Hallo, ich habe die schon etwas älteren NiMH-Akkus (AAA GP 600mAh) aus meinem Funktelefon interessehalber einmal mit meinem Akkuladegerät (BC-900) ent- und geladen. Bei 200mA Ladestrom sind mittlerweile laut Ladegerät schon je 1500mAh reingeflossen. Das kommt mir deutlich zu viel vor. Ist das normal?
Jan H. schrieb: > ist das normal? Nein. Gebräuchlich ist eine Aufladung mit dem 1,4 bis 1,6-fachen der Nennkapazität.
>schon je 1500mAh reingeflossen. Das kommt mir deutlich zu viel vor. Ist >das normal? Viele Akkus, möglicherweise vor allem ältere Akkus, zeigen kein ausgeprägtes -dU, wenn sie voll sind. Deswegen schaltet das Ladegerät nicht ab. Vielleicht kannste diesesn Parameter bei diesem Ladegerät anpassen, also niedriger einstellen. Ach ja, Du sagst ja "aus dem Funktelefon" - also schon gebraucht, und damit vermutlich auch keine vollen Ladezyklen gefahren. NiMH haben zwar keinen Memoryeffekt, dafür aber evtl. den Lazyeffekt (also niedrigere Spannungslage). Bekommst Du weg, indem die Akkus wie beim Memoryeffekt paar mal komplett auf-/entladen werden. Geht aber idR. nur mit einem Ladegerät, wo man die Entladeschlußspannung einstellen kann, also irgendwas unter 1V. Die Effekte der Alterung an sich bekommste damit aber auch nicht weg.
Jens G. schrieb: > Viele Akkus, möglicherweise vor allem ältere Akkus, zeigen kein > ausgeprägtes -dU, wenn sie voll sind. Deswegen schaltet das Ladegerät > nicht ab. Vielleicht kannste diesesn Parameter bei diesem Ladegerät > anpassen, also niedriger einstellen. Ja, das wird's sein, danke.
Die BC-Ladegeräte schalten sehr spät und evtl. unzuverlässig ab. Dadurch werden die Akkus unnötig gequält und warm. Ich würde mir wünschen, dass man eine max. Ladung / Zeit einstellen könnte. Deshalb verwende ich eine Zeitschaltuhr. Evtl. funktioniert es mit einem höheren Ladestrom besser. Da Funktelefon-Akkus häufig die Berufskrankheit "Lazy Battery" haben, weil sie viel zu früh und zu oft auf die Ladeschale wandern, anstatt mal wieder ganz leer gemacht werden, kann es sein, dass es einige Zyklen braucht, bis sie wieder mehr Kapazität haben.
Jan H. schrieb: > NiMH-Akkus (AAA GP 600mAh) > ent- und geladen. Bei 200mA Ladestrom 200mA auf einen 600mAh gilt schon als "beschleunigte Ladung" und sollte zeitlich begrenzt werden. Wenn ich lese "GP" - für mich heißt das "Größter Plunder". Wenn es halten soll, steht Panasonic drauf. In der Praxis kaufe ich bei Aldi oder Lidl eine Packung, die ist mindestens einmal im Jahr im Sonderangebot. Rein damit, eineinhalb Jahre OK und fertig, macht 2,99 Euro. nachtmix schrieb: > Gebräuchlich ist eine Aufladung mit dem 1,4 bis 1,6-fachen der > Nennkapazität. 1,6 halte ich für arg hoch, mit 1,4 bin ich bei Dir. Stefanus F. schrieb: > Bei 200mA sollten sie nicht zu warm werden können. Ja, das sind gerade mal 0,3 Watt, da wird nichts von außen merkbar warm. Ändert leider nichts daran, dass dieser NiMH-Plunder auf Überladung relativ zeitnah mit einer spürbaren Abnahme der Kapazität reagiert.
einen 600 mAh Akku mit satten 200 mA Laden, sowas fällt noch unter was bitte "beschleunigte Ladung" ? Das machen NiMH nicht lange so mit, vllt. deshalb der ganze Zinnober, schon kaputt geheizt?
Manfred schrieb: > Wenn es > halten soll, steht Panasonic drauf. Sagst Du. Ich hab gerade zwei neue Sätze Eneloops gekauft, OVP, AAA mit 700mAh. Da hab ich genau den gleichen Effekt: Laut Ladegerät gehen da 1700mAh rein, dafür sind sie in der Stirnlampe ganz schnell leer. Also entweder fälschen die Chinesen jetzt auch Eneloops oder die Dinger sind hoffnungslos überlagert.
Karl schrieb: >> Wenn es >> halten soll, steht Panasonic drauf. > Sagst Du. Ich hab gerade zwei neue Sätze Eneloops gekauft, OVP, AAA mit > 700mAh. Da hab ich genau den gleichen Effekt: Laut Ladegerät gehen da > 1700mAh rein, dafür sind sie in der Stirnlampe ganz schnell leer. Es wurde weiter vorne schon angerissen: Ladeende nicht erkannt. Wenn Du in einen 700mAh-NiMH 1700mAh rein lädst, ist der nach 10 Zyklen hin - egal, von welchem Hersteller. Für mich halte ich noch immer an Uralttechnik fest: Konstantstrom mit Timer. Ich habe gerade vor ein paar Tagen zwei AAA-Akkus gemessen, einen älteren tka von Pearl und eine schon länger gelagerte eneloop. Den eneloop habe ich 6h mit 165 mA geladen und danach mit 100 mA Konstantstrom bis 0,8 Volt entladen - es kamem 770 mAh heraus. Der mehrere Jahre alte tka wurde 15h @ 75 mA geladen, es kamen 700 mAh raus.
Manfred schrieb: > Es wurde weiter vorne schon angerissen: Ladeende nicht erkannt. Nur verwende ich diesen Lader in Zusammenhang mit Eneloops seit Jahren. Klar macht da mal eine Zelle Ärger, wenn ich sie in der Stirnlampe auf den letzten Tropfen ausgequetscht habe. Aber neue Zellen direkt aus der Packung...?
Jens G. schrieb: > Lazyeffekt Das ist interessant, danke. Vielleicht versuche ich mal ein paar Lade-/Entladezyklen. Niemand schrieb: > einen 600 mAh Akku mit satten 200 mA Laden, sowas fällt noch unter was > bitte "beschleunigte Ladung" ? Das machen NiMH nicht lange so mit, vllt. > deshalb der ganze Zinnober, schon kaputt geheizt? 1/3C erschien mir nicht viel zu sein. Zu wenig soll man ja auch nicht einstellen im die dU-Erkennung nicht zu sehr herauszufordern. Vielleicht hätte das Ladegerät bei mehr Ladestrom das Ende ja erkannt. Sind 200mA "Erhaltungsladung" wirklich so schlimm? Von "kaputtheizen" kann meiner Meinung nach keine Rede sein, die Akkus wurden nicht merkbar warm. Nächstes Mal kann ich ja selbst nach einer sinnvoll erscheinenden Zeit abschalten oder eine Zeitschaltuhr zur Sicherheit vorschalten. Ich war der Meinung, das BC-900 hätte eine gute dU-Erkennung.
Manfred schrieb: > Wenn Du in einen 700mAh-NiMH 1700mAh rein lädst, ist der nach 10 Zyklen > hin Was ich mich da frage: Wo geht die Energie hin? Der Akku wird nicht merklich wärmer. Ok, es werden bei 200mA Ladestrom auch nur 300mW umgesetzt.
Jan H. schrieb: > 1/3C erschien mir nicht viel zu sein. Zu wenig soll man ja auch nicht > einstellen im die dU-Erkennung nicht zu sehr herauszufordern. Vielleicht > hätte das Ladegerät bei mehr Ladestrom das Ende ja erkannt. Das ist zweifelsfrei richtig, diese -delta-U-Erkennung setzt voraus, dass die Zelle sich erwärmt und springt bei zu wenig Strom garantiert nicht an. > Sind 200mA "Erhaltungsladung" wirklich so schlimm? Früher, bei NiCd, ging man von 1% aus - eine 700 mAh wäre mit 7 mA zu erhalten gewesen. Geladen wurde 14 Stunden C/10, also 70 mA. Jetzt mal rechnen: Laut Packungsaufdruck soll eine eneloop nach einem Jahr Lagerung noch 90% Ladung haben. 10% Verlust von 700 mAh sind 70 mAh, das Jahr hat 8760 Stunden. Ich würde 8µA Erhaltung herausbekommen. Karl schrieb: > Wo geht die Energie hin? Der Akku wird nicht merklich wärmer. Natürlich nicht, die Oberfläche ist groß genug, weshalb ich sagte "nichts von außen merkbar". Du kannst noch so lange diskutieren, der Kram zerlegt sich intern, einfach Praxiserfahrung.
Manfred schrieb: > Du kannst noch so lange diskutieren, der > Kram zerlegt sich intern, einfach Praxiserfahrung. Ja, glaub ich gern. Aber was mach ich jetzt mit meinen neuen Zellen? Ich lass die gerade mal im Lader auf "Test" laufen. Also laden und dann entladen bis 0.9V. Einen Timerbetrieb hat der Lader leider nicht. Ich könnte höchstens eine Schaltzeituhr davorhängen. ;-)
Karl schrieb: > Wo geht die Energie hin? Manfred schrieb: > der Kram zerlegt sich intern. Das hätte ich jetzt auch gesagt. Wenn der Defekt (allein?) chemisch vonstatten geht durch diese Überladung, ist dann doch aber "verheizen" das falsche Wort?
> Aber was mach ich jetzt mit meinen neuen Zellen?
Benutzen, solange sie ihren Zweck erfüllen. Ist doch klar.
Ältere NiMh sollte man mit 0,1...0,2C laden. Zwar gibt es keinen klassischen Memory-Effekt bei NiMh, aber das dU/dt-Verhalten wird weniger signifikant für die Abschaltung. In dem Falle das Ladegerät im Entladen Modus betreiben (entlädt den Akku) und in der zweiten Phase wird dieser wieder geladen. Anhand der Zeitanzeige (Display-Modus wechseln) nach dem 1...1,4 fachen der Nennkapazität abbrechen und noch einmal das gleich wiederholen.
Mein Ladegerät entlädt die Akkus immer vo dem Laden. Ist nicht sonderlich Energieeffizient, verlängert die Lebendauer erheblich.
>> Wo geht die Energie hin? Der Akku wird nicht merklich wärmer. >Natürlich nicht, die Oberfläche ist groß genug, weshalb ich sagte >"nichts von außen merkbar". Du kannst noch so lange diskutieren, der >Kram zerlegt sich intern, einfach Praxiserfahrung. Solange man es mit der "Erhaltungsladung" nicht übertreibt, machen das die Akkus ohne weiteres mit, denn die haben eine gewisse Überladungsreserve durch etwas mehr Material auf einer der Elektroden. Die gasen dabei zwar innerlich, aber das Gas wird auch sofort wieder gebunden. Zerlegen tut sich dabei nichts, weil auser Gasen und sofortiger Bindung innerlich nichts weiter passiert (auser warm werden). Eher werden die durch jahrelanges Lagern alt und mürbe (zumindest die NiMH, nicht so sehr die NiCd) ...
Karl schrieb: >> Du kannst noch so lange diskutieren, der >> Kram zerlegt sich intern, einfach Praxiserfahrung. > > Ja, glaub ich gern. Aber was mach ich jetzt mit meinen neuen Zellen? > > Ich lass die gerade mal im Lader auf "Test" laufen. Also laden und dann > entladen bis 0.9V. Ich hänge Dir mal meinen Testlauf je einer Einzelzelle an, entladen mit 100mA konstant. Interessant ist es, das auch bei höherem Strom bzw. dem Einsatzzweck entsprechender Last durchzufahren. Wenn der Graph der Entladung deutlich schräg wird / der Knick am Ende deutlich flacher wird, ist das ein Indiz dafür, dass die Zelle ihren Innenwiderstand deutlich erhöht hat - das Hauptärgernis bei NiMH. Ich kenne das von einem älteren GSM-Handy (Bosch 509): Bei 100mA-Last kommen gut 500mAh aus den Zellen raus, bei 500mA Last sind sie binnen 10 Minuten tot. Gemäß Herstellerspezifikation mit C/10 wären die also noch in Ordnung gewesen, im realen Leben aber ein Fall für due Mülltonne. Dieter schrieb: > Ältere NiMh sollte man mit 0,1...0,2C laden. Zwar gibt es keinen > klassischen Memory-Effekt bei NiMh, aber das dU/dt-Verhalten wird > weniger signifikant für die Abschaltung. Bei 0,1C wird eine -dU Abschaltung versagen. Memory ... na ja. Direkt nach dem Laden klingt mein Akkurasierer recht gequält, nach 20 Sekunden Betrieb steigt auf einmal die Drehzahl. Petra schrieb: > Mein Ladegerät entlädt die Akkus immer vo dem Laden. Ist nicht > sonderlich Energieeffizient, verlängert die Lebendauer erheblich. Eigentlich Mist, weil es einen zusätzlichen Zyklus erzeugt. Dennoch glaube ich Dir das, weil durch das Entladen eine Überladung vermieden wird, gegen die NiMH m.E. deutlich intolerant reagiert. Jens G. schrieb: > Solange man es mit der "Erhaltungsladung" nicht übertreibt, machen das > die Akkus ohne weiteres mit, denn die haben eine gewisse > Überladungsreserve durch etwas mehr Material auf einer der Elektroden. Wenn ich nicht beruflich mit der Anwendung dieses NiMH-Desasters zu tun hätte, würde ich es Dir vielleicht glauben.
Ainen gudden! Manfred schrieb: > das Hauptärgernis bei NiMH Spannungsbegrenzung Leute. Spannungsbegrenzung ist überlebenswichtig für NiMH. Dwianea hirnschaden
Hirnschaden, H. schrieb: > Spannungsbegrenzung Leute. Spannungsbegrenzung ist überlebenswichtig für > NiMH. Dein Name ist Programm?
Manfred schrieb: > Hirnschaden, H. schrieb: >> Spannungsbegrenzung Leute. Spannungsbegrenzung ist überlebenswichtig für >> NiMH. > > Dein Name ist Programm? Bist du neu hier?
@ Manfred (Gast) >Petra schrieb: >> Mein Ladegerät entlädt die Akkus immer vo dem Laden. Ist nicht >> sonderlich Energieeffizient, verlängert die Lebendauer erheblich. >Eigentlich Mist, weil es einen zusätzlichen Zyklus erzeugt. Dennoch Wenn der Akku vorher genutzt wurde, dann ist dieser Entladeschritt nur die Fortsetzung der vorherigen Nutzentladung. Also kein extra Zyklus. >glaube ich Dir das, weil durch das Entladen eine Überladung vermieden Wenn das ein timergesteuerter Lader ist, dann hättest Du sogar recht. >wird, gegen die NiMH m.E. deutlich intolerant reagiert. >Jens G. schrieb: >> Solange man es mit der "Erhaltungsladung" nicht übertreibt, machen das >> die Akkus ohne weiteres mit, denn die haben eine gewisse >> Überladungsreserve durch etwas mehr Material auf einer der Elektroden. >Wenn ich nicht beruflich mit der Anwendung dieses NiMH-Desasters zu tun >hätte, würde ich es Dir vielleicht glauben. Glaub's ruhig ;-)
Dauerueberladung NiMh sollte 0.1C nie uebersteigen, damit der Akku lang genug lebt. In aelteren Datenblaettern stand daher manchmal eine Angabe zu 8000 oder 10000h eines solchen Ladebetriebes.
Ainen gudden! Manfred schrieb: > Dein Name ist Programm? Nicht nur das! Auch der Grenzwert für die Temperatur beim Laden und für den Entladestrom sollten auf keinen Fall überschritten werden. Dwianea hirnschaden
Zwischen einer einfachen praxistauglichen Ladung und der bestmöglichen Entladung+Ladung kann man beliebig viel Aufwand treiben. Wenn man davon ausgeht, dass preisgünstige NiMH Akkus sich schon nach etwa 5x Zyklen bezahlte gemacht haben, verlieren technische optimale Verfahren drastisch an Bedeutung. Man sollte sich immer fragen: Warum verwende ich überhaupt Akkus, was ist dabei wichtig? Für mich relevante Faktoren sind: - Umwelt-Belastung (kann ich leider kaum bewerten, würde ich aber gerne) - Kostenersparnis im Vergleich zu Primärzellen (Ladegerät mit berücksichtigen!) - Lebensdauer bei Nichtnutzung - Selbstentladung - Reaktion auf Tiefentladung - Allgemeine Eignung für meine Geräte - Verfügbarkeit von Ersatz (um die Ecke beim Penny Markt oder Rossmann) Selbst wenn meine Akkus nach 10x Laden verschlissen sind, mache ich damit keinen Verlust. Also warum sollte ich mir den Kopf über Details im Ladeverfahren zerbrechen?
Weil ich nicht bei jedem Akkugerät alle 10 Zyklen die Akkus wechseln will, so billig sie auch sein mögen, sorry.
Möglichst lange Nutzbarkeit anzustreben ist ja nicht falsch, es reduziert auch die Umweltbelastung. Es sei denn, der Aufwand übersteigt den Nutzen.
Leider werden bei Dauerladegeräten die tatsächlichen Lebensdauereinflüsse nur wenig hinreichend berücksichtigt. Besser wäre folgende Dimensionierung mit einem Vorwiderstand: Wenn der Akku 1,4V erreicht, dann wäre der Strom nur noch 50mA. Bei 1800mA Zelle Bei 1,3V wäre der Ladestrom, wie für 24h Vollladung. Bei 1,2V wäre der Ladestrom, wie für 14h Vollladung. usw. Akku Strom thZeit 1,4V C/30 50mA 30...40h 1,3V C/20 100mA 24h 1,2V C/10 200mA 14h 1,0V C/5 200...400mA 14...6h für 2000mAh Zelle Zugunsten vieler Langtelefonierer mehrmals am Tag sind meistens die Ladeströme der Telefonteile zu hoch gewählt. Die Ausgangsspannung des Netzteils ist zu ungenau geregelt, dass dies mit einem Vorwiderstand entsprechend genau realisiert werden kann. Obiges Beispiel benötigt genau (n=Zellenzahl in Serie) geregelte n*1,5V und n*20Ohm als Vorwiderstand.
Da haste Recht, bei NiMH-Geräten (Bsp. Funktelefon, Zahnbürste) zerbrechen sich ja schon Generationen den Kopf und es kommt wenig dabei raus. Vielleicht ist es Zeit, aufzugeben. Ich habe so ungefähr 1 Gerät, ein Braun Akkurasierer, wo das Ladesystem zufriedenstellend funktioniert. Der lädt schnell auf und schaltet dann ab und schafft so hunderte Zyklen. Aber das ist eben die Ausnahme. Den Vogel hatte mein neuer "Grundig"-Rasierer abgeschossen, wo nach ein paar Tagen an der Steckdose die eingbauten(!) Akkus auf 30% Nennkapazität runtergeberaten waren. Die "Ladeschaltung" bestand aus einem Widerstand nach einem Konstantspannungs-NT. Witzigerweise hatten sie noch eine schöne blaue LED spendiert, die irgendwann ausging, wenn der bratende Akku eine bestimmte Spannungschwelle überschritt.
Als Rasierer habe ich seit Jahren einen Braun mit 2 AA Akkus im Batteriefach. Läuft seit Jahren ohne Probleme. Die Akkus werden extern geladen. Nicht selten habe ich den Eindruck, dass das nicht immer unbeabsichtigt gemacht wird. Der Kunde soll zu Geräten mit teuren LI-Akkus gedrängt werden, dessen Austausch dann sehr teuer wird, genauer so teuer, dass er sich lieber bald ein neues Gerät kauft. In den letzten Jahren bin ich wegen einer solchen Kritik nicht nur einmal mit dem Schimpfwort "Wirtschaftssau" bedacht worden.
Eine eher unplausible Verschwörungstherie, daß der Chinesische Händler oder Importeur, bei dem man heute die Waren bezieht, darauf spekuliert, daß der Kunde nochmal bei ihm kauft, wenn das Gerät schnell kaputt ist. Eher ist der schon wieder weg vom Fenster.
batman schrieb: > Eine eher unplausible Verschwörungstherie, daß der Chinesische > Händler oder Importeur, bei dem man heute die Waren bezieht, darauf > spekuliert, daß der Kunde nochmal bei ihm kauft, wenn das Gerät schnell > kaputt ist. Eher ist der schon wieder weg vom Fenster. Mag sein, aber er selbst konnte auch nur deshalb zeitweilig reüssieren, weil ein anderer Höker vor ihm das Hauptbuch dauerhaft geschlossen hat. Dem nächsten wird es demnächst ähnlich ergehen ...
Welches Interesse sollte er dann haben, daß seine Ware schneller kaputt geht, wenn er eh aus dem Geschäft ist.
batman schrieb: > Eine eher unplausible Verschwörungstherie, daß der Chinesische Händler > oder Importeur, bei dem man heute die Waren bezieht, darauf spekuliert, > daß der Kunde nochmal bei ihm kauft, wenn das Gerät schnell kaputt ist. > Eher ist der schon wieder weg vom Fenster. Der mag dann weg vom Fenster sein, seinen Schrott hat er zu Geld gemacht und das war das Ziel der Übung. Dann taucht der Händler mit einem neuen Shop wieder auf und der Schrott wird unter einem anderen Markennamen angeboten. Dann heißt es: Neues Spiel - neuer Einsatz. Der Schrott muss nur billig sein, dann schaltet sich bei 99% der Kunden das Hirn ab.
Ja, billig bringt den Umsatz. Aber die Kurzlebigkeit seiner Ware hilft ihm nix, sondern zu 99% seiner Konkurrenz. Und derart soziale Geschäftsleute findet man nicht so oft. :)
Bei den Li-Akkus scheint sich aber was zu tun. Teilweise sollen sie jetzt sogar schon wegen ihren höheren Zyklenzahlen bzw. Lebensdauer andere Akkutypen (z.B. Starterbatterie im Krad) ersetzen.
batman schrieb: > Welches Interesse sollte er dann haben, daß seine Ware schneller > kaputt geht, wenn er eh aus dem Geschäft ist. Der nette Kollege legt sich eine neue Firma zu und startet durch. Wo ist das Problem?
batman schrieb: > Bei den Li-Akkus scheint sich aber was zu tun. Teilweise sollen sie > jetzt sogar schon wegen ihren höheren Zyklenzahlen bzw. Lebensdauer > andere Akkutypen (z.B. Starterbatterie im Krad) ersetzen. Da bei schweren Unfällen der Kradfahrer nicht angeschnallt ist, dürfte es auch unkritisch sein, wenn die sowieso kleinere Batterie im Vergleich zum Auto in Flammen aufgehen sollte, da dieser meist schon weit genug weiter geflogen sein dürfte.
batman schrieb: > Da haste Recht, bei NiMH-Geräten (Bsp. Funktelefon, Zahnbürste) > zerbrechen sich ja schon Generationen den Kopf und es kommt wenig dabei > raus. Vielleicht ist es Zeit, aufzugeben. Besser könnte ich es nicht formulieren, volle Zustimmung. Ein Hersteller von Schnurlostelefonsystemen hat etwa 2001 ein Gerät mit LiIon entwickelt, von denen einige heute noch mit dem ersten Akku in Betrieb sind. Das Gerät hat eine geringe Stromaufnahme, die Akkus werden weitab ihrer beiden Endpunkte betrieben. Die Nachfolgegeneration wurde aus Kostengründen mit NiMH gemacht, neben erheblichen Gewährleistungskosten ist auch der Reputationsverlust beim Kunden nicht zu vernachlässigen. Ein anderer, von diesem unabhängiger Hersteller, hat ebenfalls NiMH in seine Geräte gesetzt und ein gleichartiges Desaster erlebt. Die folgende Generation Schnurlostelefone hat wieder LiIon bekommen, die je nach Nutzung nun auch schon über 5 Jahre leben. > Ich habe so ungefähr 1 Gerät, ein Braun Akkurasierer, wo das Ladesystem zufriedenstellend funktioniert. Mein Braun-Rasierer hatte nach etwa 2,5 Jahren einen erheblichen Leistungsverlust. Die eingebaute AA-NiMH von Sanyo ist in gutem Zustand, eine neue Zelle ändert nichts daran. Das Ding ist mechanisch tot, vermutlich wegen mangelhafter Abdichtung gegen den Rasierstaub. Ich bin nun bei einer anderen Marke, wo nach nun etwa 3,3 Jahren der Akku zu schwächeln scheint. batman schrieb: > Ja, billig bringt den Umsatz. Aber die Kurzlebigkeit seiner Ware hilft > ihm nix, sondern zu 99% seiner Konkurrenz. Das sehe ich leider anders und negativ: Da alle Hersteller ihre "Qualität" nach unten korrigieren, findet eine Umverteilung statt, die im Endeffekt aber Umsatzneutral ist. Ich ärgere mich über Aldi und kaufe nun bei Lidl ein. Meine ??? findet Lidl doof und kauft lieber bei Aldi. Was bleibt - siehe oben, eine umsatzneutrale Umverteilung.
Dieter schrieb: > batman schrieb: >> Bei den Li-Akkus scheint sich aber was zu tun. Teilweise sollen sie >> jetzt sogar schon wegen ihren höheren Zyklenzahlen bzw. Lebensdauer >> andere Akkutypen (z.B. Starterbatterie im Krad) ersetzen. > > Da bei schweren Unfällen der Kradfahrer nicht angeschnallt ist, dürfte > es auch unkritisch sein, wenn die sowieso kleinere Batterie im Vergleich > zum Auto in Flammen aufgehen sollte, da dieser meist schon weit genug > weiter geflogen sein dürfte. Die Batterie würde eh nicht in Flammen aufgehen, da die Li-Starterbatterien vom Typ LiFePO4 sind. Andernfalls hätten sie weder die hohe Strombelastbarkeit zum Starten noch die höhere Zyklenzahl gegenüber Bleiakkus.
Manfred schrieb: > Ich ärgere mich über Aldi und kaufe nun bei Lidl ein. Meine ??? findet > Lidl doof und kauft lieber bei Aldi. Was bleibt - siehe oben, eine > umsatzneutrale Umverteilung. Tatsächlich wird aber niemand gezwungen, beim Discounter zu kaufen. Anscheinend ist es aber schon so eine Art Naturgesetz geworden, immer am billigsten zu kaufen, was gar nicht mehr hinterfragt wird. Niemand anders als die Käufer treffen also die Entscheidung, daß alles billiger und damit zwangsläufig schlechter wird. Anstatt es sich einzugestehen, sehen sie sich aber lieber als Opfer irgendwelcher (unplausibler) Verschwörungen (s.o.). Ich kauf bei Aldi übrigens schon lange nix mehr, was man nicht verspachteln kann. Was die sonst so auf den Grabbeltischen haben, mußte ich meistens wieder zurückbringen.
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