Forum: Platinen Platinen-Ätzung fehlgeschlagen


von Eppelein V. (eppelein)


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Moin,

jahrelang in Wannen meine Platinen angefertigt, ohne Probleme gehabt zu 
haben.

Nun ein Ätzgerät 1 in Anwendung, was nicht so richtig funktioniert.

200 Sek. Platine (Bungard) m. Isel belichtet
10gr./1Liter  Entwickler
250gr./1Liter Natriumpers. in der Küvette
Temp. ca. 42°

Nach etwa 10-15Min. ist der Ätzvorgang beendet, da sich nichts mehr 
bewegt im Ätzbad.

Platinen 1-3 in der Küvette geätzt.
Platine 4 (Muster)in der Wanne.
------------------------------------------------------------------------
Vormals Ätzbad in der Wanne:

300 Sek. Platine
300gr./Liter  Natriumpers.
Temp. ca. 20-30°

Ätzzeit  ca. 30 Min.

Bei den 300 Sek. Belichtungszeit gab es hin und wieder Probleme beim 
Ätzen.
Leiterbahnen (dünn) ätzten sich  teilweise ab, große Flächen hatten 
kleine Löcher usw., was auch auf den Foliendruck (Layout) zurückzuführen
sein kann .....

Das Ergebnis im Wannenätzbad durchwegs top!


Was könnte ich falsch gemacht, bzw. nicht beachtet haben?


MfG
Eppelein

von Teo D. (teoderix)


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Eppelein V. schrieb:
> Nach etwa 10-15Min. ist der Ätzvorgang beendet, da sich nichts mehr
> bewegt im Ätzbad.

Damit kann ich nichts anfangen. ?-|

Mit der Belichtung wird das nicht zu tun haben, eher mit ungünstigen 
Störungsverhältnissen und eventuell noch mit der Temperatur, in deinem 
Ätzgerät.

von hase (Gast)


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Anderes Basismaterial? → Belichtungsreihe gemacht?

Abgesehen davon: Die Ränder sehen recht scharf aus. Wo ist das Problem? 
Ein bisschen länger drinlassen und gut.

von Max Maxens (Gast)


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Länger ätzen, fertig.

von Eppelein V. (eppelein)


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Wenn es nur an der  Ätzzeit liegen würde -

Hatte eine Platine ca. 45Min. in dem Bad.  Mit einmal sah ich kleine 
graue Flimmer in der Küvette schwimmen. Das Bad wurde immer grauer, nur 
das restliche Kupfer blieb erhalten, wo normal geätzt werden sollte. Die 
Flimmer sahen wie Fischfutter schwimmend im Aquarium aus!

An der Ätzzeit kann es nach meinem Dafürhalten nicht liegen,  auch nicht 
an dem Entwicklerbad.

Bin ratlos!


MfG
Eppelein

von hase (Gast)


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War das Basismaterial sauber / Entwickler überall hingekommen?
Eigentlich sollte nach 45 Minuten bei >40 Grad reichlich viel Kupfer weg 
sein.

von Eppelein V. (eppelein)


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Basismaterial frisch von Reichelt gekommen. Entwickler überall saubere 
Arbeit verrichtet.

Habe jetzt mal wieder eine Platine in der altbewährten Wanne liegen, um 
etwaige Ungereimtheiten auszuschließen.

MfG
Eppelein

von Thomas M. (langhaarrocker)


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Teo D. schrieb:
> Mit der Belichtung wird das nicht zu tun haben, eher mit ungünstigen
> Störungsverhältnissen und eventuell noch mit der Temperatur, in deinem
> Ätzgerät.

Das wäre ohne weitere Angaben auch meine Hypothese.
Wie wird die Flüssigkeit gewälzt? Stand die Platine vielleicht bündig 
auf dem Boden und hat dort die Umwälzung selbst verhindert? Mal die 
Platine nach halber Ätzzeit rausgenommen und umgekehrt wieder rein 
gesteckt?

von Michael B. (laberkopp)


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Eppelein V. schrieb:
> Was könnte ich falsch gemacht, bzw. nicht beachtet haben?

Offenkundig eine andere Belichtingszeit,
offenkundig ohne einen Grund.
Die Küvettenplatinen sehen auch so aus als ob sie noch nicht 
durchbelichtet und durchentwickelt waren.

Du solltest also DRINGENDS mal eine Belichtungsreihe machen,
um die korrekte Belichtungszeit zu ermitteln.

Damit die Belichtungsreihe aussagekräftig wird, muss man IMMER
identisch entwicklen (ab Besten nach Packungsaufdruck, was eher 7g/l 
sind und 2 Minuten bei moderater Badewegung) egal wie es in der 
Entwicklerwanne aussieht. Erst der Ätzvorgang zeigt dann wann die 
richtige Belichtungszeit getroffen wurde.

von Teo D. (teoderix)


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Michael B. schrieb:
> Du solltest also DRINGENDS mal eine Belichtungsreihe machen,
> um die korrekte Belichtungszeit zu ermitteln.

Eppelein V. schrieb:
> jahrelang in Wannen meine Platinen angefertigt, ohne Probleme gehabt zu
> haben.

Seh ich keinen Grund für.

Teo D. schrieb:
> ungünstigen
> Störungsverhältnissen

War immer mein Problem, bei meinem Selbstbau (simpelste Konstruktion 
ohne Strömungsführung) und auch einer der Gründe, warum ich wieder auf 
Wanne und Fe3 umgestiegen bin.

Zeig doch mal deine Küvette.

von Eppelein V. (eppelein)


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Thomas M. schrieb:

>
> Das wäre ohne weitere Angaben auch meine Hypothese.
> Wie wird die Flüssigkeit gewälzt? Stand die Platine vielleicht bündig
> auf dem Boden und hat dort die Umwälzung selbst verhindert? Mal die
> Platine nach halber Ätzzeit rausgenommen und umgekehrt wieder rein
> gesteckt?

1. Die Flüssigkeit wird über Luftblasen (Luftschlauch) gewälzt.
2. Die Platine war in der Mitte der Halterung fixiert.
3. Platine nach etwa 8 Min. um 180° gedreht.

Wobei die Ätzung am oberen Rand astrein vorsich ging und am unteren Rand 
Kupfer übrig blieb. Das Drehen half jedoch nichts.

MfG
Eppelein

von Teo D. (teoderix)


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Eppelein V. schrieb:
> 1. Die Flüssigkeit wird über Luftblasen (Luftschlauch) gewälzt.
> 2. Die Platine war in der Mitte der Halterung fixiert.
> 3. Platine nach etwa 8 Min. um 180° gedreht.

Ja, genau das hab ich bei meiner Küvette durch. Auch das Wenden war 
nicht der Bringer.
Die Strömung sollte schon gut geführt sein, zB. mit einer Trennwand.

von Eppelein V. (eppelein)


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Michael B. schrieb:

> Offenkundig eine andere Belichtingszeit,
> offenkundig ohne einen Grund.
> Die Küvettenplatinen sehen auch so aus als ob sie noch nicht
> durchbelichtet und durchentwickelt waren.
>
> Du solltest also DRINGENDS mal eine Belichtungsreihe machen,
> um die korrekte Belichtungszeit zu ermitteln.
>
> Damit die Belichtungsreihe aussagekräftig wird, muss man IMMER
> identisch entwicklen (ab Besten nach Packungsaufdruck, was eher 7g/l
> sind und 2 Minuten bei moderater Badewegung) egal wie es in der
> Entwicklerwanne aussieht. Erst der Ätzvorgang zeigt dann wann die
> richtige Belichtungszeit getroffen wurde.

Habe jetzt, wie schon geschrieben, eine Platine mit genau der gleichen 
Vorgehensweise wie mit der Küvettenätzung in der altbewährten Wanne 
vollzogen - ein Traum kann ich nur sagen - siehe Anhang!

An meiner Vorgehensweise bzgl. Küvettenätzung sollte es nicht liegen.

Wie gewünscht auch ein Bild des Ätzgerätes 1


MfG
Eppelein

von Theor (Gast)


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Eppelein V. schrieb:

> [...]
> Wobei die Ätzung am oberen Rand astrein vorsich ging und am unteren Rand
> Kupfer übrig blieb. Das Drehen half jedoch nichts.

Was darauf hindeuten könnte, dass mit dem Basismaterial selbst, bzw. mit 
der Kupferschicht resp. der Fotoschicht was nicht stimmen könnte.

Irgendwie erinnern mich die beiden oberen Fotos an Fälle, in denen sich 
der Schutzfilm am Rand gelöst hat - und die Fotoschicht sich verändert. 
Etwa durch den langdauernden Kontakt mit Luft etc. Die unteren beiden 
Fälle sind extremer. Was bedeuten könnte, dass die Ursache dieselbe ist 
- nur in grösserem Maß -, oder dass noch etwas anderes hinzugetreten 
ist.

Das ist nur ein Eindruck - nicht der Versuch einer Erklärung.


Vielleicht magst Du mal mehr Detail angeben. Genaue Typen, 
Chargennummern, Lichtverhältnisse - und alles was Dir irrelevant 
vorkommt. :-)

von Eppelein V. (eppelein)


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Theor schrieb:
> Eppelein V. schrieb:
>
>> [...]
>> Wobei die Ätzung am oberen Rand astrein vorsich ging und am unteren Rand
>> Kupfer übrig blieb. Das Drehen half jedoch nichts.
>
> Was darauf hindeuten könnte, dass mit dem Basismaterial selbst, bzw. mit
> der Kupferschicht resp. der Fotoschicht was nicht stimmen könnte.
>
> Irgendwie erinnern mich die beiden oberen Fotos an Fälle, in denen sich
> der Schutzfilm am Rand gelöst hat - und die Fotoschicht sich verändert.
> Etwa durch den langdauernden Kontakt mit Luft etc. Die unteren beiden
> Fälle sind extremer. Was bedeuten könnte, dass die Ursache dieselbe ist
> - nur in grösserem Maß -, oder dass noch etwas anderes hinzugetreten
> ist.
>
> Das ist nur ein Eindruck - nicht der Versuch einer Erklärung.
>
>
> Vielleicht magst Du mal mehr Detail angeben. Genaue Typen,
> Chargennummern, Lichtverhältnisse - und alles was Dir irrelevant
> vorkommt. :-)

Bei den ersten Platinenversuchen steht auf der Folie
FR4 1,5mm  35/00
02/2020

Obige Platin hat die Bezeichnung
FR4 1,5mm  35/00
09/2019

"Gelagert" sind diese Platinen-Rohlinge in einem Karton fest 
verschlossen gegen Lichteinfall.

Ich habe noch Platinenmaterial im Bunker, daß ich vor weit über 40 
Jahren gekauft hatte, da war der blaue "C" noch ein kleiner Laden in 
Nürnberg "Gostenhof".
Diese Platinen lassen sich noch belichten und astrein ätzen.
Der "Nachteil", an den Rändern bleiben von der Folie oftmals Rückstände 
beim Abziehen zurück.


MfG
Eppelein

von Teo D. (teoderix)


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Eppelein V. schrieb:
> Wie gewünscht auch ein Bild des Ätzgerätes 1

Das Innenleben ist leider nicht zu erkennen. Gibts da ne Trennwand um 
auf- und absteigendes zu trennen?

von Eppelein V. (eppelein)


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Nein, da ist quasi nur ein Mittelteil, mit Behälter für Luftschlauch, 
Heizung und Thermometer.
Auf- wie absteigendes Ätzmittel tummeln sich im gleichen Raum.

MfG
Eppelein

: Bearbeitet durch User
von Janny (Gast)


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Moin,
also die Platinen sehen eindeutig überbelichtet und unterentwickelt aus.

Probier mal 160-180 Sekunden belichten Pergamentpapier als Vorlage.
Und entwickeln mit 12-15g NaOH pro Liter.
Wichtig ist das der Entwickler jedesmal frisch angesetzt ist. Entwickelt 
wird bis die verbleibenden Leiterzüge einen leichten rot-stich bekommen.
Während des entwickeln kann man den abgelösten Fotolack mit einem 
Kunsthaar Pinsel entfernen für ein optimales Ergebnis.

von Eppelein V. (eppelein)


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Alles schon durchprobiert.
Mit 180-200Sek. Belichtungszeit optimal.
Entwickler 8gr.-14gr. auch probiert.

Entwickler wird bei mehreren Platinen in einem Arbeitsdurchgang mehrmals 
erneuert.


MfG
Eppelein

von Teo D. (teoderix)


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Eppelein V. schrieb:
> Auf- wie absteigendes Ätzmittel tummeln sich im gleichen Raum.

Alle die ich bisher gesehen habe hatten eine.
Wirklich Erfahrung damit hab ich keine. Meine (Glasvase) umzubauen, war 
mir zu aufwändig. Das NaPs alleine hat mich schon zu sehr genervt, um da 
noch rum zu basteln.

von Johannes S. (Gast)


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Janny schrieb:
> Wichtig ist das der Entwickler jedesmal frisch angesetzt ist.

Das halte ich nicht für wichtig, ich benutze den mehrmals in einem Jahr 
oder länger. Wichtig ist den luftdicht verschlossen aufzubewahren 
(Faltenbalgflasche aus dem Fotozubehör, leider selten geworden). Beim 
Zurückschütten in die Flasche giesse ich durch ein Sieb mit Küchenpapier 
um wenigstens einen Teil des gelösten Fotolacks aufzufangen.

> Während des entwickeln kann man den abgelösten Fotolack mit einem
> Kunsthaar Pinsel entfernen für ein optimales Ergebnis.

Da sind wir uns wieder einig, ich wische da vorsichtig mit Küchenpapier 
im Entwickler drüber. Nicht über die Platine kratzen, das gibt 
Haarrisse. Beim Entwickeln ist das Bungard Material sehr tolerant, ich 
lasse das mittlerweile 2 min im Entwickler, auch wenn die Konturen 
anfangs schnell sichtbar werden.

Wenn das Material alt ist und klebrige Reste von der Folie an der 
Fotoschicht haften dann kann man die mit Waschbenzin entfernten, das 
greift die Fotoschicht nicht an.

von michael_ (Gast)


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Eppelein V. schrieb:
> Alles schon durchprobiert.
> Mit 180-200Sek. Belichtungszeit optimal.
> Entwickler 8gr.-14gr. auch probiert.
>
> Entwickler wird bei mehreren Platinen in einem Arbeitsdurchgang mehrmals
> erneuert.

Dann mach ordentliche Tests.

Wieso sollen deine 3min Belichtung optimal sein?
Mit dem ISEL Belichter mache ich es meist mit 4min.

Wenn du die fehlerhaften Platinen nochmal in frisches Ätzbad gibst und 
sie gut werden, lag es daran.
Die Leiterzüge sind eigentlich gut sichtbar.

Geh an die Sache mit mit System heran.

von Eppelein V. (eppelein)


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Moin,

die nichtfertigen Platinen wurden in ein frisches Ätzbad gegeben, da hat 
sich nichts bewegt!

Wie schon geschrieben, in der Ätzwanne bei gleichen Voraussetzungen ein 
optimales Ätzergebnis erzielt.

MfG
Eppelein

von Teo D. (teoderix)


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Eppelein V. schrieb:
> die nichtfertigen Platinen wurden in ein frisches Ätzbad gegeben, da hat
> sich nichts bewegt!

Las doch bitte nicht ständig, so viel Spielraum für Interpretationen. 
Das nervt ein wenig. .-/

von michael_ (Gast)


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Eppelein V. schrieb:
> Moin,
>
> die nichtfertigen Platinen wurden in ein frisches Ätzbad gegeben, da hat
> sich nichts bewegt!

Nochmal einen Schritt zurück.
Dann mußt eben die Stellen nochmal entwickeln!

Geht es da auch nicht, bleibt nur noch die Belichtung oder die Platine 
selbst.

Da kannst du eine Platine ohne Folie belichten.
Vorgeschädigte Platinen durch Licht oder Chemikalien gibt es.

von Theor (Gast)


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Eppelein V. schrieb:

> [...]
> Wie schon geschrieben, in der Ätzwanne bei gleichen Voraussetzungen ein
> optimales Ätzergebnis erzielt.

Naja. Das Problem ist, dass uns das nicht viel weiterhilft, weil beim 
Drucken, Belichten und Ätzen so viele Faktoren eine Rolle spielen, dass 
buchstäblich jeder der damit anfängt, oder auch nur einen Faktor 
absichtlich ändert, mehr oder weniger von vorne anfängt.
Das ist etwas übertrieben gesagt, aber auch nicht wirklich falsch.
Ich bin froh, dass ich zu den Glücklichen gehöre die nur ein paar Tage 
gebraucht haben, um das in den Griff zu bekommen und am Ende hat sich 
herausgestellt, dass Energiesparlampen auch UV-Licht abgeben. Eine 
Tatsache, die ich mal gehört hatte, aber eben Zeit brauchten, bis sie 
mir wieder bewusst wurde.

Kurz und gut: Gerade weil es bei mir relativ schnell geklappt hat, bin 
ich nicht sehr erfahren, was die Erkennung von Fehlern nur anhand der 
fertigen Platine betrifft. Also würde ich, an Deiner Stelle, mir jeden 
Schritt und Umstand genau vor Augen führen.
Das kannst Du mit uns zusammen machen. Daher meine Aufforderung 
möglichst viel Detail zu erzählen und wenn möglich, mit einem Foto zu 
dokumentieren.

Ich sag mal so: "Der Teufel steckt im Detail" :-)


1. Tatsächlich passt das Bild von Deinen Platinen durchaus auch zu der 
These, dass überbelichtet wurde. Entscheidend ist nicht nur, die Zeit im 
Belichter, die Du sicherlich sorgfältig abgemessen hast. Sondern auch 
etwa das Umgebungslicht - sprich die Lichtquelle. (Zugegeben, das ist 
mein Problem gewesen. Deswegen fahre ich darauf ab. Aber das muss ja 
nicht heissen, dass es sinnlos ist, darauf hinzuweisen.)

2. Die Lagerung bei Dir ist nur ein Faktor. Genauso wichtig, ist das 
Handling bei Dir und auch vorher bei Reichelt. Da kann auch was 
schiefgegangen sein. Irgendwie erinnern eben die Ränder auch an Probleme 
mit der Folie, wie Du sie ja auch selbst beschrieben hast.

3. Ich würde Dir raten, den Prozess, so wie ein Anfänger, nochmal von 
vorne zu machen.
A) Belichtungsreihe mit einem Bild von Leiterzügen in unterschiedlicher 
Breite und variierenden Abständen.
B) Auffällig finde ich Deine Angaben zu den Konzentrationen. Sie könnten 
so interpretiert werden, dass Du etwa 10g Entwickler (welcher 
eigentlich? NaOH?) in einen Liter Wasser gibst. (Was für ein Wasser 
eigentlich?).
Deine Mengenangaben ergäben, wenn ich sie richtig interpretiere, 
überschlägig eine Massenkonzentration von etwa 0,8%. Ich selbst arbeite 
mit 1,5%. Das wären 7,5g NaOH auf 0,4925l Wasser (0,5l wären ganz sicher 
auch OK).

Ich habe mich bei meinen ersten Versuchen nach der folgenden Seite 
gerichtet: 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Platinenherstellung_mit_der_Photo-Positiv-Methode

Leider weiss ich sonst keinen Rat. Tut mir Leid.
Ich hoffe Du kriegst es hin oder folgst meiner Empfehlung hier mal 
ausführlicher von den Details zu berichten. (Ich verweise an dieser 
Stelle mal auf den Teil in der Netiquette, in dem dazu geraten wird, 
wenn längere Zeit, keiner der Antwortenden gezielten Rat weiss).

von User (Gast)


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Ich hatte auch schon ähnliche Probleme. Die Lösung bei mir war, nach dem 
belichten, entwickeln die Leiterplatte kurz mit Schwamm und Spülmittel 
abwaschen. Seit dem läuft es 1A.

Grund dazu kann ich aber nicht liefern, denke mal es muss am Entwickler 
liegen das der einen dünnen Film bildet... ich weiß es nicht wirklich.

Gruß

von Eppelein V. (eppelein)


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Theor schrieb:


> 1. Tatsächlich passt das Bild von Deinen Platinen durchaus auch zu der
> These, dass überbelichtet wurde. Entscheidend ist nicht nur, die Zeit im
> Belichter, die Du sicherlich sorgfältig abgemessen hast. Sondern auch
> etwa das Umgebungslicht - sprich die Lichtquelle. (Zugegeben, das ist
> mein Problem gewesen. Deswegen fahre ich darauf ab. Aber das muss ja
> nicht heissen, dass es sinnlos ist, darauf hinzuweisen.)
>
> 2. Die Lagerung bei Dir ist nur ein Faktor. Genauso wichtig, ist das
> Handling bei Dir und auch vorher bei Reichelt. Da kann auch was
> schiefgegangen sein. Irgendwie erinnern eben die Ränder auch an Probleme
> mit der Folie, wie Du sie ja auch selbst beschrieben hast.
>
> 3. Ich würde Dir raten, den Prozess, so wie ein Anfänger, nochmal von
> vorne zu machen.
> A) Belichtungsreihe mit einem Bild von Leiterzügen in unterschiedlicher
> Breite und variierenden Abständen.
> B) Auffällig finde ich Deine Angaben zu den Konzentrationen. Sie könnten
> so interpretiert werden, dass Du etwa 10g Entwickler (welcher
> eigentlich? NaOH?) in einen Liter Wasser gibst. (Was für ein Wasser
> eigentlich?).
> Deine Mengenangaben ergäben, wenn ich sie richtig interpretiere,
> überschlägig eine Massenkonzentration von etwa 0,8%. Ich selbst arbeite
> mit 1,5%. Das wären 7,5g NaOH auf 0,4925l Wasser (0,5l wären ganz sicher
> auch OK).
>
> Ich habe mich bei meinen ersten Versuchen nach der folgenden Seite
> gerichtet:
> 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Platinenherstellung_mit_der_Photo-Positiv-Methode
>
> Leider weiss ich sonst keinen Rat. Tut mir Leid.
> Ich hoffe Du kriegst es hin oder folgst meiner Empfehlung hier mal
> ausführlicher von den Details zu berichten. (Ich verweise an dieser
> Stelle mal auf den Teil in der Netiquette, in dem dazu geraten wird,
> wenn längere Zeit, keiner der Antwortenden gezielten Rat weiss).


Mit 10g Natriumhydroxid auf einen Liter Leitungswasser wird entwickelt.

Habe ein Verständnisproblem damit, daß Ätzvorgänge schon Jahrzehnte! in 
der Wanne nahezu reibungslos funktionieren, nur eben nicht mit den 
gleichen Konstellationen in dem Ätzgerät 1.

von Michael B. (laberkopp)


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Janny schrieb:
> Probier mal 160-180 Sekunden belichten Pergamentpapier als Vorlage.
> Und entwickeln mit 12-15g NaOH pro Liter.
> Wichtig ist das der Entwickler jedesmal frisch angesetzt ist. Entwickelt
> wird bis die verbleibenden Leiterzüge einen leichten rot-stich bekommen.

Nein, natürlich NICHT !

Man sieht nicht, wann durchentwicklet ist.
NUR der Ätztest zeigt, wann der Entwickler auch ALLES von der 
Photoschicht entfernt hat, und nicht nur die oberen 90%.
Auch beim Belichten muss durchbelichtet werden. Es nützt NICHTS, wenn 
nur die oberen 2/3 belichtet sind und die untere Schicht im Entwickler 
draufbleibt.

von Michael B. (laberkopp)


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Eppelein V. schrieb:
> Habe jetzt, wie schon geschrieben, eine Platine mit genau der gleichen
> Vorgehensweise wie mit der Küvettenätzung in der altbewährten Wanne
> vollzogen - ein Traum kann ich nur sagen - siehe Anhang!

Du schreibst, du hättest früher

Eppelein V. schrieb:
> 300 Sek. Platine
> 300gr./Liter  Natriumpers.
> Temp. ca. 20-30°
> Ätzzeit  ca. 30 Min.
>
> Bei den 300 Sek. Belichtungszeit gab es hin und wieder Probleme beim
> Ätzen.
> Leiterbahnen (dünn) ätzten sich  teilweise ab, große Flächen hatten
> kleine Löcher usw., was auch auf den Foliendruck (Layout) zurückzuführen
> sein kann .....
>
> Das Ergebnis im Wannenätzbad durchwegs top!

Wie kann ein Ergebnis top sein, wenn dünne Leiterbahnen weggeätzt werden 
(zu lange Ätzzeit) und Flächen Löcher (Loch in Belichtungsvorlage) haben 
?

Aber gut, 300 sec waren also top. Dann kam:

Eppelein V. schrieb:
> 200 Sek. Platine (Bungard) m. Isel belichtet
> 10gr./1Liter  Entwickler
> 250gr./1Liter Natriumpers. in der Küvette
> Temp. ca. 42°
> Nach etwa 10-15Min. ist der Ätzvorgang beendet, da sich nichts mehr
> bewegt im Ätzbad.

Schon optisch ist DEUTLICH erkennbar, daß die stehen gebliebenen 
Leiterbahnen bei 1 bis 3 andersfarbig sind als die Kupferflächen auf 4. 
Bei 1-3 ist klar noch Photolack drauf, bei 4 sieht man keinen Photolack 
mehr.

Logisch, 4 wurde länger belichtet.

30 Minuten Ätzzeit ist lang, aber das Ätzbad war kalt. Da können schon 
mal dünne Leiterbahnen weg sein. Es steht ja nicht ohne Grund auf der 
Packung daß Natriumpersulfat erst oberhalb von 40 GradC ätzt.

Erhöht man die Temperatur um 20 GradC, sinkt die Zeit auf 1/4, also 
entsprechen 7 Minuten den ehemaligen 30 Minuten, du hast länger geätzt.

Trotzdem sind Flächen übrig geblieben.

Es ist klar, daß dort noch Photolack drauf ist. Denn allen Ungläubigen: 
man SIEHT eine dünne Retschicht Photolack nicht. Siehe die gut gewordene 
Platine auf der auf den Kuupferflächen auch kein Photolack mehr 
erkennbar ist.

Es ist klar, daß das Ätzbad den gar nicht wegmachen soll, der sollte 
schon im Entwickler verschwinden.

Er konnte aber nicht verschwinden, weil er nicht durchbelichtet war. Das 
Belichtungsgerät macht wohl an der Platinenseite weniger Helligkeit.

Belichte länger. Irgendwie zwischen jetzt und doppelt so lange. Dann 
kommen natürlich wieder die Löcher in den Flächen.

von hase (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Man sieht nicht, wann durchentwicklet ist.

An der Stelle mal eine Randidee: Könnte man nicht durch Zugabe eines 
potenten Oxidationsmittels in ausreichender Menge 
(Kaliumpermanganat/-nitrat o.ä.) das freiliegende Kupfer zu schwarzem 
Kupfer(I)oxid oxidieren und so sicher anzeigen, was nun fertig 
entwickelt ist und was nicht? Solange Fotolack drauf ist, kann das 
Kupfer ja nicht oxidieren und bleibt ungefärbt.

Klar, in der Industrie macht das keiner, da wird der Prozess einmal 
eingestellt und läuft dann so durch. Da lohnen die Mehrkosten nicht. 
Aber für den Hobbyätzer, der sich nicht ganz sicher ist...?

von Teo D. (teoderix)


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hase schrieb:
> An der Stelle mal eine Randidee: Könnte man nicht durch Zugabe

Nimm nen weichen Pinsel (Plaste!, Haare (organisches Zeug) u. 
Natronlauge passt nich zusammen), um das abgelöste Zeug beim Entwickeln 
zu entfernen. Wenn du glaubst das alles weg ist, lass es noch mal die 
selbe Zeit im Entwicklerbad. Dann entweder gut spülen oder nur kurz, 
aber dann alsbald ins Ätzbad.
Selbst die schrottigsten China Resist-Folien überstehen das klaglos.

von Theor (Gast)


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Eppelein V. schrieb:
> Theor schrieb:
>> [...]

Ein lleiner Hinweis: Du brauchst nicht alles von dem Beitrag zu 
zitieren. Das nimmt viel Platz weg und man weiß dann evtl. nicht, auf 
was genau an dem Beitrag Du antworten wills.

> Mit 10g Natriumhydroxid auf einen Liter Leitungswasser wird entwickelt.

Ja. Ich weiß (mal abgesehen von der Angabe über das Leitungswasser - ich 
nehme demineralisiertes W.). Das hast Du ja in Deinem ersten Beitrag 
geschrieben. Und ich habe das mal grob auf 0,8% Massenkonzentration 
geschätzt und in Kontrast zu meinen 1,5% gesetzt.

> Habe ein Verständnisproblem damit, daß Ätzvorgänge schon Jahrzehnte! in
> der Wanne nahezu reibungslos funktionieren, nur eben nicht mit den
> gleichen Konstellationen in dem Ätzgerät 1.

Ist mir klar. Und auch, dass das ein Problem der Wertestarrheit 
aufwirft. Das würde mir vermutlich genauso gehen. Ich bräuchte Zeit, um 
zu akzeptieren, dass das unerklärlich ist.
Ganz allgemein sollte das Ätzen im Ätzgerät wegen der gleichmäßigeren 
Verwirbelung der Flüssigkeit einfach nur etwas schneller und 
gleichmäßiger gehen. Warum das nicht so ist, kann ich mir im Moment auch 
nicht erklären.

Klar ist nur, dass es einen Unterschied geben muss!

Irgendwas, - unter Umständen etwas scheinbar völlig Nebensächliches -, 
macht den Unterschied aus.

Nur enthält Deine Beschreibung keine Information, aus der, wenigstens 
ich, ableiten kann, welcher das ist bzw. sein könnte. Andererseits 
enthalten Deine Beiträge zu dem Problem, an sich schon wenig 
Information, vergleicht man das, mit den mir und aus den diversen 
Technik-Foren bekannten aufgetretenen Problemen.
Es ergibt sich, wie schon geschrieben, dass Probleme durch diverse, 
teils scheinbar abseitige Ursachen entstehen, die teilweise auf der 
Nicht-Beachtung an sich bekannter Zusammenhänge beruhen. Daraus folgt, 
dass es sich in vielen Fällen um ein Problem der Aufmerksamkeit handelt.

Die bist leider auf meinen wiederholten Rat, Details zu beschreiben 
nicht eingegangen. Ich kann nicht vorhersagen, ob das tatsächlich 
zielführend sein wird. Aber es scheint mir ein vernünftiger, weil 
empirischer bzw. analytischer Ansatz.

Es ist nicht böse gemeint, wenn ich das so sage, aber ich sehe keinen 
Sinn darin, weiter darauf herum zu reiten, dass es doch keinen 
Unterschied geben dürfte - wenn es offensichtlich eben doch einen 
gibt .

Mein Rat wäre, das ganze ein paar Tage ruhen zu lassen und dann diesen 
Thread nochmal in Ruhe zu lesen und zu entscheiden, was Du tun willst.

von Michael B. (laberkopp)


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hase schrieb:
> Könnte man nicht durch Zugabe eines
> potenten Oxidationsmittels in ausreichender Menge
> (Kaliumpermanganat/-nitrat o.ä.) das freiliegende Kupfer zu schwarzem
> Kupfer(I)oxid oxidieren und so sicher anzeigen, was nun fertig
> entwickelt ist und was nicht? Solange Fotolack drauf ist, kann das
> Kupfer ja nicht oxidieren und bleibt ungefärbt

Man stopft die Platine einfach ins Ätzmittel, das freiliegende Kupfer 
färbt sich rötlich (kristallin) innerhalb von 10 Sekunden.

Das hat den Vorteil, dass man die Platine dann weiterätzen kann.

von Eppelein V. (eppelein)


Angehängte Dateien:

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Nach ein paar Anläufen hat es geklappt.

Belichtungszeit 300Sek.
Entwickler 10g. auf 1 Liter Brauchwasser
Entwicklungszeit 1,5 Min.
280g Natriump. auf 1 Liter Brauchwasser.
Wassertemp. ca. 43°
Ätzzeit ca. 7-8 Min.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen - für meine bescheidenen Bedürfnisse 
1a.

MfG
Eppelein

von Marco (Gast)


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Eppelein V. schrieb:
> Belichtungszeit 300Sek.



Wie kommt man auf 300Sek.= 5 Minuten Belichtungszeit?
Ich habe grade mal 50Sek. (Bungard) und kalten Entwickler 10g

von michael_ (Gast)


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Marco schrieb:
> Ich habe grade mal 50Sek. (Bungard)

Was hat deine Zeit mit Bungard zu tun?
Es kommt auf das Belichtungsgerät an.

von Horst S. (Gast)


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Eppelein V. schrieb:
> Nach ein paar Anläufen hat es geklappt.
>
> Belichtungszeit 300Sek.

Hmm, das ist doch wieder der Wert, den Du beim Wannenätzen verwendet 
hast?
Klingt logisch!

von Tim S. (timschmii)


Lesenswert?

Normalerweise sollte das auch kein Problem sein, in Wannen Platinen 
anzufertigen. Schaue mal bei den Platinen von 
https://www.eurocircuits.de/.   Ich persönlich habe das in der 
Vergangenheit eigentlich auch so gemacht und nie Probleme gehabt. Auf 
jeden Fall sollte man darauf achten, dass das Basismaterial sauber ist. 
Ansonsten schauen, dass der Entwickler auch überall hinkommt. Ich habe 
das aber auch so gemacht, dass ich mit einem Kunsthaarpinsel, den 
abgelösten Fotolack entfernt habe (während dem Entwickeln.)

: Bearbeitet durch User
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