Hallo, Ich beschäftige mich gerade mit Halleffektsensoren und habe mir dieses Datenblatt angeschaut: http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/1400000-1499999/001424992-da-01-en-HALLSENSOR_LINEAR_AH3503.pdf In dem der AH3503 als "digitaler Halleffektsensor" bezeichnet wird. In der Beschreibung steht aber dass die Feldstärke als analoge Spannung ausgegeben wird. Was ist daran jetzt digital? Ich dachte digital wäre dass der Sensor einen Komparativ hat der über einem bestimmten Threshold die Signalleitung hochzieht oder dass der Sensor über Onewire, I2C oder SPI die Daten sendet, aber eine analoge Spannung ist doch nicht digital?! Soll das heißen dass der Sensor intern die Daten digital verarbeitet? Wer weiß was da digital ist?
Tja, so ist das eben, wenn Teile von anderen Datenblätter via Copy&Paste übernommen werden, und dann nicht korrigiert wird. Weiter unten steht's dann aber richtig: 35—— Linear analog signal output Hall effect intergrated circuit series Also analog.
Genauso könnte man wahrscheinlich fragen, was an einem Funktionsgenerator mit einem ICL8038 "DDS" ist, z.B. https://www.ebay.de/itm/252637462403 https://www.ebay.de/itm/311517900707
HallEffekt schrieb: > In dem der AH3503 als "digitaler Halleffektsensor" bezeichnet wird. > In der Beschreibung steht aber dass die Feldstärke als analoge Spannung > ausgegeben wird. Was ist daran jetzt digital? Wo ist der Widerspruch? Digital heißt nur, dass das Signal quantisiert wurde. Ein Digitalvoltmeter zeigt auch nicht nur zwei Werte an. Evtl. wird das Signal einfach digital verarbeitet und anschließend über einen Digital-Analog-Wandler ausgegeben, als quasi-analoges, aber noch immer quantisiertes Signal? > Ich dachte digital wäre dass der Sensor einen Komparativ hat der über > einem bestimmten Threshold die Signalleitung hochzieht ...das wäre jetzt binär. Mir ist auch schleierhaft, warum hier stets von "digital" geschrieben wird, wenn eigentlich binär gemeint ist. Grüßle Volker
Stimmt, nur zwei Zustände wäre Binär, da hätte ich garnicht dran gedacht. Dann ist es wohl entweder ein Fehler oder es wird intern digital gearbeitet.
Volker Bosch (Firma: L-E-A) (vobs) schrieb: >> In dem der AH3503 als "digitaler Halleffektsensor" bezeichnet wird. >> In der Beschreibung steht aber dass die Feldstärke als analoge Spannung >> ausgegeben wird. Was ist daran jetzt digital? >Wo ist der Widerspruch? Digital heißt nur, dass das Signal quantisiert >wurde. Phantasierst Du Dir jetzt was zusammen, oder wo steht im DB etwas von quantisiertem Signal? Das DB listet doch nur rein analoge Komponenten auf: "The sensor chip has built-in reverse voltage protection, voltage regulators, temperature compensation circuit, Hall voltage generator, signal amplifier etc circuit uint." Ich finde auch keine Größe in Bezug auf (Quantisierungs-)Auflösung. Der einzige Bezug zu digital findet sich hier: "It can connect directly with digital circuit;" Da kann man nur lachen ...
Jens G. schrieb: > Phantasierst Du Dir jetzt was zusammen, oder wo steht im DB etwas von > quantisiertem Signal? Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass der TO binär meint und digital schreibt. Was der besagte Sensor nun wirklich mit dem Signal macht, ist mir so lang wie breit. Grüßle Volker
Jens G. schrieb: > Der einzige Bezug zu digital findet sich hier: > > "It can connect directly with digital circuit;" > > Da kann man nur lachen ... Oder richtig lesen ... "AH35 Series Linear Digital Hall Effect Sensor" ... steht ganz oben.
>Oder richtig lesen ... >"AH35 Series Linear Digital Hall Effect Sensor" >... steht ganz oben. Genau um dieses "Digital" geht es dem TO doch.
Jens G. schrieb: > Genau um dieses "Digital" geht es dem TO doch. ...und was verstehst Du jetzt an meinem Erklärungsversuch nicht? Der TO scheint's im Gegensatz zu Dir verstanden zu haben. Ich sehe meine Mission somit als erfüllt an :-) Grüßle Volker
Jens G. schrieb: > Genau um dieses "Digital" geht es dem TO doch. Genau. Hab ich ev. deine Aussage missverstanden: du lachst nicht über den TO, sondern das DB? Dann: sorry!
Volker B. schrieb: > Evtl. wird das Signal einfach digital verarbeitet und anschließend über > einen Digital-Analog-Wandler ausgegeben, als quasi-analoges, aber noch > immer quantisiertes Signal? Mit einem "Differential Amplifier" und einem "Compensation Circuit"? Deine Phantasie in Ehren ... In der Preisklasse wird da wohl kaum ein DSP drin sitzen.
@ Volker Bosch (Firma: L-E-A) (vobs) >Jens G. schrieb: >> Genau um dieses "Digital" geht es dem TO doch. >...und was verstehst Du jetzt an meinem Erklärungsversuch nicht? Der TO >scheint's im Gegensatz zu Dir verstanden zu haben. Ich sehe meine >Mission somit als erfüllt an :-) Ich hab's schon verstanden, daß Du den Unterschied zw. digital und binär auseinandergenommen hast. Du hast aber nebenbei dem TO die Flausen in den Kopf gesetzt, daß da vermutlich intern was digital verarbeitet wird, obwohl das DB nix davon sagt. Gut, ich habe vielleicht den falschen Satz von Dir zitiert, so daß der Kontext wohl nicht ganz rüber kam. @ HildeK (Gast) >Jens G. schrieb: >> Genau um dieses "Digital" geht es dem TO doch. >Genau. Hab ich ev. deine Aussage missverstanden: du lachst nicht über >den TO, sondern das DB? Dann: sorry! Genau ...
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Wolfgang schrieb: > Mit einem "Differential Amplifier" und einem "Compensation Circuit"? > > Deine Phantasie in Ehren ... > In der Preisklasse wird da wohl kaum ein DSP drin sitzen. ...und Deine hellseherischen Fähigkeiten sagen Dir, dass der "Compensation Circuit" rein analog arbeitet? Du siehst mich vor Neid erblassen, ob Deiner Fähigkeiten! Außerdem, für ein bisschen Temperaturkompensation benötigt man nicht unbedingt einen DSP. Grüßle Volker
Jens G. schrieb: (...) > den Kopf gesetzt, daß da vermutlich intern was digital verarbeitet wird, Den Unterschied zwischen "vermutlich" und "evtl." (eventuell) kennst Du? Grüßle Volker
Wenn man sich paar andere DB's des Herstellers anschaut, wie AH3507/3509, dann sieht man wiederum andere Inkonsistenzen. Allgemein werden die wie ein linearer Sensor beschrieben, aber das Blockschaltbild zeigt einen Schmitt-Trigger mit Schaltstufe. Da wäre digital (oder binär) eher angebracht gewesen. Also ziemlich schlampig gemachte DBs.
Wenn man sich das aktuelle Datenblatt vom Linear Hall Sensor AH3503 anguckt (Stand 2017) und sich nicht auf veraltete Informationen von Conrad (Stand 2013) verlässt, ist der Fehler mit "digital" vom Hersteller schon längst behoben. Nur Conrad hat es noch nicht mitbekommen. http://www.ahest.net/uploadfile/2017/0901/20170901034332680.pdf
HallEffekt schrieb: > Wie hast du das gefunden? Beim Hersteller. Die Web-Adresse ist auch im veralteten Datenblatt angegeben ("Web: www.ahest.net"). Dort unter Menü "Download" "AH3503(2017)"
HallEffekt schrieb: > Ich dachte digital wäre zeigt ein DMM die Werte mit dem Finger? https://de.wikipedia.org/wiki/Digital
Wolfgang schrieb: > ist der Fehler mit "digital" vom > Hersteller schon längst behoben. Nur Conrad hat es noch nicht > mitbekommen. > http://www.ahest.net/uploadfile/2017/0901/20170901034332680.pdf Aber dafür haben sie im Schaltbild einen Schmitttrigger drin. Was dann auch irgendwie wieder lustig ist,. (oder ich habe die Funktion eines Schmitttriggers wider Erwarten doch noch nicht richtig verstanden)
Arduino F. schrieb: > Was dann auch irgendwie wieder lustig ist,. Zum Glück ist bei den technischen Daten die Empfindlichkeit in Einheiten von mV/mT angegeben. Bei einem Schmitt-Trigger würde man eher die Angabe von zwei Schwellwerten erwarten. Vermutlich sollen die Entwickler entwickeln und nicht Datenblätter schreiben/hübsch machen. Die Datenblattverfasser wiederum sind vermutlich nicht die großen Freunde der Schaltungstechnik - Arbeitsteilung mit gehörigem Informationsverlust, wie es bei uns in Firmen genauso passiert und von den BWLern als günstiger angesehen, weil Entwickler teuerer sind - koste es was es wolle. :-(
Die Bezeichnung "3503" "3506" etc. lässt darauf schließen, dass es sich um chinesische Nachbauten der Reihen "35xx" von ALLEGRO handelt. Deren Datenblätter sind ausführlicher. Und wenn ich einen Sensor suchen würde, würde ich nicht an ein paar Cent sparen und mir gleich einen von Allegro holen. Mittlerweile sind einige abgekündigt, aber man bekommt die immer noch leicht her. Es handelt sich bei allen 35xx-Typen durchweg um ANALOGE Hallsensoren. Es gibt auch welche mit ADC drin und SPI-Schnittstelle z.B. A1335. Beim Einsatz von Hallsensoren muss man aber berücksichtigen, dass deren Auflösung nicht besonders hoch ist. Aufgrund des Rauschens des Sensors erreicht man bestenfalls 10-12 Bit Auflösung, wobei 12 Bit schon extrem optimistisch ist. Es gibt natürlich auch welche mit 16Bit, aber die machen ein n-faches Oversampling und bilden quasi aus dem Rauschen einen Mittelwert. Bei schnellen Anwendungen z.B. Drehencodern im zig-100Hz Bereich ist das nicht zu gebrauchen. Ich habe schon tausende von Hallsensoren eingesetzt und bei kritischen Anwendungen haben wir alle Sensoren vermessen und entsprechend des Rauschpegels selektiert. Von 1000 Stück gingen so ca. die Hälfte in die Produktion und der Rest in die Mülltonne. Wobei es immer ein bisschen Glücksspiel war, je nach Charge. Die Streuung zwischen den einzelnen Produktionschargen ist teilweise erheblich. Gruß Joachim
p.s. Man könnte sich genauso fragen, warum auf der gestyleten Web-Site alle Hall Sensoren unter der Produktunterkategorie "Hall Switch" eingeordnet sind, aber kein einziger unter "Linear Hall Sensor". http://www.ahest.net/hall-sensor/
Ja, Ich habe jetzt verstanden dass Binär und Digital nicht gleich ist. Lustig finde Ich dass das Blockschaltbild in dem Datenblatt ein Screenshot aus Powerpoint ist. Ich habe mir die Sensoren übrigens nur zum experimentieren gekauft und werde sie Wahrscheinlich an einem Arduino benutzen (10 Bit ADC), das ist also kein Problem.
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