Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Hohe Ruheleistungsaufnahme beim OPV?


von Microchip (Gast)


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Hallo,

ich befasse mich derzeit mit OPVs und habe mir dabei ein Paar 
Datenblätter angeschaut. Ich habe beim LT1001 und beim UA741 im 
Datenblatt gelesen, dass die Leistungsaufnahme ohne Last über 40mW 
beträgt, kann aber nicht ganz nachvollziehen, wieso diese Leistung so 
hoch ist? Ist das normal, weil ich habe schon Schaltungen aufgebaut, 
habe noch nie diesen Effekt gesehen(in der Praxis). Liegt es an der 
Gegenkopplung?

LG

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/ua741.pdf (Seite 6)
http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/1001fb.pdf

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

beim altmodischen Design des 741 ging das nicht besser, zumal er noch 
mit Röhrenschaltungen konkurrierte, der 1001 ist für ganz geringen 
Offset und Drift spezialisiert. Suche noch einen schnellen und einen 
rauscharmen heraus und Du hast noch zwei, die sich erwärmen.

Ein IC-Designer kann Dir das sicher leicht verständlich näher bringen, 
was da passiert.

"Liegt es an der Gegenkopplung?"
Nein.

Guck mal den TL061 an. Diesen nahmen ältere Leute früher für 
Batteriebetrieb.

Mfg

: Bearbeitet durch User
von Harlekin (Gast)


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Die gewünschte Bandbreite hat einen entscheidenden Einfluss auf die 
Stromaufnahme.

von Microchip (Gast)


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Oha, der hat ja max 7.5mW. Sehr interessant. Ich bedanke mich Christian. 
Ich versuche es mir mal mit einem Anfängerverständnis ein bisschen 
zusammenzureimen. Wenn jemand eine simple Erklärung hat, dann würde es 
mich sehr freuen sie zu lesen

Danke nochmals Christian

von MaWin (Gast)


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Microchip schrieb:
> Ich habe beim LT1001 und beim UA741 im Datenblatt gelesen

Microchip schrieb:
> Anfängerverständnis

Warum tun sich Anfänger immer gerade das steinzeitalte Zeugs als Erstes 
an ?

Warum nicht LMC6264 oder LPV542 ? Bei rail-to-rail und geringem Fehler 
muss man nicht als allererstes an input commmon mode Bereich und output 
voltage Swing und Offsetkompensation denken, sondern erst mal an 
Verstärken.

von Jürgen Wissenwasser (Gast)


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Das liegt wohl an den Ausbildern/Lehrern: Irgendwelche Leute, die vor 30 
Jahren und mehr ihren Abschluß gemacht haben und ohne wirkliche 
Industrieerfahrung direkt den Schülern vorgesetzt werden.

Hab' ich in der HTL auch gehabt, nur da war das nicht der ua741, sondern 
LM358.

Der einzige praktische Grund das Teil zu nutzen, ist wohl, weil es durch 
seine hohe mögliche Betriebsspannung mit einem Labornetzteil nicht 
totzukriegen ist.

von Forist (Gast)


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Microchip schrieb:
> Ich habe beim LT1001 und beim UA741 im Datenblatt gelesen, dass
> die Leistungsaufnahme ohne Last über 40mW beträgt, kann aber nicht
> ganz nachvollziehen, wieso diese Leistung so hoch ist?

An einem internen Mikrocontroller oder irgendwelcher Digitalelektronik 
wird es wohl kaum liegen.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass das Thema nicht so richtig in ein 
(Unter-)Forum für alle Fragen rund um Mikrocontroller und sonstige 
digitale Elektronik passt.

von Microchip (Gast)


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Naja, man setzt das neue Wissen auf dem alten auf.

Forist schrieb:
> Microchip schrieb:
>> Ich habe beim LT1001 und beim UA741 im Datenblatt gelesen, dass
>> die Leistungsaufnahme ohne Last über 40mW beträgt, kann aber nicht
>> ganz nachvollziehen, wieso diese Leistung so hoch ist?
>
> An einem internen Mikrocontroller oder irgendwelcher Digitalelektronik
> wird es wohl kaum liegen.
> Irgendwie habe ich den Eindruck, dass das Thema nicht so richtig in ein
> (Unter-)Forum für alle Fragen rund um Mikrocontroller und sonstige
> digitale Elektronik passt.

Habe mich im Forum vertan, entschuldige.

Könnte es an dem Differenzverstärker mit der Stromquelle liegen? Diese 
treibt ja konstant ihren Strom und verursacht dadurch eine 
Leistungsaufnahme

von der schreckliche Sven (Gast)


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Microchip schrieb:
> dass die Leistungsaufnahme ohne Last über 40mW
> beträgt, kann aber nicht ganz nachvollziehen, wieso diese Leistung so
> hoch ist? Ist das normal, weil ich habe schon Schaltungen aufgebaut,
> habe noch nie diesen Effekt gesehen(in der Praxis).

Dass Du diesen Effekt noch nie "gesehen" hast, könnte daran liegen, dass 
40 tausendstel Watt nicht genug Wärme erzeugen.

von Microchip (Gast)


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der schreckliche Sven schrieb:
> Microchip schrieb:
>> dass die Leistungsaufnahme ohne Last über 40mW
>> beträgt, kann aber nicht ganz nachvollziehen, wieso diese Leistung so
>> hoch ist? Ist das normal, weil ich habe schon Schaltungen aufgebaut,
>> habe noch nie diesen Effekt gesehen(in der Praxis).
>
> Dass Du diesen Effekt noch nie "gesehen" hast, könnte daran liegen, dass
> 40 tausendstel Watt nicht genug Wärme erzeugen.

Da hast du wohl recht

von Harlekin (Gast)


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Microchip schrieb:
> Könnte es an dem Differenzverstärker mit der Stromquelle liegen? Diese
> treibt ja konstant ihren Strom und verursacht dadurch eine
> Leistungsaufnahme

Je nach Ausführung der Differenzverstärker. Ein gute Übersicht ist hier:
http://www.elektronikinfo.de/strom/op_typen.htm

von Microchip (Gast)


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Harlekin schrieb:
> Microchip schrieb:
>> Könnte es an dem Differenzverstärker mit der Stromquelle liegen? Diese
>> treibt ja konstant ihren Strom und verursacht dadurch eine
>> Leistungsaufnahme
>
> Je nach Ausführung der Differenzverstärker. Ein gute Übersicht ist hier:
> http://www.elektronikinfo.de/strom/op_typen.htm

Vielen Dank

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Microchip schrieb:
> Ich habe beim LT1001 und beim UA741 im
> Datenblatt gelesen, dass die Leistungsaufnahme ohne Last über 40mW
> beträgt, kann aber nicht ganz nachvollziehen, wieso diese Leistung so
> hoch ist?

Ich welchem Universum sind 40 Milli(!)watt eine "hohe Leistung"?

> Ist das normal, weil ich habe schon Schaltungen aufgebaut,
> habe noch nie diesen Effekt gesehen

Du hast schon Schaltungen aufgebaut, die die gleiche Funktion wie ein 
LT1001 oder UA741 hatten, aber weniger als 40mW Eigenverbrauch? 
Faszinierend.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Axel S. schrieb:
> Ich welchem Universum sind 40 Milli(!)watt eine "hohe Leistung"?

-Batteriebetrieb
-Betrieb im Ex-Bereich
-Solarbetrieb

von Manfred (Gast)


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Microchip schrieb:
> dass die Leistungsaufnahme ohne Last über 40mW beträgt

Was bei +/- 15Volt Versorgung (741) wieviele Ampere ergibt?

Jürgen Wissenwasser schrieb:
> Hab' ich in der HTL auch gehabt, nur da war das nicht der ua741, sondern LM358.

Na komm', für einfache Grundschaltungen und das theoretische Verständnis 
tun die. Ich habe noch heute R&S-Labornetzteile im Einsatz, die auf 
LM340-T5 und LM741 basieren, mit einer sehr guten Stabilität.

Ich könnte auch heute noch einem Praktikanten diese Dinger vorsetzen, 
damit er dann in der Schaltung ergründet, woher Abweichungen vom 
errechneten Wert und Drift herkommen. Danach hat er dann verstanden, 
nach welchen Datenblattwerten er den geeigneten OP auszusuchen hat.

Also: Du hast schon recht, aber in der Ausbildung sind real schlechte 
Teile kein Fehler.

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