Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Hat die ARGE noch eine Zukunft?


von Bb O. (bbox)


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Bei diesen starren und veralteten Strukturen, kann man ja gleich 
irgendwo arbeiten gehen oder wie seht ihr das? Ich stelle mir die 
Zukunft der Bewerbung eher folgendermaßen vor:

Der Bewerber/Opfer gibt seine Unterlagen beim SB der ARGE ab und dieser 
findet dann mit seinem Team die passgenaue Stelle und organisiert ein 
Vorstellungsgespräch beim Arbeitgeber. Somit fallen schonmal alle 
Zeitarbeitsfirmen weg, denn die ARGE übernimmt dies und nicht der 
Arbeitslose. Nun sorgt sie mit Hilfe von neuen Gesetzen dafür, dass es 
keine Teilzeit, Minijobs in dem Pool geben darf und Firmen per Gesetz 
dazu gezwungen werden ausschliesslich Bewerber von der Behörde zu 
nehmen. Die freien Arbeitsstellen müssen also zuallererst dort gemeldet 
werden. Annoncen in Zeitungen und komerziellen Jobbörsen im Internet 
werden unter Strafe gestellt. Hier findet dann eine gesetzliche 
Arbeitgeber Entmachtung statt. Die potenziellen Arbeitnehmer werden dann 
entsprechend qualifiziert, in Absprache mit den Betrieben und somit 
existiert auch kein Fachkräftemangel mehr. Hierfür werden hauseigene 
Schulungszentren und Hochschulen errichtet. Sollte es wiedererwarten zu 
Schwierigkeiten in den ersten Monaten kommen, geht der Prozess einfach 
von vorne los. FIN! Verbesserungsvorschläge?

von Mittelständischer Arbeitgeber (Gast)


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Scheiße, zuviel Transparenz und 2. Chancen, macht Lohndumping ungleich 
schwerer als im alten System.

von Nop (Gast)


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Klar hat die ARGE eine Zukunft. Deren Aufgabe ist ja nicht, Arbeitslose 
und offene Stellen zusammenzubringen, sondern Vorwände zu finden, um 
nicht zu zahlen.

von Ordner (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Der Bewerber/Opfer gibt seine Unterlagen beim SB der ARGE ab und dieser
> findet dann mit seinem Team die passgenaue Stelle und organisiert ein
> Vorstellungsgespräch beim Arbeitgeber

Schau, wenn sich schon die jungen Absolventen nach x Jahren Ausbildung 
und Praktika und dutzend Sprachkursen in Fachchinesisch schwer tun den 
Job zu suchen der zu ihnen passt, wie soll das die freundliche aber 
unbedarfte Sachbearbeiterin mit ihren 2 Jahren Ausbildung zum Büromöbel 
schaffen?

Die schickt doch nen C-Programmierer zum Fussarzt/Orthopäden und einen 
Hardwareentwickler zum Spulen abwickeln in die Ankerwickelei.

PS:
Bzgl "Der Bewerber/Opfer"
Ich kenn nur wenige B.W.rber die sich selbst eine Opferrolle stricken um 
auf Mitleidsbasis einen Job zugeteilt zu bekommen. Der überwiegende Teil 
geht selbstbewusst und seines Preises bewusst in die Gehaltsverhandlung.

von Bb O. (bbox)


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Opfer sind diejenigen, die bei der ARGE aufschlagen, durch innere oder 
äußere Umstände. Dort gehen ja die wenigsten FREIWILLIG, mit vollem 
Bewusstsein, hin und lassen sich dort runterwirtschaften und 
asozialisieren.

: Bearbeitet durch User
von Ordner (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Opfer sind diejenigen, die bei der ARGE aufschlagen, durch innere oder
> äußere Umstände. Dort gehen ja die wenigsten FREIWILLIG, mit vollem
> Bewusstsein, hin und lassen sich dort runterwirtschaften und
> asozialisieren.

Opfer des eigenen Karrieremissmanagments und der eigenen Dummheit 
vielleicht, das man sich selbst in die Zwangslage manövrierte, auf die 
Arge angewiesen zu sein.

Und erst kommt das "Runterwirtschaften" und dann die Arge. Die Arge ist 
nicht zuständig für die die selber gescheit wirtschaften können.

von Bb O. (bbox)


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Das doch totaler Quatsch im heutigen Kaputalismus. Nicht jeder hat einen 
so hohen IQ wie du.

von WashatArbeitnochfüreinenSinnwofürmachenwirsiedenn? (Gast)


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Arbeit ist sowieso ein Auslaufmodell und Vollbeschäftigung bei einer 40h 
Woche wird/kann es bald nicht mehr geben. Ich gebe dem ganzen noch 20 
Jahre maximal.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Bb O. schrieb:
> Verbesserungsvorschläge?

ARGE schließen. Die haben es schon vor 30 Jahren nicht fertiggebracht, 
qualifizierte Stellen zu vermitteln.

von Falk B. (falk)


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@ Bb Ox (bbox)

>Bei diesen starren und veralteten Strukturen, kann man ja gleich
>irgendwo arbeiten gehen

Dann tu das doch. Niemand MUSS zur ARGE gehen, er darf sich auch selber 
einen Job suchen.

>Der Bewerber/Opfer gibt seine Unterlagen beim SB der ARGE ab und dieser
>findet dann mit seinem Team die passgenaue Stelle

Schon mal der 1. Denkfehler. Es gibt keine paßgenauen Stellen, 
bestenfalls mehr oder mindere Übereinstimmung von Anforderungen und 
Profil der Bewerber.

>und organisiert ein
>Vorstellungsgespräch beim Arbeitgeber.

Das ist trivial, kann man automatisieren.

> Somit fallen schonmal alle
>Zeitarbeitsfirmen weg, denn die ARGE übernimmt dies und nicht der
>Arbeitslose.

Also ein Staatsmonopol auf Arbeitsvermittlung. Wo hat das schon mal gut 
funktioniert?

> Nun sorgt sie mit Hilfe von neuen Gesetzen dafür, dass es
>keine Teilzeit, Minijobs in dem Pool geben darf und Firmen per Gesetz
>dazu gezwungen werden ausschliesslich Bewerber von der Behörde zu
>nehmen.

Hmmm, das riecht ja mal schön nach Sozialismus 2.0
Du kennst den Spruch "Die Kunden schickt das Arbeitsamt."?

> Die freien Arbeitsstellen müssen also zuallererst dort gemeldet
>werden. Annoncen in Zeitungen und komerziellen Jobbörsen im Internet
>werden unter Strafe gestellt.

Hast du Zuviel bei Stalin nachgelesen?

> Hier findet dann eine gesetzliche
>Arbeitgeber Entmachtung statt. Die potenziellen Arbeitnehmer werden dann
>entsprechend qualifiziert, in Absprache mit den Betrieben und somit
>existiert auch kein Fachkräftemangel mehr. Hierfür werden hauseigene
>Schulungszentren und Hochschulen errichtet. Sollte es wiedererwarten zu
>Schwierigkeiten in den ersten Monaten kommen, geht der Prozess einfach
>von vorne los. FIN! Verbesserungsvorschläge?

Ja, da fehlt ne gehörige Portion Realitässinn 8-0
Das ist alles nur sozialistisches WUnschdenken.

von Falk B. (falk)


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@ Andreas B. (bitverdreher)

>> Verbesserungsvorschläge?

>ARGE schließen. Die haben es schon vor 30 Jahren nicht fertiggebracht,
>qualifizierte Stellen zu vermitteln.

Stimmt. Die sind nur ein politisches Feigenblatt, um nicht offizielle 
die soziale Marktwirtschaft als beendet erklären zu müssen. Diese 
Behörde beschäftigt nur Zehntausende Beamte/Angestellte und verteilt 
Milliarden an Zuschüssen und Fördermitteln. Ob und was dabei effektiv 
rauskommt ist egal. Wenn man da mal ein hartes Controlling machen würde, 
wäre Polen offen!

Da liegt einiges im ARGEn!!!

von Ordner (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Das doch totaler Quatsch im heutigen Kaputalismus. Nicht jeder hat einen
> so hohen IQ wie du.

Ich glaube nicht, das ich schlauer bin als 50% der Bevölkerung. Und sich 
selbst um seine eigenen Karriere/Dreck zu kümmern hat weniger mit 
Intelligenz/Bildung zu tun als mit Eigeninitiative.

Und es war vornehmlich der vergangene Kapitalismus des 19/20. 
Jahrhundert der auf "dumme" Arbeiterheere an den Fliessbänder setzte, 
der heutige Kapitalismus setzt auf Fach-/Hochschulabsolventen. 
Jedenfalls in Deutschland, in China mag das anders sein.

von Bb O. (bbox)


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Diese Behörde gewinnt doch sogar Controlling Preise. Da wir eh in der 
DDR 2.0 leben, finde ich dieses Model gar nicht verkehrt. Somit rennt 
die Maschine jedenfalls mit maximaler Leistung. Das doch alles nix 
Halbes oder Ganzes hier derzeit.

von Cerberus (Gast)


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ARGE heißt das schon lange nicht mehr. Wenn irgendwo der Name
noch in Gebrauch ist, dann nur, weil keiner den Namen entfernt
hat. Die zwangsweise Zuteilung von Arbeitskräften wird längst
durch dümmliche Eingliederungsvereinbarungen gesteuert, die aber
durch die bedingungsfeindliche Handverlese der Wirtschaft meist
ins Leere gehen. Eine Planwirtschaft im Kapitalismus wäre zwar
grundsätzlich eine Überlegung wert, aber wenn die Wirtschaft nicht
unter Zugzwang gesetzt wird, auf die alten Methoden und Zöpfe zu
verzichten, wird das ganze nur an die Wand geschubst, damit die
Privilegien nicht verloren gehen und die sind ziemlich hoch.
So lange die Wirtschaft keine Verantwortung gegenüber den Bewerbern
übernimmt, wird sich gar nichts ändern. Selbst wenn die Politik
eine perfekte Lösung hätte, würde die Wirtschaft Hebel und Wege
finden, um die alten Zustände beizubehalten.

von Alex G. (dragongamer)


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Falk B. schrieb:
> @ Andreas B. (bitverdreher)
>
>>> Verbesserungsvorschläge?
>
>>ARGE schließen. Die haben es schon vor 30 Jahren nicht fertiggebracht,
>>qualifizierte Stellen zu vermitteln.
>
> Stimmt. Die sind nur ein politisches Feigenblatt, um nicht offizielle
> die soziale Marktwirtschaft als beendet erklären zu müssen. Diese
> Behörde beschäftigt nur Zehntausende Beamte/Angestellte und verteilt
> Milliarden an Zuschüssen und Fördermitteln. Ob und was dabei effektiv
> rauskommt ist egal. Wenn man da mal ein hartes Controlling machen würde,
> wäre Polen offen!
>
> Da liegt einiges im ARGEn!!!


Bb O. schrieb:
> Diese Behörde gewinnt doch sogar Controlling Preise. Da wir eh in der
> DDR 2.0 leben, finde ich dieses Model gar nicht verkehrt. Somit rennt
> die Maschine jedenfalls mit maximaler Leistung. Das doch alles nix
> Halbes oder Ganzes hier derzeit.


Lol, der eine vermisst soziale Marktwirtschaft, der andere Spricht von 
einer DDR 2.0.
Schon irre hier! =D

von Bb O. (bbox)


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Cerberus: Sie müssen unter Zwang ihre freien Arbeitsplätze der Behörde 
melden und kriegen dann Arbeitnehmer unter Zwang zugeteilt. Diese 
erfüllen jedoch das gewünschte Anforderungsprofil. Win=Win Situation. 
Vor allem wird automatisch (indirekt) das Management im Betrieb auf 
langfristige Planung umgestellt (Zwangsweise). Überzogene 
Stellenausschreibungen sind überflüssig. Ressourcen werden somit optimal 
verteilt und wir sollten ein Maximum an Produktivität mit geringen 
Kapitalschwund erhalten. Der Arbeitnehmer hat immer eine gewisse 
Grundsicherheit, dass er im Pool wieder vermittelt wird. Die Firmen und 
der Staat akkredieren die Qualifizierungen, um hohe Qualitätstandards zu 
erreichen. Hier macht dann Fortbildung wieder Freude. Die Universitäten 
können sich wieder aufs Forschen konzentrieren etc.

von Dennis (Gast)


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Was habt ihr alle geraucht?

von ARGUS-AUGEN (Gast)


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Dennis schrieb:
> Was habt ihr alle geraucht?

Die Fachkräftemangelpfeife.

von Vitamin B? (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Die freien Arbeitsstellen müssen also zuallererst dort gemeldet
> werden. Annoncen in Zeitungen und komerziellen Jobbörsen im Internet
> werden unter Strafe gestellt. Hier findet dann eine gesetzliche
> Arbeitgeber Entmachtung statt. Die

Wenn ein Unternehmer jemanden einstellen möchte, den er auf einer 
Fachmesse kennen gelernt hat? oder jemanden von einem Freund empfohlen 
bekommen hat? wäre das dann auch verboten, diesen einzustellen? müsste 
man zuerst die Stelle öffentlich bei der Behörde ausschreiben und erst 
abwarten, bis die Beamten einem Kandidaten geschickt haben, deren 
Qualifikation man teilsweise gar nicht so gut prüfen kann, als jemanden 
den man über persönliche Kontakte oder Projekte kennen gelernt hat.

von Bb O. (bbox)


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Ius respicit aequitatem, „Das Recht achtet auf Gleichheit“
Das Unternehmen kann Ihn zur Behörde schicken, dort existiert er dann in 
der Datenbank. Fertig!

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Ius respicit aequitatem, „Das Recht achtet auf Gleichheit“
> Das Unternehmen kann Ihn zur Behörde schicken, dort existiert er dann in
> der Datenbank. Fertig!

Naja, es sind nun aber nicht alle Menschen gleich wie es das Recht so 
gerne postuliert, insbesonders nicht, was die Eigenschaft betrifft einen 
Job gut zu erledigen.

Da würde nun Unternehmen A einen erprobten Praktikant P in die Datenbank 
schicken, der dann von den dem Pseudointellektuellen Algorithmen zum 
Unternehmen B geschickt und bekommt dafür Praktikant P-- aus der 
Datenbank weil der jetzt gerade dran ist mit der Zuweisung eines Jobs in 
der Nähe, aber  leider so seine Probleme hat mit den Charakteren im 
Unternehmen A umzugehen.

https://www.youtube.com/watch?v=A7Dk0rVdBZ0

von laboro ergo sum (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Ius respicit aequitatem, „Das Recht achtet auf Gleichheit“

Ganz genau! Dies hat schon George Orwell scharfsinnig erkannt
und auf den Punkt gebracht: "Alle Tiere sind gleich, aber..."

von Walter K. (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Naja, es sind nun aber nicht alle Menschen gleich wie es das Recht so
> gerne postuliert ...

Das ist absolut richtig!
Manche Menschen sind nicht nur gleich sondern auch „gleicher“

von Berufsrevolutionär (Gast)


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laboro ergo sum schrieb:
> Bb O. schrieb:
>> Ius respicit aequitatem, „Das Recht achtet auf Gleichheit“
>
> Ganz genau! Dies hat schon George Orwell scharfsinnig erkannt
> und auf den Punkt gebracht: "Alle Tiere sind gleich, aber..."

Das hat Nix mit Gleichgrundsatz und Gerechtigkeit zu tun. Im Gegenteil. 
So ne automatisierte Jobzuweisung ist der feuchte Wunschtraum aller 
Schulversager ohne Anstrengung und Ausbildung den "Strebern" die 
Erfolgskarriere wegzuschnappen.

Und demnächst wird der Fussballverein "Alte Herren der LPG "Helden des 
Roten Oktobers"" aus 15913 Byhleguhre-Byhlen zum Deutscher 
Fussballmeister deklamiert, um die "ungerechte Benachteiligung der 
Ländlichen Raumes in Ostdeutschland" administrativ zu beenden ...

von Mensch (Gast)


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Hallo

Da solche Einstellungen wie:

"So ne automatisierte Jobzuweisung ist der feuchte Wunschtraum aller
Schulversager ohne Anstrengung und Ausbildung den "Strebern" die
Erfolgskarriere wegzuschnappen."

leider generell sehr verbreitet sind wird aus deiner sehr schönen 
Vorstellung, und das ist ohne jede Ironie vollkommen ernst gemeint, 
nichts werden.

Schon alleine die wertende und diskriminierende Bezeichnung 
"Schulversager" sagt alles aus...
Wenn das jetzt nur eine anonyme Einzelmeinung wäre...
Schwamm darüber, aber leider ist das eine sehr verbreitete Meinung bei 
denen die halt einen sicheren Job haben, nie arbeitslos waren und dabei 
noch fair bezahlt werden.

Es gibt recht viele, gut gemachte Satire zu den Thema in den 
anspruchsvollen Medien wie z.B. 3sat, eventuell auch über YouTube zu 
finden. Die sollten sich mal so manch einer mal ansehen.

Aber wenn es nicht so wäre wie es nun mal ist, womit sollten dann viele 
Versandunternehmen, Pflegedienste, Logistikanbieter usw. ihre 
"bescheidenen" Gewinne generieren ?
Nein es muss so bleiben wie es ist, da ist die ARGE (oder wie auch immer 
der Verein aktuell genannt wird - von der Leistung und den Service wird 
sich ja nichts ändern) nur ein kleiner Bestandteil.
Das alles ist System relevant, ohne einen kräftigen Unterbau an 
auswechselbaren und billigen Lohnsklaven würde es doch nicht 
funktionieren und eine kleine Elite müsste auf ihr Dritthaus, den 
Ferrari in der Garage - welcher dann nicht mal gefahren wird, das 
Champagnerfrühstück und das "geile" Gefühl Macht über andere Menschen zu 
haben, verzichten.

Nein das wollen wir doch nicht - oder?

Mensch

von Le X. (lex_91)


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Das was ihr da vorschlägt wurde schon oft probiert und hat noch nie 
funktioniert.

von Phrasenschieber (Gast)


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Le X. schrieb:
> Das was ihr da vorschlägt wurde schon oft probiert und hat noch nie
> funktioniert.

Wo und wann wurde das probiert? Gib doch mal ein Beispiel!

von Cerberus (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Sie müssen unter Zwang ihre freien Arbeitsplätze der Behörde
> melden und kriegen dann Arbeitnehmer unter Zwang zugeteilt. Diese
> erfüllen jedoch das gewünschte Anforderungsprofil. Win=Win Situation.

Genial, und genauso machen wir das mit der Partnersuche,
nix mehr mit erfolglosem Anbaggern in der Disgo,
nee, Flirten wird unter Strafe gestellt und die Schnecke wird mir 
einfach zugeteilt

von Cerberus (Gast)


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Cerberus schrieb:
>> Sie müssen unter Zwang ihre freien Arbeitsplätze der Behörde
>> melden und kriegen dann Arbeitnehmer unter Zwang zugeteilt. Diese
>> erfüllen jedoch das gewünschte Anforderungsprofil. Win=Win Situation.
>
> Genial, und genauso machen wir das mit der Partnersuche,
> nix mehr mit erfolglosem Anbaggern in der Disgo,
> nee, Flirten wird unter Strafe gestellt und die Schnecke wird mir
> einfach zugeteilt

Kannst du dir keinen eigenen Nicknamen zulegen?

Der Begriff heißt DisKothek und davon leitet sich auch die Kurzform ab.

Gegen den Zwang freie Stellen der Behörde zu melden ist doch
erst mal gar nichts einzuwenden und die Veröffentlichung in
der Jobbörse sollte dann auch Geld kosten und zwar um so mehr,
je länger die Stelle ausgewiesen wird.
Die Behörde könnte dann allzu blumige manipulative Job-Beschreibungen 
unterbinden.
Auch Arbeitszeitmodelle und Gehaltsangaben gehören dazu, die für 
gewöhnlich fehlen.
Außerdem wäre es ein Verbesserung, wenn man einen Zähler hätte,
der einem anzeigt wie viele und wann sich für den Job interessierten.
Weiter wäre es interessant, zu wissen, wie viele sich beworben haben.
Über die Qualifikationen würde das ja nichts aussagen.
Das Privileg der Arbeitgeber über die Bewerber Bescheid zu wissen,
finde ich unfair, aber lässt sich wohl auch nicht ändern.
Wenn das Angebot verschwindet und die Firmen nicht antworten
wäre es interessant zu wissen, warum.
Eine öffentliche Bewerberbewertung über das Sozialverhalten
der Firma wäre auch nicht schlecht. Dann wären
die Firmen nämlich gezwungen sich wohl zu verhalten.
Das alles könnte man in einem vernünftigen Zeitrahmen regeln.
Nach einer zeitlichen (6-12 Wochen) unternehmerischer Freizügigkeit
könnte man dann die Zwangsbeschäftigung angehen.
Wozu müssen Firmen länger suchen, wenn sie sowieso nicht willig
sind, da Verantwortung zu übernehmen?

Seien wir doch mal ehrlich, sein Leben nach Angebot und Nachfrage
vorteilhaft zu gestalten schaffen diejenigen, die nicht zur geistigen
Elite gehören, doch gar nicht. Die werden nämlich manipulativ
gezwungen, dass zu nehmen was man Ihnen bietet. Das hat schon Karl
Marx gewusst und nannte das Buch, dass er dann schrieb, dann
"das Kapital".

von Le X. (lex_91)


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Cerberus schrieb:
> Seien wir doch mal ehrlich, sein Leben nach Angebot und Nachfrage
> vorteilhaft zu gestalten schaffen diejenigen, die nicht zur geistigen
> Elite gehören, doch gar nicht. Die werden nämlich manipulativ
> gezwungen, dass zu nehmen was man Ihnen bietet. Das hat schon Karl
> Marx gewusst und nannte das Buch, dass er dann schrieb, dann
> "das Kapital".

Ja, auf dem Papier liest sich das immer sehr schön.
Aber alle Versuche, die Ideen von Herrn Marx in der Praxis umzusetzen 
waren eher weniger erfolgreich.

von Cerberus (Gast)


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Le X. schrieb:
> Aber alle Versuche, die Ideen von Herrn Marx in der Praxis umzusetzen
> waren eher weniger erfolgreich.

Wohl, weil auch die Arbeitgeber das Buch kennen und entsprechend
gegen steuern. Wenn es da kein Konfliktpotential gäbe, wären ja
auch Gewerkschaften überflüssig.

von Bernd K. (prof7bit)


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Ordner schrieb:
> Und erst kommt das "Runterwirtschaften" und dann die Arge. Die Arge ist
> nicht zuständig für die die selber gescheit wirtschaften können.

Warts mal ab bis Du an die Reihe kommst, dann sprechen wir nochmal 
drüber.

von SW I. (sw-ing)


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Ohje staatliches Recruiting. Das ist ja eine schlimmere Vorstellung, als 
die Heuschreckenplage der IT-Recruiter derzeit.

von xxx (Gast)


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Dann werden die Stellen halt nur noch im europäischen Ausland 
ausgeschrieben.

von Cerberus (Gast)


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SW I. schrieb:
> Ohje staatliches Recruiting. Das ist ja eine schlimmere Vorstellung, als
> die Heuschreckenplage der IT-Recruiter derzeit.

Nun ja, in der DDR hat die Planwirtschaft eine ganze Weile funktioniert.
Andere Leistungen der demokratischen Republik sind ja auch von uns
übernommen worden. Also kann nicht alles aus dem Osten schlecht sein.
Natürlich passt das nicht richtig zum Kapitalismus, aber wenn man
die Verarmung Deutschlands, als Nebenwirkung bedenkt und ist das
ja ein fortschreitender Prozess einer ungerechten Verteilung, dann
sollte man mal langsam, oder besser schnell mal über eine Veränderung
nach denken. Da täte ein bisschen Planwirtschaft bestimmt der Wirtschaft
gut, vor allem denen, die Monate oder Jahre ihr Personalproblem nicht 
gebacken bekommen. Rum jammern, dass die zugewiesen Leute nix drauf
haben ist nur eine Botschaft von Versagern denen Chancengleichheit
am A... vorbei geht. Da bestätigt sich dann nämlich der Leitsatz
mit dem Fisch (Der Fisch fängt immer vom Kopf an zu stinken...);-b

von Falk B. (falk)


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@ Cerberus (Gast)

>> Sie müssen unter Zwang ihre freien Arbeitsplätze der Behörde
>> melden und kriegen dann Arbeitnehmer unter Zwang zugeteilt. Diese
>> erfüllen jedoch das gewünschte Anforderungsprofil. Win=Win Situation.

>Genial, und genauso machen wir das mit der Partnersuche,
>nix mehr mit erfolglosem Anbaggern in der Disgo,
>nee, Flirten wird unter Strafe gestellt und die Schnecke wird mir
>einfach zugeteilt

Nun ja, in nicht so ganz wenigen Kulturkreisen ist die arrangierte Ehe 
seit Ewigkeiten Standard. Wie das bei den zwischenmenschlichen Details 
aussieht weiß ich nicht, aber zumindest können diese Regionen nicht über 
mangelnden Nachwuchs und eine überalterte Gesellschaft klagen . . .

von Falk B. (falk)


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@Le X. (lex_91)

>Ja, auf dem Papier liest sich das immer sehr schön.

Eben, dann das ist geduldig.

>Aber alle Versuche, die Ideen von Herrn Marx in der Praxis umzusetzen
>waren eher weniger erfolgreich.

Marx ist die Theorie, Murks die Praxis ;-)

: Bearbeitet durch User
von Cerberus (Gast)


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Falk B. schrieb:
>>Aber alle Versuche, die Ideen von Herrn Marx in der Praxis umzusetzen
>>waren eher weniger erfolgreich.
>
> Marx ist die Theorie, Murks die Praxis ;-)

Eher weil es immer findige Köpfe gibt einen Ausweg oder Ausrede
zu finden. Das AGG ist das beste Beispiel. Ungleichbehandlung
ist deshalb auf höchstem Niveau.

von Alex G. (dragongamer)


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Cerberus schrieb:
> Falk B. schrieb:
>>>Aber alle Versuche, die Ideen von Herrn Marx in der Praxis umzusetzen
>>>waren eher weniger erfolgreich.
>>
>> Marx ist die Theorie, Murks die Praxis ;-)
>
> Eher weil es immer findige Köpfe gibt einen Ausweg oder Ausrede
> zu finden. Das AGG ist das beste Beispiel. Ungleichbehandlung
> ist deshalb auf höchstem Niveau.

Also schlägst du ein noch schärfer kontrollierendes und überwachendes 
Staatssystem als die der DDR und Sowietunion vor? Lol

Planwirtschaft und Kommunismus funktionieren icht aufgrund des Wesens 
des Menschen und ihrer Schwächen.
Es sind nicht nur ein paar Einzelne die versuchen aus jedem System nur 
den eigenen Vorteil raus zu ziehen sondern es ist ein signifikanter 
Prozentsatz!

Deswegen funktioniert Kapitalismus verhältnismässig gut. Es nutzt grad 
diese Schwäche zum Vorteil der Wirtschaft aus und schafft langfristig 
sogar mehr Zufriedenheit (während sich Titel wie "Held der Arbeit" 
schnell abnutzen).

: Bearbeitet durch User
von lächler (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Nun sorgt sie mit Hilfe von neuen Gesetzen dafür, dass es
> keine Teilzeit, Minijobs in dem Pool geben darf und Firmen per Gesetz
> dazu gezwungen werden ausschliesslich Bewerber von der Behörde zu
> nehmen. Die freien Arbeitsstellen müssen also zuallererst dort gemeldet
> werden. Annoncen in Zeitungen und komerziellen Jobbörsen im Internet
> werden unter Strafe gestellt. Hier findet dann eine gesetzliche
> Arbeitgeber Entmachtung statt. Die potenziellen Arbeitnehmer werden dann
> entsprechend qualifiziert, in Absprache mit den Betrieben und somit
> existiert auch kein Fachkräftemangel mehr. Hierfür werden hauseigene
> Schulungszentren und Hochschulen errichtet.

Sozialistische Diktatur. Gruselig.

von Vitamin B? (Gast)


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Die Unternehmen würden sich schon zu helfen wissen. Entweder ins Ausland 
verlagern oder das in Kombination mit Stellenausschreibungen, die kaum 
zu erfüllen sind. So kämen sie aus der Zwangsbeschäftigungspflicht 
heraus, wenn sowieso niemand die zu hoch gesteckten Ziele erfüllen kann. 
Man bräuchte dann wieder Beamte, die bei den Unternehmen vor Ort prüfen 
müssten, welche Anforderungen genau zu erfüllen sind. Richtig, das würde 
Arbeit schaffen, bei den Staatsdienern. Was zu höheren Abgaben führt, 
was den Standort wieder verschlechtern würde für Unternehmen. Bei 
kleinen Betrieben würde sich die Beschäftigung eher auch noch in die 
Schwarzarbeit verlagern, um die bürokratischen Kontrollen zu umgehen.

Einige Dinge die genannt werden, gefallen mir auch nicht. Beispielsweise 
die Flut von privaten Vermittlern und Leiharbeit die zum Ersetzen von 
regulärer Beschäftigung eingesetzt wird. Aber die Vorschläge hier gehen 
doch zu weit. Damit würde man Beschäftigung ins Ausland verlagern.

von Cerberus (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Planwirtschaft und Kommunismus funktionieren icht aufgrund des Wesens
> des Menschen und ihrer Schwächen.

Also sollen nur die Starken davon profitieren und die Schwachen vor die 
Hunde gehen?

> Deswegen funktioniert Kapitalismus verhältnismässig gut. Es nutzt grad
> diese Schwäche zum Vorteil der Wirtschaft aus und schafft langfristig
> sogar mehr Zufriedenheit (während sich Titel wie "Held der Arbeit"
> schnell abnutzen).

Das ist nur Einbildung und deutet darauf hin, das viele nicht
langfristig über den eigenen Tellerrand schauen können. Wird man
Arbeitsunfähig Krank oder muss existensgefährdende Schicksale
hin nehmen, kann es Wohlstandsmäßig schnell bergab gehen.
Schon kleinste Störungen oder Makel im Lebenslauf können
desaströs sein, ohne das man was dagegen machen kann.
Das Alter ist auch oft ein Grund für den sozialen Abstieg, weil
Firmen gern den Jugendwahn ausleben. Viele wollen das nicht
glauben und wenn es dann passiert, gibt es keiner zu, vorher
gewarnt gewesen zu sein.
Die Arm/Reich-Schere geht meist durch die unteren und mittleren 
Gesellschaftsschichten.
Wer glaubt, mit seiner Rente und Vermögen später auszukommen,
könnte böse erwachen. Schuld ist da nämlich der Kapitalismus,
der in Ermangelung einer besseren Lösung als Allheilmittel eher
untauglich ist. Man nimmt eher pragmatisch eben das was man hat
und entwickelt nichts neues. Neu und besser wäre wenn die
Arbeitnehmer am Bruttosozialprodukt real beteiligt werden und
nicht mit Pauschalgehältern und mickrigen Weihnachtsboni abgespeist
werden.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Cerberus schrieb:

> Schon kleinste Störungen oder Makel im Lebenslauf können
> desaströs sein, ohne das man was dagegen machen kann.

Mumpitz, da denkste noch wohl wie ein DDR-Bürger, der sich ein Leben 
davor hüten musste, sich wegen einem falschen Wort einen bösen Vermerk 
in der Personalakte einzufangen.

Hierzulande musste schon mächtig Scheisse bauen und selbst dann stehen 
die zweiten Chancen gut wieder auf die Füße zu kommen: Martin Schulz war 
viele ne Zeitlang Alkoholiker und schaffte doch den Sprung in die 
Verwaltung, Joschka Fischer hat Bullen gehetzt und wurde Aussenminister, 
mit der Privatinsolvenz kommt man auch nach einem finaziellen Absturz 
zur erneuten Chance, ... .

Selbst Bafög zahlt weiter, wenn man sich entschliessen sollte nach dem 
ersten Jahr das Studienfach zu wechseln und (geförderte) Umschulung ist 
ohnehin mehr Regel als Ausnahme.

von xxx (Gast)


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Cerberus schrieb:
> Wird man
> Arbeitsunfähig Krank oder muss existensgefährdende Schicksale
> hin nehmen, kann es Wohlstandsmäßig schnell bergab gehen.

Das soziale Netz existiert noch. Ganz so schnell geht es nicht bergab.
Wenn es allerdings eine längere Erkankrung/Unfall/oder was auch immer 
war, dann kann es tatsächlich mit dem Wohlstand bergab gehen.

Das ist schlimm - ohne Frage, aber Gegenfrage: Warum soll die 
Allgemeinheit den Wohlstand dieser Person weiter finanzieren?

von Cerberus (Gast)


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xxx schrieb:
> Warum soll die
> Allgemeinheit den Wohlstand dieser Person weiter finanzieren?

Weil dann die Allgemeinheit weiter in Frieden leben kann.
Der Sozialstaat sichert nur den sozialen Frieden.
Für die Chancenungleichheit sollte jedem Geschädigten zusätzlich
noch Schadenersatz (zum Beispiel Erwerbslosenrente o.ä.)zu stehen.
Das z.B. bedingungslose Grundeinkommen bei Menschen, die sobald
sich das abzeichnet (z.B. 3 Jahre Arbeitslosigkeit), also keine 
Chancengleichheit mehr bekommen, sollte dann usus sein.
Deutschland sollte sich das leisten können.

von Cyblord -. (cyblord)


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Cerberus schrieb:

> Weil dann die Allgemeinheit weiter in Frieden leben kann.
> Der Sozialstaat sichert nur den sozialen Frieden.
Die meisten Länder haben keinen Sozialstaat wie D und dort ist es 
mindestens genau so friedlich.

> Das z.B. bedingungslose Grundeinkommen bei Menschen, die sobald
> sich das abzeichnet (z.B. 3 Jahre Arbeitslosigkeit), also keine
> Chancengleichheit mehr bekommen, sollte dann usus sein.

In dem Moment wo dem BGE das B fehlt, nämlich in dem man es nur 
bestimmten Leuten in bestimmten Situationen auszahlt, fällt auch das 
allerletzte Argument der Befürwörter weg, nämlich der Bürokratieabbau.

> Deutschland sollte sich das leisten können.

Im Verteilen von Geld anderer Leute bist du ja sehr großzügig.

: Bearbeitet durch User
von Ordner (Gast)


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Cerberus schrieb:
> xxx schrieb:
>> Warum soll die
>> Allgemeinheit den Wohlstand dieser Person weiter finanzieren?
>
> Weil dann die Allgemeinheit weiter in Frieden leben kann.

Mafiamentalität:
"Prego Signore, es isse ganz einfach. Wenn Capo macht dolce vita, dann 
halte er schützende Hand. Non dolce Vita bei Capo, dann strafende Hand "

von Bb O. (bbox)


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Das keine Diktatur. Die Firmen bekommen ja qualifiziertes Personal. Man 
wird entsprechend geschult und erhält wieder einzigartige deutsche 
Abschlüsse. Diese werden dann wieder international hohes Ansehen 
geniessen. Duale Ausbildung 2.0. Beamte müssen natürlich mehr 
kontrollieren, dafür fällt aber der ganze lästige ALG123 Schrott weg. 
Sozialer Frieden ist die eine Sache. Soziale gesellschaftliche Teilhabe 
aber das Ziel. Dies wäre eine riesen Reform, die dann sogar Tafeln 
überflüssig machen würde und maximale Produktivität zur Folge hat. Diese 
sichert langfristig unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Es kann aber nicht jeder entsprechend geschult werden.

Und nicht jeder will auch entsprechend geschult werden.

Und schon gar nicht passt jeder in jedes Unternehmen/Team.

von Ordner (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Das keine Diktatur. Die Firmen bekommen ja qualifiziertes Personal.

Nein, ein ausgebildeter Absolvent ist in der regel nicht qualifiziert 
für den Job, weil die Praxiserfahrung komplett fehlt.

Es besteht sogar bei einem Absolventen ein hohes Risiko das er sich 
durch ein Arbeitsgerät tödlich verletzt.

Und der Berufs-Alltag eines Informatikers unterscheidet sich erheblich 
vom Studentenalltag. Da ist es eher hinderlich wenn der Bewerber die 
selbe Arbeitsweise an den tag legt wie von der Hochschule gewöhnt: 
(Sitzscheine - körperliche Anwesenheit genügt, Bulimie lernen - kurz vor 
letzten Termin Unterlagen von Kollegen/älteren Semestern kopieren und in 
einer Nachtschicht versuchen das Übel abzuwenden)

von xxx (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Es kann aber nicht jeder entsprechend geschult werden.
>
> Und nicht jeder will auch entsprechend geschult werden.
>
> Und schon gar nicht passt jeder in jedes Unternehmen/Team.

Höhöhö, es tritt Regel 1 in Kraft:
> Planwirtschaft und Kommunismus funktionieren nicht aufgrund des Wesens
> des Menschen und ihrer Schwächen.

von xxx (Gast)


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Cerberus schrieb:
> Weil dann die Allgemeinheit weiter in Frieden leben kann.
> Der Sozialstaat sichert nur den sozialen Frieden.
> Für die Chancenungleichheit sollte jedem Geschädigten zusätzlich
> noch Schadenersatz (zum Beispiel Erwerbslosenrente o.ä.)zu stehen.

d.h. wenn ein Millionär sich seine Villa mit Pool und Tesla vor der 
Haustüre nicht mehr leisten kann, dann muss die Allgemeinheit 
einspringen, damit sich der Millionär seinen Stil weiter leisten kann?

Ansonsten geht es mit seinem Wohlstand ja abwärts.

von xxx (Gast)


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Ordner schrieb:
> Nein, ein ausgebildeter Absolvent ist in der regel nicht qualifiziert
> für den Job, weil die Praxiserfahrung komplett fehlt.

Naja, aber irgendwann muss ein Absolvent ja auch anfangen, sonst bleibt 
er bis zur Verrentung Absolvent :-)

Mutige Unternehmer vor...

von Ordner (Gast)


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xxx schrieb:
> Ordner schrieb:
>> Nein, ein ausgebildeter Absolvent ist in der regel nicht qualifiziert
>> für den Job, weil die Praxiserfahrung komplett fehlt.
>
> Naja, aber irgendwann muss ein Absolvent ja auch anfangen, sonst bleibt
> er bis zur Verrentung Absolvent :-)
>
> Mutige Unternehmer vor...

Nix Mut, sondern genau Hinschauen beim Vorstellungsgespräch und 
Qualifikationsbedarf ermitteln.
Das ist natürlich unmöglich, wenn man sich als Unternehmen nicht selbst 
um Kanditaten kümmert sondern falls man, wie der TO oben vorschlägt, 
nehmen muss was einen die Job-Vermittlung vor die Tür stellt und der 
Kanditaten auch nicht selber sucht, was zu ihm passen könnte.

von Staatsversager (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Es kann aber nicht jeder entsprechend geschult werden.

Danach fragt man nicht. Die Umschulungsindustrie will auch leben.
>
> Und nicht jeder will auch entsprechend geschult werden.

Danach fragt man nicht. Die Leute werden hineingestopft -egal, ob sie 
sich dafür eignen oder auch nur interessieren. Gehen sie nicht hin, 
erfolgt eine Sperre des ALG.
>
> Und schon gar nicht passt jeder in jedes Unternehmen/Team.

Das ist dann das Ungerechte: Wenn jeder per Definition Alles kann, dann 
MUSS ein Unternehmer auch ALLES nehmen, was kommt. Dann ist das zwar 
immer noch Schwachsinn, aber eben Einer, der Alle gleichermaßen trifft.

von Bb O. (bbox)


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Hiermit erzwingt man auch einen gesunden Mix von Charakteren im 
Unternehmen, welche für Innovation sorgen!

von xxx (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Hiermit erzwingt man auch einen gesunden Mix von Charakteren im
> Unternehmen, welche für Innovation sorgen!

LOL In den Unternehmen würde es dann in Zukunft so zugehen, wie es heute 
schon in den Schulen der Fall ist.

Ja, macht ruhig, dann kommt das Ende wenigstens schnell und wird nicht 
qualvoll in die Länge gedehnt...

von Cyblord -. (cyblord)


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xxx schrieb:
> Ja, macht ruhig, dann kommt das Ende wenigstens schnell und wird nicht
> qualvoll in die Länge gedehnt...

Ich bin ja kein Freund von Untergangsszenarien aber ich habe letztens 
ein YouTube Video angeschaut welches Ausschntite von Trucker-Dashcams 
gezeigt hat. Szenen wie in einem Zombiefilm: Horden von Menschen auf der 
Straße, liegengebliebene LKWs die gerade geplündert werden, Baumstämme 
die quer über die Fahrbahn gelegt wurden um LKws zu stoppen oder zu 
verlangsam um aufspringen zu können. Mitten in Europa. Teilweise vor dem 
Euro-Tunnel, teilweise irgendwo in Italien oder Kroatien gedreht. 
Unheimlich. In den Kommentaren hatte ein Nutzer nur geschrieben "Europa 
hat es hinter sich". Da bekam ich dann schon kurz eine Gänsehaut.

: Bearbeitet durch User
von xxx (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Da bekam ich dann schon kurz eine Gänsehaut.

Da kommt man schon auf die Idee auszuwandern - am besten gleich auf 
einen anderen Kontinent. Und hier nötige Investitionen auf das Minimum 
zu begrenzen da man das sowieso oft nicht mitnehmen kann.

von Cyblord -. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> xxx schrieb:
>> Ja, macht ruhig, dann kommt das Ende wenigstens schnell und wird nicht
>> qualvoll in die Länge gedehnt...
>
> ...

Hast du denn etwa kein Vertrauen zu unserem Bundeshorst?

von xxx (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Bundeshorst

Der Heisluft Horst?
Der Handelt nicht, der Redet nur.

von Nichts ist unmöglich, Fau-Dieh-Ieh (Gast)


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Merkel hat das Sagen, jedenfalls offiziell. Ob es US-Hintermänner gibt, 
die ihr diese grauenvolle, sackgassenartige Politik in die Feder 
diktieren, weiß niemand gewiss.

von Alex G. (dragongamer)


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Haben sich hier mal wieder die anonymen Verschwörungstheoretiker und 
Schwarzseher versammelt?

Cyblord -. schrieb:
> xxx schrieb:
>> Ja, macht ruhig, dann kommt das Ende wenigstens schnell und wird nicht
>> qualvoll in die Länge gedehnt...
>
> Ich bin ja kein Freund von Untergangsszenarien aber ich habe letztens
> ein YouTube Video angeschaut welches Ausschntite von Trucker-Dashcams
> gezeigt hat. Szenen wie in einem Zombiefilm: Horden von Menschen auf der
> Straße, liegengebliebene LKWs die gerade geplündert werden, Baumstämme
> die quer über die Fahrbahn gelegt wurden um LKws zu stoppen oder zu
> verlangsam um aufspringen zu können. Mitten in Europa. Teilweise vor dem
> Euro-Tunnel, teilweise irgendwo in Italien oder Kroatien gedreht.
> Unheimlich. In den Kommentaren hatte ein Nutzer nur geschrieben "Europa
> hat es hinter sich". Da bekam ich dann schon kurz eine Gänsehaut.

Du lässt dich allen Ernstes von YT vids und gar Kommentatoren dort 
einlullen?

Blödsinn. Menschen am Armutslimit und Menschen die sich mit Gewalt und 
Verbrechen daraus "befeien" möchten hat es schon immer gegeben. Sonst 
bräuchten wir keine Polizei >_>

Btw. schau mal rüber in die USA. Da gibt es auch seit Jahrzehnten 
einiges an "melting pots" usw. aber das Land besteht.

Sie dir verischert, SOLLTE die EU "zusammenbrechen" (was ich nicht 
glaube) erst dann wird es auch DIR und uns Deutschen schlecht gehen, 
denn dann werden wir wahrscheinlich wieder anfangen uns gegenseitig zu 
bekämpfen wie in all den Jahrhunderten davor...

Also trotz der paar macken, wir sollten nicht vergessen wie wichtig die 
Europäische Union ist und wieviele der heutigen Selbstverständlichkeiten 
wir ihr zu verdanken haben.

von Nichts ist unmöglich, Fau-Dieh-Ieh (Gast)


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Alex G. schrieb:

> Blödsinn. Menschen am Armutslimit und Menschen die sich mit Gewalt und
> Verbrechen daraus "befeien" möchten hat es schon immer gegeben. Sonst
> bräuchten wir keine Polizei >_>

Klar, aber die Menge ist neu und was da nachproduziert wird, das ist für 
Europa nicht stemmbar. Entweder die Burgbrücke hochziehen oder halt 
gestürmt werden.


> bekämpfen wie in all den Jahrhunderten davor...
>
> Also trotz der paar macken, wir sollten nicht vergessen wie wichtig die
> Europäische Union ist und wieviele der heutigen Selbstverständlichkeiten
> wir ihr zu verdanken haben.

Die europäische Union ist ein Selbstbedienungsladen, die  einigen 
Ländern nützt und unseren Konzernen. Der kleine Mann finanziert diesen 
Spaß, bezahlt sich quasi selbst, damit er schuften darf.
Kriege wirds geben, wenn die Armut, Ungerechtigkeit und Korruption so 
weiter voranschreiten, da hilft auch kein theoretisches Konstrukt für 
Frieden. Da die oberen Bonzen, also die Verursacher dieser ganzen 
Misere, Bürgerkrieg gar nicht mögen, aus verschiedenen Gründen, werden 
sie es versuchen, umzulegen auf Krieg der Nationen.

von Staatsversager (Gast)


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Alex G. schrieb:

>
> Also trotz der paar macken, wir sollten nicht vergessen wie wichtig die
> Europäische Union ist und wieviele der heutigen Selbstverständlichkeiten
> wir ihr zu verdanken haben.

Kannst Du diese Selbstverständlichkeiten mal ein wenig präzisieren? 
Nur für diejenigen, die selbstverständlich gerne darauf verzichten 
würden.

von Ordner (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Sie dir verischert, SOLLTE die EU "zusammenbrechen" (was ich nicht
> glaube) erst dann wird es auch DIR und uns Deutschen schlecht gehen,
> denn dann werden wir wahrscheinlich wieder anfangen uns gegenseitig zu
> bekämpfen wie in all den Jahrhunderten davor...

Die Jahrhunderte davor hat es nicht gegeben, das ist alles ein Komplott 
der Katholischen Kirche:

ISBN 978-3548364766
https://de.wikipedia.org/wiki/Chronologiekritik#Thesen

Als Zeichen der Respektbekenntnis vor den wenigen wahren kritischen 
Denkern und aus Gründen der political correctnes spare ich mir die 
Smileys.

von Ordner (Gast)


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Staatsversager schrieb:
>> Also trotz der paar macken, wir sollten nicht vergessen wie wichtig die
>> Europäische Union ist und wieviele der heutigen Selbstverständlichkeiten
>> wir ihr zu verdanken haben.
>
> Kannst Du diese Selbstverständlichkeiten mal ein wenig präzisieren?
> Nur für diejenigen, die selbstverständlich gerne darauf verzichten
> würden.

Spontan:
Keinerlei Zollformalitäten an den Landesgrenzen, keine Umtauschhudelein, 
einfach mal zum Tanken rüberfahren kein Problem. Oder zum Kiffen, 
rumhuren, ...

Das europäische Energie-Verbundnetz macht auch die Stromversorgung 
stabiler, Telefonpreise auch für Auslandsgespräche sind im Keller, 
gegenseitige Anerkennung der Krankenversicherung, ....

von Staatsversager (Gast)


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Ordner schrieb:

> Spontan:
> Keinerlei Zollformalitäten an den Landesgrenzen, keine Umtauschhudelein,
> einfach mal zum Tanken rüberfahren kein Problem. Oder zum Kiffen,
> rumhuren, ...

Super! Überhaupt NICHTS mehr an Landesgrenzen, Freie Fahrt für Jeden
-> Einfach mal zum Stehlen, Überfallen oder Vergewaltigen rüberkommen.
:(((


>
> Das europäische Energie-Verbundnetz macht auch die Stromversorgung
> stabiler,

Gab es vorher (notwendigerweise) auch schon.

> Telefonpreise auch für Auslandsgespräche sind im Keller,

Wayne?

> gegenseitige Anerkennung der Krankenversicherung, ....

Vergiss das in der Praxis ganz schnell. Wer nicht cash zahlt (z.B. in 
Österreich) wird nicht behandelt.

Diese ganze Chose hat NUR Nachteile für Deutschland:

Zahlen, zahlen und noch mal zahlen. Dafür mit Gägelungen und 
Schwachsinnsvorschriften überzogen werden. Jüngste Kostprobe:
https://www.mdr.de/nachrichten/vermischtes/aerzte-befuerchten-mehraufwand-durch-neue-datenschutzregeln-100.html

Nee, mein Lieber -das ist so nützlich wie Fußpilz.

von Vitamin B? (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Haben sich hier mal wieder die anonymen Verschwörungstheoretiker und
> Schwarzseher versammelt?
>
> Cyblord -. schrieb:
>> Straße, liegengebliebene LKWs die gerade geplündert werden, Baumstämme
>> die quer über die Fahrbahn gelegt wurden um LKws zu stoppen oder zu
>> verlangsam um aufspringen zu können. Mitten in Europa. Teilweise vor dem
>> Euro-Tunnel, teilweise irgendwo in Italien oder Kroatien gedreht.
>> Unheimlich. In den Kommentaren hatte ein Nutzer nur geschrieben "Europa.
>
> Du lässt dich allen Ernstes von YT vids und gar Kommentatoren dort
> einlullen?

Wollte ich auch schreiben. Ich kenne diese Videos. Sicher nicht schön, 
aber sowas passiert nicht jeden Tag. Das wäre genauso wenn man eine 
schwere Massenkarambolage, am besten noch bei schlechtem Wetter, filmen 
und dazu schreiben würde "Europa hat es hinter sich". Ich bin öfter in 
Europa unterwegs und ich bekam bisher noch nicht solche Szenen zu sehen.

von Lukasens Evangelium (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Hat die ARGE noch eine Zukunft?

Wen interessiert das als gefragter Ingenieur?
Diesen Laden sieht ein Ingenieur höchstens von aussen wenn er zufällig 
daran vorbeifährt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bb O. schrieb:
> Der Bewerber/Opfer gibt seine Unterlagen beim SB der ARGE ab und dieser
> findet dann mit seinem Team die passgenaue Stelle und organisiert ein
> Vorstellungsgespräch beim Arbeitgeber. Somit fallen schonmal alle
> Zeitarbeitsfirmen weg
Und der Bewerber ist "hinterher" wieder mal nicht Schuld, sondern das 
System, das ihm das Alles angetan hat. Alles gut, gleich wieder einen 
Schuldigen gefunden und Hauptsache man ist nicht selber Schuld für 
seine Misere. Sondern die Leihbuden oder die ARGE oder Merkel oder die 
USA...

Das ist es, was in diesen Köpfen falsch läuft: die Vollkasko-Denkweise, 
dass immer jemand oder etwas Anderes Schuld an der eigenen Misere ist.

Staatsversager schrieb:
> Einfach mal zum Stehlen, Überfallen oder Vergewaltigen rüberkommen.
Wie schön polemisch dahergeschwätzt. Und zum Thread passend. Fast, als 
ob es vorher keine Verbrecher gegeben hätte.
BTW ich bin froh, dass ich nicht alle 200 km anderes Geld brauche. Wer 
die alten Grenzen gut findet, der hat m.E. den "kleinstaatigen" Zustand 
vorher nicht gekannt oder vergessen.

von Falk B. (falk)


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@Lothar Miller (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite

>BTW ich bin froh, dass ich nicht alle 200 km anderes Geld brauche.

Das war früher (tm) auch so, denn die deutsche Kleinstaaterei haben wir 
seit 1871 hinter uns.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinstaaterei

Wobei diverse Kräfte gern dorthin zurück wollen, die diversen 
"Kompetenzrangeleien" zwischen Bund und Ländern zeigen das überdeutlich. 
Nicht nur beim Thema Kooperationsverbot bei der Bildung. Denn die 
Siegermächte des 2. Weltkrieges, allen voran die Amerikaner, wußten 
schon, wie sie die Kleintaaterei wiederbeleben und zu ihrem Vorteil 
nutzen konnten. Nur heißt das heute euphemistisch Förderalismus ;-)

> Wer
>die alten Grenzen gut findet, der hat m.E. den "kleinstaatigen" Zustand
>vorher nicht gekannt oder vergessen.

Jaja, und wer jetzt blindlings den Ramschladen EU klasse findet hat 
nicht mal ansatzweise kapiert, mit welchen billigen Glasperlen er vom 
Großkapital abgezockt wurde und wird. Der Geldumtausch im Urlaub war 
Spielspaß gegenüber den versteckten Kosten, die Deutschland bezüglich 
der EU zu tragen hat, nicht nur beim Thema Griechenlandrettung. Und wenn 
jetzt die Schlaumeier ankommen und meinen "ja wo hast du denn weniger 
Geld in der Tasche" kann ich die nur auslachen.

"Joschka Fischer, Bündnis90/Die Grünen:

„Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleißiger, 
disziplinierter und begabter als der Rest Europas (und der Welt) sind. 
Das wird immer wieder zu ‘Ungleichgewichten’ führen. Dem kann aber 
gegengesteuert werden, indem so viel Geld wie nur möglich aus 
Deutschland herausgeleitet wird. Es ist vollkommen egal wofür, es kann 
auch radikal verschwendet werden – Hauptsache, die Deutschen haben es 
nicht. Schon ist die Welt gerettet.“

Nein, ich kann das Zitat jetzt nicht über 10 Wiedergaben zur echten 
Quelle zurück verfolgen, vielleicht ist es nicht vom Fischer, es 
entspricht aber der Denkweise dieses Milieus!

von Cerberus (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Und der Bewerber ist "hinterher" wieder mal nicht Schuld, sondern das
> System, das ihm das Alles angetan hat. Alles gut, gleich wieder einen
> Schuldigen gefunden und Hauptsache man ist nicht selber Schuld für
> seine Misere. Sondern die Leihbuden oder die ARGE oder Merkel oder die
> USA...

Wer bist du, dass nicht genau diese Verhältnisse dafür verantwortlich
sind? Wenn z.B. du an deiner Wohlstandsmühle bei einem Platten den
Reifen nicht abbekommst, weil die Schrauben fest sitzen, wer ist
dann der Schuldige? Gelbe Engel her zu rufen kann ja jeder.
Wieso überhaupt schuldig? Schuld setzt doch Vorsatz voraus oder
reicht auch Unfähigkeit bzw. Unerfahrenheit? Vielleicht hätte
es gereicht, es dir mal zu zeigen, wie es geht?

Beim Arbeitsmarkt sind die Probleme viel subtiler.
Seriös sieht anders aus.

Die Jobcenter (ARGEn) haben nicht nur Zukunft, die expandieren sogar.
Kürzlich las ich Immobilienanzeigen, wo tausende Quadratmeter
an Büroraum gesucht werden, für neue Standorte (ob Ersatz oder
Expansion war nicht ersichtlich).

von Bb O. (bbox)


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@Miller: Also du würdest deine Kinder nicht gerne "Vollkasko" 
versichern? Rabenvater!

: Bearbeitet durch User
von Berufsrevolutionär (Gast)


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Mensch schrieb:

> "So ne automatisierte Jobzuweisung ist der feuchte Wunschtraum aller
> Schulversager ohne Anstrengung und Ausbildung den "Strebern" die
> Erfolgskarriere wegzuschnappen."

> Schon alleine die wertende und diskriminierende Bezeichnung
> "Schulversager" sagt alles aus...
> Wenn das jetzt nur eine anonyme Einzelmeinung wäre...
> Schwamm darüber, aber leider ist das eine sehr verbreitete Meinung bei
> denen die halt einen sicheren Job haben, nie arbeitslos waren und dabei
> noch fair bezahlt werden.

Das ist keine Meinung, das ist ne Tatsache. Wer es in der 
Schule/Hochschule/Ausbildung nicht packt bleibt im Berufsleben auf der 
unteren Stufe der Karriereleiter.

Eine Diskriminierung kann ich da auch nicht erkennen, nur eben einen 
Finger der auf die Wurzel des Übels zeigt. Manchem mag eine Bewertung 
seiner verbesserungsfähigen Leistung schmerzen, aber eine exakte 
Bewartung ist nun mal die Grundlage für persönliche Änderung.

Leider bevorzugt mancher lieber eine Schuldabwälzung an ein imaginäres 
"System", anstatt sich selbst aus der Misere zu arbeiten.

von Mensch (Gast)


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Hallo

das Wort "Versager" ist im Zusammenhang wie es meist in den Foren 
genutzt wird eine Diskriminierung.

Fast immer wird so getan als wenn es an der Person schuldhaft liegen 
würde welche die Schaulaufbahn nicht "vorschriftsmäßig" geschafft hat.
Nein sehr oft liegt es an äußeren, vom "Versager" nicht beeinflussbaren 
Umständen bzw. an den einen anderen Lernverhalten, oder eine längere 
"Null Bock" Phase wie sie halt insbesondere in einen bestimmten 
Altersabschnitt öfter vorkommt - und dafür soll den der/die betroffene 
ein Leben lang bezahlen?!

Das Wort "Versager" im Zusammenhang mit des Leistungsdruck, starren auf 
Abschlüsse, Noten, Punkten usw. macht aus den streng genommen neutralen 
Begriff "Versager" eben einen diskriminierenden Vorwurf im realen Leben.

Soweit zumindest meine Meinung.

Mensch

von Alex G. (dragongamer)


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Naja das ist auch wieder zu verallgemeinert. Der spätere Elektroniker 
kann durchaus in Französisch, Musik und Sport versagen etc. So wie der 
Musiker nicht viel Mathe oder Englisch braucht.
Klar, in einzelnen Fächern sollte man schon gut sein...
Leider wird durchaus dem einen oder anderen, aufrgund der allgemeinen 
Abi-Note, der Zugang zu höherer Bildung wo er/sie zeigen könnte was in 
ihr/ihm steckt, verwehrt... Ist ein Problem unseres Systems. 
Andererseits gibt es widerum auch schon genug Studenten. Würde also kaum 
was verbessern.
Viel wichtiger wäre mehr Anreize für klassische Ausbildungen. Es ist 
kaum zu fassen wie unfair das System in dem Bereich ist. Während ich als 
Student kaum was zahlen muss, muss eine Freundin die sich zur 
Physiotherapeutin ausbilden lässt, monatlich 300€ zahlen und das obwohl 
sie ein deutlich niedrigeres Gehalt später zu erwarten hat :/
Da ist es wenig verwunderlich dass jeder dritte, seine Ausbildung 
abbricht.

: Bearbeitet durch User
von Bb O. (bbox)


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Du vergisst dabei, dass es in erster Linie ums Geld geht...

von Mensch (Gast)


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Hallo

wenn ich nicht ähnliches, betreffs der Ausbildung in einigen medizinisch 
und sozialen Berufen, nicht auch aus anderen zuverlässigen und 
Überprüfbaren Quellen gehört hätte würde ich sagen die redest Unfug.

Aber leider ist das wahr.
Auch wenn ich das Wort Skandal wegen der inflationären Häufung in den 
Medien überhaupt nicht mag so ist es hier mehr als Angebracht.

Zahlen um Arbeiten zu dürfen (müssen) - geht es noch?
Und jetzt komm mir keine der ach so gebeutelten Ausbildungsbetriebe in 
den angesprochenen Bereich - auch schon die Azubis arbeiten dort sehr 
früh effektiv und Leisten mehr als sie an Kosten verursachen.

Was würde das für einen berechtigten Aufschrei geben wenn das "Elektro 
Müller", "Trockenbau Mayer", "Autohaus Isik" oder gar Siemens, Bayer 
usw. machen würden.

Für eine berufliche Ausbildung bezahlen in der man ganz schnell 
praktisch was leistet ist eine absolute Frechheit, die noch in den den 
Romanen von Dickens üblich war ("Dampfmaschinenzeitalter", "Industrielle 
Revolution"...) aber das ist seit mehr als 100 Jahren Geschichte.

Schande über solche "Aus-->beutungs<--betriebe", Schande über die welche 
Gesetze erlassen die so etwas im Jahr 2018 immer noch ermöglichen.

Mensch

von Bb O. (bbox)


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Mein nicht perfekter Vorschlag, würde zumindest den Kapitalismus dazu 
zwingen, per Gesetz, Chancengleichheit zu schaffen. Ob es dem Chef(fin) 
passt oder nicht spielt keine Rolex mehr. Die Vorteile würden 
langfristig sogar überwiegen. Ausserdem wäre es mal eine gesunde 
Abwechslung...Leider arbeitet jeder in diesem System weiter, wie ein 
blindes Huhn und findet irgendwann zum Doppelkorn. q.e.d.

von Nichts ist unmöglich, Fau-Dieh-Ieh (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Leider bevorzugt mancher lieber eine Schuldabwälzung an ein imaginäres
> "System", anstatt sich selbst aus der Misere zu arbeiten.

Das System ist ja auch Schuld. Leute in der unteren Karriereleiter gab 
es schon immer, neu ist nur, dass durch Raubtierbzockkapitalismus man 
davon nicht mehr leben kann und die Arbeitsbedingungen dort immer mehr 
denen eines Arbeitslagers der Nazis gleichen. Würden sich mehr jetzt 
erfolgreich hocharbeiten, würden oben die Selektionskriterien nur noch 
härter und die Gehälter auch noch sinken. Die Reichen wollen halt noch 
reicher werden und wer arbeitet, hat keine Zeit Geld zu verdienen, das 
sind die Leitsätze des neuen Systems.

von Bb O. (bbox)


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Ich bedanke mich jedenfalls bei allen Damen und Herren für die Zeit, die 
Sie meinem utoptischen? Vorschlag widmen. Dem Ingenör ist bekanntlich 
nichts zu schwör! Schönes Wochenende und immer eine Handbreit Wasser 
unterm Kiel.

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Bb O. schrieb:
> @Miller: Also du würdest deine Kinder nicht gerne "Vollkasko"
> versichern? Rabenvater!

Naja, gibt halt solche und solche "Kids"!

von Bb O. (bbox)


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Sie bleiben aber deine Kinder!  P!, 3F.

von Le X. (lex_91)


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Bb O. schrieb:
> Mein nicht perfekter Vorschlag, würde zumindest den Kapitalismus dazu
> zwingen

Jaja genau, als ob sich der Kapitalismus zu irgendetwas zwingen lassen 
würde.
Dein "nicht perfekter" Vorschlag würde ruckzuck unser Land soweit 
runterwirtschaften dass es hinterher wenigstens jedem gleich scheiße 
ginge.
Ganz im Sinne deiner Ideologie.

von Bb O. (bbox)


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Anscheinend hast du gerade erkannt, dass wir uns nicht in einem 
Rechtsstaat befinden. Danke! 146GG.

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Bb O. schrieb:
> Anscheinend hast du gerade erkannt, dass wir uns nicht in einem
> Rechtsstaat befinden. Danke! 146GG.

Um deinen Ideen zu entkommen müssen Firmen garkein geltendes Recht 
brechen.
Es reicht schon, abzuwandern oder in Deutschland weniger Entwicklen oder 
Produzieren zu lassen um der Gängelei zu entgehen.
Wenn DE kein attraktiver Standort mehr ist suchen sich die Firmen halt 
was anderes.

Wo ist da nun jemanden geholfen?

von Bb O. (bbox)


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Sollen sie doch abwandern. Pech gehabt! Oder was? EOF.

von Le X. (lex_91)


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Bb O. schrieb:
> Sollen sie doch abwandern. Pech gehabt! Oder was? EOF.

Pech gehabt trifft es dann ganz gut.
Gehts halt jedem gleich beschissen, Ziel erreicht.

von Bb O. (bbox)


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Zweifelst du an deinen Fähigkeiten?

von Cerberus (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Sollen sie doch abwandern.

Das hat ja Homann-Feinkost auch mal im Sinn gehabt.
Als die Kosten klar wurden, war der Drops wohl gelutscht.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Cerberus schrieb:
> Bb O. schrieb:
>> Sollen sie doch abwandern.
>
> Das hat ja Homann-Feinkost auch mal im Sinn gehabt.
> Als die Kosten klar wurden, war der Drops wohl gelutscht.

Was braucht Homann-Feinkost schon zum hierbleiben?

Billig-Arbeitskräfte vom Zentralbalkan und  Aufsichtsbehörden die 
wegschauen.

Mehr braucht`s ned.
Jeder Private Hausbesitzer mit PKW vor der Tür hat mehr Kontrollen über 
sich ergehen zu lassen, als jedes Unternehmen!
Abgasmessung an der Heizung, TÜV und ASU am PKW .....!

Beitrag #5415645 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cerberus (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Was braucht Homann-Feinkost schon zum hierbleiben?
>
> Billig-Arbeitskräfte vom Zentralbalkan und  Aufsichtsbehörden die
> wegschauen.
>
> Mehr braucht`s ned.


So haben die sich das wohl gedacht, bis denen die Fachkräfte
aufgescheucht in Scharen davon liefen und teuer wieder zurück
geholt wurden(zumindest teilweise). Also wenn das kein Lehrgeld war?
So was ähnliches hatte ich auch mal erlebt. Alle sollen angeblich
begeistert von der Idee gewesen sein. Von wegen. Nach einigen
Wochen war auch da der Drobs gelutscht.

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