Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wechselrichter mit Labornetzteil


von Daniel D. (daniel91)


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Hallo Leute,

ich habe eine Frage bezüglich des Betriebes eines Wechselrichters.

Ich habe von der Uni einen kleinen Eigenbau Wechselrichter gestellt 
bekommen, mit dem ich meine selbst gebaute PM-Synchronmaschine betreiben 
möchte.
Die PMSM ist für eine Niedrigspannung von 24V und einem Nennstrom von 
100A ausgelegt.

Jetzt mache ich mir gerade Gedanken um die Versorung meines 
Wechselrichterzwischenkreises. Kann ich den Zwischenkreis mit einem 
Labornetzteil betreiben? Das Labornetzteil kann ich von 0-30V und von 
0-15A einstellen (billig Labornetzteil 
https://www.conrad.de/de/labornetzgeraet-einstellbar-voltcraft-hps-13015-1-30-vdc-0-15-a-450-w-remote-anzahl-ausgaenge-1-x-512321.html).

Dadurch kann ich meinen Zwischenkreis mit 24V laden. Was passiert denn 
nun, wenn meine Maschine durch meine Regelung mehr Strom "verlangt" als 
15A? Es sind ja 15A Gleichstrom, das wären dann 15*sqrt(2)=21,15A 
Spitzenstrom am Wechselrichterausgang. Würde bei einem höheren Strom die 
Sicherung fliegen (im Hausnetz oder im Netzteil) oder wär das dann sowas 
wie eine Stellgrößenbegrenzung? Dass mein Regler mehr stellt, aber es 
kommt nicht mehr an?

Vielen Dank schonmal!
Gruß Daniel

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn das ein richtiges Labornetzteil ist, begrenzt es den Strom auf den 
eingestellten Wert. Wird mehr Strom verlangt als eingestellt, geht das 
LNT mit der Spannung so weit runter, bis der Strom wieder der Vorgabe 
entspricht.

Eine Sicherung sollte dabei nicht auslösen, für ein LNT ist das 
Anschlagen der Strombegrenzung ein ganz normaler Vorgang.

von Stefan F. (Gast)


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Das Labornetzteil geht in die Begrenzung, wenn der Verbraucher mehr 
Strom anfordert, als du eingestellt hast. Dadurch bricht die Spannung 
ein.

Den maximalen Strom können Labornetzteile häufig nur für kurze Zeit 
liefern. Dazu müsste etwas in der Bedienungsanleitung stehen.

Wie der Zwischenkreis auf einbrechende Spannung reagiert, kommt auf die 
konkrete Schaltung an. Das lässt sich ohne weitere Infos nicht pauschal 
beantworten.

von Falk B. (falk)


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@ Daniel Dinkel (daniel91)

>Die PMSM ist für eine Niedrigspannung von 24V und einem Nennstrom von
>100A ausgelegt.

Ganz schön viel.

>Wechselrichterzwischenkreises. Kann ich den Zwischenkreis mit einem
>Labornetzteil betreiben? Das Labornetzteil kann ich von 0-30V und von
>-15A einstellen (billig Labornetzteil
>https://www.conrad.de/de/labornetzgeraet-einstellb...).

Sicher, aber dann ist halt bei 15A mittlerem Strom Feierabend.

>Dadurch kann ich meinen Zwischenkreis mit 24V laden. Was passiert denn
>nun, wenn meine Maschine durch meine Regelung mehr Strom "verlangt" als
>15A? Es sind ja 15A Gleichstrom, das wären dann 15*sqrt(2)=21,15A
>Spitzenstrom am Wechselrichterausgang.

So in etwa.

>Würde bei einem höheren Strom die
>Sicherung fliegen (im Hausnetz oder im Netzteil)

Und DU willst mit sowas arbeiten? Ohje.

Schon mal über die Funktion eines Labornetzteils nachgedacht? Vor allem 
bei Überlast? Schon mal von Strombegrenzung gehört?

>oder wär das dann sowas
>wie eine Stellgrößenbegrenzung?

Sehr akademisches Wort.

>Dass mein Regler mehr stellt, aber es
>kommt nicht mehr an?

Logisch, woher soll es kommen?

Wenn dein Motortreiber oder ein Labornetzteil große Puffer-Elkos hat, 
dann "sieht" dein Netzteil nur den gemittelten Strom. Wenn die zu klein 
sind, dann auch den Spitzenstrom.

Labornetzteile sind nahezu immer kurzschlußfest und strombegrenzt. 
Sprich, bei Überstrom geht die Spannung runter.

von Daniel D. (daniel91)


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Falk B. schrieb:
>>Würde bei einem höheren Strom die
>>Sicherung fliegen (im Hausnetz oder im Netzteil)
>
> Und DU willst mit sowas arbeiten? Ohje.
>
> Schon mal über die Funktion eines Labornetzteils nachgedacht? Vor allem
> bei Überlast? Schon mal von Strombegrenzung gehört?

Naja es ist halt so, dass ich vllt mal im Praktikum mit einem 
Labornetzteil gearbeitet habe und sonst nur die theoretische Schiene 
kenne :) Ich gehe einfach mal davon aus, dass es da eine 
Sicherungsabschaltung gibt, sicher war ich mir nicht, deshalb der 
Beitrag.

Danke für die Antworten!

von Jörg K. (joergk)


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Ich würde mir eher um etwas anderes Gedanken machen: Sobald Dein Motor 
genereratorisch arbeitet (und dafür reicht es schon, wenn Du den 
Sollwert denkst und der Motor abbremsen soll) fängt der Wechselrichter 
an, die Energie in den Zwischenkreis zu schicken. Dadurch steigt die 
Zwischenkreisspannung an. Viele Labornetzteile mögen das überhaupt nicht 
und versterben.
Du solltest also - falls möglich - dem Wechselrichter das aktive Bremsen 
verbieten.

Jörg

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