Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Enstehung der Startups


von Anonym (Gast)


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Hallo, ich habe gedankliche Interferenzen bezüglich der aktuellen Lage 
in der Startup Szene.
Selbst bin ich glücklich in meinem Job, ich habe viele tolle Ideen, die 
mit meinem eigentlichen Job nichts zu tun haben. Dazu besitze ich die 
fachlichen Fähigkeiten diese im Bedarfsfall umzusetzen. Deshalb habe ich 
schon mit dem Gedanken gespielt ein Unternehmer zu werden. IoT und Smart 
Home wäre das perfekte Themafür mich, wo ich bei einer gewissen 
finanziellen Absicherung sofort anfangen würde. Ich habe genug Erfahrung 
mit all embedded IP Stacks, Mikrocontrollern, PCB Entwicklung und 
Abwicklung von Fertigungsaufträgen mit chinesischen Zulieferfirmen. 
Zusammengefasst: ich kann es, nur getraut habe ich micht nicht, weil ich 
die Familie ernähren muss.
In Berlin tummeln sich viele Startups aus dem IoT und Smart Home 
Bereich. Die haben schicke Büroräumlichkeiten, MacBooks, Obst und Bier. 
Auf den Webseiten findet man Bilder von lachenden jungen Menschen, 
tollen Sprüchen sogar Impressum. Nur nach fertigen Produkten oder was 
hinter der Firma steckt, sucht man vergeblich, höchstens 
stichpunktartig... Da fragt man sich, wovon leben solche Startups? Wo 
kommt das Geld her? Bei offenen Stellen strahlen mir kryptische Wörter 
wie BACKEND, SCRUM oder AGIL entgegen. Verdammt, ich bin ein studierter 
"Fachidiot", der weiß wie die Entwicklung funktioniert, warum bloß der 
ganze neumodische Mist.
Ist es alles eine Blase? Werden Fördergelder verbrannt? Wer hat da 
selbst Erfahrungen mit Startups gemacht?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Foerdergelder ? Vielleicht, vieleicht auch Investorengelder, vielleicht 
auch eigenes Geld, oder von Verwandten. Dass du Foerdergelder bekommst 
ist eher selten, dann musst du schon sehr gut sein, resp dein Thema 
heftig aufgehypt haben.

Oft sind Startups von erfolgreichen Angestellten gegruendet, die das 
Geld, die Ideen und die Kraft zu haben, glauben, durchzustarten.

Es gibt auch Startups, die haben eine sehr gute Idee, sehr gut in Augen 
von Dritten, die die Idee finanzieren, um nachher abzugreifen. So kann 
ein grosser Konzern gerne ein Startup finanzieren, weil die Idee, der 
Spirit, und der Einsatz der Leute in einem Konzern nicht zu haben sind. 
Wenn dann alles laeuft werden die Gruender ausbezahlt. Das Startup 
benoetigt dann eh viel Geld, das es nicht bekommt.

In einem Startup kannst du mit vielen Ueberstunden, und grossartigem 
Einsatz motivierte junge Leute verbrennen, was dir in einem Konzern nie 
gelingen wuerde.

Das Thema ist vielschichtig.

von yesitsme (Gast)


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Als Startup hast du erstmal kein Produkt das du verkaufen kannst. Und 
sagen wir mal die nächsten 2 Jahre hast du auch kein Produkt das du 
verkaufen kannst.

Also musst du genug Leute finden, die dir Geld geben, damit du die Zeit 
überbrücken kannst in der entwickelst, bis du etwas hast, das du 
verkaufen kannst.

Also muss deine Idee sehr viel besser als geschnitten Brot sein sowie 
deine Präsentation viel BlingBLing, Buzzwords usw enthalten damit 
erstmal das Geld fließt.

von Forever Hartz4 (Gast)


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Startups machen kein Sinn. ABM.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Ist es alles eine Blase?

Ja.

> In Berlin tummeln sich viele Startups aus dem IoT und Smart Home
> Bereich. Die haben schicke Büroräumlichkeiten, MacBooks, Obst und Bier.

Hier in meinem Ostberliner Gewerbegebiet gibt es keine Startups, hier 
wird gearbeitet. Keine schicken Büros, nur schlichte Zweckbauten; keine 
Macbooks, sondern Büro-PC von höchstens Fujitsu, kein Obst, kein Bier 
sondern Wassersuppe, Pfefferminztee aus der Thermosflasche und 
Leberwurststullen aus der Büchse.

Die cleveren Startups sitzen im Stadtteil der ehemaligen 
Wehrdienstverweigerer, dort, wo heute die Leistungsverweigerer sitzen 
(sry für die geistige Anleihe bei Frank Castorf).

von upstarter (Gast)


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staff buy out:

2006 Konzern will Kosten sparen und limitiert die Entwickler.
2007 Kürzung der Budgets
2009 Markteinbruch
2011 Umstrukturierung und Zusammenlegung mit dem Schweizer Standort
2013 Auflösung der deutschen Standorts fast abgeschlossen
2014 Mitarbeiter, die nicht mitgehen wollen, werden freigesetzt.
2015 Ein Jahr Pause für den Entwicklungsleiter mit Ü-Geld
2016 Entwicklungsleiter gründet neues Unternehmen
2017 Konzern kauft neues Unternehmen auf
2018 Mitarbeiter führen das Unternehmen unter 3. Namen neu weiter

Damit das möglich ist, müssen ein paar Assets gekauft werden.
Patente haben die Mitarbeiter.

2019 ist der Aufbau geplant, denn wird möglichst an die Konkurrenz 
verkauft.

Sinn: Wieder einen sicheren Arbeitsplatz in einem Grosskonzern bei 
besserer Position!

von Forever Hartz4 (Gast)


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Es liest sich wie das Paradies! Eine richtige Arbeitsstelle. Wie gerne 
würde ich mit Ihnen tauschen.

von Forever Hartz4 (Gast)


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@Bürovorsteher

von SW I. (sw-ing)


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Anonym schrieb:
> Ist es alles eine Blase? Werden Fördergelder verbrannt? Wer hat da
> selbst Erfahrungen mit Startups gemacht?

Teilweise eine Blase
Ja klar werden Fördergelder verbrannt

Ich war in einem erfolglosen, dass dann leider zum Auftragsentwickler 
geworden ist. War trotzdem eine positive Erfahrung, da sämtlicher 
Großkonzern-Unsinn weggefallen ist. Da  merkt man mal wirklich, was man 
schaffen kann, wenn man arbeitet und nicht von bürokratischem Unsinn und 
Firmenpolitik aufgehalten wird. Leider ist die Finanzierung eben oft ein 
Problem, was mich dann letztlich zum Wechsel gezwungen hat. Das Produkt 
war seiner Zeit voraus.

Ich bin nun in einem Ex-Startup, dass den Sprung zum profitablen 
Unternehmen geschafft hat. Das ist natürlich finanziell besser 
aufgestellt und hat trotzdem den Charme eines modernden Startups. Es ist 
eigentlich alles besser, als im Konzern (große Freiheiten, viel 
Verantwortung, Mitgestalten), außer der eher mittelmäßigen Bezahlung und 
dem fehlenden Prestige.

von Startupschlumpf (Gast)


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> modernden Startups

Ganz brilliant beobachtet.
Wenn es dann ganz verfault ist, heisst es wohl AG.

von Milo (Gast)


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SmartHome IoT wird gehypt aber die startups verschwinden auch genauso 
schnell wieder. Letztendlich bietet dieses Thema viel Potential für 
Bastelbuden wo der Geschäftsführer sein Hobby zum Beruf gemacht hat. 
Damit wird niemand glücklich. Solche klitschen muss man meiden und gar 
nicht erst aufmachen.

von Bürovorsteher (Gast)


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@ Hartz 4

> Eine richtige Arbeitsstelle. Wie gerne würde ich mit Ihnen tauschen.

Betrifft mich nicht persönlich, ich bin ein Sonderfall und betrachte die 
Sache von der höheren Warte meines Büros aus.

Es hat aber auch Schattenseiten mit den Arbeitsstellen: Manchmal endet 
die letzte Schicht des benachbarten Bestückers Sonntag früh um 07.00 
Uhr.

von Bürovorsteher (Gast)


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Achso, und Ostgehalt natürlich. Inzwischen fahren aber auch die 
Westberliner zur Arbeit in den Osten.

von A. S. (Gast)


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Crowdfunding

von Nachdenklich (Gast)


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Werden Startups - insbesondere solche hinter denen Großkonzerne stehen - 
nicht doch wieder einfach zu verlängerten Werkbänken?

Die Silicon Valley - Kultur passt einfach nicht zu Deutschland. Ich kann 
auch nicht einfach ein Katzenbaby weiß anmalen und in ein Hühnernest 
setzen. Die Auswüchse dieser durch Rücksichtslosigkeit und grenzenloser 
Naivität geprägten Mentalität kommen dieser Tage doch gerade an's 
Tageslicht.

von René H. (Gast)


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Nachdenklich schrieb:
> Werden Startups - insbesondere solche hinter denen Großkonzerne stehen -
> nicht doch wieder einfach zu verlängerten Werkbänken?
>
> Die Silicon Valley - Kultur passt einfach nicht zu Deutschland. Ich kann
> auch nicht einfach ein Katzenbaby weiß anmalen und in ein Hühnernest
> setzen. Die Auswüchse dieser durch Rücksichtslosigkeit und grenzenloser
> Naivität geprägten Mentalität kommen dieser Tage doch gerade an's
> Tageslicht.

Früher oder später kommt sie (die Mentalität) bei uns an, wie alles von 
da.

Grüsse,
René

von Nachdenklich (Gast)


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René H. schrieb:
> Früher oder später kommt sie (die Mentalität) bei uns an, wie alles von
> da.

Ach - manches floppt auch. Wie zum Beispiel das Model 3, wenn es so 
weiter geht. Wäre das schön, nicht wahr? :)
Ein Auto baut man eben nicht wie eine Daddel-App.

Disruption übersetzt bedeutet: Bunte Bilder mit viel heißer Luft und 
großen Egos.

von SW I. (sw-ing)


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Nachdenklich schrieb:
> Disruption übersetzt bedeutet: Bunte Bilder mit viel heißer Luft und
> großen Egos.

Sowas in der Art haben Nokia, AOL, die Fernsehsender und die Verlage 
auch gesagt.

von Nachdenklich (Gast)


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SW I. schrieb:
> Nachdenklich schrieb:
>> Disruption übersetzt bedeutet: Bunte Bilder mit viel heißer Luft und
>> großen Egos.
>
> Sowas in der Art haben Nokia, AOL, die Fernsehsender und die Verlage
> auch gesagt.

Stimmt auch wieder.

Beitrag #5432484 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5432502 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Le X. (lex_91)


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Es ist schon bemerkenswert wenn beim Thema Startups immer wieder die 
ollen Klischees wie der Kickerkasten, das Bällebad und der Obstkorb 
bemüht werden.
Manche haben schon ein sehr simples Weltbild.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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So viele Unternehmen waren mal "Startups". Nur hießen die damals(tm) 
noch "Garagenfirmen"...
https://www.google.com/search?q=garagenfirma+zum+konzern

Beitrag #5432622 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Abradolf L. schrieb im Beitrag #5432502:
> Amazon und Google waren auch mal Startups

So wie jedes Unternehmen :-)

Wie Lothar schon schrieb: früher nannte man uns "Garagenfirmen", aber 
das ist langweiliges Deutsch und klingt auch noch nach dem, was man 
wirklich ist - nein, das möchte man nicht <:-)

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Anonym schrieb:
> Hallo, ich habe gedankliche Interferenzen bezüglich der aktuellen Lage
> in der Startup Szene.
"Startup Szene"
Vor 50 Jahren nannte man das: Hat sich selbstständig gemacht.

> In Berlin tummeln sich viele Startups
In Berlin leben viele Menschen. Deshalb eine natürliche Häufung 
gegenüber Landkreis Anklam

> Die haben schicke Büroräumlichkeiten, MacBooks, Obst und Bier.
Wenn man sich vor 40 Jahren als GaWasch selbständig gemacht hat, kaufte 
man nicht einen abgewrackten Hanomag-Henschel sondern einen Bremer 
Mercedes T1 und auch nicht eine 07er Kröte.

Auch hatte man keinen Karbidacetylenentwickler sondern Flaschen

und holte Schrippen mir Wurst vom Bäcker gab Freitag nachmittags im 
Wirtshaus ne Runde aus um neue Gesellen anzuwerben.


> tollen Sprüchen
konnten wir damals auch schon.

> sogar Impressum.
Das brauchten wir damals nicht.

> Nur nach fertigen Produkten oder was
> hinter der Firma steckt, sucht man vergeblich,
Wie Meister das Geld ranbringt ist sein Problem.

> Wo kommt das Geld her?
Tja, geh fragen.

> wie BACKEND, SCRUM oder AGIL entgegen.
auf Deutsch:
Backend: Im Keller an der Heizung schrauben.
Scrum: Meister sagt wann du Überstunden leistest und das mir Urlaub ist 
nach Meisters Gnaden
Agil: Antreten, Aber Hallo, Wirdsbald...

> warum bloß der ganze neumodische Mist.
Der Mist der alte, die Wörter sind neu.

> Ist es alles eine Blase? Werden Fördergelder verbrannt? Wer hat da
> selbst Erfahrungen mit Startups gemacht?
Wenn ein Startup eine Unternehmung ist, die vor weniger als 3 Jahren 
gegründet wurde, ja dann habe ich da Erfahrungen.

Was Schein und was Sein ist, sollte man schon erkennen können.

Beitrag #5432711 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5433144 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5433151 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5433152 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5433157 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5433276 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5433380 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5433431 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Milo schrieb im Beitrag #5433276:
> Immer wieder toll wie hier unbequeme Wahrheiten entfernt werden.
So wie ich mir das mal angesehen habe ging es dabei darum, dass 
irgendwer irgendwen als Idioten bezeichnet hat und zudem laufend 
unnötigerweise das Wort "ficken" verwendet wurde. Wenn das zuhause 
jemandes Umgangston ist, dann mag das so sein. HIER wird so ein Dreck 
gelöscht.

Und wenn jemand meint, Fakten zu haben, dann kann er sie ganz einfach 
ohne irgendwelche provokante Beleidigungen oder Fäkalwörter 
präsentieren. Ich bin mir sicher, dass dann nichts gelöscht wird.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wenn ich mir die Smart"Home" Steuerung
bei meinem Arbeitgeber so anschaue, kann ich nur sagen:

Mach man, sammle diese Erfahrung.

Ich bedauere nur Leute, die frisch gegründete Firmen
jedweder Fachschaft in ihr Haus lassen.

von Le X. (lex_91)


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Lothar M. schrieb:
> HIER wird so ein Dreck
> gelöscht.

Dann kannst du meinen letzten Beitrag auch löschen, der hängt jetzt ohne 
Bezug in der Luft.

von klausi (Gast)


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Start-ups sind wichtig, denn in einem von super langweiliger Mentalität 
und verkrusteten Prozessen in Konzernen kann einfach nix neues 
entstehen.

Aber der Organismus eines Silicon Valleys hat sich auch nicht von heute 
auf Morgen entwickelt. Das brauchte ungefähr mehr als 50 Jahre.

von Geknechteter Ingenieur (Gast)


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Vor allem braucht es niedrige Löhne, damit der Druck hoch genug ist, 
damit schnell was Neues enstehen kann. Konzerne sind nicht nur wegen 
ihrer Struktur träge, sondern weil die Mitarbeiter eine schwere 
Gesäßtasche haben und übernährt sind.

von SW I. (sw-ing)


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Man muss es mal so sehen:
Dass auch Topabsolventen lieber in Startups gehen, als in Konzernen viel 
Geld zu verdienen, hat einen Grund. Nicht jeder ist für einen 
Konzernbeamtenjob gemacht und wenn man Glück hat und aus dem Startup 
etwas wird, hat man sicherlich mehr davon als im Konzern.

von Cyblord -. (cyblord)


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Lothar M. schrieb:
> Wenn das zuhause
> jemandes Umgangston ist, dann mag das so sein. HIER wird so ein Dreck
> gelöscht.

Ob diese Ausdrucksweise als Erwiderung jetzt so ein passendes Beispiel 
für eine gute Kinderstube ist, lasse ich mal dahingestellt.

von Ansgar K. (malefiz)


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Und wie sieht die Pyramide aus.
Gegründetes Startup
Kann sich nach 2 Jahren selbst am Leben halten.
Ist sehr erfolgreich?
1000
50
1

Wer kennt.zahlen

von Milo (Gast)


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Ansgar K. schrieb:
> Und wie sieht die Pyramide aus.
> Gegründetes Startup
> Kann sich nach 2 Jahren selbst am Leben halten.
> Ist sehr erfolgreich?
> 1000
> 50
> 1
>
> Wer kennt.zahlen

Geknechteter Ingenieur schrieb:
> Vor allem braucht es niedrige Löhne, damit der Druck hoch genug
> ist, damit schnell was Neues enstehen kann. Konzerne sind nicht nur
> wegen ihrer Struktur träge, sondern weil die Mitarbeiter eine schwere
> Gesäßtasche haben und übernährt sind.

Das ist Blödsinn. Niedrige Löhne führen dazu, dass die Mitarbeiter 
schnell gehen. Damit baut man nichts auf.

von Datenablecker (Gast)


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SW I. schrieb:
> Man muss es mal so sehen:
> Dass auch Topabsolventen lieber in Startups gehen, als in Konzernen viel
> Geld zu verdienen, hat einen Grund.
Wo hast du dir denn den Unsinn herausgezogen?

Wer was kann GRÜNDET ein Startup ODER geht in einen Konzern. Ein Könner 
wird sich niemals für ein paar Peanuts in einer Bastelbude ausnehmen 
lassen.

> Nicht jeder ist für einen Konzernbeamtenjob gemacht und wenn man Glück hat und
> aus dem Startup etwas wird, hat man sicherlich mehr davon als im Konzern.
Und wenn ... und wenn ... und wenn ich Glück habe gewinne ich vielleicht 
auch im Lotto.

Haste auch ne Bastelbude am laufen und suchst billiges Personal?

Beitrag #5434219 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Blamitani (Gast)


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Anonym schrieb:
> Ist es alles eine Blase? Werden Fördergelder verbrannt? Wer hat da
> selbst Erfahrungen mit Startups gemacht?

Recht beliebt ist die sogenannte EXIST-Förderung. Da wird ein Team mit 
maximal 3 Leute ein Jahr lang  bezahlt (man bekommt etwa 2000 Euro 
monatlich) und man bekommt noch ein paar Tausend Euro für laufende 
Kosten. Richtig gute Startups bekommen Geld vom HTGF.

Ansonsten kommt das Geld halt von privaten Investoren. Da gibt es die 
"Business Angel", das sind reichere Leute, die mehr oder weniger aus 
Spaß (natürlich aber auch mit Gewinnabsichten) in Startups investieren. 
Kleinere sechsstellige Summen reichen ja oft aus, um ein Softwarestartup 
für ein paar Jahre am Laufen zu halten. Die Gründer verdienen oft nichts 
oder nur einen Hungerlohn und leben eben auf Studentenniveau.

Die ersten Mitarbeiter bekommen oftmals auch einen Hungerlohn, dafür 
Anteile. Wenn das Startup wertvoll wird, kann man damit richtig reich 
werden. In den allermeisten Fällen klappt das natürlich nicht und man 
geht leer aus.

Wenn es mal gut läuft, steigen auch größere Investoren ("Venture 
Capital") ein. Dann stehen da meisten Millionenbeträge dahinter und man 
kann ein paar Jahre "normal" wirtschaften - also auch marktgerechte 
Gehälter zahlen.

Anonym schrieb:
> Zusammengefasst: ich kann es, nur getraut habe ich micht nicht, weil ich
> die Familie ernähren muss.

Dann funktioniert das eben nur mit einem Investor/Partner, der die Kohle 
hat um dich für ein paar Jahre durchzufüttern und dem du soweit traust, 
dass du einen großen Teil deiner Firmenanteile abgibst.

von Bordellreiter (Gast)


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Milo schrieb:

> Das ist Blödsinn. Niedrige Löhne führen dazu, dass die Mitarbeiter
> schnell gehen. Damit baut man nichts auf.

Deshalb haben die halt auch immer Personalbedarf. Startups und Krauter 
sind Durchlauferhitzer für die nächstbesseren Firmen. Die Leute dort 
geben Vollgas und hoffen durch Patente und gute Arbeitszeugnissse den 
Aufstieg zu schaffen. Das Endziel ist dann Konzern, das ist dannn das, 
was bei ehemaligen Rennpferden der Gnadenhof ist.

von SW I. (sw-ing)


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Datenablecker schrieb:
> Wo hast du dir denn den Unsinn herausgezogen?
>
> Wer was kann GRÜNDET ein Startup ODER geht in einen Konzern. Ein Könner
> wird sich niemals für ein paar Peanuts in einer Bastelbude ausnehmen
> lassen.

Das sagen meisten Leute, die noch nie abseits des Konzernumfelds 
gearbeitet haben. Ich hab schon beides gesehen und ich kann dir 
versichern, die besten Ingenieure findet man sicherlich nicht im 
Konzern. Für Führungskräfte mag das anders sein.

Das Problem ist nämlich folgendes: Durch die hohe Zahl an Bewerbern bei 
Google, Daimler etc. sind die Anforderungen auch an eher stupfe 
Sachbearbeitertätigkeiten hoch. Daher passiert es häufiger, dass sehr 
gute Absolventen zu mittelmäßigen Ingenieuren werden, weil Sie keine 
anspruchsvollen Aufgaben erledigen können. Wenn du als promovierter 
Informatiker Exceltabellen befüllst, kannst du irgendwann weniger als 
ein mittelmäßiger Informatiker, der in der Bastelbude echte 
Entwicklungsarbeit leistet. Das ist im Übrigen bei Google ein Grund für 
die hohe Fluktuation.

von Letzter Heuler - E57 (Gast)


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Hallo Anonym.

Anonym schrieb:

> Werden Fördergelder verbrannt?

Eher unwahrscheinlich. Das mit den Fördergeldern zieht sich soooo lange, 
dass Du entweder vorher pleite bist, oder aber sie erhälst, wenn Du sie 
eigentlich nicht mehr brauchst.

Freuen tust du Dich im letzten Fall doch. Aber im Sinne der Erfinder von 
Fördergeldern ist es vermutlich nicht.

von Beobachter (Gast)


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von Ich verstehs nicht (Gast)


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Ich kann ja nachvollziehen dass dieses Subforum nur als Falle für Trolle 
und ganz besondere Menschen dient. Warum wird in diesem Subforum 
eigentlich noch moderiert?
Moderatoren erhalten doch denke ich kein Gehalt. Also warum setzt man 
sich in seiner Freizeit nicht im realen Leben mit Leuten auseinander die 
wirklich Probleme haben, statt sich hier mit Leuten auseinander zu 
setzen denen nen Bleistift aus dem Ohr guckt, während sie über Konzerne 
debattieren?
Ernsthaft gemeinte Frage, denn Moderation in diesem Forum ist nicht 
anderes als eine Putztätitgkeit auf einer Toilette die von Leuten 
benutzt wird, die bewusst das Klo überlaufen lassen.

von A. S. (Gast)


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klausi schrieb:
> Aber der Organismus eines Silicon Valleys hat sich auch nicht von heute
> auf Morgen entwickelt. Das brauchte ungefähr mehr als 50 Jahre.

Und einen Weltkrieg als frühen Anschub, nicht zu vergessen.

von Datenablecker (Gast)


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SW I. schrieb:
> Das sagen meisten Leute, die noch nie abseits des Konzernumfelds
> gearbeitet haben. Ich hab schon beides gesehen und ich kann dir
> versichern, die besten Ingenieure findet man sicherlich nicht im
> Konzern. Für Führungskräfte mag das anders sein.
>
> Das Problem ist nämlich folgendes: Durch die hohe Zahl an Bewerbern bei
> ...

Gut, da haste auch wieder recht aber die guten Absolventen streben alle 
in die Konzerne, da geht keiner freiwillig als Angestellter in eine 
Start-Up-Klitsche.
Und nicht jeder im Konzern ist Sachbearbeiter, da gibts auch Entwicklung 
und Forschung ob die meisten jetzt im Konzern verblöden ist denen auch 
egal wenn sie auf den Gehaltszettel und beamtenähnliche Sicherheit 
schauen.

von SW I. (sw-ing)


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Datenablecker schrieb:
> Und nicht jeder im Konzern ist Sachbearbeiter, da gibts auch Entwicklung
> und Forschung ob die meisten jetzt im Konzern verblöden ist denen auch
> egal wenn sie auf den Gehaltszettel und beamtenähnliche Sicherheit
> schauen.

Klar gibt es das und das ist dann auch wirklich ein Lottogewinn, wenn 
sonst alles andere auch passt. Aber nach eigener Erfahrung gibt es davon 
nicht so viele Stellen und die Anforderung ist oft ein ein Doktortitel.

von Datenablecker (Gast)


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Ja stimmt auch wieder.
Hast gewonnen ;)

von Gustav K. (hauwech)


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Ich verstehs nicht schrieb:
> Warum wird in diesem Subforum eigentlich noch moderiert?

Weil Forenbetreiber für Beiträge haftbar gemacht werden können?

von S. R. (svenska)


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Anonym schrieb:
> In Berlin tummeln sich viele Startups aus dem
> IoT und Smart Home Bereich.

Berlin. Kenn ich.
Warum sich ein seltsamer Menschenschlag dort findet, wurde genannt. :-)

> Die haben schicke Büroräumlichkeiten, MacBooks, Obst und Bier.
> Auf den Webseiten findet man Bilder von lachenden jungen Menschen,
> tollen Sprüchen sogar Impressum.

Ja, das gehört sich heute so.

Als Startup kommt man - für eine gewisse Zeit und bestimmte Auflagen - 
günstig oder sogar kostenlos an schicke Räumlichkeiten ran, durch 
sogenannte Inkubatoren.

> Nur nach fertigen Produkten oder was hinter der Firma steckt,
> sucht man vergeblich, höchstens stichpunktartig...

Das ist Absicht und eine Frage der Zielgruppe moderner Startups.

Ein Konzern, Mittelständler oder Chinese könnte das Produkt eines 
Startups kopieren und dann ist das Startup tot und der Gründer pleite. 
Also darf nicht verraten werden, um was es geht.

Die Zielgruppe sind Firmen, also Google oder allgemein Konzerne. Da muss 
man mit Kompetenz, Zielstrebigkeit und Stresstoleranz glänzen. Deswegen 
die schönen Webseiten mit hübschen Bildern, Bullshitbingo und 
Inhaltsleere.

> Da fragt man sich, wovon leben solche Startups?
> Wo kommt das Geld her?

Das ist Venture-Kapital, also Investorengeld. Dazu kommt noch 
Fördergeld. All das ist nur zeitbegrenzt. Der Gründer kommt in der Regel 
aus der Akademie oder aus dem Konzernumfeld und hat eine geile Idee 
(oder einen bestimmten Bedarf). Für einen Konzern ist das Produkt 
entweder zu klein oder zu riskant, aber er kann problemlos ein paar 
Geldstücke investieren und das Gesamtkonstrukt bei Erfolg einkaufen - 
und wenn es fehlschlägt, ist der Verlust einerseits gering und 
andererseits aus einem anderen Geldtopf.

> Bei offenen Stellen strahlen mir kryptische Wörter wie BACKEND,
> SCRUM oder AGIL entgegen. Verdammt, ich bin ein studierter
> "Fachidiot", der weiß wie die Entwicklung funktioniert,
> warum bloß der ganze neumodische Mist.

Das ist Motivationstraining und Psychologie.

In einem Konzern passiert nichts, wenn man mal ein paar Tage durchhängt 
und nix gebacken kriegt, oder wenn man in zwei Projekten auf 
irgendwelche Details einer anderen Abteilung warten muss. Solange im 
Mittel das Arbeitsergebnis ausreicht, ist alles im Lot.

Wer als einer von zwei Ingeneuren in einem Startup mal einen Arbeitstag 
aussetzt, hat das Unternehmen 10% der möglichen Wochenleistung gekostet. 
Da das gesamte Unternehmen aber auf Zeitdruck basiert (siehe oben - Büro 
und Geld sind nur für eine geringe Zeit vorhanden), ist sowas nicht 
akzeptabel.

Daher sind dauerhafte Höchstleistungen zwingend notwendig. Damit 
verbrennt man zwar die Angestellten, aber das spielt keine Rolle. Nach 
drei Jahren ist das Startup entweder tot (dann ist es egal) oder 
profitabel (dann stellen sich auch normale Arbeitszeiten ein).

> Ist es alles eine Blase? Werden Fördergelder verbrannt? Wer hat da
> selbst Erfahrungen mit Startups gemacht?

Ich habe aus dem Hochschulumfeld - allerdings nicht in Deutschland - 
mehrere solcher Inkubatoren von innen gesehen und kenne Leute, die sich 
darauf eingelassen haben. Derzeit sogar erfolgreich.

von Qwertz (Gast)


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S. R. schrieb:
> In einem Konzern passiert nichts, wenn man mal ein paar Tage durchhängt
> und nix gebacken kriegt, oder wenn man in zwei Projekten auf
> irgendwelche Details einer anderen Abteilung warten muss. Solange im
> Mittel das Arbeitsergebnis ausreicht, ist alles im Lot.

Das weiß ich sehr zu schätzen. Bei einem hippen Startup zu arbeiten wäre 
nichts für mich, da ist die Wahrscheinlichkeit der Ausbeutung viel zu 
hoch.

von 3d willi (Gast)


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Anonym schrieb:
> a fragt man sich, wovon leben solche Startups? Wo
> kommt das Geld her?

Nie höhle der LÖwen gesehen ? So läufts oder ähnl läufts... google mal 
nach Venture Kapital !

von Forever Hartz4 (Gast)


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So läuft das nicht. Höhle der Löwen ist scripted! Alles  Fake! Das Geld 
kommt von den Eltern, Erbe, Familie und angespartes. Darkweb business 
etc. Bitcoin's. Seid nicht so naiv...

von Cyblord -. (Gast)


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von Bürovorsteher (Gast)


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Also ich finde es gut, dass die drei jungdynamischen Herren die 
Arbeitsplätze für ernsthafte Interessenten freigemacht haben.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bürovorsteher schrieb:
> Also ich finde es gut, dass die drei jungdynamischen Herren die
> Arbeitsplätze für ernsthafte Interessenten freigemacht haben.

Ernsthafte Interessenten = piefige Konzernbeamte

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Forever Hartz4 schrieb:
> So läuft das nicht. Höhle der Löwen ist scripted! Alles  Fake! Das Geld
> kommt von den Eltern, Erbe, Familie und angespartes. Darkweb business
> etc. Bitcoin's. Seid nicht so naiv...

Häufig ergeben sich die wirklich interessanten Geschäftskontakte zu 
Investoren o.ä. erst im Nachgang solch einer Sendung. Wie ich aus ersten 
Hand von einem Teilnehmer weiß, sind die Vertragsbedingungen, die von 
den Juroren/Investoren von "Höhle der Löwen" für ein Investment 
vorgelegt werden, absolut unakzeptabel.

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