Hallo, Ich habe gerade meine Ausbildung zum Elektrotechnischen Assistenten abgeschlossen. Wer diesen Bildungsgang kennt weiß, dass dieser Bildungsgang sehr vielseitig ist. Während der Ausbildung hat mich besonders das Entwickeln von eigenen Schaltungen und Prototypen interessiert. Auch das Programmieren von Mikrocontrollern lag mir sehr. Daher suche ich nun einen Studiengang, welcher am Besten sowohl das eine als auch das andere beinhaltet. Ich habe mich bereits mit dem Bachelor in Elektrotechnik als auch mit dem Bachelor in der technischen Informatik beschäftigt. Dabei konnte ich jedoch noch nicht ausmachen welcher Studiengang für mich eher geeignet wäre. Daher Frage ich Euch was ihr mir möglicherweise empfehlen würdet. Wenn mir jemand seine Erfahrungen mitteilen würde oder mir einen Tipp geben würde an welcher FH ich mich nochmal näher erkundigen sollte wäre ich sehr dankbar.
Ganz klar technische Informatik. Ggf. noch EIT mit Schwerpunkt TI https://www.studycheck.de/studium/elektro-und-informationstechnik Beispiel für eine gute FH: https://www.ee.hm.edu/bachelor/bachelorelektrotechnik/index.de.html
Dr. Seltsam schrieb: > Ganz klar technische Informatik. Schaltungsentwicklung? Das wäre aber noch diskutabel... Diese Beschreibung trifft es sehr gut: "Technische Informatik ist interdisziplinär, auch die sogenannte hardwarenahe Systementwicklung gehört dazu." https://www.ingenieur.de/karriere/bildung/studium/fuer-eignet-studium-technischen-informatik/ Und "hardwarenahe Systementwicklung" bedeutet in der Realität ganz einfach: "programmieren von Mikrocontrollern, die jemand anders auf eine Leiterplatte designt hat". Mein Fazit: nimm Elektrotechnik und belege ein paar Fächer mit Mikrocontrollertechnik. Dann machst du wirklich Hardware und schreibst zusätzlich grundlegende Software (Treiber, Test- und Beispielcode) für diese Hardware.
Lothar M. schrieb: > Mein Fazit: nimm Elektrotechnik und belege ein paar Fächer mit > Mikrocontrollertechnik. Dann machst du wirklich Hardware und schreibst > zusätzlich grundlegende Software (Treiber, Test- und Beispielcode) für > diese Hardware. Ja, momentan stimmt das noch. Die Frage ist, wie lange noch. Bei richtig großen µControllern wird es nämlich langsam zu komplex, um beides zu gut zu können. Dann sollte man sich entscheiden : Will ich programmieren oder Schaltungen entwickeln? Ich habe zum Beispiel immer mehr Platinen, die Prozessoren wie i.MX6 oder Controller wie STM32F7 enthalten. Beim Ersten ist die Hardware zu komplex für Informatiker, beim zweiten die Firmware zu komplex für E-Techniker. Sobald Ethernet, USB-Host und Grafik ins Spiel kommen, wird das ein Vollzeitjob für den Firmwareentwickler. Und Platinen mit PMIC, GBIT-Ethernet und PCI-X sind nichts für Informatiker. Die Frage ist, ob eine Niesche für Allrounder bleibt... Mein Rat wäre es, sich einen Schwerpunkt zu suchen. Das soll nicht heißen, dass man nicht über den Tellerrand blicken sollte - Grundkenntnisse in C und Dinge wie debuggen sind sowieso Pflicht auch für Hardwareentwickler - aber man sollte schon eines der beiden Dinge richtig gut können, und nicht beides so lala.
Das Fach hiess mal Nachrichtentechnik. Allerdings ist der Nachwuchs mittlerweile nicht mehr schlau genug um mit einem Studienfach sowohl Hardware wie auch Programmierung zu koennen. Daher wirst du heute wohl Nachrichtentechnik und technische Informatik studieren muessen. :-) Wenn ich dir einen Tip geben darf, mach eher Hardware. Software ist 10x stressiger. Ausserdem gibt es immer weniger Leute die gut Hardware machen koennen. .-) Olaf
Olaf schrieb: > Das Fach hiess mal Nachrichtentechnik. Wie Olaf schon geschrieben hat, gibt es einen Studiengang der sich oftmals Nachrichtentechnik Informationstechnik Elektronik nennt. Ich selbst studiere auch in dieser Fachrichtung und kann dir sagen, dass dies wohl genau das sein wird, wonach du suchst. Als reiner Elektrotechniker lernst zu nicht nur etwas über Schaltungen mit wenig Leistungen, sondern wirst dich auch im Bereich von einigen kV und kW bewegen. Technische Informatiker bilden den Spagat zwischen Informatik und Elektronik, da du zwar nicht direkt die Hardware entwickelst, allerdings sehr nah daran arbeitest und dich genau darauf einstellen musst. Verschiedene Vorlesungen wie unter anderem Bildverarbeitung, Software-Entwicklung und Rechnerarchitekturen gehören zu diesem Studiengang. Die Nachrichtentechniker hingegen sind quasi die Physiker unter den Informatikern und beschäftigen sich mit Werkstoffen, analoger Schaltungstechnik, digitaler Signalverarbeitung und gewissermaßen auch der Programmierung von Mikrocontrollern. Was nun berufliche Vorzüge angeht bzw. was mehr gesucht wird, ob nun Hardware- oder Software-Mensch ist meiner Meinung nach schwer zu sagen. Die Hardware stellt grundsätzlich die Basis der Informatik dar, allerdings baut man heutzutage auf sehr stark auf Software, da man aufgrund der Hardware sehr flexibel ist. Wie Olaf allerdings schon sagte.. Es gibt immer weniger Menschen, die die Hardware-Entwicklung wirklich beherrschen und Informatiker wird es immer mehr geben. Im Endeffekt liegt die Entscheidung natürlich bei dir Gruß Tobi
soso... schrieb: > Bei richtig großen µControllern wird es > nämlich langsam zu komplex, um beides zu gut zu können. Dann sollte man > sich entscheiden : Will ich programmieren oder Schaltungen entwickeln? Oh komm, lass stecken. Dass ein Informatikstudium viel mit programmieren zu tun hat ist genauso ein Irrglaube wie daß Elektrotechnik was mit Platinenentwicklung zu tun hätte. Und dass Informatiker die besseren SW-Entwickler sind wird hier zwar gerne matramäßig wiederholt ist aber trotzdem nicht wahr. Ich habe hier auch Physiker, Datentechniker, Elektrotechniker und Mathematiker in der Firma und die Informatiker stechen in keinster Weise hervor. @Niklas: Sei dir bewusst, daß ein Studium vor allem heisst Mathe, Mathe Mathe. Die Praxis kommt ein bischen in dem einen oder anderen Laborpraktikum und in einem Praxissemester oder ggf. vorgeschriebenem Fachpraktikum. Ansonsten ist ein Studium ziemlich theoretisch. Falls wirklich Hardwareentwicklung mit auf dem Plan steht würde ich an deiner Stelle auch ET studieren.
Olaf schrieb: > Das Fach hiess mal Nachrichtentechnik. Genau das war mein Studium. > > Wenn ich dir einen Tip geben darf, mach eher Hardware. Software ist 10x > stressiger. An sich schon, ein guter HW Entwickler bekommt für die Schaltplanerstellng und Layout die gleiche Kohle, nur der FW Entwickler muss sich mit immer komplexer werdenen uCs und FPGA's auseinandersetzen.....Man muss halt als FW Entwickler Spaß an der Sache haben, sonst läuft es nicht :) > Ausserdem gibt es immer weniger Leute die gut Hardware > machen koennen. .-) Das würde ich jetzt so nicht behaupten, kenne einige unter 40, die gut sind. Die sind dann aber meist von guten TU's wo die theoretische Elektrotechnik und Elektronik sehr ernst genommen wird. Bei meinem Studium, wurde gleichwohl die Programmierung, Elektronik, Messtechnik und Digitaltechnik serviert. Ich habe mich trotz einer 2 in C fürs Programmieren entschieden und bereue es nicht. Bin gut in der Welt herumgekommen, kann über mein Gehalt nicht jammern und es mach immernoch Spaß.
> auseinandersetzen.....Man muss halt als FW Entwickler Spaß an der Sache > haben, sonst läuft es nicht :) Das weiss ich. Ich mache ja noch beides. Aber bei neueren Leuten wird da heute staerker unterschieden. Die machen entweder Hardware oder Software. > Das würde ich jetzt so nicht behaupten, kenne einige unter 40, die gut > sind. Ich sag ja auch nicht das es sie nicht gibt. Aber Programmierer gibt es wie Sand am Meer. Der Unterschied ist nur wenn der Chef ankommt und sagt wir brauchen die neue Funktionalitaet XY, dann muss ein Programmierer das am besten bis morgen fertig stellen. Als Hardwareentwickler sagst du, ja kein Problem, ist ja nur ein Schalter und zwei Widerstaende, aber neues Layout, neue EMV, neue SIL oder ATEX zertifizierung und 50kEuro fuer HF oder Tuev. Dann erledigt sich viel. .-) Mit anderen Worten da ueberlegt man sich alles vorher VIEL gruendlicher auch wenn es in der Software heute auch nicht mehr so locker abgeht wie vor 20Jahren. Olaf
Würde es nicht versuchen mich weiterzuentwickeln ... Die meisten Studierenden gehen nach dem Studium leer aus ... Verlorene Lebenszeit, eventuelle Schulden ( BAFÖG , etc... ) FINGER WEG VOM MINTSTUDIUM , MEISTENS IST ES EINE SACKGASSE !!!
Dipl Ing ( FH ) schrieb: > Würde es nicht versuchen mich weiterzuentwickeln ... Schaden würde es Dir nicht! Ständig dasselbe hanebüchene Gejammer.
> Ständig dasselbe hanebüchene Gejammer.
Tja , die Lage der Arbeitsmarkt im MINT Bereich ist alles andere als
rosig ...
Traurig aber wahr !
Beitrag #5430662 wurde von einem Moderator gelöscht.
Olaf schrieb: > Der Unterschied ist nur wenn der Chef ankommt und sagt... Ach nö. Bedenke mal, daß man (Fall A) entweder in einer Firma arbeitet, die tatsächlich Waren erzeugt und liefert - oder in einer Firma arbeitet, die (Fall B) Dinstleistungen für Fall A anbietet. Im Fall A bist du irgendwann Entwickler, genau gesagt Produkt-Entwickler. Da bist DU derjenige, der schlußendlich die neuen Ideen hat (haben SOLLTE!) und der zum Chef geht, damit der ihm zuhört. Im Fall B bist du eben der Dienste-Leister. Auftrag rein, Ergebnis raus, Streß mit "aber SOOO haben wir das nicht gemeint, sondern..." Beide Seiten haben ihre Daseinsberechtigung, ihre Reize und ihre Bürden. Mein Fall war, ist und wird immer bleiben Fall A. Welchen Weg du beschreiten willst UND KANNST, solltest du selber abschätzen. Keiner kennt dich so gut wie du selbst - vorausgesetzt, du machst dir nix vor. W.S.
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