Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bestimmte Ausgabespannungen/-ströme bei Stromsensoren


von Gerd (Gast)


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Hallo,

gibt es bestimmte Ausgabestandards bei Stromsensoren, die in 
Deutschland/ Europa besonders verbreitet sind?

Mir ist aufgefallen, dass man oft entweder Ausgangsspannungen von 0 bis 
10V findet oder Stromschleifen von 4mA bis 20mA.

Kann das hinkommen und gibt es noch andere häufig verwendete Standards?

von KI-Besitzer (Gast)


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Ja und ja.
Du übersiehst zB. die ganzen Feldbussysteme.

von Gerd (Gast)


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Ah, Danke für die schnelle Antwort!

Feldbuss sagt mit auf die Schnelle nichts. Dabei werden die Messwerte 
wahrscheinlich digital übertragen (I2C, SPI, ...)


Sind Systeme mit 0 bis 0,333V eigentlich eher in GB und den USA 
gebräuchlich?

von my2ct (Gast)


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Gerd schrieb:
> Feldbuss sagt mit auf die Schnelle nichts. Dabei werden die Messwerte
> wahrscheinlich digital übertragen (I2C, SPI, ...)

https://de.wikipedia.org/wiki/Feldbus

Mit I2C oder SPI hat Feldbus nichts zu tun.

von Gerd (Gast)


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Wieder was gelernt, Danke my2ct!


Hier noch mal die Frage, ob in Großbritannien und in den USA eher 
Systeme mit 0 bis 0,333V Ausgangsspannung gebräuchlich sind?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gerd schrieb:
> ob in Großbritannien und in den USA eher Systeme mit 0 bis 0,333V
> Ausgangsspannung gebräuchlich sind?
Oder zollige 0,254V?

Gerd schrieb:
> Mir ist aufgefallen, dass man oft entweder Ausgangsspannungen
> von 0 bis 10V findet oder Stromschleifen von 4mA bis 20mA
Sag doch einfach mal, welche Art von Stromsensoren du meinst.

von Wolfgang (Gast)


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Gerd schrieb:
> Hier noch mal die Frage, ob in Großbritannien und in den USA eher
> Systeme mit 0 bis 0,333V Ausgangsspannung gebräuchlich sind?

Ich wüsste nicht, dass dir dort grundsätzlich andere Störpegel haben.

von Cyblord -. (cyblord)


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Gerd schrieb:
> Hier noch mal die Frage, ob in Großbritannien und in den USA eher
> Systeme mit 0 bis 0,333V Ausgangsspannung gebräuchlich sind?

Der TE nähert sich in immer enger werdenen Kreisen langsam dem Kern des 
Problems. Bald (so in 2-4 Wochen) werden die Karten wohl auf dem Tisch 
liegen und jeder weiß worum es geht.

von Gerd (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Sag doch einfach mal, welche Art von Stromsensoren du meinst.

Für ein mögliches zukünftiges Projekt wird ein AC-Stromsensor gesucht. 
Er soll Strom im Bereich von 50A bis max. 220A messen können (bei 50Hz, 
Genauigkeit ca. 1%, der Hauptmessbereich liegt bei etwa 200A).

Wenn man bei den üblichen Anbietern wie RS in der Suchmaske nach einem 
passenden Sensor sucht, wird man mehr als fündig.
Es werden nämlich zig verschiedene Arten von Ausgangsströmen und 
Spannungen angeboten.
Meine Idee ist nun, zu schauen, welche Ausgangsspannungen in Deutschland 
verbreitet sind.
Es macht aus meiner Erfahrung mehr Sinn, auf ein bereits verbreitetes 
System aufzusatteln, statt irgendetwas für irgendwelche exotischen 
Systeme/Ausgangsströme/-spannungen zu entwickeln.
Da ich mich bisher mit Stromsensoren in der Praxis nicht auskenne, 
wollte ich hier herausbekommen, was in Deutschland (und 
Kontinentaleuropa) verbreitet ist und was nicht.

Wenn das 0 bis 0,333V-System in GB und USA verbreitet ist, aber in 
Kontinentaleuropa nicht (Brexit hin, Brexit her), würde ich es von 
vorneherein ausschließen.

Verbreitete Systeme haben nach meiner Erfahrung oft den Vorteil, dass 
sie auch längerfristig gut bei verschiedenen Herstellern beschaffbar 
sind und oft sind sie auch günstiger (vermutlich, weil es mehrere 
Hersteller gibt).

von Gerd (Gast)


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Die lange Erklärung hätte ich mir dann auch schenken können...

von super8 (Gast)


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Gerd schrieb:
> Für ein mögliches zukünftiges Projekt

Es könnte helfen, darauf näher einzugehen.

Denn der Großteil Deiner Erklärung ist vielleicht (!) potentiell schon 
bekannt, oder aber nicht weiterführend, oder nicht zielgerichtet genug.

Nur ein Verdacht meinerseits, bin diesbezgl. kein Fachmann.

(Übrigens habe ich schon sehr, sehr viel längere Posts gesehen. :)

von zwei seiten hat ein sensor (Gast)


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Gerd schrieb:

> Für ein mögliches zukünftiges Projekt wird ein AC-Stromsensor gesucht.
> Er soll Strom im Bereich von 50A bis max. 220A messen können (bei 50Hz,
> Genauigkeit ca. 1%, der Hauptmessbereich liegt bei etwa 200A).

an welche Auswerteeinhait soll der sensor anheschlossen sein? IoT? µC? 
/-Segment Grossanzeige?

von Possetitjel (Gast)


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Gerd schrieb:

> Die lange Erklärung hätte ich mir dann auch
> schenken können...

Ja.

Du betonst dauernd das "0 bis 0.3333V"-System. Mir
ist aber nicht bekannt, dass es ein solches "System"
gibt -- und schätzungsweise den meisten anderen hier
auch nicht.

Du lebst folglich in einem anderen Universum, und
niemand, der "hier" zu Hause ist, kann etwas Gültiges
darüber sagen, was man "dort" antrifft...

von Olaf (Gast)


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> Du lebst folglich in einem anderen Universum, und
> niemand, der "hier" zu Hause ist, kann etwas Gültiges
> darüber sagen, was man "dort" antrifft...

Manchmal schwappt wohl etwas über die Quantenverschraenkung rueber. Ihr 
habt doch auch alle blaue Haut und nur gelbe Punkte auf den Fuehlern 
oder?

Olaf

von A. S. (Gast)


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Stromsensor meint meistens einen Sensor, der z.B. einen Druck (0 - 
100bar) in einen Strom umsetzt (4-20mA).

Ein Sensor der Strom in Spannung umsetzt, z.b. 0-1000A in 0-0.333V ist 
ein Widerstand (3 * 1mOhm parallel)

Wenn Du und der Anwender keine Feldbusse kennst und auch keine 
Standard-Sensoren im Einsatz hat, dann finde heraus, warum man nicht mit 
0 anfängt und leg los. Später einen anderen Bereich zu wählen (wenn es 
sinnvoll werden sollte) ist trivial.

von Olaf (Gast)


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> Ein Sensor der Strom in Spannung umsetzt, z.b. 0-1000A in 0-0.333V ist
> ein Widerstand (3 * 1mOhm parallel)

Nicht unbedingt. Zumindest in meinem Universum gibt es von LEM auch so 
kleine Wuerfel mit Loch drin wo man ein dickes Stromkabel durchstecken 
kann und die liefern dann auch eine Ausgangspannung und benoetigen eine 
Versorgungsspannung.

Olaf

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Gerd schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Sag doch einfach mal, welche Art von Stromsensoren du meinst.
>
> Für ein mögliches zukünftiges Projekt wird ein AC-Stromsensor gesucht.

> Wenn man bei den üblichen Anbietern wie RS in der Suchmaske nach einem
> passenden Sensor sucht, wird man mehr als fündig.
> Es werden nämlich zig verschiedene Arten von Ausgangsströmen und
> Spannungen angeboten.
> Meine Idee ist nun, zu schauen, welche Ausgangsspannungen in Deutschland
> verbreitet sind.

Du schmeißt hier zwei Dinge in einen Topf, die erstmal nicht viel 
miteinander zu tun haben.

Nämlich einerseits den Sensor als das Bauelement, das die Meßgröße 
(oft keine elektrische Größe) in eine (meist) elektrische Größe 
umwandelt.

Und zum zweiten eine standardisierte Schnittstelle zum Anschluß von 
analogen Signalen an (ebenso standardisierte) Auswerte-Elektronik, z.B. 
SPS. Wenn man nicht mit Automatisierungstechniker-Scheuklappen durch die 
Welt geht, dann sieht man schnell, daß nur die wenigsten Sensoren 
direkt ein solches Einheitssignal liefern 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Einheitssignal). Dafür wird idR. der 
eigentliche Sensor mit einer Elektronikbaugruppe (Meßumformer) 
gekoppelt.

Die von dir angesprochenen 0 .. 10V und 4 .. 20mA sind Einheitssignale. 
Sie sind aus Gründen der Störsicherheit gewählt worden oder weil sie 
neben der Signalübertragung auch gleich die Speisung der 
Sensor-Elektronik übernehmen können.

Es mag gut sein, daß in verschiedenen Teilen der Welt verschiedene 
Einheitssignale gebräuchlich sind. Und sobald du weißt, wo dein Krempel 
eingesetzt wird und mit welchen Gerätschaften er dann kommunizieren muß, 
kannst du das leicht selber recherchieren.

von Gerd (Gast)


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Danke für die Antworten, besonders an Axel für die aufschlussreiche 
Nachricht!

Die Stromsensoren von LEM hatte ich schon entdeckt. Die sind aber 
ziemlich teuer im Vergleich zu Konkurrenzprodukten (wobei zumindest die 
Optik bei den LEM-Produkten meist besser ist).

Dann orientiere ich mich erst mal an den Einheitsignalen für die weitere 
Planung.

Axel S. schrieb:
> Und sobald du weißt, wo dein Krempel
> eingesetzt wird und mit welchen Gerätschaften er dann kommunizieren muß,
> kannst du das leicht selber recherchieren.

Bescheidene Frage, wo oder wie würdest du das weiter recherchieren?
(Meine Erfahrungen mit Google sind in diesem Punkt bisher eher 
ernüchternd verlaufen)

von A. S. (Gast)


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Olaf schrieb:
> Nicht unbedingt. Zumindest in meinem Universum gibt es von LEM auch so
> kleine Wuerfel mit Loch drin wo man ein dickes Stromkabel durchstecken
> kann und die liefern dann auch eine Ausgangspannung und benoetigen eine
> Versorgungsspannung.

Das ist ja mein Problem. Es wird beim TO nicht deutlich, welche Rolle er 
spielt (in welcher Domäne seine Frage angesiedelt ist):
- Sucht er einen fertigen Sensor als Gerät, den er auswerten will 
(bastelt also eine Standard-Eingangsschaltung von z.B. 4-20mA)
- Oder will er für seinen entwickelten Sensor einen Ausgang 
spezifizieren?
- Sucht er einen Sensorchip für ein PCB?
- Hat er irgendwelche Standardeingänge zur Verfügung (also eine SPS und 
im Katalog gibt es 47 Eingangskarten aus denen er jetzt wählen will)
- Macht er selber Elektronik oder Verdrahtet er nur?`

von Gerd (Gast)


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Achim S. schrieb:
> - Sucht er einen fertigen Sensor als Gerät, den er auswerten will
> (bastelt also eine Standard-Eingangsschaltung von z.B. 4-20mA)

Genau, ich suche einen fertigen Sensor, eventuell in 
Klappkern-Ausführung.

Die Auswertung von diesem Sensor soll dann entwickelt werden. D.h., für 
die Auswertungselektronik sind noch alle Türen offen.

Um nicht eine "Sackgassentür" zu betreten, frage ich deshalb hier im 
Forum nach, was hierzulande gebräuchliche Ausgangssignale solcher 
Stromsensoren sind (z.B. falls man beim Hersteller oder beim Modell mal 
umsteigen möchte oder muss - in der Hoffnung, dass gebräuchliche Systeme 
auf lange Sicht verfügbar bleiben, auch wenn mal ein einzelner 
Hersteller pleite macht etc.).


Diesen hier würde ich z.B. ins Auge fassen (finde ihn allerdings etwas 
teuer):
https://de.rs-online.com/web/p/stromsensoren/4460585/

von A. S. (Gast)


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Was an Deinem Gerät bastelst Du denn?

Wenn der Sensor mit Widerständen und OPs ausgewertet werden soll, dann 
ist das so trivial, dass Du ein bisschen umlötest, falls der nächste ein 
anderes Signal hat.

Wenn Du eine SPS oder PC-Eingangskarte hast, dann nimmst Du für einen 
anderen Sensor eine andere Karte oder Konfiguration.

Notfalls kannst Du meist (bei Kenntnis des Sensor-Ausgangs und 
Geräte-Eingang) mit wenigen Bauteilen einen Konverter basteln (oder 
kaufen).

Mach Dir (solange Du keine weiteren Angaben hast) keine so großen 
Gedanken um "den zukunftssicheren Standard", fliege erstmal los mit dem 
was da ist.

von Wolfgang (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Stromsensor meint meistens einen Sensor, der z.B. einen Druck (0 -
> 100bar) in einen Strom umsetzt (4-20mA).

Dann guck dich mal bei Allegro oder Texas Instruments um.
Die Welt ist ein bisschen größer.
https://www.allegromicro.com/en/Products/Current-Sensor-ICs.aspx
http://www.ti.com/amplifier-circuit/current-sense/overview.html
(speziell auch INA250, INA260)

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