Ich bin mir nicht sicher ob ich hier jemanden finde der Erfahrung auf dem Gebiet hat, vielleicht hat ja auch jemand hier schon mal etwas ähnliches gebaut. Ich plane derzeit den Bau eines Wechselrichters von 12 V DC auf 400 V AC (Drehstrom), Leistung ca. 5 kW. Eine entsprechende Spannungsquelle habe ich, Zugriff auf entsprechende Messtechnik/Labor ebenfalls und einige Erfahrung im Bau von Konvertern mit > 5 kW Leistung auch. Die Grundstruktur ist klar, ich benötige eine Stufe die die DC Spannung von 12 V auf ca. 650 V hochsetzt, diese wird anschliessend auf eine 3 phasige Inverterbrücke gegeben. Inverterstufe und Ausgangsfilter sind kein Problem, schwieriger ist die Frage nach der optimalen Topologie für die DC/DC Stufe. Aufgrund des hohen Eingangsstromes ist es zweckmässig den DC/DC Wandler auf mehrere Konverter aufteilen - ich dachte da an Einzelstufen mit ca. 1 kW Leistung. Wesentlich mehr wird aufgrund der grossen Ströme (und der damit einhergehenden Proximityverluste) vor allem in den Transformatoren und PCBs wohl sehr ungemütlich. Es stellt sich nun die Frage welche Konvertertopologie am besten für diese Aufgabe geeignet ist, wobei das Hauptproblem vor allem die Kosten sind. Erfahrung habe ich bis jetzt vor allem mit Serienresonanzkonvertern und der Dual-Active Bridge gemacht, in beiden Fällen waren die Leistungen zum Teil deutlich höher, die Ströme aber deutlich kleiner. Beide Konverter wären zwar prinzipiell geeignet, erscheinen mir aber für meine Aufgabe zu komplex und zu teuer. Wesentlich mehr als 1000 € möchte ich nicht ausgeben müssen. In kommerziellen Produkten werden (soweit ich das gesehen habe) fast ausschliesslich mittelpunktsgespeiste Gegentaktwandler mit passiver Gleichrichtung auf der Ausgangsseite eingesetzt. Das erscheint mir bis jetzt die einfachste Lösung, daran stört mich zwar die schlechte Ausnützung der Transformators und dass ich zwingend einen Snubber auf der Primärseite benötige um die Energie der Streuinduktivität abzufangen. Vielleicht kennt ja jemand hier einen Konvertertyp der gut für die Aufgabe geeignet wäre?
Und wo willst Du die grob überschlagenen 450A Dauerstrom hernehmen? ichbin
Hi, schönes Projekt! Ich weiß nicht, wie die Topologien auf Deutsch heißen. Für einen ähnlichen Fall hat ein ehemaliger Doktorand einen "isolated Phase shift boost converter" gebaut und optimiert. Im Prinzip dieselbe Topologie wie Dual Active Bridge, aber mit der Induktiv im DC Zweig anstelle im AC Zweig. Ich finde DAB converter ziemlich nice aufgrund des ZVS und dass man die Streuinduktivität des Trafos ausnutzen kann. Nachteil: Unheimlich hohe AC Ströme. Ich würde es auf 3 DAB aufteilen, und die Drossel so designen, dass du ZVS hast. Ferner würde ich einen "magnetic Shunt" einfügen, um die Streuinduktivität des Trafos zu erhöhen. Spart Platz, falls das ein Kriterium ist. Gruß,
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Habe nochmal darüber nachgedacht. Ggf. wäre ein dreiphasiger DAB eine Alternative anstelle drei einzelner DAB. Gruß,
Sorry, für so hohes Übersetzungsverhältnis kann ich kaum etwas sagen. Den/die von Al3ko genannten Wandlertypen kenne ich gar nicht... habe keinen Zugang zu IEEE o. ä. Trotzdem versuche ich mal, einige möglicherweise sinnvolle Fragen zu stellen: Sind es denn eher ca. 10 VDC bis max. 14,X VDC, oder tatsächlich geregelte 12 VDC? Welche Last genau ist denn da im Spiel? Ist die vielleicht sogar weitestgehend konstant, oder welche Charakteristik hat sie? 1000€ sind das Budget... für die DC-DC Stufe alleine, den gesamten WR, oder davon soll auch noch die Last (ein Motor?) bezahlt werden? Gibt es bedeutsame Platzeinschränkungen, oder käme man mit relativ niedriger Leistungsdichte auch zurecht? Wie wichtig ist Effizienz - und (siehe oben Lastcharakteristik) bei welcher Ausgangsleistung sollte diese vielleicht optimiert werden? Könnte alles Einfluß auf die Wahl von Topologie und genauer Ausführung haben. Ich habe z.B. vor wenigen Jahren mit verblüffend wenig Budget (obwohl wir zu dritt waren) ebenfalls einen Multi-kW Transverter gebaut. Nach einiger Rechnerei kam die (weitaus) billigste Lösung dadurch zustande, erst mal Ausschau nach diversen, günstig beschaffbaren indukt. BE zu halten. Die genaue Schaltfrequenz (und was davon so alles abhängt) richtete sich auch danach... ja, ein ungewöhnlicher Ansatz, doch erfolgreich. Auch Dir selbiges - viel Erfolg!
Moin, Vorneweg: Ich hab keine Ahnung von dicken DC/DC WAndlern. abcd schrieb: > In kommerziellen Produkten werden (soweit ich das gesehen habe) fast > ausschliesslich mittelpunktsgespeiste Gegentaktwandler mit passiver > Gleichrichtung auf der Ausgangsseite eingesetzt. In allen dicken Autoendstufen, die ich bisher gesehen hab' war das die Wandlertopologie der Wahl. Die sind von der Leistung her wenigstens in der Naehe von den Dingern die du haben willst. Kann mir nicht vorstellen, dass irgendwelche Vollbruecken da was reissen, denn dann gibts 2x Spannungsabfall an den Leistungshalbleitern, was bei 12V Eingangsspannung und den entsprechenden Stroemen ganz schnell arg auf den Wirkungsgrad geht. Gruss WK
Dergute W. schrieb: > In allen dicken Autoendstufen, die ich bisher gesehen hab' war das die > Wandlertopologie der Wahl. Die sind von der Leistung her wenigstens in > der Naehe von den Dingern die du haben willst. Jepp, auch in meinem alten WR mit 1,5kW wirds so gemacht. Die Kiste läuft allerdings direkt mit 50Hz und der Trafo ist deswegen ein Monster - wird aber wenigstens auch zum Laden der 12V Batterien benutzt. 5kW ist allerdings nochmal eine andere Hausnummer und da wird schon die Verdrahtung zu einem Spass mit viel, sehr viel Kupfer.
Hi, mich würde die gezielte Topologie sehr interessieren. Mag jemand bitte ein Schaltbild vom Mittelpunkt gespeisten Gegentaktwandler posten? Bei Google komme ich lediglich auf diesen einen Beitrag bei uC wenn ich "mittelpunktsgespeiste Gegentaktwandler" suche. Wenn ich Gegentaktwandler suche, bekomme ich diverse verschiedene Topologien (die sich alle. ähneln, aber im Detail doch unterschiedlich sind). PS: Sorry, falls ich hierbei ein wenig unselbstständig rüber kommen sollte. Mein Vokabular in Leistungselektronik ist wirklich sehr aufs Englische beschränkt. Gruß,
Was ich hier nicht so ganz verstehe. Bei den Strömen kann man eigentlich davon ausgehen, daß da nicht mur ein Bleiakku benutzt wird, der wäre nämlich ziemlich schnell am Ende. Wenn man aber mehrere hat, kann man die nicht in Reihe schalten? 24 oder 48V wären deutlich freundlichen zu handhaben bei dieser Leistung.
Moin, Al3ko -. schrieb: > Mag jemand bitte > ein Schaltbild vom Mittelpunkt gespeisten Gegentaktwandler posten? Also ich mein' so einen Apparat: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/30/Gegentaktwandler_parallelspeisung.svg Gruss WK
Dergute W. schrieb: > Kann mir nicht vorstellen, dass irgendwelche Vollbruecken da was > reissen, denn dann gibts 2x Spannungsabfall an den Leistungshalbleitern, Na, dann schau Dir mal den da an: IPT004N03 Vollbrücke bringt halbe Verlustleistung in der Primärwicklung. Geringere Schaltverluste, weil die Spannungsspitze beim Schalten entfällt und daher die Spannung am Mosfet weniger als die Hälfte beträgt.
Dergute W. schrieb: > Kann mir nicht vorstellen, dass irgendwelche Vollbruecken da was > reissen, denn dann gibts 2x Spannungsabfall an den Leistungshalbleitern, Dafür hat die (jeweils halbe) Primärwicklung nur den halben Querschnitt und damit den doppelten Spannungsabfall. Bei den genannten Autoendstufen, wird wohl der Preis für die halbe Menge Leistungshalbleiter den Ausschlag gegeben haben, Wirkungsgrad ist dort wohl eher nebensächlich. Ich würde mich über die, in den Snubbern verheizte Streufeldenergie, die in einer Vollbrücke problemlos zurückgespeist werden könnte, sehr ärgern. mfG
Al3ko -. schrieb: > mich würde die gezielte Topologie sehr interessieren. Mag jemand bitte > ein Schaltbild vom Mittelpunkt gespeisten Gegentaktwandler posten? Der Wandler würde im Englischen als (voltage sourced bzw. voltage fed) Push-Pull Converter (bei Ericson - push-pull isolated buck converter) bezeichnet. Gruß DC/DC
R. M. schrieb: > Ich würde mich über die, in den Snubbern verheizte Streufeldenergie, die > in einer Vollbrücke problemlos zurückgespeist werden könnte, sehr > ärgern. Zur effizienteren Entmagnetisierung kann man zwar schon auf die Primärseite - wie beim klassischen Eintakt-Flußwandler eine - hier dann zwei "Extra"-Wicklungen einsetzen. (Bzw. ergibt sich erneut eine Wicklung mit Mittenanzapfung, wie bei der Hauptwicklung auch.) Nur wird das heutzutage nur noch extrem selten gemacht. Faktisch sechs Wicklungen für einen Wandler mit nur einer Ausgangsspannung - heftiger Aufwand. Zum Glück haben sich Highside-N-FET längst etabliert. Al3ko -. schrieb: > Bei Google komme ich lediglich auf diesen einen Beitrag bei uC wenn ich > "mittelpunktsgespeiste Gegentaktwandler" suche. > > Wenn ich Gegentaktwandler suche, bekomme ich diverse verschiedene > Topologien (die sich alle. ähneln, aber im Detail doch unterschiedlich > sind). Die klassische Bezeichnung ist "Gegentaktwandler mit Parallelspeisung". Bei Eingabe dessen sollte man sicherlich Infos finden können.
Moin, Ja, mag schon sein, dass es derweilen Bauteile mit herausragenden Eigenschaften gibt. Und man bei jedem Wandlerkonzept irgendwelche Kroeten zu schlucken hat, seien es Spannungsabfall am Schalter, Streuinduktivitaeten, Kupferquerschnitte, etc. Hab' aber trotzdem noch kein Schaltbild fuer einen Wandler mit den gewuenschten Spannungen in dieser Leistungsklasse (oder eine 10erpotenz drunter gesehen), mit einer anderen Topologie als dem ollen mittelangezapften Gegentaktapparillo. Aber vielleicht liegts auch an meiner mangelnden Praxis mit solchen Wandlern, ich lass' mich gerne ueberzeugen. Gruss WK
Vergiss die 12V. Voellig unrealistisch. Allenfalls mit 48V, besser 96V. Und dann 3 Phasig. < 1000E .. ein Witz. Du wirst kuebelweise FETs auf die Deponie bringen.
> .. ollen mittelangezapften Gegentaktapparillo
genau der isses. Hat den hoechsten Wirkungsgrad.
Tor Fstock schrieb: >> .. ollen mittelangezapften Gegentaktapparillo > > genau der isses. Hat den hoechsten Wirkungsgrad. Da würde mich mal interessieren: Aus dem Bauchgefühl heraus, wie hoch würdet ihr den Wirkungsgrad unter den Spezifikationen schätzen? Ca 96% sollten doch realistisch sein, mit ca. 1%-2% Steigerung, wenn man auf neueste Technologien (SiC etc.) setzt, mehrere Schalter parallel schaltet etc. Gruß,
Nun. es ist nicht nur der Trafo. Den kann man knapp oder grosszuegig auslegen. Allenfalls kann man auch mehrere solcher Gegentakt Trafos in Polyphase laufen lassen. Bei 48V waeren dann insgesammt um die 100A zu schalten. Resp bei 5 Trafos waeren's dann noch je um die 20A. Bei Polyphase kann man kleinere Kondensatoren verwenden, zudem werden die Rippel kleiner, da quasi mit der 5 fachen Frequenz.
Es freut mich dass das Echo doch etwas grösser ist als erwartet. Im wesentlichen bestärkt es mich in meinen Annahmen, wonach der mittelpunktgespeiste Gegentaktwandler wohl die einfachste/billigste Option ist. Al3ko -. schrieb: > Ich würde es auf 3 DAB aufteilen, und die Drossel so designen, dass du > ZVS hast. Eine DAB macht in meinen Augen wenig Sinn da ich dann auch auf der Sekundärseite eine aktive Brücke mit entsprechendem Zusatzaufwand (Gatetreiber) brauche. Bei den auftretenden Strömen und Spannungen ist man mit ZCS vermutlich wesentlich besser dran als mit ZVS. Wesentlich besser wäre in der Hinsicht der Serienresonanzkonverter im DCM, der kommt mit passiver Gleichrichtung auf der Sekundärseite aus und muss den Strom nicht aktiv abschalten. Zudem ist der Transformatorstrom fast sinusförmig und hat dadurch einen geringen Anteil an Oberwellen. milton crewman schrieb: > Sind es denn eher ca. 10 VDC bis max. 14,X VDC, oder tatsächlich > geregelte 12 VDC? Welche Last genau ist denn da im Spiel? Ist die > vielleicht sogar weitestgehend konstant, oder welche Charakteristik hat > sie? Die Spannungsquelle ist eine sehr grosse Batterie, schwankt also zwischen 10.8 V und 14 V. Das ganze soll schlussendlich ein Inselnetz speisen können. > 1000€ sind das Budget... für die DC-DC Stufe alleine, den gesamten WR, > oder davon soll auch noch die Last (ein Motor?) bezahlt werden? Nur für den DC/DC Wandler. Wobei ich je nach Bauteilen an einige Dinge vielleicht günstig drankomme. > Gibt es bedeutsame Platzeinschränkungen, oder käme man mit relativ > niedriger Leistungsdichte auch zurecht? Wie wichtig ist Effizienz - und > (siehe oben Lastcharakteristik) bei welcher Ausgangsleistung sollte > diese vielleicht optimiert werden? Die Effizienz ist nicht so wichtig, die Leistungsdichte ist absolut unbedeutend. R. M. schrieb: > Ich würde mich über die, in den Snubbern verheizte Streufeldenergie, die > in einer Vollbrücke problemlos zurückgespeist werden könnte, sehr > ärgern. Ja das stört mich an der Topologie eigentlich am meisten. Es ist einfach "unschön". milton crewman schrieb: > Zur effizienteren Entmagnetisierung kann man zwar schon auf die > Primärseite - wie beim klassischen Eintakt-Flußwandler eine - hier > dann zwei "Extra"-Wicklungen einsetzen. (Bzw. ergibt sich erneut eine > Wicklung mit Mittenanzapfung, wie bei der Hauptwicklung auch.) Es geht nicht um die Magnetisierungsenergie sondern um die Energie in der Streuinduktivität. Die wirst du auch mit einer weiteren Wicklung nicht wirklich loswerden. Al3ko -. schrieb: > Ich weiß nicht, wie die Topologien auf Deutsch heißen. Für einen > ähnlichen Fall hat ein ehemaliger Doktorand einen "isolated Phase shift > boost converter" gebaut und optimiert. > > Im Prinzip dieselbe Topologie wie Dual Active Bridge, aber mit der > Induktiv im DC Zweig anstelle im AC Zweig. Die Topologie kenne ich, aber auch das erscheint mir eher ungünstig, da ich dann zwei zusätzliche Induktivitäten benötige. Dergute W. schrieb: > Also ich mein' so einen Apparat: > > https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/30/Gegentaktwandler_parallelspeisung.svg > > Gruss > WK Das ist fast die Topologie die ich meine, wobei (siehe auch das Bild von "mschoeldgen") die Ausgangsinduktivität meisten auch noch eingespart wird.
abcd schrieb: >> Ich würde mich über die, in den Snubbern verheizte Streufeldenergie, die >> in einer Vollbrücke problemlos zurückgespeist werden könnte, sehr >> ärgern. > > Ja das stört mich an der Topologie eigentlich am meisten. Es ist einfach > "unschön". Könnte man mittels kleinem Spannungswandler in den Akku zurückspeisen.
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