Hallo gehört auch zu Mechanik, und da sich hier die Praktiker als auch Theoretiker und vor allem auch Neugierigen treffen stelle hir hier einfach mal die E-Technik ferne Frage: "Wie funktioniert eigentlich Mörtel?" Jetzt nicht im Hinblick wie nutze ich diesen, was muss ich beachten, welche genaue Sorte für welchen Zweck und ähnliches, sondern wie der Mörtel letztendlich "klebt" und Steine teilweise über Jahrhunderte (oder manchmal eben leider auch deutlich kürzer...) sicher verbindet. Wahrscheinlich benutze ich die falschen Suchbegriffe, aber Google findet sehr viel darüber wie man Mörtel anwendet, was in der Praxis beachtet werden muss, wie sich Mörtel zusammensetzt, selbst irgendwelche Normen und damit verbunden Bauvorschriften findet man und natürlich jede Menge "Produktinformation" also schlicht und einfach: Werbung. Aber was da im Innersten geschieht, welche Verbindungen, Umwandlungen oder was auch immer stattfindet... Dazu habe ich immer noch keine Info gefunden - wer kann (bitte deutschsprachig) mit Links oder eigenen Erklärungen helfen. Schön wären Erklärungen oberhalb des "Sendung mit der Maus" Niveaus aber unterhalb von Chemie- Baustoff- ... Ingenieursliteratur. mfg Steinbeißer
[0, 1] HF [0] https://de.wikipedia.org/wiki/Kalkm%C3%B6rtel [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Zement
Im Mörtel verwendetet man gebrannten Kalk, der nach der Mischung mit Wasser und Sand das Kohlendioxid aus der Luft aufnimmt und sich so zum steinartigen Material umwandelt. Deshalb richt die Luft an einer frich verputzten Wand so frisch.
Hallo Danke für die, geeigneten, Links bzw. gut verständliche Erklärung. Es gibt doch nichts besseres als ein anmelde freies Forum mit breit interessierten Nutzern. Daumen hoch
C. A. Rotwang schrieb: > Deshalb richt die Luft an einer frich > verputzten Wand so frisch. Un warum riecht dann eine mit Lehm verputzte Wand ebenfalls frisch?
g457 schrieb: > [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Zement "Da das opus caementitium widerstandsfähig gegen Wasser war, wurde es zum Bau von Wasserleitungen" Neee, bzw. natürlich, war aber nicht der eigentliche Clou an dem Zeug. Das härtet auch Unterwasser aus. Die alten Römer, die hatten schon erstaunliches drauf. :)
Steinbeißer schrieb: > Danke für die, geeigneten, Links bzw. gut verständliche Erklärung. > > Es gibt doch nichts besseres als ein anmelde freies Forum mit breit > interessierten Nutzern. Doch - eine gewisse Grundkompetenz in der selbstständigen Bedienung einer Suchmaschine.
Und wenn man noch Hirschhornsalz untermischt, dann hat man 5 Minuten Zement. Der verströmt beim Aushärten einen Ammoniakgeruch, weil der gebrannte Kalk sich nicht erst das CO2 aus der Luft ziehen muß, sondern direkt aus dem Hirschhornsalz (Ammoniumcarbonat) holt. Ammoniak bleibt übrig und gast aus.
Gerald B. schrieb: > Und wenn man noch Hirschhornsalz untermischt Geht auch mit Natriumsilikat (Wasserglas). Gruß JRo
Steinbeißer schrieb: > Aber was da im Innersten geschieht, welche Verbindungen, Umwandlungen > oder was auch immer stattfindet... Überwiegend durch mineralische Bindung. Je nach "Bindemittel"(Kalk und/oder Zement)- Zuschlag sind die Mörtel unterschiedlich in ihren Abbindezeiten und Eigenschaften. Grüße
Der wesentliche Abbindevorgang beruht auf der Bildung von Kristallnadeln. https://de.wikipedia.org/wiki/Zement Der häufige Denkfehler liegt darin, vom Trocknen zu sprechen. Die Bildung der Kristallnadeln dauert, ist da vorher was ausgetrocknet, wird es nicht fest. Grüße Bernd
Was für Elektroniker interessant wäre ist die Frage, was für hohe Temperaturen hält abgebundener Zement aus, zum Beispiel wenn man sich selber Zementwiderstände bauen will?
Günter Lenz schrieb: > zum Beispiel wenn man sich selber Zementwiderstände > bauen will? Und wer will das?
Günter Lenz schrieb: > was für hohe Temperaturen hält abgebundener Zement aus, Meiner Meinung nach einige hundert Grad, über 500... Warum? Weil in meinem Ofen ein Stück Schamott fehlt, der Beton aber noch nicht zerbröselt, und das seit 7 Jahren...
Bernd F. schrieb: > Der wesentliche Abbindevorgang beruht auf der Bildung von > Kristallnadeln. > > https://de.wikipedia.org/wiki/Zement Nur ergänzend und damit nicht evtl. der Eindruck entsteht, Kristallbildung sei nur auf Zement beschränkt: Bei allen mineralischen Bindungen findet Kristallbildung statt. Auch bei Gips und Kalk. Allerdings sind dabei die Kristalle auch in ihrer "Bindungsfähigkeit" unterschiedlich, was aber nicht unbedingt nachteilig sein muß. Deshalb verwendet man für Innenputze überwiegend reine Kalkputze, weil die weicher, im Gefüge "offener" und damit "atmungsaktiver" sind. Atmungsaktiv NICHT im Sinn Pettenkofers, der postulierte, daß durch jede Wand Luftaustausch bzw. auch Wasserdampfaustausch mit der Außenluft stattfinden könne. Was natürlich Quatsch ist: Wenn ein Außenputz mit stinknormalem Mörtel, der auch zum Mauern verwendet wird (Volumenteile: 8 Sand, 2 Weißkalkhydrat und 1 Zement), aufgebracht ist, dann ist dieser Putz dicht. SONDERN in dem, daß über den Innenputz Wasserdampf-Aufnahme ermöglicht wird. Der aber auch wieder (nur) in den Innenraum "zurückverdampfen" kann. Wodurch ein Innenputz zu gutem "Raumklima" beitragen kann. W.o. wurde auch "Lehmmörtel" genannt. Im engeren Sinn ist das aber gar kein Mörtel, weil Lehm nicht irreversibel erstarrt. Er kann zwar durch Trocknung fester werden, was aber mit Schrumpfung und Mikrorissen einhergeht. Unbestritten ist dabei, daß er noch atmungsaktiver als jeder Mörtel ist, der abbindet. > Der häufige Denkfehler liegt darin, vom Trocknen zu sprechen. > Die Bildung der Kristallnadeln dauert, ist da vorher was ausgetrocknet, > wird es nicht fest. Umgekehrt formuliert muß man im Sommer darauf achten, daß v.a. bei Beton dieser hinreichend genug ständig "gewässert" wird, damit die Kristallbildung ungestört und möglichst vollständig ablaufen kann. Grüße
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