die überfluteten Bereiche, 
dann gut spülen und mit vielleicht 80°C in einem Ofen trocknen.

von *.* (Gast)


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(die CMOS-Batterie vorher rausnehmen)

von Teo D. (teoderix)


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*.* schrieb:
> mit vielleicht 80°C in einem Ofen trocknen.

Lieber nicht. Dauert trotzdem viele Stunden. Das unterschätze man 
leichter, als wenn mans einfach 2-3 Tage Trocknen lässt.

Wenns wirklich schneller gehen muss, sollten es schon 110°C sein. Was 
aber für ne bestückte Platine, nicht wirklich zu empfehlen ist.

von *.* (Gast)


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Gibt es dazu Fakten? Bei 80° dampft Wasser ja schon ordentlich. 
Oberflächliches Wasser sollte da schon weg sein, zum Reinsaugen hat man 
ihm hoffentlich nicht viel Zeit gegeben. Ob 2-3 Tage Herumliegen einen 
großen Einfluss auf reingesaugtes Wasser (Platine?) haben bezweifle ich. 
Ob das Reinsaugen überhaupt ein großes Thema ist müsste auch geklärt 
werden.

Übrigens schlage ich das nicht einfach so vor, sondern habe damit u.a. 
schon alte PC-Platinen mit ausgelaufenen NiCd-Akkus gereinigt, die nach 
weiterer Reparatur auch wieder liefen. Das erste Bad war da sogar ein 
längeres Essig-Bad.

Bei dem Board hier vermute ich, dass die 3V von der CMOS-Batterie im 
überfluteten Bereich Korrosion verursacht haben - entweder Kurzschluss 
zu benachbarten Leiterbahnen oder unterbrochene SMD-Rs oder 
Leiterbahnen. Wenn der Akkuhalter selbst untergetaucht war müsste man 
ihn entfernen und darunter reinigen und auf Fraß prüfen.

von Teo D. (teoderix)


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*.* schrieb:
> Gibt es dazu Fakten?

Nö, nich bei mir, nur Jahrelange Berufserfahrung.
Alle bisher verwendeten Temperöfen zum austreiben von Restfeuchte, 
liefen bei 110°C. Je nachdem, was da getrocknet wurde, min. 1h bis ... 
etliche Stunden.

von Matthias K. (mkeller)


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Ich hätte hier anstatt ein AM2 Board noch zwei Fujitsu Esprimo E5625 
Small-Formfactor PCs rumstehen. Haben beide einen lahmen Athlon 3500+ 
drin, den du aber ja gegen den X2 tauschen könntest.

Würde ich gegen Erstattung der Versandkosten abgeben

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Hallo Matthias,

danke für das Angebot. Ein Mit-Forist hat mir das "original" Gigabyte 
Board angeboten (also selbes Modell welches hier diskutiert wird).

Ich schau mal, ob das damit klappt.

von Egon N. (egon2321)


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Ich kann nur dazu raten alle Daten zu kopieren und anschließend diese 
alte Hardware zu entsorgen.

Denn die wird dir jetzt noch früher das Zeitliche segnen, neue Hardware 
kostet nicht mehr viel.

So ein i3 ab der dritten Generation, besser Haswell kostet kaum die 
Welt, braucht wesentlich weniger Energie und zudem hält der auch länger. 
In einen Athlon X2 würde ich persönlich kein Geld mehr investieren.

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