Hallo Zusammen, ich benötige euren Hilfe, wie ich meinen Empfänger "einstellen" muss... Hintergrund: Ich möchte NAVTEX empfangen (518KHz SSB mit RTTY) In sämtlichen Quellen steht, dass ich die Frequenz am Empfänger bei USB auf 516-517KHz stellen muss. => Warum ist das so? Bei meinem Empfänger finde ich weiterhin die Angabe: "The LO frequency is 45 kHz above RF when upper side band (USB) is selected and is 45 kHz below RF when lower side band (LSB) is selected." => Muss ich das zusätzlich berücksichtigen Wäre über Rückmeldungen dankbar! Grüße
Sven schrieb: > Hintergrund: Ich möchte NAVTEX empfangen (518KHz SSB mit RTTY) > > In sämtlichen Quellen steht, dass ich die Frequenz am Empfänger bei USB > auf 516-517KHz stellen muss. Die angegebene Frequenz ist i.d.R. die Center Frequency des FSK-Signals. Am SSB-Empfänger stellst Du wiederum die Frequenz des "Trägers" ein. Wie weit diese Frequenz unter (bei USB) bzw. über (bei LSB) der Center Frequency liegt, hängt davon ab, welche NF-Frequenzen der Decoder sehen will. Und Vorsicht, die Nutzung des falschen Seitenbands invertiert das Signal.
Sven schrieb: > In sämtlichen Quellen steht, dass ich die Frequenz am Empfänger bei USB > auf 516-517KHz stellen muss. > > => Warum ist das so? Weil du das Ausgangssignal des Empfängers dann als AFSK-Signal auswerten kannst. Die Mark- und Space-Frequenz liegen HF-mäßig beide über deinem SSB-Träger, also im oberen Seitenband, so dass du sie als zwei verschiedene Audio-Frequenzen raus bekommst, die dann den beiden Logikpegeln zugeordnet werden müssen.
Bei SSB entspricht die Frequenz, die du am Empfänger einstellst, der Frequenz 0Hz im NF-Bereich. Es wird einfach der Frequenzbereich des HF-Spektrums oberhalb (upper side band) oder unterhalb (lower side band) um die eingestellte Frequenz nach unten verschoben. Wenn jetzt NAVTEX mit 170Hz shift sendet, gibt es zwei Frequenzen 517,915kHz und 518,085kHz (im Idealfall). Wenn du am Empfänger 516kHz USB eingestellt hast ergeben sich daraus zwei Frequenzen bei 1,915kHz und 2,085kHz, die man am NF-Ausgang abgreifen und mit dem PC demodulieren kann. Um welchen Empfänger handelt es sich?
Wolfgang schrieb: > Weil du das Ausgangssignal des Empfängers dann als AFSK-Signal auswerten > kannst. AFSK-Modulation liegt vor, wenn du FSK über FM machst.
Florian W. schrieb: > AFSK-Modulation liegt vor, wenn du FSK über FM machst. Wieso? AFSK bezeichnet Frequenzumtastung im Niederfrequenzbereich. Und genau so ein Signal bekommt man, wenn man ein HF-frequenzumgetastetes Signal mit einem SSB-Empfänger in den Audiobereich runter mischt.
Hallo, zunächst einmal vielen Dank für die superschnellen und fundierten Antworten! Also wenn ich es jetzt richtig verstanden habe: Es hat mit dem shift also nicht primär etwas mit dem SSB Empfang zu tun, sondern mit der Tatsache, dass ich sowohl Mark also auch Space im NF hörbar machen muss. Mit dem Shift an der Abstimmung verschiebt sich also die NF Frequenzen so wie der Demodulator es benötigt (bei mir fldigi über Soundkarte). Als Empfänger verwende ich einen Empfänger mit SI4735 Chip (DSP). Bleibt nur noch die Frage offen, was mit dem Satz: "The LO frequency is 45 kHz above RF when upper side band (USB) is selected and is 45 kHz below RF when lower side band (LSB) is selected." gemeint ist Grüße
Florian W. schrieb: > AFSK-Modulation liegt vor, wenn du FSK über FM machst. p.s. Genauso kann ich ein im Audio-Frequenzbereich umgetastetes Signal auf einen SSB-Sender geben und bekomme dann in der Luft auch wieder die Frequenzumtasten - je nach Seitenband evtl. in der Frequenzlage vertauscht. Ich bin mir nicht sicher, ob der Begriff AFSK wirklich sauber definiert ist. Sven schrieb: > Bleibt nur noch die Frage offen, was mit dem Satz: > "The LO frequency is 45 kHz above RF when upper side band (USB) is > selected and is 45 kHz below RF when lower side band (LSB) is selected." > gemeint ist Das bedeutet IMHO, das die Zwischenfrequenz bei 45kHz liegt.
Wolfgang schrieb: > Florian W. schrieb: >> AFSK-Modulation liegt vor, wenn du FSK über FM machst. > > Wieso? > AFSK bezeichnet Frequenzumtastung im Niederfrequenzbereich. Und genau so > ein Signal bekommt man, wenn man ein HF-frequenzumgetastetes Signal mit > einem SSB-Empfänger in den Audiobereich runter mischt. Nö. Siehe: http://www.prgm.org/projekte/aa-db/Frequency%20Shift%20Keying.htm oder Wikipedia
Florian W. schrieb: > Nö. Siehe: > http://www.prgm.org/projekte/aa-db/Frequency%20Shift%20Keying.htm Ok, dann ist dar Begriff wohl eindeutig für doppelte FM-Modulation belegt ;-)
... da sind wir wieder beim Thema: Eigentlich stellt man RTTY nach Gehör ein. Man hört Mark, man hört Space und man hört die Tonhöhen. Sind Mark und Space vertauscht, hat man das falsche Seitenband. Gruß Bernd (OM)
MSP-Freund schrieb: > Eigentlich stellt man RTTY nach Gehör ein. Um auf die klassischen Audiofrequenzen von 1275 bzw. 1445 Hz zu kommen, muss der USB-Träger für 518kHz Mittenfrequenz des Senders auf 516.64 kHz abgestimmt sein. Mit Softwarelösungen, die über eine automatisch Frequenzsteuerung des Dekoders verfügen, ist das natürlich nicht so kritisch Wenn man im Empfänger für 170Hz Shift allerdings ein schmales Filter verwendet (z.B. 500Hz), sollte man das Signal in die Mitte des Filters legen, damit Mark- und Space-Frequenz gleich gut bis zum Audio-Ausgang gelangen. Laut NAVTEX Manual sollen die Sender ihre Frequenzen auf +/-10Hz genau einhalten (S.55 2.3 Nr. 10) http://www.sjofartsverket.se/pages/105078/NAVTEX%20Manual%202018.pdf
Hallo Foristen, es gab einmal einen Automatikkonverter für RTTY (ich glaube von DL6MH). Das war ein 741er-Grab mit automatischer Abstimmung. Am Ausgang hatte man dann das Fernschreibrelaissignal mit 24V. Die Veröffentlichung erfolgte etwa um 1978 herum. Einfach mal den guten alten DARC fragen. Gruß Bernd
Sven schrieb: > Hintergrund: Ich möchte NAVTEX empfangen (518KHz SSB mit RTTY) > Als Empfänger verwende ich einen Empfänger mit SI4735 Chip (DSP). Kann denn der SI4735 SSB, oder in welchem Mode wolltest du denn den SI4735 für NAVTEX betreiben? Grüße Paul
Paul schrieb: > Kann denn der SI4735 SSB, genau das würde mich auch interessieren. Es gab doch mal das Gerücht, dass der 4735 zwar prinzipiell SSB kan, dafür aber eine spezielle Firmware braucht, die es nur für "ausgewählte Kunden" gibt.
Hallo, ich habe einen Tecsun und einen Degen Weltempfänger. Beide basieren auf dem Si4735 ohne externem BFO. Im Werkszustand kann er kein SSB, aber mit Patch schon. Im offiziellen frei zugänglichen Datenblatt steht wie das Patchen geht. Es wird beim Powerup ein Dump per I2C oder SPI in den RAM geschrieben, und der Chip bootet vom RAM. Das muss bei jedem Power Up erfolgen. Nun bleibt die Frage wie man zu diesem Patch kommt, da der nicht öffentlich ist. Einen I2C Bus mithören ist kein Kunstwerk, nur etwas Aufwand. Wäre auch möglich dass das andere auch schon gemacht haben, und vielleicht sogar in Foren auftaucht...
Ich verwende als Dedoder MULTIPSK von Patrick Lindecker. Das Programm erwartet MW-Navtex-FSK mit seinen rd. 200 Hz umgetasten Trägern auf der Mittenfrequenz 1 kHz, die Träger also 915 und 1085 Hz (relativ unkritisch, denn das Programm hat eine AFC). Dazu wird der Empfänger bei USB auf 517,0 kHz gestellt.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.