Forum: Offtopic Verstädnisfrage zum Sperrdampf einer Turbine


von bungee92 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei mir eine Regelung anzuschauen, die ich leider nicht 
ganz verstehe. Es geht sich um eine Dampfturbine. Dazu wird der 
Sperrdampf Druck vorne und hinten gemessen  und die sogennante 
Stompfbuchsen verstellt, die den Dampfzufuhr an die Welle regeln.

Jetzt zu meiner Fragen: Wozu brauche ich diesen Sperrdampf überhauput ? 
Ich bin leider kein Maschinenbauer und blicke leider nicht ganz durch. 
Was ist eine Stopfbuchse. Kann man sich die Stopfbuchse wie ein Ventil 
vorstellen ? Es gibt zwei separate Regelungen für den Sperrdampf hinten 
und vorne.

Also so wie ich die Regelung so einigermaßen verstehe ist: Der Druck vom 
Sperrdampf wird gemessen (vorne und hinten) und und je nachdem werden 
die beiden Stopfbuchsen (Vorne und hinten) angesteuert und die 
Sperrdampf zufuhr damit geregelt.

Wozu macht man das ganze? Ich bitte nur um einfache Erklärungen! 
(nochmal: Ich bin kein Maschinenbauer)

Viele Dank schonmal

: Verschoben durch User
von Plörino, der Plörensauger (Gast)


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Wikipedia meinte ? Guurgel meinte ?

von Clemens S. (zoggl)


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In eine kondensationsturbine steht unter Unterdruck, damit wasser bei zb 
50°kondensiert. Je tiefer die kondensation, je höher der wirkungsgrad.

Die stopfbuchse ist immer undicht.

Damit da keine luft eindringt baut man zwei dichtungen ein und bläst 
dazwischen den sperrdampf ein. Der geht zum teil in die umgebung und ein 
teil wird in die Turbine gesaugt. Wenn die menge zu hoch wird stellt msn 
die stopfbuchse nach.

Bei großen anlagen kann die ganze letzte Nt stufe als unterdruckturbine 
ausgeführt sein. Dann baucht man eben 2stück.

Sg

von Clemens S. (zoggl)


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von Matthias H. (matthiash)


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Clemens S. schrieb:
> Der geht zum teil in die umgebung und ein
> teil wird in die Turbine gesaugt. Wenn die menge zu hoch wird stellt msn
> die stopfbuchse nach.

Mit nachstellen ist da nix, entweder man baut eine neue Stopfbuchse ein 
oder man muss die Dichtbänder erneuern.
Ist aber eigentlich auch egal, wenn da was zu undicht ist gibt es eine 
Ursache und die wird dann gesucht, notfalls mit aufmachen der Maschine.
Als Bilder einmal ein Turbinengehäuseteil, da wo der Zollstock liegt ist 
eine Stopfbuchse mit Dichtbändern. Und dann einmal ein Turbinenläufer 
der Dichtbänder hat. Meistens ist nur auf einer der beiden Seiten ein 
Dichtband, also entweder in der Stopfbuchse oder auf dem Läufer. Das 
Gegenstück hat dann einfach Nuten in denen die Dichtbänder laufen 
können.

von Werner H. (werner45)


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An der Turbine ist aber KEINE Stopfbuchse, sondern eine 
"Labyrinth-Dichtung" (Stichwort).
Stopfbuchsen sind für hohe Drehzahlen ungeeignet, sie müssen zum Dichten 
achsial gepreßt werden, man findet sie in alten Wasserhähnen.

Gruß   -   Werner

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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bungee92 schrieb:
> Jetzt zu meiner Fragen: Wozu brauche ich diesen Sperrdampf überhauput ?
Schutz vor Korrosion!
100% Wasserdampf enthält keinen Sauerstoff => deshalb kann auch keine 
Korrosion erfolgen.
Der Sperrdampf wird so geregelt das keine Umgebungsluft in das 
Turbinengehäuse eindringen kann.
Man könnte auch Stickstoffgas zur Innertisierung nehmen. Das macht man 
aber nur wenn längere Zeit die Turbinen im Stillstand sich befinden und 
kein Dampf (billiger) aus den "Deionat"-Wasser zur Verfügung steht!

von Holm T. (Gast)


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..ich kenne die Konstruktion oben auch als Labyrintdichtung. Eine 
Stopfbuchse war früher eine aufgewickelte, mit Graphit beschichtete 
Schnur die auf der Welle saß und durch ein Preßstück zusammengedrückt 
werden konnte bis sie dicht abschloß...


Wie Wird denn bei der Kondensationsturbine der Unterdruck erzeugt?

Gruß,

Holm

von (prx) A. K. (prx)


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Holm T. schrieb:
> Wie Wird denn bei der Kondensationsturbine der Unterdruck erzeugt?

Im Kondensator per Kondensation durch Kühlung.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Wie Wird denn bei der Kondensationsturbine der Unterdruck erzeugt?
>
> Im Kondensator per Kondensation durch Kühlung.

..das muß aber heftig kühlen..

Gruß,
Holm

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Holm T. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Holm T. schrieb:
>>> Wie Wird denn bei der Kondensationsturbine der Unterdruck erzeugt?
>>
>> Im Kondensator per Kondensation durch Kühlung.
>
> ..das muß aber heftig kühlen..
>
> Gruß,
> Holm

Gegenstromkondensator ist recht wirkungsvoll, so als Wärmetauscher.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Max M. (jens2001)


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Holm T. schrieb:
> das muß aber heftig kühlen

Nö!
Bei 50GradC beträgt der Dampfdruck von Wasser nur 123mBar/0,123Bar.

von (prx) A. K. (prx)


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Max M. schrieb:
> Bei 50GradC beträgt der Dampfdruck von Wasser nur 123mBar/0,123Bar.

Können auch 30°C sein, was hinten aus einer solchen Turbine rauskommt. 
Das hat schon eher was von Vakuum als von Dampf. Spielt eine deutliche 
Rolle beim Wirkungsgrad, lohnt sich deshalb.

Deshalb ist die Niederdruckturbine auch so riesig. Die genauso wichtige 
Hochdruckturbine übersieht man dagegen fast, so klein ist die.

Holm T. schrieb:
> ..das muß aber heftig kühlen..

Klar. Bei um die 30-50% Wirkungsgrad, je nach Energiequelle mal mehr und 
mal weniger, endet der grössere Teil der Energie im Kühlturm oder im 
Fluss. Auf dem Weg über den Kondensator. Deshalb ist der auch ein 
Bisschen grösser ein 100nF Puffer-Kondensator.

: Bearbeitet durch User
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