Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik NTC für Netzteil, wie finde ich die richtige Ausführung?


von Gustav K. (hauwech)


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Hallo,

habe eine Eigenbau-Stromversorgung (Längsregler) übernommen, wo der 
Erbauer wohl einen zu fetten Ringkerntrafo verbaut hat. Nach dem Motto: 
Viel bringt viel ...

Das Teil rumst beim Einschalten oft ganz gewaltig und es ist öfter die 
primär seitig verbaute Feinsicherung geflogen. Erst seit ich die 
Sicherung durch einen rel. hohen Wert (träge) ersetzt habe, ist Ruhe. 
Das Rumsen stört mich trotzdem.

Eben aus reinem Interesse mal die Leistungsaufnahme der Stromversorgung 
am Netzstecker ermittelt, ich sehe min. 28W und max. 40W. Bekommt man 
diesen Leistungsbereich noch mit einem NTC primär seitig in den Griff?

Falls ja, wie finde man nun den richtigen NTC für meine Anwendung?
Habe ich das richtig verstanden, dass der NTC dann heiß (wie heiß?) vor 
sich hin kokelt?

Gruß Gustav

von Michael B. (laberkopp)


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Der NTC schützt sich selber und wird nicht zu heiss, so lange hinter ihm 
der Trafo und kein Kurzschluss ist.

Für 25-40W, also 0.1 bis 0.2A, reicht ein kleiner mit 5 oder 7mm 
Scheibendurchmesser. Je grösser dessen Kaltwiderstand ist, um so 
effektiver begrenzt er den Einschaltstromstoss.

Da man das Sortiment von Reichelt für SCK current inrush limiter 
vergessen kann (er hat keine) muss man bei Conrad gucken:

Ein S235 mit 5 Ohm oder S237 mit 10 Ohm reicht schon, er hat sogar S237 
mit 22 Ohm und S236 mit 16 Ohm
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/450000-474999/468053-da-01-en-Heissleiter_NTC.pdf
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/500000-524999/500418-da-01-en-Heissleiter_B57235_S509_M.pdf
alle für ein deutlich grösseres Imax.

: Bearbeitet durch User
von zyxw (Gast)


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Und damit der NTC schön heiß werden kann, lässt man seine Anschlüsse 
möglichst lang.
Bürklin hat ebenfalls ein gutses Sortiment.
N.B. zur Lebensdauer-Verlängerung ist er für alle Geräte und 
Leuchtmittel empfehlenswert. Ich habe noch einen Packen 33 Ohm, da 
fließen auch im Spannunsmaximum (325V) unter 10A. Das freut Schalter, 
Gleichrichter, Cs und Glühfäden.

von Gustav K. (hauwech)


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Michael B. schrieb:
> Ein S235 mit 5 Ohm oder S237 mit 10 Ohm reicht schon ...

OK, werde mal den S237 mit 10 Ohm ranschaffen und testen.
Vielen Dank für die Empfehlung.

Hatte gehofft, im Datenblatt irgendeine Kurve zum 
Temperaturverlauf/Widerstandwert zu finden, leider Fehlanzeige.
Was bedeutet z.B. B25/100 (K): 3060

Welcher Widerstand und welche Temperatur wird sich bei 40 Watt 
Leistungsaufnahme primär seitig einstellen?

von hinz (Gast)


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von Riesentrafo (Gast)


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Gustav K. schrieb:
> Das Teil rumst beim Einschalten oft ganz gewaltig

Gustav K. schrieb:
> die Leistungsaufnahme ... min. 28W und max. 40W

Um sicherzugehen (da es nicht nicht danach klingt):

Du meinst (Wert W = Watt) bestimmt die Leistungsaufnahme -
aber - "rumms!" - fand die Messung evtl. im Leerlauf statt?

Daß kleinere Trafos so "rummsen", ist nicht unmöglich, aber
zumindest ungewöhnlich. Weshalb ich hier einen wirklich

Gustav K. schrieb:
> FETTEN Ringkerntrafo

welcher - im Leerlauf als Kurzgeschlossene Drossel - einen
hohen Blindstrom (daher die 28-40W), und bei jedem Einschalten
deinen riesigen Stromstoß (Tod der ersten Sicherung) verursacht.

Leider hast Du weder die Leistungsklasse bzw. die Werte U und I
des Netzteiles, noch eine Beschreibung der Sicherungen geliefert.

So ist mein Verdacht momentan noch nicht auszuräumen.

von Riesentrafo (Gast)


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Riesentrafo schrieb:
> Du meinst (Wert W = Watt) bestimmt die Leistungsaufnahme -
> aber - "rumms!" - fand die Messung evtl. im Leerlauf statt?

Versehentlich Unfug gesendet:

"Du meinst bestimmt, das sei sicher die Leistungsaufnahme_bei_Last -
aber -- "rumms!" -- fand die Messung evtl. im Leerlauf statt?"

So sollte es lauten.

von Gustav K. (hauwech)


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Es "rummst" im Moment des Einschaltens. Einschalten ist Leerlauf, soweit 
man das so nennen kann. Die angeschlossenen 3 Schrittmotore werden 
passiv nur mit 50% bestromt. Aktiv wäre dann 100% Bestromung. Passiv 
messe ich 28W, aktiv 40W.

Es rummst auch unterschiedlich heftig, ich vermute mal, je nach 
Phasenwinkel beim Einschalten. Sekundärseitig sehe ich 24V und 2200µF 
pro Kanal bzw. Motor. Feinsicherung war 6.3A träge, die ist immer mal 
wieder beim Einschalten geflogen. Momentan sind 10A drin :-(

von Riesentrafo (Gast)


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Sicherung war 6,3A träge? Dann wäre das ein RKT für knapp unter 1,5kW!
(Welcher natürlich auch schon ohne Elko am Ausgang gewaltig rummst.)

So einer hat einen hohen Einschaltstromstoß. Und damit wird eine Last im 
unter-100-Watt-Bereich versorgt? Trifft das wirklich zu?

Hat der RKT vielleicht ein Typenschild, und die Motoren auch?

von Gustav K. (hauwech)


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Riesentrafo schrieb:
> Hat der RKT vielleicht ein Typenschild

Hat er, ich müsste das Netzteil aber dazu öffnen. Der Ringkern ist aber 
schon ein gewaltiger Bursche, ich schätze aufgrund von Größe und Gewicht 
ca. 100-250W. Die drei Schrittmotore sind rel. klein, müsste ich aber 
auch erst nachschauen. Werde die Daten nachreichen.

Bei Wikipedia lese ich eben, dass es beim Einschalten hohe Stromspitzen 
von bis zum 80 fachen des Nennstromes geben kann. Also eigentlich kein 
Wunder, dass es ungut rummst.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ringkerntransformator

von Trockenübung (Gast)


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Transformer Inrush Current Calculation, bisl runter scrollen.

https://www.ametherm.com/blog/inrush-current/transformer-inrush-current-40va-transformer


Mmh im Kopf überschlagen wenn nicht irgendwo verzupft,

ca 85 Ohm /~9 Joule
nach ametherm mit annahme 150VA u. sonstigen Angaben von oben.

von Gustav K. (hauwech)


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Habe den 10 Ohm NTC mal zwischen Netzstecker und Dose verbaut un etwas 
gemessen: Starttemperatur 21°C, steigt dann auf max. 34°C. 
Spannungsabfall am NTC = 0.6V, ergibt einen Widerstand bei 34°C von 4.7 
Ohm.

Nachdem es immer noch ab und zu rummst, mal den NTC durch einen 80 Ohm 
Drahtwiderstand ersetzt (an dem dann knapp 10V abfallen) und es rummst 
ab und zu immer noch. Möglicherweise etwas weniger stark. Ich stehe vor 
einem Rätsel.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Gustav K. schrieb:
> ich müsste das Netzteil aber dazu öffnen...

...um der Lösung des Rätsels näher zu kommen.

von Gustav K. (hauwech)


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Da wird aber auch kein Männchen drinsitzen und mit dem Fähnchen 
schwenken.

Mir ist eher so, als wäre da ein Lautsprecher verbaut, der ab und zu den 
Rumms ertönen lässt. Ist aber nicht. Habe das Netzgerät schon mehrmals 
geöffnet, um die Feinsicherung zu ersetzen. Da ist nichts auffälliges zu 
erkennen, außer dem riesen Ringkerntrafo.

Wie sollte ich hier also einem zufälligen (ca. 1 von 10) Rummsen auf die 
Spur kommen?

von Teo D. (teoderix)


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Gustav K. schrieb:
> Wie sollte ich hier also einem zufälligen (ca. 1 von 10) Rummsen auf die
> Spur kommen?

Schau mal ob die Befestigung noch richtig sitzt.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Gustav K. schrieb:
> Hat er, ich müsste das Netzteil aber dazu öffnen.

Zwei Tage später:

Gustav K. schrieb:
> Habe das Netzgerät schon mehrmals
> geöffnet,


Und über den Trafo wissen wir immer noch nichts.
Außer "riesig" und "100 - 250 Watt", was wiederum alles Andere als 
riesig ist. Wenn Du wenigstens die Abmessungen mitteilen könntest, dann 
könnte ich selber nachschauen, wie "riesig" der wirklich ist.
Du könntest auch nachsehen, was da an Siebkondensatoren verbaut ist. Die 
können auch einen Anteil am Einschaltrumms haben.

Gustav K. schrieb:
> Da ist nichts auffälliges zu
> erkennen,

Für Dich vielleicht, für andere vielleicht schon.

von Gustav K. (hauwech)


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Werde die Informationen bei Gelegenheit nachreichen. An dem Netzteil 
sind eine Unmenge Kabel mit gleichen Steckverbindern angeschlossen, 
vieles ist provisorisch. Komplett zerlegen lässt sich das Netzteil erst, 
wenn man eine Unmenge an Kabeln im Gerät ablötet. Privates Bastelprojekt 
eben. Ich mache mich da mal ran, wenn ich Zeit habe. Ich dachte 
eigentlich, ein NTC in der Netzleitung würde das Problem vorerst auf die 
Schnelle lösen. Dem ist leider nicht so :-(

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