Moin, wie sind die Erfahrungen zu Rothenberger MAPP? Den Brenner https://rothenberger.com/de-de/hart-und-weichlotgerat-power-fire-compact.html bekommt man in jedem Baumarkt. Kann man damit Aluminium löten? Ich habe es mit einem Propan-Butan-Gemisch probiert, aber das hat selbst bei kleinen Teilen nicht funktioniert. Ist das auch für größere Werkstücke (ich sage mal größenordnungsmäßig 1 m Rohr mit 20 mm Durchmesser) geeignet? In den Backofen zum Vorwärmen passt sowas ja leider nicht. Gibt es eigentlich einen Grund dafür, dass man den Brenner als Set überall bekommt, die MAPP-Flaschen aber kaum?
> wie sind die Erfahrungen zu Rothenberger MAPP? Brennt. Gefühlt mehr Brennwert als Propan/Butan. Aber wirklich interessant werden die alle erst mit Sauerstoff (nicht Luft). > Kann man damit Aluminium löten? Macht keinen wesentlichen Unterschied zu Propan/Butan. Größeren Brenner nehmen, ggf. mit Sauerstoff. Aluminium lötet sich von Haus aus weit weniger gut als Kupfer- oder Eisenlegierungen, d.h. die Technik (Oxidschicht wegreiben, Flussmittel nicht wegbraten) ist hier wesentlich wichtiger. Wenn es das Werkstück zulässt ist WIG unschlagbar und wesentlich einfacher als Löten. > Ist das auch für größere Werkstücke [..] geeignet? -> größeren Brenner nehmen > Gibt es eigentlich einen Grund dafür, dass man den Brenner als Set > überall bekommt, die MAPP-Flaschen aber kaum? Zumindest hierzulande ist das kein Problem, die stehen überlicherweise im selben Regalabschnitt.
Ich hab zuerst Acetylene/Sauerstoff zum hartlöten verwendet. Dauernd Probleme mit überhitzten Teilen. Dann im Baumarkt den billigsten Brenner und eine Flasche Propan geholt. Das geht problemlos. Teile sind beim mir max. D40x3 und kürzer als 100mm, ab und zu Rohr 18x1
g457 schrieb: > Wenn es das Werkstück zulässt ist WIG unschlagbar und wesentlich > einfacher als Löten. Aber deutlich teurer. Ich habe nur wenige Stücke im Jahr. Mit Sauerstoff wird halt alles deutlich teurer. Einerseits die Geräte, andererseits aber auch die Flaschen. Da sich das für die wenigen Teile nicht lohnt, wäre so ein relativ billiger Brenner praktisch gewesen. Hast du mal Aluminium mit Propan gelötet? heinz schrieb: > Dann im Baumarkt den billigsten Brenner > und eine Flasche Propan geholt. Das geht problemlos. Bei mir aus irgendeinem Grund nicht. Das Silberlot konnte man in der Flamme abschmelzen und am Werkstück verreiben (es war danach auch gelötet, nicht nur geklebt), aber richtig gut ging das nicht und das Aluminiumlot konnte ich nur in der Flamme schmelzen und dann ans Werkstück kleben. Deshalb suche ich was Besseres.
Ich löte AlMgSi1 und 0.5 mit einem AlSi12 als Lot und Flussmittel. Wenn du willst such ich den Typ raus. Das Flussmittel ist wichtig weil du an dem die richtige Arbeitstemperatur siehst. Teile von mir werden alle auf Leckage getestet. Die meisten ;) sind dicht.
MAPP ist sehr teuer im Vergleich zu anderen Gasen. Aus eigener Erfahrung: Was mit einer normalen Lötlampe nicht geht, geht auch mit MAPP nicht oder nicht zuverlässig. Vorwärmen (bzw. auch während der Lötung wärmen) kann man auch mit der Glut nach einem Lagerfeuer. Erst grillen, dann löten. Davon abgesehen spielt (gerade bei Wärmeleitern wie Aluminium!) die Befestigung eine große Rolle. Eine fette Flamme nützt wenig, wenn das Alu einfach im Schraubstock eingespannt wird. Der zieht die Wärme weg, und der Brenner erwärmt den Schraubstock gleich mit. Das wird er nicht schaffen - geht nicht. Sehr viel besser geht es, wenn man zwei Holzklötzchen o.ä. als Isolator dazwischenklemmt, damit bleibt die Wärme schonmal da, wo sie soll und man braucht gleich viel weniger davon.
hase schrieb: > zwei Holzklötzchen o.ä. als Isolator Ich habe ganz gute Erfahrung mit KFZ-Bremsklötzen gemacht. Die halten Hitze gut aus und schrumpfen weniger als Holz.
heinz schrieb: > Wenn du willst such ich den Typ raus. Das Flussmittel ist > wichtig weil du an dem die richtige Arbeitstemperatur siehst. Ist das ein spezielles? Ich wollte keine großen Aufwand darum machen. Wenn du das gerade da hast, wäre das nett. hase schrieb: > Aus eigener Erfahrung: Was mit einer normalen Lötlampe > nicht geht, geht auch mit MAPP nicht oder nicht zuverlässig. Das ist ja ernüchternd. hase schrieb: > Davon abgesehen spielt (gerade bei Wärmeleitern wie Aluminium!) die > Befestigung eine große Rolle. Eine fette Flamme nützt wenig, wenn das > Alu einfach im Schraubstock eingespannt wird. Das weiß ich. Bei meinem Versuch war es ein Plättchen mit etwa 3x5 cm Kantenlänge auf einem Pflasterstein. Wenn da der Wärmetransport zu viel war, gebe ich lieber gleich auf. :-) Danke für die Antworten. Als erstes versuche ich dann wohl mal, einen größeren Brenner zu bekommen oder vielleicht einen zweiten zu benutzen.
heinz schrieb: > Ich hab zuerst Acetylene/Sauerstoff zum hartlöten verwendet. Dauernd > Probleme mit überhitzten Teilen. Dann im Baumarkt den billigsten Brenner > und eine Flasche Propan geholt. Das geht problemlos. Da habe ich aber ganz andere Erfahrungen gemacht: Mit Autogen-Brennern kannst Du Hartlöt-T so gut einstellen wie gewünscht. Auch, um größere Teile hartlöten zu können. https://www.ikz.de/ikz-praxis-archiv/p0004/000404.php Bei kleinen Teilen nehme ich aber auch schon mal Gasbrenner her. Bis hin zum Flambierbrenner. ;) Dussel schrieb: > hase schrieb: >> Aus eigener Erfahrung: Was mit einer normalen Lötlampe >> nicht geht, geht auch mit MAPP nicht oder nicht zuverlässig. > Das ist ja ernüchternd. Wieso ernüchternd? Bei schwierigen Hartlötungen oder Autogenschweißungen gibt es ja analoge Probleme: Nämlich eine gewisse "Grundwärme" am Werkstück permanent aufrecht erhalten zu können. Dazu braucht man (am besten) separate Wärmequellen (z.B. auch Lötlampen), die das abdecken können. Und das bißchen überhöhte Wärmezufuhr, das dann dabei an der zu lötenden oder zu verschweißenden Stelle tatsächlich nur noch aufgebracht werden muß, schaffen meistens auch Gasbrenner und bei Schwierigerem Autogenbrenner sowieso. Grüße
Als Flussmittel verwende ich das https://www.sonderlote.de/epages/62173412.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62173412/Categories/Produkt-Shop/Flussmittel/%22Flussmittel%20f%C3%BCr%20Hartlote%22/Flussmittel_fuer_Aluminiumhartlote Eine Acetylene/Sauerstoff Flamme ist wärmer als eine Propan Flamme und für mich schlechter zu kontrollieren (Wärmeeintrag). Beispiel: ich hab letztens einen "Klotz" D30 30lang an ein Rohr 18x1 gelötet. Wenn du bei fast Löttemperatur für 1 Sekunde auf das Rohr hälst ist es weg. Bei Acetylene reicht da die Streuflamme. Muss jeder für sich selbst lernen.
L. H. schrieb: > Dussel schrieb: >> hase schrieb: >>> Aus eigener Erfahrung: Was mit einer normalen Lötlampe >>> nicht geht, geht auch mit MAPP nicht oder nicht zuverlässig. >> Das ist ja ernüchternd. > > Wieso ernüchternd? Weil es mit Propan nicht richtig funktioniert hat und ich dachte, MAPP wäre die Lösung. L. H. schrieb: > Nämlich eine gewisse "Grundwärme" am Werkstück permanent aufrecht > erhalten zu können. Das Teil, mit dem ich es ausprobiert habe, lag minutenlang zur Hälfte in der Flamme. Wenn das noch nicht reicht, sehe ich das als problematisch an. heinz schrieb: > Als Flussmittel verwende ich das > https://www.sonderlote.de/epages/62173412.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62173412/Categories/Produkt-Shop/Flussmittel/%22Flussmittel%20f%C3%BCr%20Hartlote%22/Flussmittel_fuer_Aluminiumhartlote Danke.
Moin, gestern habe ich auf dem Weg mal im Baumarkt vorbeigeschaut und mal angesehen, was es da so gibt. Meine Versuche habe ich mit dem Brenner https://www.hagebau.de/p/rothenberger-loetset-mini-inkl-minigas-kartusche-anHG_PROD_4004625355039/?plaufruf=pl&itemId=S722544&q=Rothenberger&sc= gemacht. Würde so einer https://www.hagebau.de/p/rothenberger-loetlampe-rofire-1800-c-anHG_PROD_4004625355015/?plaufruf=pl&itemId=S722542&q=Rothenberger&sc= So viel mehr bringen, dass es damit klappen könnte? Der hat immerhin die zweieinhalbfache Fläche. Oder braucht man schon deutlich größere Brenner? Ist damit ein merklicher Unterschied zu erwarten? Grundsätzlich hat zumindest das Abschmelzen ja schon geklappt. Wie gesagt, es ist für vielleicht dreimal löten im Jahr. Ein Sauerstoffbrenner wäre natürlich besser, aber für den Zweck zu teuer.
ich hab was in der Art https://www.amazon.de/Gasbrenner-Handl%C3%B6tset-L%C3%B6tbrenner-Handl%C3%B6tger%C3%A4t-L%C3%B6tkolben/dp/B06Y5LXTRY/ref=sr_1_107/260-8306882-5660727
Da hat die größte Düse 17mm. Dann könnte es mit dem 22mm Brenner gehen. Dann könnte ich das mal ausprobieren. Im schlechtesten Fall habe ich dann halt einen zweiten Brenner zum aufheizen. :-)
Ein Zwischenstand meiner Erfahrungen: Heute habe ich mal eine nochmal das Löten ausprobiert. Nur mit dem kleinen Brenner alleine hat es einfach nicht funktioniert. Ich habe weder das Flussmittel, noch den neuen Brenner gekauft. Ein größeres Reststück, dreieckig, 5x10 cm habe ich auf einen Campinggaskocker gelegt und gleichzeitig mit dem Brenner erwärmt. Direkt über dem Kocher wurde es zu warm, so dass ich mit dem Lötstab schön im flüssigen Aluminium rumkratzen konnte. Am Rand habe ich aber eine schön gleichmäßige Oberfläche, an der man deutlich erkennen kann, wo das Aluminium ist und wo das Lot darauf ist. Grundsätzlich funktioniert es also. Leider konnte ich nichts anlöten, weil der Aufbau nur sehr provisorisch war und ich das zweite Teil nicht heiß gekriegt habe. Ich denke, dass es mit größerem Brenner und Flussmittel doch ganz gut möglich sein sollte.
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