Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DIY Batterietester?


von Alex (Gast)


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Hallo,

ich würde gerne meine alten 18650 Akkus auf ihre Leistung (Kapazität) 
testen.

Jedoch habe ich keinen Akkutester um dies zu realisieren.

Wäre es möglich einfach einen Verbraucher und Arduino dran zuhängen und 
so den Akku mit 1A belasten. Der Arduino würde über den seriellen 
Monitor einfach immer die Zeit ausgeben die verstrichen ist seit dem er 
am Akku hängt. Irgendwann ist dann ja der Akku leer (Mit 
Tiefentladeschutz) und der Arduino würde ausgehen.

Die Zeit mal 1A wäre dann ja die Kapazität oder geht es so nicht um die 
Kapazität zu bestimmen?

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Alex,

Alex schrieb:
> Hallo,
>
> ich würde gerne meine alten 18650 Akkus auf ihre Leistung (Kapazität)
> testen.
>
> Jedoch habe ich keinen Akkutester um dies zu realisieren.
>
> Wäre es möglich einfach einen Verbraucher und Arduino dran zuhängen und
> so den Akku mit 1A belasten.

Eine Stromsenke, die dem Akku kontinuierlich einen bestimmmten Strom 
entnimmt, findest Du auf elektronik-kompendium.de.

> Der Arduino würde über den seriellen
> Monitor einfach immer die Zeit ausgeben die verstrichen ist seit dem er
> am Akku hängt. Irgendwann ist dann ja der Akku leer (Mit
> Tiefentladeschutz) und der Arduino würde ausgehen.

Es ist eine schlechte Idee, sich auf die Unterspannungsabschaltung eines 
"Protected"-Akku zu verlassen.

> Die Zeit mal 1A wäre dann ja die Kapazität oder geht es so nicht um die
> Kapazität zu bestimmen?

Doch, das geht.

Sinnvoller wäre es allerdings, mit dem Arduino die Entladung des Akkus 
zu überwachen und bei einer bestimmten Spannung die Stromsenke 
abzuschalten.
Über die serielle Schnittstelle würdest Du dann z.B. Zeit und Spannung 
ausgeben.

von Black J. (shaman)


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Wäre es nicht einfacher (günstiger) sich bei Chinesen zu bedienen?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alex schrieb:
> Irgendwann ist dann ja der Akku leer (Mit Tiefentladeschutz) und der
> Arduino würde ausgehen.
Mit 18650 Akkus meint man normalerweise nackte Zellen ohne jeglichen 
Schutz oder irgendein BMS.

von Peter M. (r2d3)


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Black J. schrieb:
> Wäre es nicht einfacher (günstiger) sich bei Chinesen zu bedienen?

Zu schwierig? Zu teuer?

Siehe 4. und 5.

https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/pstst1.htm

von Alex G. (dragongamer)


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Alex schrieb:
> Die Zeit mal 1A wäre dann ja die Kapazität oder geht es so nicht um die
> Kapazität zu bestimmen?
Das geht, aber wenn du schon so fragst, vermute ich mal dass du den 
Schaltungs-Aufwand unterschätzst/unterschlägst den es braucht um einen 
1A-Verbraucher bei variierender Spannung zu bauen.

Wäre auch für fertig kaufen.
Habe dieses Teil und es lässt keine Wünsche offen: 
https://www.ebay.de/itm/ZB206-V1-3-Tester-for-18650-Battery-Capacity-And-Internal-Resistance-Red/391937418267?_trkparms=aid%3D555017%26algo%3DPL.CASSINI%26ao%3D1%26asc%3D52341%26meid%3Db1c4b4669fc74e60aa7386cd25ba5751%26pid%3D100754%26rk%3D1%26rkt%3D1%26%26itm%3D391937418267&_trksid=p2045573.c100754.m4842
Es ist sogar kalibrierbar.

: Bearbeitet durch User
von Superschlumpf (Gast)


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Zum Batterie/Akkutesten nehme ich immer den nicht abgesicherten
20 A Bereich meines Billigmultimeters.

Das koennte bei LiO allerdings schon knapp werden...

von Stefan F. (Gast)


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Die entnehmbare Kapazität hängt allerdings erheblich von der Stromstärke 
und Umgebungstemperatur ab. Deswegen wird dein Messergebnis bei 30C und 
1A eben nur für 30°C und 1A gültig sein.

von Oliver S. (phetty)


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Früher haben wir das mit der Zunge geprüft.

von Manfred (Gast)


Angehängte Dateien:

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Alex G. schrieb:
> Schaltungs-Aufwand unterschätzst/unterschlägst den es braucht

Etwas in der Art habe ich seit kurzem in Betrieb:

Die Last ist ein IRF540, den ich per D/A-Wandler MCP4725 ansteuere. Ich 
habe einen IRF ausgemessen, Anhang. In meinem Zweikanal-Entlader habe 
ich zwei IRF aus der gleichen Charge drin, die benötigte Gatespannung 
streut dennoch erheblich.

Die Temperaturdrift R(DS) ist auch nicht so ganz ohne. Da ich 0,7..15 
Volt bei 1500 mA Arbeitsbereich vorgesehen habe, gibt es noch zwei 
Lastwiderstände, die bei Bedarf zugeschaltet werden.

Strom und Spannung werden über INA219 gemessen, dessen Genauigkeit hat 
mich positiv überrascht.

Die Regelung macht der A*-Nano, eine Einschwingzeit von mehreren 
Sekunden stört nicht, da der Akku sowieso langsam ist.

Dazu Drehencoder und Tastenfeld zum Einstellen der Endspannung und des 
Stromes, ein 20x4 Display und einen SD-Reader zur Protokollierung in 
.csv-Dateien.

Ich mit meinem Ergebnis sehr zufrieden, der Gesamtaufwand duerfte 
dreistellige Stunden angekratzt haben.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Keithley 2400 oder Keithley 236/237/238 ;-)

von MaWin (Gast)


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Alex schrieb:
> Wäre es möglich einfach einen Verbraucher und Arduino dran zuhängen

Wenn es kein Arduino sei  muss, kann man einen uC benutzen, der ein LCD 
Glas z.B. mit 4 7-Segment Stellen bedient, praktisch ohne Stromaufnahme, 
und dieser uC hängt direkt an der Akkuzelle und schaltet bloss einen 
Widerstand als Belastung ein.
Da beim Widerstand I=U/R ist, kann er einfach die Kapazität mitzählen, 
und bei Erreichen einer selbstdefinierten Abschaltsannung damit 
aufhören.

von Goggleplus F. (goggleplus_f)


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Nimm doch eine Leistungsdiode (ca. 2,7V bis 3V) und einen 10 Ohm Shunt 
Widerstand.

Messe die Spannung am Shunt um den Strom zu messen und die 
Leistungsdiode schützt die Batterie vor dem frühzeitigen Tod.

Bei 10 Bit ADC bleiben von den ~100mV am Shunt aber nicht viel von der 
Auflösung über. 10% genauigkeit (geschätzt ca.).

: Bearbeitet durch User
von StefanL (Gast)


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Moin!

Angeregt von diesem Tester:

http://www.instructables.com/id/Arduino-True-Battery-Capacity-Tester-Li-IonNiMH/

habe ich mir ein kleines Schätzeisen zusammengelötet. Weggelassen habe 
ich die Messung des Innenwiederstandes und die Erkennung der Akkuchemie. 
Im Prinzip wird der Akku über einen Zementwiderstand endladen, 
regelmäßig die Spannung am Widerstand gemessen und darüber der 
Entladestrom berechnet.

Um die Brauchbarkeit eines Akkus abzuschätzen reicht es mir.

Grüße
  Stefan

von MANKANN (Gast)


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Man kann das sehr Datenblattmäßig machen, oder man macht
es so, dass eine Aussage über die noch vorhandene
Kapazität im Vergleich zu frischen Exemplaren gleicher
Nennkapazität herauskommt.

Ein bei konstant-R mieser Akku ist auch bei konstant-I
nicht besser, oder umgekehrt.

So mache ich das schon mit NiMHs - und weiß, ob die noch
sehr gut, noch gut, noch brauchbar, oder schlecht sind:

Dazu reicht eine Belastung mit R ~= U_nenn / I_nenn, hier
also mit R = 3,6 V / 1 A = 3,6 Ohm. Dieser R muss einige Power
verheizen, sollte also P >= 3  U_nenn  I_nenn haben, also
> 10 W  vertragen.

Tiefentladeschutz:
Man muss auch nicht bis zur alleruntersten Tiefentlade-
Schlussspannung gehen: Sobald ein Akku den linearen
Bereich der Entladekurve verlässt (hier bei 3 V) muss man
nicht weitermessen. Dann kommt eh nur noch "Rauschen"...

Hauptsache ist doch, dass man einen für den Akku üblichen
Entladestrom über die Zeit, also echte Ah erfasst.

Hardware:

Arduino mit
1) Einem Schaltausgang für einen Logic-Level-MOSFET.
   MOSFET belastet über R = 3,6 Ohm den Akku.
   (PullDown am MOSFET nicht vergessen!)
2) Einem ADC-Input für die Akkuspannung

Programmablauf (Pseudo-Code):

START:
  long Sekundenzähler = 0
  long U_Summe = 0
  Belastung einschalten
MESSUNG:
  Nach 1 Sekunde die Batteriespannung messen
  Sekundenzähler += 1
  wenn U < 3 V: GOTO ENDE
  sonst U_Summe += Akkuspannung
  GOTO MESSUNG
ENDE:
  Belastung abschalten
  Kapazität/Ah = (U_Summe / R) * (Sekundenzähler/3600)

von Harry (Gast)


Angehängte Dateien:

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Genau an sowas bin ich momentan dran.
Laden via TP4056, entladen via LM317 KSQ 0.75A.

von Manfred (Gast)


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MANKANN schrieb:
> Ein bei konstant-R mieser Akku ist auch bei konstant-I
> nicht besser, oder umgekehrt.

Richtig. Es ist aber so, dass das Verhalten bei unterschiedlichen 
Lastströmen durchaus interessant ist. Eine gute (neue) 18650 LiIon 
liefert bei 500mA Last nur geringfügig mehr Kapazität als bei 2 Ampere. 
Altes Zeug oder Chinesenplunder hingegen fällt mit zunehmendem Strom 
deutlich ab. Von daher wäre es hilfreich, die Kapazität bei 
verschiedenen Lasströmen aufnehmen zu können.

Harry schrieb:
> Genau an sowas bin ich momentan dran.
> Laden via TP4056, entladen via LM317 KSQ 0.75A.

Sieht sehr interessant aus. Aber wirklich LM_3_17? Mit knapp 2 Volt 
Dropout plus Referenzspannung 1,25V wird der den Strom kaum bis zum 
Entladeende halten können - befürchte ich. Ich habe dafür den LM1117-adj 
eingesetzt, der ist mit einem knappen Volt weniger zufrieden und 
ansonsten kompatibel.

von Harry (Gast)


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Ja LM317. Bei 750mA geht der bis 3V runter. Bei 1A ist bei ca. 3.3V 
schluss.

von Harry (Gast)


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Achja es geht mir nicht darum die genaue Kapazität zu messen (was 
aufgrund unterschiedlicjster Datenblattangaben zur 
Entladeschlussspannung div. Typen und Hersteller sowieso ein Ratespiel 
ist), sonder darum Akkus nach Sche...e und gut zu sortieren.

Was ich aber bisher leider noch nicht gefunden habe sind echte TP4056, 
also keine Clones (die sich teilweise zickig verhalten).

von Stefan F. (Gast)


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Folgendes gilt für NiCd und NiMh Zellen:

Wenn es Dir nur darum geht, schlechte Akkus zu erkennen, kannst du es 
viel schneller machen: Miss den maximalen Strom, daraus ergibt sich der 
Innenwiderstand. Und der steigt erfahrungsgemäß schneller an, als die 
Kapazität nachlässt. Erhöhter Innenwiderstand ist bei mir praktisch 
immer der Grund, warum ich einen Akku erneuere. Die Kapazität 
interessiert nur zweitrangig.

Strombegrenzung nicht vergessen. Für Zellen in Größe AA würde ich einen 
Widerstand mit 0,6 Ohm verwenden. Dabei sollten fast 2A fließen und die 
Spannung fast 1,2V betragen. Wenn das nicht der Fall ist, schwächelt der 
Akku bereits.

Wenn man mehrere Zellen in Reihe benutzt und sie bis zur "Battery low" 
Anzeige benutzt, dann leidet die Zelle mit der geringsten Kapazität am 
meisten, denn diese wird zuerst tief entladen und danach eventuell sogar 
umgepolt. Die schwächste Zelle wird so nach nur wenigen Ladezyklen 
völlig unbrauchbar. Das merkt man dann schon.

Durch Selektion gleichwertiger Zellen kann man diesen Effekt verringern, 
so dass sie länger leben. Aber das macht zusätzlichen Aufwand, hier 
sollte man Kosten und Nutzen vergleichen. Ich mache mir die Mühe nicht.

Und jetzt zu deinen Lithium Zellen: Ich könnte mir Vorstellen, dass 
diese Methode auch dort funktionieren könnte. Allerdings habe ich damit 
keine Erfahrung. Finde es heraus!

von KANNMAN (Gast)


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Ein Grobtest zur Ermittlung des Innenwiderstands kann
hilfreich sein. Aber die Erkenntnis, dass Ri mehr aussagt,
als eine (zeitaufwändigere) echte Kapazitätsmessung bei
Nennlast ist schwer nachvollziehbar...

Vorteil von Ri ist der Zeitaufwand, Nachteil ist, dass man
dafür wenig im Datenblatt findet, sondern mit hypothetischen
Vergleichswerten jonglieren muss.

Ja, es mag Unterschiede geben, wenn man mit KONSTANT dem
vorgesehenen Entladestrom die Kapazität misst, anstatt bei
ungefähr diesem Strom (+/-12%) ordentlich misst.
- Wenige Prozent. Was hat man als Akku-Nutzer davon?

Will man die Kapazität für kleine Entladeströme ermitteln,
muss man aber auch bei kleinen Entladeströmen messen.
So über Wochen, Monate und Jahre. Dann ist aber auch eine
richtig balastungsarme Messwerterfassung notwendig.
- Eine ganz andere Baustelle!

Mehr, als einige % Genauigkeit braucht niemand, der seine
Akkus auf die brauchbare Kapazität testen will.

von Stefan F. (Gast)


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Er will doch gar nicht die Kapazität ermitteln, sondern schlechte Akkus 
aussortieren.

von Gaßtgeber (Gast)


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Ich mach das mit einem 5 Ohm 11 Watt Keramikwiderstand. Mit 
Krokodilklemmen und Magneten an die 18650 Zelle dran und dann fließen 
rechnerisch 0,74A. Dann müssten bei 1500 mAh 120 Minuten vergangen sein, 
da stelle ich den Wecker und schaue nach. So verhinder ich dass die 
Spannung unter 2,5V sinkt und der Akku vielleicht an Kapazität einbüsst. 
Zum Ablesen der Spannung nehm ich einen kleinen analogen Zeiger aus 
einem alten Verstärker den ich bei 3 bzw 4 V markiert habe um den 
Ladezustand abzuschätzen. Die Spule des Zeigers verbraucht selbst nur 
vernachlässigbar Strom.

I=U/R = 3,7V/5Ohm = 0.74A

von Stefan F. (Gast)


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> So verhinder ich dass die Spannung unter 2,5V sinkt

Wenn der Akku nur noch wenig Kapazität hat, klappt das so aber nicht. 
Dann kommst du doch auf unter 2,5V. Aber das ist dann vielleicht egal, 
weil er dann sowieso entsorgt wird.

Ist Tiefentladung bei Lithium Akkus eigentlich gefährlich (wegen 
Brandgefahr oder so)?

von Gaßtgeber (Gast)


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Tiefenentladung ist nicht gefährlich, deswegen trickelchargen die Lade 
Ics auch Akkus bis 2,5V mit 150mA hoch und laden ihn dann mit 1A voll. 
Dentriden entstehen nur wenn man die Akkus z.B. in Reihe umpolt oder bei 
sehr tiefen Temperaturen lädt, bzw. den tiefentladenen zu schnell lädt. 
Tiefentladung kann nur zu Kapazitätsverlust führen. Dentriden merkt man 
meistens an der Selbstentladung, und bei großen Packs merkt man das eben 
nicht und dann wird der über 120°C heiß und es gibt einen Brand. 
Wirklich gefährlich ist, wenn du einen Akku mit hoher Kapazität 
beschädigst.

von Gaßtgeber (Gast)


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Die Ergebnisse sind sehr aussagekräftig. Die Ergebnisse gleiche ich 
einfach prozentual auf die Kapazität eines Markenakkus mit bekannter 
Kapazität an. Das wäre ein Panasonic NCR18650MH12210 grün mit 3400mAh. 
So kommt der Akku aus einer Intenso Powerbank die mit 2600mAh angegeben 
ist auch genau auf diese Zahl.

Wobei dann die Kapazitätsangabe auf der Powerbank nicht stimmen kann, 
weil ja durch den Wandlungsprozess zu 5V USB output nochmal mindestens 
20-50% Verluste auftreten, aber das ist eine andere Geschichte.

Und der Akku aus einem DILL China Billiglaptopakku mit gefälschtem CE 
Kennzeichen und ohne Temperatursensoren kommt auf 1600 mAh, obwohl er 
laut Angabe auf dem Akku 2200mAh haben müsste. Trotzdem kostet der 
Markenakku 2,3 mal so viel pro Ah und bei Taschenlampen ist es ja egal 
ob man öfters wechseln muss und da sind die ganz ok.

von Peter M. (r2d3)


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Stefanus F. schrieb:
> Ist Tiefentladung bei Lithium Akkus eigentlich gefährlich (wegen
> Brandgefahr oder so)?

Ja, siehe unten.

Gaßtgeber schrieb:
> Tiefenentladung ist nicht gefährlich,

[... Wurde der Akku tiefentladen, so  können  sich  Dendriten  aus
Kupfer  bilden, ...]

Quelle:

ct.14.02.174-183 Strom-To-Go - So funktionieren LiIO-Akkus.pdf

: Bearbeitet durch User
von Gaßtgeber (Gast)


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Tiefenentladung ist nicht gefährlich. Quelle:

https://www.youtube.com/watch?v=sRwoYJyjZNo
https://www.nature.com/articles/srep30248

Wäre es gefährlich, würde das Verhalten vom TP4056 keinen Sinn machen, 
der müsste das Laden des Akkus dann vollständig unterbinden, tut er aber 
nicht und lädt, wie oben beschrieben. Deine Quellenangabe ist 
kostenpflichtig und nicht nachvollziehbar.

von Stefan F. (Gast)


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Eigentlich wollte ich nur wissen, ob das Tiefentladen selbst bzw das 
Lagern in diesem Zustand schon gefährlich ist.

Dass man danach beim Laden besonders vorgehen muss (oder besser gar 
nicht tun), wusste ich schon.

von Peter M. (r2d3)


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Gaßtgeber schrieb:
> Tiefenentladung ist nicht gefährlich. Quelle:
>
> Youtube-Video "Are over-discharged lithium cells safe?  (And how to test
> for damage.)"
> https://www.nature.com/articles/srep30248

Zitat aus Deiner Quelle:

[...
Overdischarge results in various side effects, such as capacity 
degradation and internal short circuit (ISCr).
...]

Ich weiß nicht, wie Du das beurteilst, aber ich halte einen internen 
Kurzschluss für brandgefährlich.

von Manfred (Gast)


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Gaßtgeber schrieb:
> Wäre es gefährlich, würde das Verhalten vom TP4056 keinen Sinn machen,
> der müsste das Laden des Akkus dann vollständig unterbinden, tut er aber
> nicht und lädt, wie oben beschrieben.

"Wie oben beschrieben" heißt, er lädt mit sehr geringem Strom. Hat der 
Akku richtig Leckstrom, kommt die Spannung nicht hoch. Es gibt 
hinreichend widersprüchliche Aussagen, also raten wir freudig weiter.

Stefanus F. schrieb:
> Eigentlich wollte ich nur wissen, ob das Tiefentladen selbst bzw das
> Lagern in diesem Zustand schon gefährlich ist.

Wenn er tiefentladen ist, ist (fast) keine elektrische Energie mehr drin 
- von daher sehe ich da kein Risiko.

Peter M. schrieb:
> Ich weiß nicht, wie Du das beurteilst, aber ich halte einen internen
> Kurzschluss für brandgefährlich.

Ein Kurzschluß ohne relevanten Strom?

von Wolle G. (wolleg)



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Harry schrieb:
> Achja es geht mir nicht darum die genaue Kapazität zu messen (was
> aufgrund unterschiedlicjster Datenblattangaben zur
> Entladeschlussspannung div. Typen und Hersteller sowieso ein Ratespiel
> ist), sonder darum Akkus nach Sche...e und gut zu sortieren.
M.E, sollte man einen Akku nach mehreren Kriterien beurteilen:
z.B  nach
a) Kapazität
b) Innenwiderstand
Beides kann entscheidend für den Einsatzzweck sein.
Manche Anwendungen erfordern evtl. kurze, aber kräftige Impulsströme, 
die ein Akku mit hohem Innenwiderstand nicht mehr bringt.
Für Anwendungen, die nur einen geringen Strom benötigen, könnte die 
Kapazität im Vordergrund stehen.
Ich habe mich gerade in den letzen Tagen mit der Messung des 
Innenwiderstands beschäftigt, da mein schnödes Schnurlos-Telefon sich 
abschaltete, obwohl "voll" angezeigt wurde. Dieser Effekt trat auf, wenn 
ich auf  "Lausprecher" gestellt habe.  Nach dem Wechsel der beiden 
R3-Akkus läuft das Telefon wieder.

Im Anhang mal Kurven von einem alten R6 Akkus bei pulsförmiger Entladung 
(2s entladen, 10s Ruhe), Lastwiderstand 0,9Ohm.
Es handelt sich um einen R6 NiMH  800mAh XINHUIPAI Akku aus dem Jahr ca. 
2002.
Bei dem gezeigten Beispiel errechnet sich ein Ri von ca. 0,4Ohm.

Schlussfolgerungen kann jeder selbst ziehen.

von Gaßtgeber (Gast)


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Peter M. schrieb:
> [...
> Overdischarge results in various side effects, such as capacity
> degradation and internal short circuit (ISCr).
> ...]
>
> Ich weiß nicht, wie Du das beurteilst, aber ich halte einen internen
> Kurzschluss für brandgefährlich.

Falsch! Du hättest den Artikel schon lesen müssen. Es geht um den 
sogenannten SOC State of Charge Zustand, der geht auch ins negative und 
das Resultat der Untersuchung ist, dass sich erst im negativem Bereich, 
also unter 0V Dentriden bilden. Landläufig auch als Umpolung bezeichnet.

Wie oben habe ich schon ausführt dass Dendriten, also innere 
Kurzschlüsse dafür sorgen, dass sich der Akku von selbst entlädt. Ich 
hatte schon 18650 aus alten Laptops die hatten so starke innere 
Kurzschlüsse, dass sie nach ein paar Tagen wieder komplett 
selbstentladen waren. Was soll daran jetzt gefährlich sein? Nichts, 
außer so ein Akku ist in einem großen Verbund aus parallel geschalteten 
Zellen verbaut, wo dieser sich durch den Strom der anderen Zellen 
aufheizt und eine Kettenreaktion hervorrufen kann.

Eine andere Sache sind mechanische Kurzschlüsse, z.B. in Taschenlampen 
bei denen Zellen in Reihe geschaltet sind, ist da eine Zellenisolierung 
abgerieben werden voll geladene Zellen kurzgeschlossen, können ausgasen 
und die Lampe zur Rohrbombe machen.

Unwissen führt einfach zu so vielen Mythen und Märchen und dann werden 
Zellen in den Müll gepfeffert weil sie vielleicht unter 3V gekommen sind 
oder ähnliches. Komplett affig. Genauso wie die Unwissenheit über Laser, 
damals beim Computerclub im WDR musste der Moderator Wolfgang Rudolf 
Schutzhelm und Schweißbrille tragen und mehrer Feuerlöscher anwesend 
sein, weil er mit einem 500mW Laser gespielt hat, was heute in jedem 
Laserpointer verbaut ist.

Zu NiMh akkus. Die kann man super messen indem man sie kurzzeitig an ein 
Amperemeter anschließt, uralte AA NiMH Akkus liefern z.B. unter 2A.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Gaßtgeber,

Gaßtgeber schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> [...
>> Overdischarge results in various side effects, such as capacity
>> degradation and internal short circuit (ISCr).
>> ...]
>>
>> Ich weiß nicht, wie Du das beurteilst, aber ich halte einen internen
>> Kurzschluss für brandgefährlich.
>
> Falsch! Du hättest den Artikel schon lesen müssen. Es geht um den

Das habe ich.

> sogenannten SOC State of Charge Zustand, der geht auch ins negative und
> das Resultat der Untersuchung ist, dass sich erst im negativem Bereich,
> also unter 0V Dentriden bilden. Landläufig auch als Umpolung bezeichnet.

Für mich beginnt "Overdischarge" bei Unterschreiten der 
Ladeschlussspannung.
Das hatte ich fälschlicherweise mit Bezug auf Deinen Artikel 
unterstellt.
Für die Autoren des von Dir verlinkten Artikels beginnt Überentladung 
erst bei Umpolung des Akkus.

In der c't wird behauptet, dass sich schon unterhalb von 2,5V Dendriten 
bilden.

von Gaßtgeber (Gast)


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Nun gut, zum Durchlesen gehört auch dass man die Diagramme versteht. Ich 
wette der Ct Artikel belegt nichts sondern behauptet nur.

Ich habe tiefenentladene Liion Zellen welche lange gelagert wurden. 
Selbstentladung durch Dendriten konnte ich nicht feststellen.

https://www.elektroniknet.de/elektronik/power/den-dendriten-auf-der-spur-95714.html
Dentriden bilden sich immer, nur durch die Alterung ist meistens die 
Kapazität so weit runter, dass es nicht mehr gefährlich ist, außerdem 
wird der Akku dadurch ja auch entladen und desto entladener er ist desto 
ungefährlicher wird er. Mein Ladegerät lädt mit Impulsen, ist ein 
günstiges aplic 2 Zellen USB Lader für 10 Euro.

von Peter M. (r2d3)


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Gaßtgeber schrieb:
> Nun gut, zum Durchlesen gehört auch dass man die Diagramme
> versteht. Ich

Ja, das ist ja mein Problem. Aber nächstes Jahr machen wir in der Schule 
auch die negativen Zahlen. Da freue ich mich schon richtig drauf. :)

> wette der Ct Artikel belegt nichts sondern behauptet nur.

Das stimmt sogar, verwiesen wird nur auf einen älteren Artikel von Lutz 
Labs zum Thema Handy-Ladegeräte.

>
> Ich habe tiefenentladene Liion Zellen welche lange gelagert wurden.
> Selbstentladung durch Dendriten konnte ich nicht feststellen.

Vielleicht ändert sich beim Dendri*T*enwachstum ja der Übergang im Akku 
von isolierend nach leitend nicht fließend, sondern schlagartig?

> https://www.elektroniknet.de/elektronik/power/den-...
> Dentriden bilden sich immer, nur durch die Alterung ist meistens die

Ich wäre Dir dankbar, wenn Du das Wort richtig schreiben könntest, mit t 
statt d.

> Kapazität so weit runter, dass es nicht mehr gefährlich ist, außerdem
> wird der Akku dadurch ja auch entladen und desto entladener er ist desto
> ungefährlicher wird er. Mein Ladegerät lädt mit Impulsen, ist ein
> günstiges aplic 2 Zellen USB Lader für 10 Euro.

Die bisherigen Vorfälle sprechen gegen die Feststellung der Forscher, 
dass Dendriten erst bei Umpolung von Akkus entstehen:

1. Die Frau, deren Smartphone in der Hosentasche anfing zu brennen.
Ich habe selber kein Smartphone, aber wenn im Regelbetrieb ein Akku kurz 
davor steht, umgepolt zu werden, dann fällt die Akkuspannung doch um 
3-3,5V, ein Grund, dass das Gerät abschaltet.

2. Die A380-Akkus. Hier darf man doch damit rechnen, dass die Zellen 
einzeln überwacht werden, oder?

3. Die Teslas. Nicht jeder brennende Tesla-Akku wurde vorher punktiert.

4. Das abgebrannte Fahrradgeschäft hier in Hannover. Ich habe den Brand 
mit eigenen Augen erlebt:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Hannover-Explosion-von-E-Bike-Akku-loest-Parkhausbrand-aus-3619564.html

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Gaßtgeber schrieb:
> Zu NiMh akkus. Die kann man super messen indem man sie kurzzeitig an ein
> Amperemeter anschließt, uralte AA NiMH Akkus liefern z.B. unter 2A.

Nicht nachmachen!
Ganz falsch. Die Zellen nehmen Schaden.

Nur bei Primärzellen kann man das machen.

von Manfred (Gast)


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Gaßtgeber schrieb:
> damals beim Computerclub im WDR musste der Moderator Wolfgang Rudolf
> Schutzhelm und Schweißbrille tragen und mehrer Feuerlöscher anwesend
> sein, weil er mit einem 500mW Laser gespielt hat, was heute in jedem
> Laserpointer verbaut ist.

Ein dermaßen falsches Technikwissen ist bestimmt lustig, wie kann ich 
mir das aneignen?

von Gaßtgeber (Gast)


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Peter M. schrieb:
> 3-3,5V
Da wird der Akku noch nicht umgepolt, erst bei 0V. Das Handy schaltet ab 
um Tiefenentladung zu verhindern, oder weil der Stepupwandler mehr 
Spannung fordert. Umpolung kann nur in Reihenschaltung von mehreren 
Zellen passieren, wenn eine schlapp macht, dann wird sie durch die 
andren Zellen umgepolt. Damit dass nicht passiert gibt es Batterie 
Management Systeme, PCBs die die Zellen einzeln überwachen.

Peter M. schrieb:
> Smartphone in der Hosentasche
Dass kann mechanische Ursachen haben, vielleicht wurde der Akku in der 
Tasche gebogen. Oder ein Herstellungsfehler, Fremdpartikel im 
Zelleninneren, oder die Chemie hat nicht gestimmt und Dendriten sind 
schneller gewachsen als normal. Vielleicht wurde auch bei sehr tiefen 
Temperaturen geladen, oder überladen. Die Schutzplatinen sind immer 
zuverlässiger geworden.

Peter M. schrieb:
> abgebrannte Fahrradgeschäft
Zellen können immer ausfallen, Kurzschlüsse können auf vielfältige Weise 
entstehen. Besonders blöd wenn die betreffende Zelle nah bei andren 
Zellen verbaut ist und Sauerstoffzufuhr gegeben ist. Ganz sicher kann 
man sich nie sein, deswegen lieber damit rechnen, dass so ein Ding 
anfängt zu brennen. Das betrifft aber jede mit Strom versorgte 
Elektronik oder auch Chemiekalien. Z.B. Leinölfirnis.

Manfred schrieb:
> falsches Technikwissen
5mW :-) Du musst nur CC2Tv auf YT mit Wolfgang Rudolf ansehen, die 
letzte Sommersondersendung 3/2018 05:40min

Peter M. schrieb:
> A380-Akkus
Luftfahrt wird durch besondere Sicherheitsmaßnahmen sehr viel sicherer 
gestaltet als normale Konsumprodukte. Die bekommen immer eine 
Extrawurst.

von grundschüler (Gast)


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alter thread -trotzdem Frage dazu:

ich möchte diverse makita-18V Akkus nach gut/mittel/schlecht austesten. 
Gibt es dazu was käufliches, was nicht nur die Spannung mißt, sondern 
auch eine definierte Entladung durchführt und auswertet?

von Stefan F. (Gast)


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grundschüler schrieb:
> Gibt es dazu was käufliches

Eichenholz und Schrauben. Da merkst du ganz schnell, welcher Akku noch 
"Power" hat und welcher nicht.

von Ralf D. (doeblitz)


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Manfred schrieb:
> Gaßtgeber schrieb:
>> damals beim Computerclub im WDR musste der Moderator Wolfgang Rudolf
>> Schutzhelm und Schweißbrille tragen und mehrer Feuerlöscher anwesend
>> sein, weil er mit einem 500mW Laser gespielt hat, was heute in jedem
>> Laserpointer verbaut ist.
>
> Ein dermaßen falsches Technikwissen ist bestimmt lustig, wie kann ich
> mir das aneignen?

Zu spät, denn du kannst offensichtlich schon lesen und schreiben.

Auf meinen Laserpointern steht jedenfalls drauf, dass sie als Klasse II 
Gerät eine Strahlenergie kleiner 5mW haben. Da wäre ich dann bei 500mW 
auch schon erheblich vorsichtiger und würde auf jeden Fall eine 
passende Schutzbrille tragen.

von grundschüler (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Alex schrieb:
>> Die Zeit mal 1A wäre dann ja die Kapazität oder geht es so nicht um die
>> Kapazität zu bestimmen?
> Das geht, aber wenn du schon so fragst, vermute ich mal dass du den
> Schaltungs-Aufwand unterschätzst/unterschlägst den es braucht um einen
> 1A-Verbraucher bei variierender Spannung zu bauen.
>
> Wäre auch für fertig kaufen.
> Habe dieses Teil und es lässt keine Wünsche offen:
> Ebay-Artikel Nr. 391937418267
> Es ist sogar kalibrierbar.

der link funktioniert leider nicht mehr - weiß jemand, was gemeint war 
(und verrät es)?

habe jetzt mal bestellt: INA219 Strom Current Spannung Voltage Leistungs 
Power I2C Sensor

Mit einem 20R-widerstand müsste man damit relativ leicht ein brauchbares 
Messgerät bauen können.

von mIstA (Gast)


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Gaßtgeber schrieb:
> Unwissen führt einfach zu so vielen Mythen und Märchen

Nicht nur das, vor allem auch, daß regelmäßig Bauformen, wie auch 
Zellchemien, die unterschiedlicher kaum sein können, alle in dem 
riesig-großen LiIon-Topf abgekippt werden, wo sie unter gelegentliche, 
gründlichen Rühren zu den fantastischten Märchen und Mythen zerkocht 
werden.


Manfred schrieb:
> Ein dermaßen falsches Technikwissen ist bestimmt lustig, wie > kann ich mir das 
aneignen?

Nun das ist leider ein ausgesprochen mühevolles, langatmiges und 
anstrengendes Unterfangen; vor allem ist es reines, stupides auswendig 
lernen der unüberblickbar zahlreichen alternativen *Fakten*, Logik 
oder gar technisches Grundverständnis hilft Dir da genau gar nix, im 
Gegenteil lockt es Dich oft auch noch auf die falschesten *Fährten*. 
;)


grundschüler schrieb:
> Gibt es dazu was käufliches, was nicht nur die Spannung mißt, > sondern auch 
eine definierte Entladung durchführt und
> auswertet?

Google kennst Du? -  Dort findest Du unzählige Seiten von Leuten deren 
Lebensinhalt es zu sein scheint, jede Akkuzelle, die sie in die Finger 
kriegen, nach allen Regeln der (Technik und der) Kunst zu vermessen; 
jede Wette: fast alle diese jenigen sind prinzipiell käuflich, alles nur 
eine Frage des Preises. Das nötige Equipment und Wissen um Deine 
Werkzeugakkus auf Töpfchen und Kröpfchen aufzuteilen haben sie 
jedenfalls zweifelsfrei.


Gaßtgeber schrieb:
> weil er mit einem 500mW Laser gespielt hat, was heute in
> jedem Laserpointer verbaut ist.

Das sind dann aber im Allgemeinen chinesische mW; nachdem das Watt 
sich als multiplikative Größe aus zwei anderen (elektro)technischen 
Größen (die vom freundlichen Chinesen vermutlich jede für sich nach der 
üblichen Faktor10 Methode in ihre chinesischen *Homonyme* umgerechnet 
wurden), sollte man in diesem Fall für die Rückrechnung wohl den Faktor 
100 ansetzen, womit man bei den hierzulande für Laserpointer üblichen - 
zumindest im sichtbaren Bereich, Stichwort Lidschlußreflex, noch 
einigermaßen ungefährlichen 5mW landet. Bei echten 500mW Lasern sollte 
man sich tunlichst nicht mehr auf darauf verlassen, daß es der 
Lidschlußreflex schon richten wird; das kann dann leicht die vorletzte 
Chance gewesen sein, einem ordentlichen Laser mal ins Auge zu schauen. 
:(

Gaßtgeber schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Smartphone in der Hosentasche
> Dass kann mechanische Ursachen haben, vielleicht wurde der
> Akku in der Tasche gebogen. […]

Eventuell wurde das gute Stück, wie es zahlreichen seiner Artgenossen 
erwiesenermaßen schon widerfahren ist, auch mal für ein 
frei-Fall-Experiment mit anschließender Notbremsung auf Beton- oder 
Steinboden mißbraucht und hatte dabei nicht das Glück durch kapitalen 
Displayschaden (mit oder auch ohne Zerlegung selbigens in fast 
Einzelpixel) von seinen Qualen erlöst zu werden. Handyakkus haben ja 
meist nur mehr mikroskopisch *dünne* Isolierfolien, schließlich 
bringt jeder µm gesparter Foliendicke in gleichem Maße zusäztliches 
Energie-Speicher-Volumen und damit sicher ein paar Minuten längere 
Akkulaufzeit.
Wenn auf einen solchen Akku dann Beschleunigungskräfte weit jenseits 
aller Designvorgaben wirken, dann kann schon mal so ein spitzer 
Dendritenkeim jener Isolierung gefährlich zu Nahe kommen und in der 
hauchdünnen *Folie* einen gewaltigen Mega-Krater hinterlassen, 
Restfoliendicke nur noch wenige *Nano*- oder gar Picometer; aber noch 
passiert überhaupt nichts von außen wahrnehmbares. Wäre der Dentrit 
bereits minimalst länger gewesen, das Mobiltelefon häte sich quasi beim 
Aufprall mit einem Feuerwerk verabschiedet; sicherlich spektakulär, 
trotzdem eher eine Hund-beißt-Mann Geschichte.
So aber wurde die Isolierfolie um eine Sollbruchstelle bereichert, die 
höchstwahrscheinlich nicht mehr dauerhaft in der Lage ist in allen 
zulässigen Betriebszuständen sicher dicht zu halten; und Handy direkt 
vom Ladekabel, Akku *proppenvoll*, direkt in die recht warme 
Hosentasche, wo der Akku die angestaute *Wärme* nur suboptimal 
dissipieren kann würde ich außerdem ohnehin für einen eher extremeren, 
wenn auch absolut zulässigen, Betriebszustand halten. Wenn jetzt die 
Isolierung *versagt* und sich der Akku in seinen inneren 
Kurzschluß entlädt, beginnt die Innentemperatur unaufhaltsam 
davonzugaloppieren, jetzt brauchts fürs große Feuerwerk nur noch ein 
wenig Sauerstoff; und den kriegt es spätestens wenn der Besitzer der 
Hitzequelle in seiner Hose gewahr wird und das gute Stück in Panik an 
die frische Luft befördert. - Und voila schon haben wir unsere Mann 
beißt *Hund* *tot!!11!* - Story, die es in nullkommanix auch in die 
verschlafensten Bezirkszeitungen in den entlegensten Ecken am anderen 
Ende der Welt schafft. ;)

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