Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED welcher Vorwiderstand


von Armin (Gast)


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Hallo,

ich möchte 2 LEDs an einem 12V 3 Ampere Netzteil betreiben und bin mir 
unsicher welchen oder ob überhaupt ich einen Vorwiderstand benutzen 
sollte.
Die LEDs laufen jeweils bei 6 Volt und leisten je 4 Watt. Wenn ich die 
nun in Reihe schalte bin ich bei 12V. 6 Volt und 4 Watt bzw. 12 V und 8 
Watt ergeben 0,66 Ampere und 0,66 Ampere bei 12 Volt sind 18 Ohm. 
Brauche ich also einen 18 Ohm Widerstand?? Was passiert wenn ich keinen 
verwende? Ziehen die LED dann 3 Ampere aus dem Netzteil und gehen 
kaputt? Habe gelesen dass das auch von der Temperatur der LED abhängt 
wieviel Strom sie zieht, heißt das wenn ich eine gute Kühlung habe 
brauche ich keinen Widerstand?
Sorry für meine Unwissenheit...

- Armin

von caesar (Gast)


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Zeig mal ein Datenblatt zu deinen LEDs

von Armin (Gast)


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von Teo D. (teoderix)


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Armin schrieb:
> Die LEDs laufen jeweils bei 6 Volt

LEDs laufen nicht mit Spannung, sondern mit Strom.
Daher unbedingt mal:
caesar schrieb:
> Zeig mal ein Datenblatt zu deinen LEDs

Die eigentlich Frage die hier noch offensteht ist. Ist das ein Modul mit 
KSQ ö.ä. oder NUR ein LED Array?

von Michael W. (Gast)


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von Der Andere (Gast)


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Da steht doch im Datenblatt eindeutig:
Betriebsart: Konstantstrom

Also eine geschaltete 700mA Konstantstromquelle besorgen die mit 12V 
funktioniert.

von Armin (Gast)


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ok, Konstanstromquelle scheint tatsächlich die beste Lösung zu sein,
was mich noch interessiert was denn nun passieren würde wenn ich die 
einfach an das Netzteil klemme... Und würde das mit dem Widerstand 
prinzipiell auch gehen?

von Teo D. (teoderix)


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Die Dinger MÜSSEN aber unbedingt noch auf einen ausreichend großen 
Kühlkörper. Ohne ist das innerhalb 10-20s kaputt/beschädigt!

Ein Widerstand bei 5,8UF (die Spannungsangabe im Dabla) und 2 in Reihe 
funktioniert nicht. 0,4V für den VR (VorWiderstand) ist zuwenig, als das 
er da als KSQ noch vernünftig arbeiten kann.
Parallel und 2 VRs, wären das >4Watt, die PRO LED am VR verheizt werden 
müssten!

OHNE VR -> TOT in wenigen Sekunden, wenn nicht sofort.

von Der Andere (Gast)


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Armin schrieb:
> Und würde das mit dem Widerstand
> prinzipiell auch gehen?

Klar, du kannst die jeweils einzeln mit einem Vorwiderstand betreiben.
Das Modul hat eine Nennspannung von ca. 5,8V laut Datenblatt, also musst 
du bei 12V Netzteil am Widerstand 6,2V verbraten.
Das ergibt nach dem Ohmschen Gesetz 6,2V / 0,7A = 8,9 Ohm, also nimmt 
man aus der E24 Normreihe einen ),1 Ohm.
Der verbrät allerdings auch gute 4Watt an Leistung, also brauchst du 
einen 5 Watt Widerstand.

Das ganze 2 Mal für die 2 Module, Im Endeffekt hast du so die Effizienz 
halbiert.
In Reihe schalten geht nicht weil die Durchlassspannung der Module nicht 
exakt konstant ist, sondern von Temperatur, Alterung, Exemplarstreuung 
und der Mondphase abhängt und man deshalb eine genügend hohe 
Spannungsdifferenz am Widerstand braucht damit der zusammen mit der 
Spannungsquelle halbwegs als Stromquelle funktioniert.
Aud dem Grund macht das niemand, sondern man nimmt in dem 
Leistungsbereich (geschaltete) Stromquellen.

von Der Andere (Gast)


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Der Andere schrieb:
> also nimmt man aus der E24 Normreihe einen ),1 Ohm.

Scheiß tastatur, das sollte "9,1 Ohm" heissen.

von Michael B. (laberkopp)


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Armin schrieb:
> das wären die hier :

Also 2 x 2 von denen
https://docs-emea.rs-online.com/webdocs/15c3/0900766b815c3e02.pdf

Die brauchen bei Nennstrom von 350mA pro LED irgendwas zwischen 2.7V und 
3.3V, 2 in Reihe also 5.4V bis 6.6V.

Wiederum 2 davon in Reihe 10.8V bis 13.2V und du hast nur 12V, also 
kannst du keine 2 davon in Reihe schalten.

Bei einer 4-fach LED an 12V bleiben 5.4 bis 6.6V übrig, und du willst 
700mA, also brauchst du 86Ohm mit 5 Watt als Vorwiderstand.

Wenn nun deine 12V noch schwanken, z.B. im Auto von 10V bis 15V mit 
Spitzen von -100 bis +100, wird es aufwändiger.

von Der Andere (Gast)


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Teo D. schrieb:
> OHNE VR -> TOT in wenigen Sekunden, wenn nicht sofort.

Früher nannte man sowas "Einwegblitz" :-)

von Armin (Gast)


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ok danke erstmal für die Antworten. Kann es passieren das für eine 
Konstantstromquelle die 12V des Netzteils zu wenig sind für 2x6 Volt LED 
? wäre es besser die dann parallel zu schalten? Aber dann bräuchte ich 
eine Konstantstromquelle mit doppelt so viel Ampere oder?

von Teo D. (teoderix)


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Armin schrieb:
> Aber dann bräuchte ich
> eine Konstantstromquelle mit doppelt so viel Ampere oder?

Nein, da bräuchtest du ZWEI KSQs!
Und ja, in reihe mit ~11,4V wird keine (käufliche u. bezahlbare) KSQ 
funktionieren.

von Der Andere (Gast)


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Michael B. schrieb:
> also brauchst du 86Ohm mit 5 Watt als Vorwiderstand.

Michael, du hast das Komma vergessen 8,6 Ohm, bzw die von mir 
vorgeschlagenen 9,1 Ohm

Armin schrieb:
> ok danke erstmal für die Antworten. Kann es passieren das für eine
> Konstantstromquelle die 12V des Netzteils zu wenig sind für 2x6 Volt LED

Das geht nicht, da die Durchlassspannung auch größer als 6V sein kann 
(Exemplarstreuung, Temperatur, ...) und auch die Stromquelle eine 
bestimmte Spannungsdifferenz zum Arbeiten braucht.
In Reihe nimmst du besser eine 18V Versorgung, oder gleich eine fertige 
Stromquelle.

Armin schrieb:
> ? wäre es besser die dann parallel zu schalten? Aber dann bräuchte ich
> eine Konstantstromquelle mit doppelt so viel Ampere oder?

Nein, in dem Fall sondern für jede Led eine eigene Konstantstromquelle

von Armin (Gast)


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wieso kann man mit einer Konstantstromquelle nicht mehrere parallel 
geschaltete LED betreiben? ist das weil dann trotzdem die Spannung 
steigt und dafür mein Netzteil wieder nicht ausreicht?

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Armin schrieb:
> wieso kann man mit einer Konstantstromquelle nicht mehrere parallel
> geschaltete LED betreiben?

Weil sich dann der Strom unterschiedlich aufteilt.

rhf

von Armin (Gast)


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ok, danke für eure Zeit, glaube ihr habt meine Fragen alle beantwortet, 
Wieder was gelernt heute.

von 123 (Gast)


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Armin schrieb:
> wieso kann man mit einer Konstantstromquelle nicht mehrere parallel
> geschaltete LED betreiben? ist das weil dann trotzdem die Spannung
> steigt und dafür mein Netzteil wieder nicht ausreicht?

Sinn einer Konstantstromquelle ist es (wie der Name sagt) konstanten 
Strom durch die LEDs fließen zu lassen. In einer Reihenschaltung von 
LEDs fließt (erzwungener Maßen) durch alle LEDs der selbe Strom. Er kann 
ja nicht an einer einzelnen LED vorbei fließen sondern muss durch.

Wenn du jetzt 2 LEDs (oder LED Stränge) parallel schaltest hat der Strom 
(z.B. 350mA) eine Wahl. Er kann sich auf die parallel geschalteten LEDs 
verteilen. Er ist unterschiedlich weil die LEDs nicht haar genau 
identisch sind. Fließt durch eine LED mehr Strom, so wird sie wärmer und 
leider auch niederohmiger. Dementsprechend fließt noch mehr Strom durch 
sie. Dadurch wird sie noch wärmer und noch niederohmiger. Im schlimmsten 
Falle fließt dann durch eine LED der ganze Strom. Die andere LED wird 
immer kälter weil durch sie immer weniger Strom fließt.  Für 2 LEDs 
(z.B. je 350mA) parallel auf voller Leistung brauchst du z.B. 2x350mA = 
700mA. Wenn du Pech hast, dann fließen irgendwann die 700mA durch die 
eine LED und die andere bekommt garnichts mehr ab. Du hast einfach keine 
Kontrolle wie sich der Strom aufteilt.

von georg (Gast)


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Du kannst schon mit einer Konstantstromquelle arbeiten, aber die 
müsstest du z.B. mit 18V versorgen. Das wäre wohl die beste Lösung, 12V 
für die LEDs (in Reihe) und 6V zum Ausregeln, am besten im 
Schaltbetrieb, dann hast du im wesentlichen nur die Verlustleistung der 
LEDs selbst.

Georg

von Michael B. (laberkopp)


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Der Andere schrieb:
> Michael, du hast das Komma vergessen 8,6 Ohm, bzw die von mir
> vorgeschlagenen 9,1 Ohm

Stimmt, ich wollte erst 8R6 schreiben, dann dachte ich mir, daß der TO 
das nicht versteht und habe auf Ohm umgestellt, dabei ist das Komma 
verschütt gegangen.

von Manfred (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Nein, da bräuchtest du ZWEI KSQs!

zum Bleistift zwei MEANWELL LDD-700L: 
https://www.pollin.de/p/led-konstantstromquelle-meanwell-ldd-700l-700-ma-351128

> Und ja, in reihe mit ~11,4V wird keine (käufliche u. bezahlbare) KSQ
> funktionieren.

Ja, 12V gegen vier LEDs hat zu wenig Luft. Im Datenblatt von MW sehe ich 
leider keine Dropoutspannung. Die MW-LDD sind bezahlbar, der 
Wirkungsgrad ist erträglich, also zwei Stränge hinter die 12V und Ruhe.

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