Forum: Offtopic Porsche stellt Verkauf von Neuwagen ein


von J. W. (nuernberger)


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http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/f-a-z-exklusiv-porsche-stellt-verkauf-von-neuwagen-ein-15617978.html

Porsche verkauft vorübergehend keine neuen Autos in Europa mehr. Der 
Sportwagenhersteller kommt mit der Anpassung an neue Abgasnormen nicht 
hinterher.


Wie kann das Unternehmen überleben? Nur vom Verkauf von Ersatzteilen für 
Porsche-Oldtimer?
Oder vom Verkauf in Nicht-EU Staaten?
Oder sie entwickeln momentan nur Elektroautos, da nur diese langfristig 
eine Markt-Perspektive haben werden?

von Christian L. (cyan)


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J. W. schrieb:
> Wie kann das Unternehmen überleben?

Es wurde doch nur der Verkauf gestoppt. Die Auslieferung und Bezahlung 
der zuvor gekauften Fahrzeuge läuft doch weiter. Wenn die Auftragsbücher 
noch fast ein Jahr lang mit Verkäufen vor dem Stopp gefüllt sind und man 
vielleicht ein halbes Jahr benötigt, bis man wieder Verkäufe zulässt, 
dann kommt es nicht einmal zu Produktionsausfällen. Das Geld kommt also 
ganz normal rein.
Der Verkauf ist eben nicht der Moment, in dem der Kunde die Schlüssel in 
die Hand gedrückt bekommt, sondern der Moment in dem er im Konfigurator 
einen bindenden Kaufvertrag in Form einer Bestellung tätigt. Und nur 
letzteres wird gerade gestoppt.

von (prx) A. K. (prx)


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Vergiss den Teaser nicht: "Porsche verkauft vorübergehend keine neuen 
Autos in Europa mehr. Der Sportwagenhersteller kommt mit der Anpassung 
an neue Abgasnormen nicht hinterher." Hervorhebung von mir.

Lies: Die merken, dass es allmählich ernst wird, und haben die Notbremse 
gezogen. Ist wohl besser, als die Autos später wieder alle einsammeln zu 
müssen, um sie umzubauen.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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und da etliche Menschen mit Lieferzeiten im Exclusivsegment keine 
Probleme haben sehe ich auch kein Problem für Porsche.
Es ist doch wie immer Angebot und Nachfrage, ist das Angebot knapp 
steigen sogar die Preise was die Gewinne erhöht.

von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> und da etliche Menschen mit Lieferzeiten im Exclusivsegment keine
> Probleme haben sehe ich auch kein Problem für Porsche.

Versuch mal, einen aktuellen Nissan Leaf zu kriegen, und der ist zwar 
ziemlich gut im Rennen bei Elektrofahrzeugen, aber durchaus nicht im 
Exklusivsegment. Die realistische Lieferzeit dürfte hierzulande 
mittlerweile bei einem Jahr liegen, Tendenz steigend.

von Gerald B. (gerald_b)


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Wenn das so weitergeht sind wir bald wieder bei 13 Jahren Wartezeit, wie 
bei der Rennpappe aus Zwicksu.
Wir waren unser Zeit weit voraus ;-)

von F. B. (finanzberater)


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J. W. schrieb:
> Oder sie entwickeln momentan nur Elektroautos, da nur diese langfristig
> eine Markt-Perspektive haben werden?

Ja, Porsche setzt voll auf E-Autos. Habe ich damals mitbekommen, als ich 
eine Zeit lang in der Firma gearbeitet habe, die die Porsche-Webseite 
pflegt.

von J. W. (nuernberger)


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F. B. schrieb:

> Ja, Porsche setzt voll auf E-Autos. Habe ich damals mitbekommen

https://en.wikipedia.org/wiki/Porsche_Mission_E


Porsche setzte schon sehr sehr früh auf Elektro-Antriebe:

https://en.wikipedia.org/wiki/Lohner-Porsche

: Bearbeitet durch User
von F. B. (finanzberater)


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Gemäß Plan des Porsche CEOs soll 2023 jeder zweite Porsche einen 
Elektroantrieb haben. Da freuen sich meine Rohstoff- und Batterieaktien.

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/elektroauto-diese-manager-polen-deutsche-autokonzerne-auf-elektro-um-a-1187616-6.html

von Alex G. (dragongamer)


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In dem Bereich muss Porsche allerdings gegen ganz neue Konkurenten 
antreten.

von Georg G. (df2au)


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Auf Grund der neuesten EU-Regeln muss Porsche für jede 
Ausstattungsvariante Verbrauch und Abgas ausweisen, nicht mehr nur wie 
früher für die magerste ud dickste Variante und dann eine 
Bereichsangabe.
Das ist nicht mit einer Messung pro Variante erledigt, da muss etwas 
Statistik her. Das kostet enorm Prüfstandskapazität und es muss auch auf 
der Straße nachgemessen werden.
Also wurden erst einmal die Varianten mit den größten Stückzahlen 
erledigt und Exoten kommen später. Das ist bei den anderen Herstellern 
nicht anders.

von Alex G. (dragongamer)


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Die Regelung soll grad den Edelkarossenhersteller mit der 
verhältnismässig extrem niedrigen Stückzahl getroffen haben?
Klingt eher unwahrscheinlich.

von (prx) A. K. (prx)


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Alex G. schrieb:
> Die Regelung soll grad den Edelkarossenhersteller mit der
> verhältnismässig extrem niedrigen Stückzahl getroffen haben?
> Klingt eher unwahrscheinlich.

Im Gegenteil. Je dicker der Motor, je schneller der Fahrer, desto mehr 
bläst es hinten raus. Das ergibt sich mehr oder weniger aus den 
Naturgesetzen. Nun steckt im Luxus-Segment zwar auch mehr Geld pro 
Fahrzeug drin, um was dagegen machen zu können. Aber wenn man sich 
bisher drauf verlassen konnte, dass die Behörden jeden Dreck durchwinken 
und man eines Tages siedendheiss feststellt, dass dem nicht mehr so ist 
... Da kann man schon mal zur Erkenntnis gelangen, dass Vorsicht besser 
ist als Nachsicht.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Dieses altmodische Gefährt nimmt das Konzept des Porsche 918 Spyders 
bereits vorweg:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gyrobus

Gyro ohne s

MfG

von Alex G. (dragongamer)


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A. K. schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> Die Regelung soll grad den Edelkarossenhersteller mit der
>> verhältnismässig extrem niedrigen Stückzahl getroffen haben?
>> Klingt eher unwahrscheinlich.
>
> Im Gegenteil. Je dicker der Motor, je schneller der Fahrer, desto mehr
> bläst es hinten raus. Das ergibt sich mehr oder weniger aus den
> Naturgesetzen. Nun steckt im Luxus-Segment zwar auch mehr Geld pro
> Fahrzeug drin, um was dagegen machen zu können. Aber wenn man sich
> bisher drauf verlassen konnte, dass die Behörden jeden Dreck durchwinken
> und man eines Tages siedendheiss feststellt, dass dem nicht mehr so ist
> ... Da kann man schon mal zur Erkenntnis gelangen, dass Vorsicht besser
> ist als Nachsicht.

Ich bezog mich nur auf Georg's Aussage (muss man unbedingt immer 
zitieren hier selbst wenn man sicha uf den darüberliegenden Post 
bezieht?) wonach es nur an Messystemen scheitern würde.

Deine Begründung halte ich auch für wahrscheinlicher.

von (prx) A. K. (prx)


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Alex G. schrieb:
> Deine Begründung halte ich auch für wahrscheinlicher.

Ich sehe da keinen wirklichen Widerspruch.

> muss man unbedingt immer zitieren hier selbst wenn man
> sicha uf den darüberliegenden Post bezieht?

Nicht wenn das offensichtlich ist. Also ja, man muss. ;-)

von Holger R. (holgerr)


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Alternative Frage :
Wann verdient ein Flugzeug am meisten Geld
1. Wenn es in der Luft ist
2. Wenn es am Boden steht und nicht benutzt wird.

von Stephan S. (outsider)


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Das Thema Porsche beschäftigt mich auch schon länger. Ich frage mich ob 
es gut wäre da noch mit Aktien einzusteigen bevor es mit der 
Elektromobilität absehbar dass es richtig Kos geht. Porsche nimmt da ja 
viel Geld in die Hand, erst der Mission e und dann gleich noch die 
Plattform zusammen mit Audi. Was denkt ihr, gute Idee jetzt einzusteigen 
wo der Kurs durch die genannten Probleme gerade gedrückt wurde? Ich 
glaube dass man von Porsche auf jeden Fall bewährte Qualität erwarten 
kann und auch wenn es neue Bewerber gibt, keiner wird das Image und die 
Qualität und Zuverlässigkeit haben.

von (prx) A. K. (prx)


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Vor einem drohenden Handelskrieg mit massiven Strafzöllen für Autos 
sollte man unbedingt Aktien solcher Hersteller kaufen. ;-)

Ok, das kann funktionieren. Wenn viele so denken und er dann doch nicht 
kommt, dann macht man am Ende ganz gut Gewinn. Wenn. Ist halt zocken.

: Bearbeitet durch User
von Stephan S. (outsider)


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Über die Trump Thematik habe ich auch nachgedacht. Aber wenn der Porsche 
in USA plötzlich 15 % Steuer bezahlen muss gibt es doch nur 3 Wege: 15% 
teurer verkaufen, gleicher Preis im Verkauf, dafür weniger Gewinn oder 
irgendwas zwischendrin. Ich denke Weg 3 würden sie wohl gehen.

Ich vermute mal, dass ein Golf für 25.000 € für weniger als 10.000 netto 
herzustellen ist, während ein Porsche für 100.000 vielleicht für 40.000 
herzustellen ist. Nur geschätzt. In absoluten Zahlen verdient Porsche 
also eh weitaus mehr als Großserienhersteller. Spielt es da wirklich so 
eine extreme Rolle? Insbesondere auch anbetrachts der Tatsache, dass das 
ein Produkt ist das die Leute einfach haben WOLLEN und bereit sind hohe 
Preise zu bezahlen. Und was wären in den USA die Konkurrenten? Meistens 
doch auch Europäer, die gleichermaßen vom Zoll betroffen wären.


Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass es einen wie BMW härter treffen 
würde. Klar, Zockerei ist das immer. Aber so schlimm wie mit der Telekom 
von über 100 auf unter 10 € wird's wohl kaum kommen... Es hieß man muss 
es halt aussitzen. Was für ein Quatsch. Kaputt ist kaputt. Bin bei 12 
raus nachdem ich bei 66 oder so gekauft habe mit dem Gedanken, dass man 
ja für jede 10. Aktie nach 18 Monaten eine Treueaktie bekommt und damit 
schon bei Seitwärtsbewegungen 10% in 1,5 Jahren gemacht hätte. Wo ist er 
jetzt? Das war mein letztes Geschäft. Damals jung und dumm. Doof nur, 
dass es bestimmt jetzt wieder bergab gehen wird. Wenn ich nicht kaufe, 
wird es weiter steigen, WENN ich kaufe fallen. Murphys Law halt...

Davor dass Porsche selbst fällt, habe ich weniger Angst als dass der 
gesamte Markt mal zusammen bricht und halt alles mit runter reißt.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Könnte auch sein daß der größte Teil des Umsatzes außerhalb der EU 
stattfindet. Weiß da jemand was genaueres?

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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J. W. schrieb:
> 
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/f-a-z-exklusiv-porsche-stellt-verkauf-von-neuwagen-ein-15617978.html
>
> Wie kann das Unternehmen überleben? ....
> Oder vom Verkauf in Nicht-EU Staaten?

Weiterverkaufen in den Regionen die eh 2/3 des Absatzes ausmachen:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/235148/umfrage/fahrzeugauslieferungen-von-porsche-nach-regionen/

In der EU erstmal liefern was eh schon vereinbart ist.

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