Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Triggerschaltung - Steigende Spannung & Fallende Spannung


von Michael (Gast)


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Hallo zusammen,

ich hätte eine Frage an das Forum: Ich möchte mir gerne einen 
Zündunterbrecher für das freiprogrammierbare Motorsteuergerät bauen. 
Dabei habe ich auf der Schaltgabel H-Schaltung (Gangwahlhebel) ein 
Potentiometer zur Verfügung. Ich möchte nun eine kleine Schaltung 
entwerfen, die mir einen Pin vom STG immer für z.b 1s auf GND schaltet 
sobald ein Gangwechsel durchgeführt wird.

D.h. sobald sich die Potentiometerstellung minimal ändert (egal ob 
Drehung nach links oder Drehung nach rechts = Hoch- bzw. Runter 
schalten) sollte die Schaltung den steigenden oder fallenden 
Spannungsverlauf erkennen und einen Ausgang kurzzeitig aktivieren bzw. 
auf GND schalten!

Wenn der 1. Gang eingelegt ist, messe ich z.b. eine Spannung von 2,0V 
beim Hochschalten auf den 2.ten Gang ändert sich die Spannung auf 4,0V, 
beim Hochschalten auf den 3.ten Gang ändert sich die Spannung auf 2,0V, 
beim Hochschalten auf den 4.ten Gang ändert sich die Spannung wieder auf 
4,0V !!!

Es handelt sich dabei um eine kleine Drehscheibe die immer um ca. 45° 
nach links und 45° nach rechts gedreht wird.

Bin über jede Hilfe dankbar! Vielen Dank im voraus, grüße Michael

von Harald W. (wilhelms)


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Michael schrieb:

> Ich möchte nun eine kleine Schaltung
> entwerfen, die mir einen Pin vom STG immer für z.b 1s auf GND schaltet
> sobald ein Gangwechsel durchgeführt wird.

Dabei handelt es sich um mehrere Aufgaben, die auch mit mehreren
Teilschaltungen gelöst werden müssen. Pegelwechsel detektiert
man am besten mit Komparatoren(-ICs), wobei du für steigende
und fallende Flanken je einen brauchst. Mit dsem Ausgang dieses
Komparators steuerst Du ein Monoflop, welches den 1s-Impuls
erzeugt. Das kann man auch mit einem Komparator aufbauen.
Im Endeffekt brauchst Du ein Vierfach-Komparator-IC plus
ein bisschen "Hühnerfutter".

von Philipp G. (geiserp01)


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Dafür gibt es einfachere Lösungen. Du willst eine Schubabschaltung 
bauen?

Kenne den Motor nicht, aber Zündung unterbrechen ist eine ganz schlechte 
Idee. Die Begrenzer moderner KFZ Motoren unterbrechen Sprit, nie 
Zündung.

Weil unverbrannter Restsprit über früher oder später den Katalysator in 
den Jordan haut. Klopfen ist auch ein Thema.

Ansonsten ist die Schaltung mit einem Arduino o.Ä. ein Klacks.

von Michael B. (baua1)


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Wow, vielen Dank für die rasche Antwort.

Bevor ich die Frage hier im Forum online gestellt habe, habe ich mich 
mal umgesehen. Mein erster Ansatz war auch eine Schaltung mit 
Komparatoren.

Ich bin ein Elektronik interessierter Laie, kann zwar einen Lötkolben 
richtig herum halten, im Motorsteuergerät programmieren, mir fehlt 
jedoch leider das nötige KnowHow um so eine Schaltung zu entwerfen.

Wie könnte so eine Schaltung aussehen? Vielen Dank im Voraus!

Philipp G. schrieb:
> Dafür gibt es einfachere Lösungen. Du willst eine Schubabschaltung
> bauen?
>
> Kenne den Motor nicht, aber Zündung unterbrechen ist eine ganz schlechte
> Idee. Die Begrenzer moderner KFZ Motoren unterbrechen Sprit, nie
> Zündung.
>
> Weil unverbrannter Restsprit über früher oder später den Katalysator in
> den Jordan haut. Klopfen ist auch ein Thema.
>
> Ansonsten ist die Schaltung mit einem Arduino o.Ä. ein Klacks.

Nö, hat mit dem gar nichts zu tun - Fahrzeug, Motor und Getriebe werden 
im Rennsport eingesetzt. Schaltung und Trigger werden bei einem sog. 
FlatShift /PowerShift (Schaltvorgang bei Volllast) bei sequentiellen 
Getriebe verwendet! Hier wird die Zündung kurzzeitig unterbrochen sobald 
ein neuer Gang eingelegt wird (unabhängig vom Trigger ist hier alles im 
STG einstellbar)!

Grüße Michael

von Philipp G. (geiserp01)


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Ich weiss, ich hab' auch schon Haltech, PowerFC und co. 'programmiert'.

Wie die Schaltung aussieht? Hm.

Die übliche KFZ Eingangsbeschaltung -> Arduino Nano -> fertig.

von Philipp G. (geiserp01)


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Der Code könnte dann etwa so aussehen:
1
boolean bIgnitionBreak = false;
2
int bIgnitionBreakTime = 1000;
3
int iPotiValue = 0;
4
int iOldPotiVal = 0;
5
int ipotPin = 2;    // an den 2V / 4V Ausgang
6
int iECUPin = 11; // in die ECU
7
8
void setup()
9
{
10
  pinMode(iECUPin, OUTPUT); 
11
  iPotiValue = analogRead(ipotPin) \ 100;
12
  iOldPotiVal = iPotiValue
13
}
14
15
16
void loop()
17
{
18
iPotiValue = analogRead(ipotPin) \ 100;
19
  if (iPotiValue != iOldPotiVal)
20
  {
21
  IGNBreak(bIgnitionBreakTime); // tbd
22
  iOldPotiVal = iPotiValue 
23
  }
24
  delay(20); // mir egal jungs :)
25
}

: Bearbeitet durch User
von Michael (Gast)


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Hallo, wäre natürlich eine Möglichkeit diese Vorhaben zu lösen. Ich 
würde jedoch eine Hardware mit evtl. CMOS,... oder dergleichen 
bevorzugen!

Grüße Michael

von Philipp G. (geiserp01)


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Michael schrieb:
> Hallo, wäre natürlich eine Möglichkeit diese Vorhaben zu lösen. Ich
> würde jedoch eine Hardware mit evtl. CMOS,... oder dergleichen
> bevorzugen!

In der Tat wäre eine rein analoge Schaltung die bessere Lösung. Mit 
obigem Code hast Du das Ding schnell realisiert. Die analoge Schaltung 
musst Du erstmal zeichnen.

Die Leute hier sind zwar sehr hilfsbereit, eine pfannenfertige Lösung 
(auf Basis eines Schaltplans, rein analog, wie Harald vorschlägt) wird 
Dir hier aber IMHO keiner liefern (wollen).

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (baua1)


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> Die Leute hier sind zwar sehr hilfsbereit, eine pfannenfertige Lösung
> (auf Basis eines Schaltplans, rein analog, wie Harald vorschlägt) wird
> Dir hier aber IMHO keiner liefern (wollen).

Das erwarte ich mir auch nicht... :-)

Ich werde mich mal mit dem Code auseinandersetzen und heute Abend mal 
ausprobieren. Melde mich die Woche mal - vorab Dankeschön

von Stefan F. (Gast)


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> sobald sich die Potentiometerstellung minimal ändert

Denke nochmal über "minimal" nach. Das willst du nämlich ganz sicher 
nicht. Die Schaltung würde sonst ständig auslösen, denn minimale 
Änderungen winden ständig statt, alleine schon aufgrund vom Rauschen der 
Elektronen. Falls du meine Bedenken albern findest, dann denke mal über 
Vibrationen nach.

> Ich würde jedoch eine Hardware mit evtl. CMOS,... oder dergleichen
> bevorzugen!

Du hast keine Ahnung von der Technik und bevorzugst sie dennoch? Keine 
gute Idee. Mache es lieber mit einem Mikrocontroller programmierbar, 
damit kommst du schneller auf ein brauchbares Ergebnis - selbst wenn du 
das Programmieren erst noch lernen musst.

Vielleicht gefällt Dir diese Einsteiger-Anleitung, da ist (was das 
Programmieren angeht) schon alles drin, was du brauchst: 
http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch2/index.html

Fehlt nur noch eine Eingangs-Schutz-Schaltung. Damit helfen wir Dir 
gerne. Dazu brauchen wir aber ein paar Infos zum Poti und wie es 
angeschlossen ist. Ich nehme an, du möchtest ein bereits vorhandenes 
Poti mit verwenden. Also gilt es, herauszufinden, wie das Ausgangssignal 
des Potis aussieht (vermutlich eine Gleichspannung im Bereich von x bis 
y).

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