Wer mal die Gelegenheit haben will, den rot gefärbten Mars, mit bloßen Augen zu sehen, sollte nachts mal nach oben zu sehen. So nah kommt er nur alle 15-17J. Um den 27.07.18 wird er heller als Jupiter sein. <60Mio.km (mom ~90)
Und am 27.7. ist zudem auch noch Mondfinsterniss. Wir haben schon einen Termin im Observatorium gebucht.
Wo wir schonmal beim Thema sind... https://www.space.com/40792-nasa-mars-rover-curiosity-announcement-june-2018.html Glaubt ihr da kommt was oder wird das wieder so eine Nummer wie damals kurz nach der Landung, als sie eine Sensation angekündigt haben und am Ende war die Sensation nur die Aussicht auf mögliche zukünftige Sensationen?
@ Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma) >https://www.space.com/40792-nasa-mars-rover-curios... >Glaubt ihr da kommt was Eher nicht. >oder wird das wieder so eine Nummer wie damals >kurz nach der Landung, als sie eine Sensation angekündigt haben und am >Ende war die Sensation nur die Aussicht auf mögliche zukünftige >Sensationen? Das schon eher. Vielleicht haben sie ja gefunden, daß der Mars wirklich so tot ist, wie er wirkt?
Md M. schrieb: > Glaubt ihr da kommt was oder wird das wieder so eine Nummer wie damals > kurz nach der Landung, als sie eine Sensation angekündigt haben und am > Ende war die Sensation nur die Aussicht auf mögliche zukünftige > Sensationen? Wobei das meist die Medien sind die das so hoch bauschen und nicht die Wissenschaftler selbst... Vor kurzem eine Doku über Gravitationswellen gesehen: Da haben echte Wissenschaftler ausgesagt dass die meisten von ihnen erst nach Wochen wirklich bereit waren, davon auszugehen dass der Beweis gelungen ist. In den Medien kam es schon am ersten Tag... und hätte genau so schief laufen können wie mit den >c schnellen Teilchen im Cern damals, welche sich als Messfehler rausstellten.
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> Mars zum greifen nah Bereits 1986 gelang es dem Sänger der Gruppe "Karat", den Mond mit der Hand zu berühren: https://www.youtube.com/watch?v=eLPvEE2gAI4 Es sind also immer schon einmal Himmelskörper zum Greifen nah gewesen. :)
Weil's grad aktuell und mom gut über DE zu sehen ist. Heute um 22:10 kann man die ISS, knapp unter dem Jupiter, vorbei sausen sehen.
Teo D. schrieb: > Weil's grad aktuell und mom gut über DE zu sehen ist. > Heute um 22:10 kann man die ISS, knapp unter dem Jupiter, vorbei sausen > sehen. Die habe ich vorletztes Wochenende das erste Mal beobachten können. Ich war schon erstaunt wie hell die ISS am Himmel zu sehen war, und dass ich das bisher noch nie wahrgenommen habe. Aber effektiv richtig hell war sie ja auch nur 5 Minuten zu sehen. Hat hier schon einmal jemand die sog. Iridium Flares beobachten können? Lohnt sich das mal abzupassen?
Thomas G. schrieb: > Richtig interessant war, als das Shuttle dahinter her jagte! War das denn auch noch mit bloßem Auge zu erkennen? Vermutlich nicht wenn die schwarze Unterseite zur Erde ausgerichtet war.
Ich habe so ein Video gefunden wo ein UFO auf dem Mars von Mars Rover gefilmt wurde. Sehr interessant https://youtu.be/5wPG7z098-o
Interessant ist auch das die NASA die Fotos mittlerweile in schlechter Auflösung ins Netz stellt als es ursprünglich gewesen war sonst hätte der Kollege hier wohl noch mehr heraus gefunden ;) https://youtu.be/LfDvPFE5AV4 Für mich auch sehr spannend das Thema.
Thomas W. schrieb: > Hat hier schon einmal jemand die sog. Iridium Flares beobachten können? > Lohnt sich das mal abzupassen? Hab die mal eine Weile "gejagt". Sind aber sehr kurz, nur ein paar Sekunden. Hatte immer das GPS dabei, für die genaue Zeit und die Richtung. Höhe geschätzt. Daten aus calsky.com Gruss Chregu
Thomas W. schrieb: > Thomas G. schrieb: >> Richtig interessant war, als das Shuttle dahinter her jagte! > > War das denn auch noch mit bloßem Auge zu erkennen? Vermutlich nicht > wenn die schwarze Unterseite zur Erde ausgerichtet war. War tatsächlich so zu sehen, größerer weisser Punkt und winziger weisser Punkt. War wohl vor 7-8 Jahren im Frühherbst. Wie üblich von Westen kommend nach Osten gezogen. Dürfte eine der letzten Shuttlemissionen gewesen sein. Die Flugbahn war für unsere Gegend der nördlichste Punkt, gerade “ganz“ dunkel, es passte alles zusammen.
Thomas W. schrieb: > Hat hier schon einmal jemand die sog. Iridium Flares beobachten können? > Lohnt sich das mal abzupassen? Ja, mit einem bemerkenswerten Zufall anbei. Ich stand mit einem Freund abends in seinem Garten und wir kamen angesichts des sternenklaren Himmels auf das Thema Iridium Flares. Und in dem Moment, als wir beide andächtig nach oben starrten, war ein sehr heller Iridum Flare zu sehen. Das war eines von den Ereignissen, wo man sich fragt, ob das nun purer Zufall war... ( war es natürlich, aber sowas bleibt hängen im Schädel ). Das ist ein paar Jahre her, aber seitdem habe ich keinen Flare mehr beobachten können.
Stefan M. schrieb: > Das ist ein paar Jahre her, aber seitdem habe ich keinen Flare mehr > beobachten können. Wikipedia: "Durch das Ablösen der Iridium-Satelliten durch die Iridium NEXT-Satelliten werden Iridium-Flares bis Ende 2018 vom Nachthimmel verschwinden."
Und heute startet(e) Alexander Gerst zum zweiten Mal zur ISS. Freitag Nachmittag ist das Docking-Manöver. Genau über Mitteleuropa. Jeder, der Möglichkeit hat, sollte mal auf den entsprechenden Frequenzen reinhorchen: http://www.zarya.info/Tracking/ISS/FrequenciesISS.php
Thomas W. schrieb: > Hat hier schon einmal jemand die sog. Iridium Flares beobachten können? > Lohnt sich das mal abzupassen? Ja, vor Jahren konnte ich immer wieder welche sehen, ohne direkt danach zu suchen, aber in den letzten Jahren nicht mehr, obwohl ich öfters nachts draußen bin. Die Lebensdauer der Satelliten ist überschritten und sie taumeln steuerlos in Richtung Absturz. Zusatz: Warum nur 2 Miese? Ich erwarte mindestens -100, also strengt euch an, Dumpfbacken aller Länder...
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Marek N. schrieb: > Und heute startet(e) Alexander Gerst zum zweiten Mal zur ISS. Halbwegs Ontopic: kann man die Soyuz, die grad unterwegs ist, eigentlich tracken? Es gibt ja reichlich Dienste, die einem Bahnen und Parameter zu Weltraumschrott anzeigen, aber für die MS-09-Mission (so heißt sie wohl) konnte ich noch nichts finden. Weiß jemand was?
Uhu U. schrieb: > Zusatz: Warum nur 2 Miese? Ich erwarte mindestens -100, also strengt > euch an, Dumpfbacken aller Länder... Ist mir hier zwar auch unverständlich, aber vielleicht ist es die Frucht jahrelanger harter Arbeit.
A. K. schrieb: > Ist mir hier zwar auch unverständlich, aber vielleicht ist es die Frucht > jahrelanger harter Arbeit. Harte Arbeit und dafür nur 7 Miese? Ich bin dafür, dass sich Arbeit endlich wieder lohnt.
Matthias S. schrieb: > Halbwegs Ontopic: kann man die Soyuz, die grad unterwegs ist, eigentlich > tracken? Stimmt, ich hab grad aktuelle TLEs für Orbitron gezogen, aber da ist nur die Syouz MS-08, die ja noch an die ISS angekoppelt ist. Evtl. ändert sich die Bahn der MS-09 noch so schnell, dass man dafür keine sinnvollen TLEs angeben kann?
Ich verstehe nicht so wahnsinnig viel von Chemie, aber kann mir jemand für Nichtchemiker erklären, ob das einen Artikel im Science Magazine wert war? http://www.sciencemag.org/news/2018/06/nasa-rover-hits-organic-pay-dirt-mars
Matthias S. schrieb: > Halbwegs Ontopic: kann man die Soyuz, die grad unterwegs ist, eigentlich > tracken? So, heute morgen gab es dann auch schon TLEs für die Soyuz MS-09 (tle-new.txt). Aber wie gesagt, das TLE-Modell ist rein statisch. Die kleinste Kurskorrektur wirft es über Board.
Marek N. schrieb: > Aber wie gesagt, das TLE-Modell ist rein statisch. Die > kleinste Kurskorrektur wirft es über Board. Weißt du zufällig, wie oft die TLE auf www.celestrak.com aktualisiert werden? Das aktuelle scheint mittlerweile obsolet zu sein, demnach hat die Soyuz die ISS längst überholt. Wenn in ca. 20 Minuten oder so angedockt werden soll, klingt ein Höhenunterschied von ca. 130km auch ganz schön viel.
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Allenfalls einmal pro Tag. Ja, laut Simulation haben sie die ISS schon überholt. Laut NASA-Livestream nähert man sich nun langsam an. Das ist halt der Nachteil der TLEs, dass sie nicht echtzeitfähig sind.
Schöne Nächte um den rostigen Klumpen zu betrachte. Heller wie Jupiter is er mittlerweile (~58,9^6km) schon. Unsrem Raumschiff-Käpten könnte man Heute auch mal zuwinken. zB: 0:38, ONO nach WNW(0:47).
Also ich bin gerade im Urlaub auf Mallorca, genau genommen haben wir eine Ferienwohung im östlichen Villen-Teil von Magaluf mit großer Terasse - gegenüber der Bucht von Palma. Da geht z.Zt. jeden Abend der Mars direkt vor meiner Terasse auf. Bestätigt durch eine entsprechende Handy-Astro-App. Sehr schön und sehr orange ...
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"Da geht z.Zt. jeden Abend der Mars direkt vor meiner Terasse auf." Hoffentlich bleibt er am nächsten Balkon nicht hängen, sonst müßte man die Himmelsmechanik neu Ölen. MfG
Interessante Nacht heute. Mondfinsternis*, darunter der Mars. Blutmond, Mars Saturn und Jupiter am Himmel, hat was... Und gegen 22:32 bis 22:38 saust wieder mal die ISS, leicht Nördlich von Ost nach West, vorbei. *)https://www.merkur.de/welt/mondfinsternis-2018-uhrzeit-wetterprognose-und-infos-zum-blutmond-am-27-juli-zr-9889400.html
Teo D. schrieb: > Interessante Nacht heute. Kannste knicken. Wie das in Dland üblich ist, wenn es mal was zu sehen gibt: Es regnet. Es regnet wochenlang nicht. Aber wenn mal Mondfinsternis ist, dann regnet es.
Karl K. schrieb: > Es regnet wochenlang nicht. Aber wenn mal Mondfinsternis ist, dann > regnet es. Aber nicht in ganz DE, nur über DEINER Hütte. ;)
@Karl: Nö, hier nicht - klarer Himmel und keine Wolke weit und breit. Musst eben im richtigen Teil Deutschlands leben ;-) Teo D. schrieb: > Interessante Nacht heute. > Mondfinsternis*, darunter der Mars. Blutmond, Mars Saturn und Jupiter am > Himmel, hat was... > Und gegen 22:32 bis 22:38 saust wieder mal die ISS, leicht Nördlich von > Ost nach West, vorbei. Absolut. Wir sind zum BBQ eingeladen. Werde meinen Selbstschliff-6"-Newton mitnehmen und muss eine kleine Astronomieeinführung geben ;-) Bei der Anzahl der tollen Objekte heute sollte das ein schöner Abend werden. Venus - Jupiter - Saturn - Mond - Mars Bin mal auf das "Apollo-Feeling" gespannt, wenn nur noch partielle Bedeckung vorhanden ist und man vom roten in den weißen Bereich "fliegt" :-) Edit: Ach ja, die ISS kommt ja auch noch vorbei :-)
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Teo D. schrieb: > Aber nicht in ganz DE, nur über DEINER Hütte. Der DWD verschickt extra für meine Hütte Unwetterwarnungen?
Karl K. schrieb: > Der DWD verschickt extra für meine Hütte Unwetterwarnungen? Neeene, mir fällt nur noch wirklich boshaftes ein, das wär nich mehr wirklich lustig.... ;)
Mars zum greifen nah...... Ok wenn ich im Supermarkt an der Kasse stehe stimmt das sogar!:-P
Chris D. schrieb: > Wir sind zum BBQ eingeladen. Werde meinen Selbstschliff-6"-Newton > mitnehmen und muss eine kleine Astronomieeinführung geben ;-) GZ. Mein Bekanntenkreis ist so desinteressiert, das ich alleine mit ner Flasche Chateau de Chantegrive 2009 rumsitze, selbst meine Olle is bei Muttern. :´(
Teo D. schrieb: > Mein Bekanntenkreis ist so desinteressiert, das ich alleine mit ner > Flasche Chateau de Chantegrive 2009 rumsitze, selbst meine Olle is bei > Muttern. :´( Dann mach Dir doch die Glotze an (gilt auch für Karl, den Käfer, den keiner gefragt hat ;-) BR-alpha ... pardon ARD-alpha überträgt heute abend live aus Garching für all diejenigen, bei denen es regnet.
Thomas W. schrieb: > Hat hier schon einmal jemand die sog. Iridium Flares beobachten können? > Lohnt sich das mal abzupassen? Die sieht man problemlos mehrmals pro Abend. Hatte letztens 3 Stück in 60 Minuten gesehen
Hier noch ein paar Schnipsel aus dem Text der Redaktion: "ARD-alpha sendet live vom Dach des ESO Supernova Planetariums in Garching bei München zur längsten totalen Mondfinsternis des Jahrhunderts. Moderatorin Imke Köhler hat als Experten unter anderem die Astrophysikerin Dr. Suzanna Randall und den Astrophysiker und Mondspezialisten Prof. Ulrich Christensen zu Gast, mit denen sie gemeinsam die Mondfinsternis begleitet. Sie sprechen über die wissenschaftliche Bedeutung des Mondes, über seine besondere Stellung in der Raumfahrt und die Auswirkungen, die er auf das Leben auf der Erde hat." Beginn ist um 20:30Uhr. Momentan wird noch eine Portion Lesch aus dem Konservenregal serviert.
Diodenes D. schrieb: > Dann mach Dir doch die Glotze an (gilt auch für Karl, den Käfer, den > keiner gefragt hat ;-) Jo, schiet, München, diesig, Wolkenschleier und die sechsfufzign Plörre, war wie erwartet so süffig, das der Siphon keine 30s gebraucht hat. :( Diodenes D. schrieb: > "ARD-alpha sendet live vom Dach des ESO Supernova Planetariums in > Garching bei München zur längsten totalen Mondfinsternis des > Jahrhunderts. Ich kriech die Motten....... PS: ja, der Schemen, da ganz hinten am Horizont, könnte der Mond sein..... PPS: Teo D. schrieb: > Karl K. schrieb: >> Es regnet wochenlang nicht. Aber wenn mal Mondfinsternis ist, dann >> regnet es. > > Aber nicht in ganz DE, nur über DEINER Hütte. ;) Sog a moi, wo wonst'n du? :)
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Der BR is einfach zu geil. "Die Besucher und Kinder sind die Ganze Zeit bereits friedlich, die ganze zeit über...." Ich kack ab... :D PS: Karl K. schrieb: > Teo D. schrieb: >> Sog a moi, wo wonst'n du? > > Regen ist durch, aber es ist aussichtslos bewölkt. Ja...Nee,..... Eventuell könnte ja einer von uns umziehen. ;P
Teo D. schrieb: > PS: ja, der Schemen, da ganz hinten am Horizont, könnte der Mond > sein..... Nee, war er nich, is doch ein Stück weiter links. :D PS: Ich hab grad den Siphon abgeschraubt..... :((
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Teo D. schrieb: > Unglaublich, Mars toppen Mond.... War eben draußen in der Wildnis, aber ich sehe nur den Mars, der Mond scheint hinter einer Lufttrübung zu sein, aber vollkommen unsichtbar... Vielleicht wird es etwas in einer halben Stunde, da müsste er höher stehen...
Hier in Augsburg hat der Kerl sich inzwischen recht erfolgreich aus dem Dunst erhoben und kann jetzt schon eine ganze Weile sehr gut beobachtet werden, sogar fast mitten in der Stadt. Der Mars dagegen interessiert mich persönlich heute eigentlich überhaupt nicht. Der ist schon seit zig Wochen hervorragend zu sehen (natürlich besonders bei Neumond), und morgen natürlich auch wieder, wenn's net gewittert. In der zweiten Nachthälfte, wenn ein Mann im besten Alter sowieso mal austreten muß, sieht man ihn eh besser, wenn nicht gerade der depperte Vollmond alles überstrahlt... Wie geht's dem Chateau de Chantegrive? Schon erfolgreich niedergemacht? Mit etwas Glück siehst Du deswegen ja heute vielleicht sogar noch zwei Mondfinsternisse auf einmal ;-)
Ej mann. Ich hab extra das Stellarium gequält um mir zu verraten, wann die ISS an mir vorbeisaust, und ich bin auch zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen, hab in die richtige Himmelsrichtung geschaut etc, aber von der ISS ist nix zu sehen gewesen. Also entweder das Stellarium ist kacke, oder die ISS gibts nicht mehr. Oder sie hat sich so gedreht, daß kein Licht von ihr in meine Richtung kam. Habt ihr was von der gesehen? Hätte grade, eben, 22:25:35 durch das Sternbild Cassiopeia fliegen sollen (von uns aus gesehen) aber ich sah nix von der ISS, nur die Sterne der Cassiopeia. Polarstern etc war auch sichtbar. Der Rest Richtung Westen ist bewölkt.
die MoFi ist hier nicht zu sehen, zu tief am Horizont und zuviel Staub in der Luft
In JO22 war der Mond wegen spätem Sonnenuntergang erst spät und wegen Schleierwolken nur kurz klar und rot zu sehen. Von links wirds inzwischen schon wieder deutlich heller. Mars ist hinter den Wolken.
Hallo, ich habe die ISS gesehen. Ist ca 22.32 im SW aufgetaucht und mit einem Affenzahn grobe Richtung Nord über dem Himmel gezogen (Raum Kitzingen). Sternbilder waren schlecht zu sehen, da volle Beleuchtung bei uns im Dorf. Viel zu hell, leider. Jogibär
Martin G. schrieb: > Ich hab extra das Stellarium gequält um mir zu verraten, wann > die ISS an mir vorbeisaust... Hän die koi Händi? https://play.google.com/store/apps/details?id=com.heavens_above.viewer https://play.google.com/store/apps/details?id=com.runar.issdetector Machen beide auch Iridiums. Aber ranhalten, es werden immer weniger.
Ich bin (Norddeutschland) etwas aus der Stadt rausgefahren um mir das anzusehen, und war doch erstaunt wie viele Leute überall in der Wildnis herumstanden um sich das anzusehen. Gut, das Wetter hat sich natürlich auch angeboten abends rauszugehen. Wenn ich so ein Ereignis am Himmel nur mit bloßen Augen sehe, frage ich mich warum es so lange gedauert hat bis sich das heliozentrische Weltbild etabliert hat. Das ist aus heutiger Sicht wo man alles weiß zwar etwas vermessen, aber gerade bei so einer Mondfinsternis fallen viele Dinge auf, die sich durch ein anderes Weltbild nur schwer erklären lassen.
Thomas W. schrieb: > aber gerade bei so einer Mondfinsternis fallen > viele Dinge auf, die sich durch ein anderes Weltbild nur schwer erklären > lassen. Ich habe beruflich viel mit sowas zu tun. Frag mal einen Durchschnittsbürger, was bei einer Sonnen- oder Mondfinsternis passiert, vielleicht nicht gerade nachdem es in den Nachrichten kam. Oder frag mal, warum es im Winter kälter ist: Weil dann die Sonne weiter weg von der Erde ist dürfte auf 20% kommen. Oder frag mal, wieso im Sommer die Tage länger als im Winter sind. Viele Leute können nichtmal Dinge erklären, die sie eigentlich mal in der Schule gelernt haben sollten. Teils weil es sie schlicht nicht interessiert, teils weil ihnen das Vorstellungsvermögen fehlt. Und da erwartest Du, dass sie sich sowas selbst aus Beobachtungen ableiten sollen?
Thomas W. schrieb: > Wenn ich so ein Ereignis am Himmel nur mit bloßen Augen sehe, frage ich > mich warum es so lange gedauert hat bis sich das heliozentrische > Weltbild etabliert hat. Frag mal die größte kriminelle Vereinigung die es je gab und geben wird. Sprich eigentlich haben wir das seit ~5kJ gewusst.
Richtung Westen war es klarer und deshalb konnte ich hier auch den Merkur sehen.
Hab ISS dann nochmal versucht, sie ist bei uns 0:07 im NW aufgetaucht Über Polarstern geflogen und Richtung Osten dann in den Erdschatten verschwunden. Ich hatte einen Feldstecher dabei, und war erstaunt, wie gut man das Ding auch noch im Schatten sehen kann. Das muß wohl der Vollmond gewesen sein, der die ISS noch so beleuchtet hat. Aber man kann sagen, das Ding hat nen Affenzahn drauf, da kann man mit starker Vergrößerung gar nicht mithalten. Cool war, daß da noch andere Satelliten rumflogen, teils in kreuzenden Bahnen zur ISS, gibts da oben keine Vorschrift, "da gehts lang"...? Oder regelt sich das nach paar Kollisionen von selbst ;) Später hab ich den Mars unterm Vollmond auch noch gesehen, als der grade durch die Schlierbach Schlucht gewandert ist. Ansonsten hätt ich nie geglaubt, daß das Ding wirklich so hell wie der Jupiter ist. Und als er durch die Bäume am Berg gewandert ist, sah ich auch, daß er wirklich rötliche Farbe hat. Die Römer mußten damals wirklich Jahre lang die Sterne und Planeten beobachtet haben. Hatten die nix besseres zu tun?
Teo D. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Wir sind zum BBQ eingeladen. Werde meinen Selbstschliff-6"-Newton >> mitnehmen und muss eine kleine Astronomieeinführung geben ;-) > > GZ. > Mein Bekanntenkreis ist so desinteressiert, das ich alleine mit ner > Flasche Chateau de Chantegrive 2009 rumsitze, selbst meine Olle is bei > Muttern. :´( Hier war es wirklich schön :-) Wir waren acht Erwachsene und drei 15-jährige Mädels. Nach dem (sehr guten) Essen auf der Terrasse ging es im Garten mit Jupiter los, danach dann Saturn, Blutmond und Mars sowie zwischenzeitlich erstmalig die ISS. Teleskop musste baumbedingt öfter mal den Standort wechseln, ist aber bei einem Dobson ja kein Ding. Es war keine Wolke am Himmel und die Luftfeuchtigkeit war gering - für die Deklination und die Hitze tagsüber war die Sicht wirklich erstaunlich gut. Jupiter und Saturn konnte man ohne Probleme bis 120-fach vergrößern, den Mond dann später sogar auf 200-fach für einen "Überflug" vom dunklen in den hellen Bereich. Wolkenbänder und die galileischen Monde waren super zu sehen, ebenso die Cassiniteilung. Es zeigte sich mal wieder, dass die tollen Hochglanzfotos der Planeten etc. nicht zu einer Abstumpfung führen - ganz im Gegenteil: alle Anwesenden waren wirklich begeistert von den "Livebildern" - und ich konnte gar nicht so schnell erklären, wie die Fragen kamen. Ich finde das sehr ermutigend: trotz Smartphone usw. (wir haben dann sogar ein Mondfoto mit einem aufgelegten Smartphone gemacht - ging erstaunlich gut :-) ist ein offenbar sehr großes Wissensbedürfnis vorhanden und man guckt nicht nur anstandshalber mal durch das "Abflussrohr". Und das ging über den ganzen Abend so, es gab immer Warteschlangen :-) So wie es aussieht, muss ich das Ganze unbedingt nochmal wiederholen, dann im Herbst/Winter und eventuell auch vor einer Jugendgruppe. Zum Schluss kam nochmal die ISS und man konnte schön sehen, wie sie dann im Erdschatten abdunkelte :-) Sehr schön, wenn man etwas von der Begeisterung weitergeben kann :-)
Karl K. schrieb: > Ich habe beruflich viel mit sowas zu tun. Frag mal einen > Durchschnittsbürger, was bei einer Sonnen- oder Mondfinsternis passiert, > vielleicht nicht gerade nachdem es in den Nachrichten kam. > > Oder frag mal, warum es im Winter kälter ist: Weil dann die Sonne weiter > weg von der Erde ist dürfte auf 20% kommen. > > Oder frag mal, wieso im Sommer die Tage länger als im Winter sind. > > Viele Leute können nichtmal Dinge erklären, die sie eigentlich mal in > der Schule gelernt haben sollten. Teils weil es sie schlicht nicht > interessiert, teils weil ihnen das Vorstellungsvermögen fehlt. > > Und da erwartest Du, dass sie sich sowas selbst aus Beobachtungen > ableiten sollen? Das Interesse ist aber offenkundig da, das habe ich gestern Abend erst wieder gemerkt. Das war ein bunt zusammengewürfelter Haufen und nicht Leute, die extra zur Volkssternwarte kommen (ich hab dort früher auch Vorträge gehalten). Denen ging es zuerst einmal ums Grillen und vielleicht einen schönen Blick auf den Mond, insofern hatten sie keine Erwartungen. Das Problem ist, dass es ihnen bisher offenbar niemand mit Begeisterung und auch praktisch gezeigt hat (so wie mir damals mein Physiklehrer). Es ist eben etwas anderes, ob man Jupiter nur aus dem Internet kennt oder ihn live sieht. Plötzlich ist das eben nicht mehr abstrakt sondern erfahrbar. Der Wissensdurst ist absolut vorhanden - leider wird er durch unmotivierte Lehrer und langweiligen Lernstoff wohl frühzeitig abgewürgt :-/
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Schön! Live ist eben doch was anderes. Freut mich, dass ihr so viel Spaß und Glück mit dem Wetter hattet!
Martin G. schrieb: > Cool war, daß da noch andere Satelliten rumflogen, teils in kreuzenden > Bahnen zur ISS, gibts da oben keine Vorschrift, "da gehts lang"...? > Oder regelt sich das nach paar Kollisionen von selbst ;) Im Feldstecher fehlt Dir eine Dimension, da ist mehr Platz als man denkt. ;-) Die Bahn der ISS wird aber schon überwacht. > Die Römer mußten damals wirklich Jahre lang die Sterne und Planeten > beobachtet haben. Hatten die nix besseres zu tun? Kam ja nichts gutes in Fernsehen und war auch nicht viel Lichtverschmutzung.
Haben gestern mit dem Feldstecher auch MoFi, ISS, Mars, Merkur und Jupiter geguggt. Saturn war leider durch die Bebauung verdeckt.
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@Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite >Der Wissensdurst ist absolut vorhanden - Bei welcher Zielgruppe? Wie groß ist diese? >leider wird er durch >unmotivierte Lehrer und langweiligen Lernstoff wohl frühzeitig >abgewürgt :-/ Jain. Es sind nicht immer "die Anderen" oder "die Umstände", sondern meistens die Individuen selber. Denn diese verwechseln Wissen und Lernen mit Infotainment. Letzteres hat besonders heute eine SEHR große Zielgruppe.
An dem Beobachtungspunkt, den ich im Laufe der Woche ausgekundschaftet hatte, waren gestern gegen 22:00 Uhr mindestens 12 Autos und 20 Menschen. Kein Vergleich zur Mondfinsternis 2015, wo ich bei 5°C die ganze Nacht allein herumgestanden und meine Ruhe hatte.
Thomas W. schrieb: > Wenn ich so ein Ereignis am Himmel nur mit bloßen Augen sehe, frage ich > mich warum es so lange gedauert hat bis sich das heliozentrische > Weltbild etabliert hat. Auch das geozentrische Weltbild erklärt Mondfinsternisse. Bei der flachen Erde ist das schon schwieriger, aber die war schon in der griechischen Antike nicht mehr aktuell. Allerdings war das lange Zeit eher eine weltanschauliche Frage als eine physikalische. Infragezustellen, was die Altvorderen definierten und die Kirche aufrecht erhielt, hatte im Mittelalter wenig Konjunktur. Das Ende des Mittelalters, die Renaissance, ist in vielerlei Hinsicht vom Übergang zu einer anderen, kritischen Denkweise geprägt. Der Schritt, sich selbst nicht im Mittelpunkt des Universums zu sehen, um den sich alles zu drehen hat, fällt manchen Leuten auch heute noch schwer, Wenngleich nicht mehr in astronomischer Dimension. ;-)
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Falk B. schrieb: > @Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite > >>Der Wissensdurst ist absolut vorhanden - > > Bei welcher Zielgruppe? Wie groß ist diese? > Keine Sorge, die Nachfrage ist da, nur kein Angebot. >>leider wird er durch >>unmotivierte Lehrer und langweiligen Lernstoff wohl frühzeitig >>abgewürgt :-/ > Das ist die berüchtigte Kreidephysik. > Jain. Es sind nicht immer "die Anderen" oder "die Umstände", sondern > meistens die Individuen selber. Denn diese verwechseln Wissen und Lernen > mit Infotainment. Letzteres hat besonders heute eine SEHR große > Zielgruppe. Infotainment für sich genommen ist eigentlich kein großes Problem. Die Frage ist, wo der Schwerpunkt liegt und ob Angebote zum Weitermachen unterbreitet werden. Wenn die Kleinen gern Willi wills wissen oder Checker Can sehen wollen, warum nicht. Als Eltern sollte man allerdings daneben sitzen. UUnd falls dann Fragen kommen, wäre es vorteilhaft, Antworten erarbeiten zu können. Sendungen wie Galileo oder gar Wer weiß denn sowas gehören freilich auf den Index.
Falk B. schrieb: > @Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite > >>Der Wissensdurst ist absolut vorhanden - > > Bei welcher Zielgruppe? Wie groß ist diese? Offenbar sind es auch Leute, die sonst praktisch keine Berührung mit dem MINT-Bereich haben. Gestern waren es drei Schülerinnen und sieben Erwachsene, die alle in "Nicht-MINT-Berufen" arbeiten. Wenn ich gestern (und bei den Malen davor) nicht extreme Glückstreffer hatte, dann ist diese Gruppe nicht klein. > Jain. Es sind nicht immer "die Anderen" oder "die Umstände", sondern > meistens die Individuen selber. Denn diese verwechseln Wissen und Lernen > mit Infotainment. Letzteres hat besonders heute eine SEHR große > Zielgruppe. Es lernt sich aber wesentlich leichter, wenn man über eine entsprechende Motivation verfügt. Und am einfachsten kann jemand motivieren, der über Wissen verfügt und Freude an dem hat, was er vermittelt. Es war schon zu meiner Schulzeit so, dass man bei genau solchen Lehreren das meiste gelernt hat (quer durch alle Sparten) - und vor allem wesentlich leichter. Ich sehe ja bei der Mathe-Nachhilfe hier im Bekanntenkreis, mit welchem Mist sich Jugendliche Mathematik aneignen sollen. Da hat sich im Vergleich zu damals nichts verändert: dieselben langweiligen Textaufgaben und Aufgabenblöcke. Völlig stumpfsinniges Lernen Warum und wozu man das mal benötigen soll, ist überhaupt nicht erkennbar. Dass praktisch angewandte Mathematik sogar richtiggehend Spaß machen kann - diese Vorstellung muss einem Kind angesichts solcher Lehrpläne vollkommen absurd erscheinen. Lernen - das können Kinder fast unbegrenzt und im wahrsten Sinne des Wortes "kinderleicht" - wenn Motivation vorhanden ist. Ein älteres anschauliches Beispiel ist W. v. Braun. Der dümpelte auch eher in der Schule rum und war in Mathematik wirklich schlecht - bis er plötzlich etwas hatte, das ihn motivierte. Innerhalb kürzester Zeit wurde er zum Mathevorzeigeschüler, einfach weil er plötzlich wusste, wofür man das alles benötigt. Und dann war er auch bereit, hart daran zu arbeiten und sich reinzuknien. Der Rest ist Geschichte. Und ich kenne beide Seiten recht gut, denn meine Schwester ist Lehrerin. Da wundert man sich auch nicht, warum niemand mehr Lehrer werden möchte. Es ist frustrierend, wenn man sieht, wie kindliche Neugier in der Schule über die Jahre immer mehr abgestumpft und regelrecht plattgemacht wird. Warum also bspw. nicht den Frontunterricht etwas zurückfahren und stattdessen ergänzende Arbeitsgemeinschaften einrichten, in denen das Gelernte auch praktisch verwendet wird?
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Teo D. schrieb: > Frag mal die größte kriminelle Vereinigung die es je gab und geben wird. Du kannst Uli Hoeneß nicht an allem die Schuld geben. Wirklich nicht.
Hier mal mein Video von der ISS an zwei Sternen vorbei: https://youtu.be/YbLJori4SQQ Wahnsinnig schnell!
Chris D. schrieb: > Warum also bspw. nicht den Frontunterricht etwas zurückfahren und > stattdessen ergänzende Arbeitsgemeinschaften einrichten, in denen das > Gelernte auch praktisch verwendet wird? Das geht nicht. Es wurden gerade im Rahmen einer Qualitätskampagne oder Exzellenzinitiative oder wie auch immer euphemisierten Maßnahme allenthalben elektronische Tafeln angeschafft. Die müssen jetzt rund um die Uhr verwendet werden. Konzepte sind da nicht gefragt. Mir ist aus jahrzehntealter Vergangenheit eine Lehrveranstaltung an einer psychologischen Fakultät erinnerlich. Es ging um Intelligenz und Problemlösung. Frau Prof hatte sich auch ordentlich eingedeckt mit Aufgaben und jeweils zur Verfügung gestellten Material. Wir Studenten waren mit Freude und Engagement dabei, scheiterten aber zumeist; die Aufgaben waren recht sophisticated. Ein Problem haben wir gleichwohl gelöst. Dachten wir. Frau Prof wusste aus ihren Unterlagen genau, dass wir zwar das bereitgestellte Material eingesetzt und auch den beabsichtigten Effekt erzielt hatten, aber auf eine nicht vorgesehene Weise. Anzumerken ist, dass die Soll-Lösungen allesamt ziemlich "seltsam" waren. Es schien darum zu gehen, ausgetretene Pfade zu verlassen, aber natürlich nicht den von Frau Prof. Wir haben ihr einpaar Tage später einen Text über den Barometer-Test geschenkt. Da es sich um Belletristik handelte, fand er nicht ihr Interesse. Wenn solche Leute unsere Lehrer ausbilden, worüber wundern wir uns?
@ Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite >>>Der Wissensdurst ist absolut vorhanden - > >> Bei welcher Zielgruppe? Wie groß ist diese? >Offenbar sind es auch Leute, die sonst praktisch keine Berührung mit dem >MINT-Bereich haben. Gestern waren es drei Schülerinnen und sieben >Erwachsene, die alle in "Nicht-MINT-Berufen" arbeiten. >Wenn ich gestern (und bei den Malen davor) nicht extreme Glückstreffer >hatte, dann ist diese Gruppe nicht klein. Jaja, diese Antwort ist schon fast politkreif. Und ich meine, du hattest, wie auch anderswo im Leben, einen Glückstreffer. >Es lernt sich aber wesentlich leichter, wenn man über eine >entsprechende Motivation verfügt. Natürlich. Aber die Frage ist, wo kommt die her? Intrinsische sowie extrinsische Motivation. >Und am einfachsten kann jemand motivieren, der über Wissen verfügt und >Freude an dem hat, was er vermittelt. Es war schon zu meiner Schulzeit >so, dass man bei genau solchen Lehreren das meiste gelernt hat (quer >durch alle Sparten) - und vor allem wesentlich leichter. Stimmt. Aber auch bei so einer Conifere, ähhh Koryphäe, ist jegliche Mühe vergebens, wenn sie auf den intellektuellen Wüstenboden fällt. Das hab ich u.a. zu meinen Schulzeit oft genug gesehen. Und heute sieht es in der statistisch breiten Masse mal ganz sicher NICHT besser aus. Da muss man nichtmal in die sozialen Brenpunkte gehen, da reicht "Normalschule". >Ich sehe ja bei der Mathe-Nachhilfe hier im Bekanntenkreis, mit welchem >Mist sich Jugendliche Mathematik aneignen sollen. Da hat sich im >Vergleich zu damals nichts verändert: dieselben langweiligen >Textaufgaben und Aufgabenblöcke. Völlig stumpfsinniges Lernen Hmm, wenn gleich meine Schulzeit schon "etwas" weiter zurück liegt, kann ich mich nicht an Stumpfsinn im Mathematikunterricht erinnern. Klar ist Mathe jenseits des kleinen 1x1 abstrakt und keine süße Kaugummibeschäftigung. >Warum und wozu man das mal benötigen soll, ist überhaupt nicht >erkennbar. Tja, wenn gleich ich auch ein eher pragmatischer Mensch bin, kann ich nur vor einer Trivialisierung und "das braucht man im Leben sowieso nicht" Denkweise warnen!!! Denn der Nutzen bzw. Effekt ist in vielen Fällen NICHT direkt sichtbar sondern wirkt nur INDIREKT! So wie Radsportler nicht nur Fahrrad fahren sonden auch viele Trainingseinheiten mit deutlich anderen Belastungen verbringen. >Dass praktisch angewandte Mathematik sogar richtiggehend Spaß machen >kann - diese Vorstellung muss einem Kind angesichts solcher Lehrpläne >vollkommen absurd erscheinen. Aber auch da bist du mal ganz fix beim Infotainment. Klar, der Praxis/Realitätsbezug muss schon in vernünftigen Maßen erhalten bleiben. Aber Mathe ist und bleibt eine abstrakte Sache, die nur ein intellektueller Geist erfassen kann und WILL!!! Das ist nix für Handwerker und "Brauch ich nicht im Alltag". Denn dann kannst du alles jenseits der Klasse 5 weglassen, denn im Alltag braucht man bestenfalls Addieren und Subtrahieren auf dem Konto. >Lernen - das können Kinder fast unbegrenzt und im wahrsten Sinne des >Wortes "kinderleicht" - wenn Motivation vorhanden ist. Jain. Dazu bedarf es aber, neben einen Minimum an Talent und intrisischem Interesse, auch eine Gesellschaft der Bildungskultur. Und die ist in diesem Land in der breiten Masse seit JAHRZEHNTEN auf dem Rückzug. Von gewissen "Kulturkreisen" mal ganz zu schweigen. Vergleich mal vietnamesischtämmige mit arabischstämmigen "Deutschen" hust. Und ja, solche "Kultur" gibt es auch zur genüge unter "Biodeutschen". >Ein älteres anschauliches Beispiel ist W. v. Braun. Der dümpelte auch >eher in der Schule rum und war in Mathematik wirklich schlecht - bis er >plötzlich etwas hatte, das ihn motivierte. Innerhalb kürzester Zeit >wurde er zum Mathevorzeigeschüler, einfach weil er plötzlich wusste, >wofür man das alles benötigt. Und dann war er auch bereit, hart daran >zu arbeiten und sich reinzuknien. Der Rest ist Geschichte. Mag sein, aber wie so oft die Ausnahme. Klar braucht der (junge) Mensch Motivation, da ist auch ein guter (größerer?) Teil extrinsich, OK. Aber das allein ist es nicht. Siehe oben. >Und ich kenne beide Seiten recht gut, denn meine Schwester ist Lehrerin. >Da wundert man sich auch nicht, warum niemand mehr Lehrer werden möchte. Dito. Mein Vater war Lehrer, vor 1989 im Abitur (Klasse 10-13, Berufsausbildung mit Abitur), danach noch zusätztlich Berufsschule und BVJ (Berufsvorbereitendes Jahr, wenn gleich der Name eine politische Mogelpackung 1. Güte ist, Verwahranstalt trifft es besser) >Es ist frustrierend, wenn man sieht, wie kindliche Neugier in der Schule >über die Jahre immer mehr abgestumpft und regelrecht plattgemacht wird. Wird sie das? Bei allen? Warum? War bei mir und einigen Mitschülern definitiv nicht der Fall, auch wenn's lange her ist. >Warum also bspw. nicht den Frontunterricht etwas zurückfahren und >stattdessen ergänzende Arbeitsgemeinschaften einrichten, in denen das >Gelernte auch praktisch verwendet wird? Die Arbeitsgemeinschaften gab es mal, im Osten. Wurde nach der Wende als sozialistischer "Müll" entsorgt. https://vera-lengsfeld.de/2018/07/27/ich-bin-im-ghetto-gelandet/ Prost Mahlzeit!
Teo D. schrieb: > Wer mal die Gelegenheit haben will, den rot gefärbten Mars, mit bloßen > Augen zu sehen, sollte nachts mal nach oben sehen. Wahrscheinlich würde der Mars, durch ein Fernglas betrachtet, genauso aussehen wie gestern Abend der Mond bei seiner Mondfinsternis, nur ohne Fernglas?
Teo D. schrieb: > Mein Bekanntenkreis ist so desinteressiert, das ich alleine mit ner > Flasche Chateau de Chantegrive 2009 rumsitze, selbst meine Olle is bei > Muttern. :´( Ich war vergangene Nacht - wie üblich - per Fahrrad draußen und habe mich doch sehr über die vielen Sterngucker gewundert, die sich überall in der Rheinniederung niedergelassen hatten, um das Schauspiel zu verfolgen. Der Mond sah aus, wie hinter einen Rauchvorhang und wenn ich deswegen hinausgefahren wäre, dann hoch in den Schwarzwald...
Falk B. schrieb: > Jaja, diese Antwort ist schon fast politkreif. Und ich meine, du > hattest, wie auch anderswo im Leben, einen Glückstreffer. Immer wieder? Ich habe das gestern ja nicht zum ersten Mal gemacht. Und da klammere ich jetzt die Führungen an Volkssternwarten etc. aus - wer dorthin kommt, hat ja zumindest ein gewisses Interesse. Es geht hier wirklich um Leute, die teilweise gar nicht wissen, dass ich da "irgendetwas Astronomisches" machen werde, wenn sie zu ner Party/Grillabend eingeladen werden. Bisher war das eben immer ein Volltreffer. Ich glaube da nicht mehr an Zufall sondern ein offenbar doch starkes Bedürfnis nach Wissen in diesem Bereich. Im Gegensatz zu Politikern weiss ich, wovon ich hier rede :-) >>Es lernt sich aber wesentlich leichter, wenn man über eine >>entsprechende Motivation verfügt. > > Natürlich. Aber die Frage ist, wo kommt die her? Intrinsische sowie > extrinsische Motivation. > >>Und am einfachsten kann jemand motivieren, der über Wissen verfügt und >>Freude an dem hat, was er vermittelt. Es war schon zu meiner Schulzeit >>so, dass man bei genau solchen Lehreren das meiste gelernt hat (quer >>durch alle Sparten) - und vor allem wesentlich leichter. > > Stimmt. Aber auch bei so einer Conifere, ähhh Koryphäe, ist jegliche > Mühe vergebens, wenn sie auf den intellektuellen Wüstenboden fällt. Das > hab ich u.a. zu meinen Schulzeit oft genug gesehen. Und heute sieht es > in der statistisch breiten Masse mal ganz sicher NICHT besser aus. Da > muss man nichtmal in die sozialen Brenpunkte gehen, da reicht > "Normalschule". Und das glaube ich eben nicht - denn Kinder sind anfangs alle neugierig. Sicherlich manche mehr als andere, aber grundsätzlich lassen sich wirkich fast alle Kinder begeistern. Meiner Meinung nach werden sie durch unsere Bildungsinstitutionen verhunzt - nach der Grundschule ist da kaum noch etwas zu retten. Bei mir und (vermutlich) auch bei Dir war es leicht, das Interesse an MINT zu wecken bzw. haben wir uns von der Schule nicht davon abbringen lassen. Mir geht es genau um diese Gruppe, die Du ansprichst, den "intellektuellen Wüstenboden", den die Schule erzeugt. Ich hatte bspw. nie wirklich Interesse an Geschichte. Es war ein stinklangweiliges Fach, bei dem schön die Zeitleiste runtergekaut wurde, streng nach Buch. Bis wir dann in der Neunten an einen Lehrer "alter Garde" gerieten, der ein unglaubliches Wissen hatte und es vor allem verstand, heutige Geschehnisse auf der Welt damit zu verknüpfen. Plötzlich war Geschichte nicht mehr verstaubt sondern hatte direkten Einfluss auf Aktuelles. Der Mann hat mich und viele andere motiviert, Geschichtsbücher zu kaufen und zu lesen - vorher undenkbar. Plötzlich war einfach die Motivation da, sich von sich aus mit den Hintergründen zu beschäftigen, plötzlich machte das Lernen einfach Spaß. Man musste sich zu hause nihct mehr zwingen, man beschäftigte sich freiwillig mit dem Stoff - und natürlich viel mehr als nötig gewesen wäre. Und das war auch das einzige Mal, dass ich "sehr gut" in Geschichte stand :-} >>Ich sehe ja bei der Mathe-Nachhilfe hier im Bekanntenkreis, mit welchem >>Mist sich Jugendliche Mathematik aneignen sollen. Da hat sich im >>Vergleich zu damals nichts verändert: dieselben langweiligen >>Textaufgaben und Aufgabenblöcke. Völlig stumpfsinniges Lernen > > Hmm, wenn gleich meine Schulzeit schon "etwas" weiter zurück liegt, kann > ich mich nicht an Stumpfsinn im Mathematikunterricht erinnern. Klar ist > Mathe jenseits des kleinen 1x1 abstrakt und keine süße > Kaugummibeschäftigung. Schau Dir mal aktuelle Mathematikbücher der gymnasialen Mittelstufe an. Da kommen einem echt die Tränen. Es gibt kaum etwas Langweiligeres. Dementsprechend demotiviert sind die "Nachhilfeschüler" unserer Freunde. >>Warum und wozu man das mal benötigen soll, ist überhaupt nicht >>erkennbar. > > Tja, wenn gleich ich auch ein eher pragmatischer Mensch bin, kann ich > nur vor einer Trivialisierung und "das braucht man im Leben sowieso > nicht" Denkweise warnen!!! Denn der Nutzen bzw. Effekt ist in vielen > Fällen NICHT direkt sichtbar sondern wirkt nur INDIREKT! So wie > Radsportler nicht nur Fahrrad fahren sonden auch viele > Trainingseinheiten mit deutlich anderen Belastungen verbringen. Das hat mit einer Trivialisierung nichts zu tun. Dem kleinen Wernher war absolut klar, dass das ein sehr harter Weg sein würde, bis er das Buch von Oberth verstehen würde (zumindest beschreibt er es so). Aber er hatte eben gesehen, dass dort Mathematik praktisch angewendet wird. >>Dass praktisch angewandte Mathematik sogar richtiggehend Spaß machen >>kann - diese Vorstellung muss einem Kind angesichts solcher Lehrpläne >>vollkommen absurd erscheinen. > > Aber auch da bist du mal ganz fix beim Infotainment. Klar, der > Praxis/Realitätsbezug muss schon in vernünftigen Maßen erhalten bleiben. > Aber Mathe ist und bleibt eine abstrakte Sache, die nur ein > intellektueller Geist erfassen kann und WILL!!! Das ist nix für > Handwerker und "Brauch ich nicht im Alltag". Denn dann kannst du alles > jenseits der Klasse 5 weglassen, denn im Alltag braucht man bestenfalls > Addieren und Subtrahieren auf dem Konto. Aber selbst das klappt ja nicht. Die meisten Menschen beherrschen nicht einmal Prozentrechnung. Und ich denke, dass viele, viele Schüler, die eigentlich mathematisch begabt sind, durch dieses System abgewürgt und diesbezüglich verdorben werden. >>Ein älteres anschauliches Beispiel ist W. v. Braun. Der dümpelte auch >>eher in der Schule rum und war in Mathematik wirklich schlecht - bis er >>plötzlich etwas hatte, das ihn motivierte. Innerhalb kürzester Zeit >>wurde er zum Mathevorzeigeschüler, einfach weil er plötzlich wusste, >>wofür man das alles benötigt. Und dann war er auch bereit, hart daran >>zu arbeiten und sich reinzuknien. Der Rest ist Geschichte. > > Mag sein, aber wie so oft die Ausnahme. Klar braucht der (junge) Mensch > Motivation, da ist auch ein guter (größerer?) Teil extrinsich, OK. Aber > das allein ist es nicht. Siehe oben. Richtig, aber damit beginnt es. Man kann auch einen begabten Schüler mit dem heutigen Schulstoff den Spaß daran verleiden. >>Es ist frustrierend, wenn man sieht, wie kindliche Neugier in der Schule >>über die Jahre immer mehr abgestumpft und regelrecht plattgemacht wird. > > Wird sie das? Bei allen? Warum? War bei mir und einigen Mitschülern > definitiv nicht der Fall, auch wenn's lange her ist. Ja, aber "wir" hier sind auch nicht die Zielgruppe. Klar, ich hätte mich auch nie von MINT abbringen lassen, egal welcher Lehrer da gewesen wäre. Mir geht es um die "grauen Mäuse" eines Fachs. Deren Potential wird wirklich abgetötet. Es gibt ja diesen "Girlsday/Boysday", bei dem wir eigentlich auch immer zwei Mädels oder Jungen vom Gymmi nehmen und ihnen zeigen, was wir hier so machen. Es ist schon mehrfach passiert, dass die dann ganz erstaunt waren, welche Mathematik wir hier täglich anwenden. "Jetzt weiss ich endlich, wofür man das verwenden kann!" hörte ich schon öfter. Das ist doch Scheiße, wenn das ein Mädel in der zehnten Klasse sagt. Und plötzlich haben die sich eben freiwillig hingesetzt, und bspw. einen LED-Vorwiderstand ausgerechnet und waren ganz begeistert, dass sie dann auch den berechneten Strom messen konnten usw. Einfach, weil das endlich mal Praxis war. >>Warum also bspw. nicht den Frontunterricht etwas zurückfahren und >>stattdessen ergänzende Arbeitsgemeinschaften einrichten, in denen das >>Gelernte auch praktisch verwendet wird? > > Die Arbeitsgemeinschaften gab es mal, im Osten. Wurde nach der Wende als > sozialistischer "Müll" entsorgt. > > https://vera-lengsfeld.de/2018/07/27/ich-bin-im-ghetto-gelandet/ > > Prost Mahlzeit! Ja, allerdings :-/
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Chris D. schrieb: > Ich hatte bspw. nie wirklich Interesse an Geschichte. Es war ein > stinklangweiliges Fach, bei dem schön die Zeitleiste runtergekaut wurde, > streng nach Buch. War in der Schule sehr überschaubar. Klar haben die Lehrer erheblichen Einfluss, aber Geschichte geht naturgemäss von Anfang bis Ende, in dieser Reihenfolge. Grössere Zusammenhänge sind da schwer reinzupressen und und für anders ablaufende Beispiele aus anderen Kulturkreisen ist keine Zeit. Später fiel mir dann in einer Buchhandlung ein Wälzer "Geschichte Europas" in die Hände. Verdammt gut geschrieben. Da wurde das dann interessanter. Allein die verwendete Sprache kann schon den Unterschied ausmachen. Der Charme an Geschichte ist, dass zunehmende Lebenserfahrung sie interessanter machen kann. Das ist bei MINT anders. > Und ich denke, dass viele, viele Schüler, die eigentlich mathematisch > begabt sind, durch dieses System abgewürgt und diesbezüglich verdorben > werden. Erwartungshaltung und Medien können eine wesentliche Rolle spielen. Ab und zu kommt es vor, dass irgendein Trottel aus der Medienbra(n)che stolz verkündet, dass aus ihm doch auch ohne verhasste Mathe was geworden wäre. Bei sowas geht mir der Hut hoch. Gesellschaftliche und familiäre Erwartungshaltung dürfte eine grosse Rolle spielen. Gewöhnlich heisst es ja, Mädels hätten eher selten einen Bezug dazu, die Statistik beweist das auch. Ich hatte diese Statistik damals aber nicht gelesen und fand es völlig natürlich, mit einem ebenso interessierten Mädchen aus der Nachbarschaft zusammen Mathe zu lernen. Auch der Mathe-LK war deutlich weiblich besetzt, und vorne sass eine gut motivierte Lehrerin. Dem entsprach meine spätere Überraschung, dass der Rest der Welt dies anders sah.
@Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite >> Jaja, diese Antwort ist schon fast politkreif. Und ich meine, du >> hattest, wie auch anderswo im Leben, einen Glückstreffer. >Immer wieder? Ich habe das gestern ja nicht zum ersten Mal gemacht. Du hast halt ein überdurchschnittlich intaktes soziales Umfeld. Glückwunsch! Aber ich bezweifle dessen statistische Relavanz in Bezug auf größere Gruppen und mal ganz sicher Gesamtdeutschland. >> in der statistisch breiten Masse mal ganz sicher NICHT besser aus. Da >> muss man nichtmal in die sozialen Brenpunkte gehen, da reicht >> "Normalschule". >Und das glaube ich eben nicht - denn Kinder sind anfangs alle neugierig. >Sicherlich manche mehr als andere, aber grundsätzlich lassen sich >wirkich fast alle Kinder begeistern. Jain, wenn sie nicht durch ihr soziales Umfeld verkorkst wurden, und das geht bei einigen früh los! >Meiner Meinung nach werden sie durch unsere Bildungsinstitutionen >verhunzt - nach der Grundschule ist da kaum noch etwas zu retten. Glaub ich so einfach nicht, wenn gleich ich keine praktische Einsichten habe. >Bei mir und (vermutlich) auch bei Dir war es leicht, das Interesse an >MINT zu wecken bzw. haben wir uns von der Schule nicht davon abbringen >lassen. Hmmmm. Im Osten der Republik war man bis 1989 sehr um MINT bemüht, denn man hatte noch weniger Zugang zum Weltmarkt und mußt noch viel mehr als Deutschland heute auf die Resoource "gebildeter Mensch" setzen. Dazu kam auch das etwas andere, sehr auf "humboldschem Bildungsideal" basierenden Menschen- und Gesellschaftsbild. OK, es war auch politischer Unsinn dabei, aber wir schweifen ab. Wie bereits gesagt hatte ich nie das Gefühl, mit tonnenweise Unsinn demotiviert zu werden. Auch wenn ich sicher nicht an allen Fächern riesiges Interesse hatte. >Mir geht es genau um diese Gruppe, die Du ansprichst, den >"intellektuellen Wüstenboden", den die Schule erzeugt. Da bin ich mir nicht so sicher, ob die Schule den erzeugt. Mag sein, daß sie ihren unrümlichen Anteil hat, aber ich würde das eher "der Gesellschaft" + Zeitgeist anheften. Wir leben nicht im materiellen Mangel, sondern PÜberfluß und Konsumgesellschaft, an der sogar die Armen teilnehmen können, wenn gleich mit fragwürdigem Ergebnis (Jubelelektronik und Handy können sich auch H4-Menschen leisten, um dann H4-Fernsehen zu konsumieren) >Ich hatte bspw. nie wirklich Interesse an Geschichte. Es war ein >stinklangweiliges Fach, bei dem schön die Zeitleiste runtergekaut wurde, >streng nach Buch. Ging mir ähnlich, wenn gleich ich es nicht so extrem gesehen habe. >Bis wir dann in der Neunten an einen Lehrer "alter Garde" gerieten, der >ein unglaubliches Wissen hatte und es vor allem verstand, heutige >Geschehnisse auf der Welt damit zu verknüpfen. Plötzlich war Geschichte >nicht mehr verstaubt sondern hatte direkten Einfluss auf Aktuelles. >Der Mann hat mich und viele andere motiviert, Geschichtsbücher zu kaufen >und zu lesen - vorher undenkbar. Plötzlich war einfach die Motivation >da, sich von sich aus mit den Hintergründen zu beschäftigen, plötzlich >machte das Lernen einfach Spaß. Man musste sich zu hause nihct mehr >zwingen, man beschäftigte sich freiwillig mit dem Stoff - und natürlich >viel mehr als nötig gewesen wäre. Naja, auch das ist schon ein ziemlicher Idealfall. >> Hmm, wenn gleich meine Schulzeit schon "etwas" weiter zurück liegt, kann >> ich mich nicht an Stumpfsinn im Mathematikunterricht erinnern. Klar ist >> Mathe jenseits des kleinen 1x1 abstrakt und keine süße >> Kaugummibeschäftigung. >Schau Dir mal aktuelle Mathematikbücher der gymnasialen Mittelstufe an. Das sollte ich wohl mal tun. >Da kommen einem echt die Tränen. Es gibt kaum etwas Langweiligeres. >Dementsprechend demotiviert sind die "Nachhilfeschüler" unserer Freunde. Hmm. >> Fällen NICHT direkt sichtbar sondern wirkt nur INDIREKT! So wie >> Radsportler nicht nur Fahrrad fahren sonden auch viele >> Trainingseinheiten mit deutlich anderen Belastungen verbringen. >Das hat mit einer Trivialisierung nichts zu tun. Doch hat es! Man kann icht bei jedem Bildungsinhalt immer gleich den Praxisbezug und die Begründung liefern! Klingt komisch, ist aber so! Wer braucht Bruchrechnung? In der Praxis gibt es die nicht (mehr), alles Dezimalzahlen und Taschenrechner! > Dem kleinen Wernher war >absolut klar, dass das ein sehr harter Weg sein würde, bis er das Buch >von Oberth verstehen würde (zumindest beschreibt er es so). Und du glaubst, daß dieser Durchhaltewille in der Masse vorhanden ist? C'mon! >> Handwerker und "Brauch ich nicht im Alltag". Denn dann kannst du alles >> jenseits der Klasse 5 weglassen, denn im Alltag braucht man bestenfalls >> Addieren und Subtrahieren auf dem Konto. >Aber selbst das klappt ja nicht. Die meisten Menschen beherrschen nicht >einmal Prozentrechnung. Und leben doch in unserer Hochtechnologiegesellschaft. OK, sie treffen "die eine oder andere" Fehlentscheidung, weil's mit dem kleinen 1x1 hapert, aber heyyy, das kurbelt die Wirtschaft an! >Und ich denke, dass viele, viele Schüler, die eigentlich mathematisch >begabt sind, durch dieses System abgewürgt und diesbezüglich verdorben >werden. Kann sein, aber für so eine Aussage braucht es schon DEUTLICH mehr Argumente und Nachweise, auch wenn die schwer zu beschaffen sind. >Richtig, aber damit beginnt es. Man kann auch einen begabten Schüler mit >dem heutigen Schulstoff den Spaß daran verleiden. Deine Argumente fokusieren sich immer auf die Schule, so als ob die Schüler nix dazu beitragen können und sich auch nicht gegen Langeweile in Grenzen abschotten könnten. >Mir geht es um die "grauen Mäuse" eines Fachs. Deren Potential wird >wirklich abgetötet. Hmmmmmm? >Es gibt ja diesen "Girlsday/Boysday", Jaja, was wäre Deutschland ohne dämliche Anglizismen. :-( > bei dem wir eigentlich auch immer >zwei Mädels oder Jungen vom Gymmi nehmen und ihnen zeigen, was wir hier >so machen. Gut! >Und plötzlich haben die sich eben freiwillig hingesetzt, und bspw. einen >LED-Vorwiderstand ausgerechnet und waren ganz begeistert, dass sie dann >auch den berechneten Strom messen konnten usw. ;-) Aber im Ernst, einen Vorwiderstand für ne LED kann/sollte ein 5. Klässler können. In der 10. Klasse sollte schon deutlich mehr Know How vorhanden sein. Muss ja nicht gleich der Herr Maxwell sein. >Einfach, weil das endlich mal Praxis war. Ja. Die hatten wir im Osten, und zwar von Anfang an. Auch wenn die Praxis manchmal aus maroden Betrieben bestand :-0
Falk B. schrieb: > Aber im Ernst, einen Vorwiderstand für ne LED kann/sollte ein 5. > Klässler können. Ex-Chef pflegte bei der Vorfilterung von IT-Azubis einen Dreisatz abzufragen. Nicht ohne Grund. Leider.
A. K. schrieb: > Erwartungshaltung und Medien können eine wesentliche Rolle spielen. Ab > und zu kommt es vor, dass irgendein Trottel aus der Medienbra(n)che > stolz verkündet, dass aus ihm doch auch ohne verhasste Mathe was > geworden wäre. Bei sowas geht mir der Hut hoch. Mit 7 oder 8 habe ich zufällig abends im dritten Programm (Schulfernsehen oder Telekolleg, weiß nicht mehr, der Moderator mit der ruhigen sonoren Stimme) gelernt wie der Bipolartransistor als Schalter funktioniert. OK, der Basiswiderstand wurde damals unterschlagen. Heute gibt es rund 50 frei empfangbare deutschsprachige Programme; vom Transistor gibt es nichts mehr zu sehen, aber wer sich in einer Talkshow in den Fernseher setzt, der kann sich sicher sein Applaus zu bekommen, wenn er/sie sagt, dass er/sie immer ganz schlecht in Mathe war. Das gesellschaftlich vorgelebte Interesse an technischen Details hat sich da -leider- gewandelt. Wie die Phasenumschaltung beim PAL Zeilensprungverfahren funktioniert wurde noch allen vorgeführt. Wer heute wissen will wie die Modulation von DVB-x funktioniert kann das leicht rausbekommen, muss es aber expliziert wissen wollen. Allen vorgeführt wird es nicht mehr. Das die deutsche Ingenieursvorzeigebranche in den letzten Jahren sichtbare Innovationsfreude nur bei den Themen Abgasbetrug und Kirmesbudenblinker gezeigt hat ist da nur ein kleiner Mosaikstein im Ansehensverlust von MINT in der Öffentlichkeit. Umso schöner den Erfolg von privatem Engagement in Sachen MINT zu sehen!
Ich hatte die Gelegenheit, die Mondfinsternis auf Teneriffa schauen zu können. Hochgefahren in die Bergregion und da waren echt Heerscharen von Leuten! Alle möglichen und unmöglichen Parkmöglichkeiten waren moppelrappelvoll, viele Sprachen waren durcheinander zu hören und alle Altersstufen waren vertreten. Der Mond war zuerst kaum zu sehen, knapp über dem Horizont war er ja schon im Kernschatten und war im Dunst über dem Meer fast verschwunden, das wurde später deutlich besser. Da kam auch noch ein für Stadtpflanzen wie mich recht spektakulärer Sternenhimmel dazu. Leider habe ich kein Teleskop, sondern nur ein schnödes Teleobjektiv und einen Beutel voll Bohnen als Stativersatz dabei gehabt, aber es war trotzdem toll. Allerdings ging kurz nach Ende der Totalen die Abfahrerei los, Scheinwerfer, Rücklichter, grr. Na, irgendwas ist ja immer.
Noch nie gab es bessere Möglichkeiten sich zu informieren und selbstständig Wissen anzuhäufen. Und wie man an unzähligen OpenSource-Projekten, Hacker- und Makerspaces, Technikforen- und Blogs erkennen kann wird dies auch genutzt und gelebt. Und die Enthusiasten sind gut vernetzt, dank Internet wird weltweit gebastelt und Wissen ausgetauscht. Die "Astronomenszene" dürfte auch deutlich größer sein als noch vor 40 Jahren. Mal ehrlich, "damals" haben die meisten Jugendlichen auch hauptsächlich gesoffen, gefeiert und gehurt, außer ein paar wenigen Nerds (nur nannte man die damals noch "Spinner" oder "Streber"). Hier sind mal wieder die ganzen Verklärten unterwegs. Schade um den Thread.
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Le X. schrieb: > Hier sind mal wieder die ganzen Verklärten unterwegs. Schade um den > Thread. Was meinst'n jetzt? Die Nebendiskussion über die doofe Jugend von heute? Die ist bekanntlich mindestens so alt wie Sokrates... Ich wollte mit meinem Hinweis auf die vollen Parkplätze und vielen Leute eher signalisieren, dass durchaus Interesse auch in der Masse zu bestehen scheint - und sicher nicht nur bei besonderen Enthusiasten. Die wären sicher erst deutlich nach Ende des letzten Restes Teilverdunkelung wieder abgefahren. Die waren auch da, sicher. Mit Transporter, Camping-Ausstattung, Monster-Stativ und so weiter. Aber die meisten waren offensichtlich Durchschnitts-Laien wie ich.
apropos google earth: Da ich immer wieder erstaunte Blicke ernte, wenn ich statt von google earth von "google Mars", "google Pluto" etc rede: Man stelle die Webansicht von gm auf Sat-Ansicht und zoome ganz heraus, sodass die Erde als kleine Kugel zu sehen ist. so kommt man zu einer Auswahl, welchen Planeten oder Mond man sich mal anschauen möchte. Auf dem Mars gibt es dann kleinen grauen "Rechtecke", hier wird höher aufgelöstes Material bereitgestellt. https://www.google.com/maps/space/mars/@24.7807734,-142.5861119,638695m/data=!3m1!1e3 wenn man reinzoomt, sieht man deutlich, wie Wasser die Hänge von Bergen oder Kraterwänden herunter sickert. https://www.google.com/maps/space/mars/@25.311062,-143.6969276,11817m/data=!3m1!1e3 und dies hier dürften wohl Spuren von Staubteufeln sein: https://www.google.com/maps/space/mars/@23.2091871,-136.2344646,1188m/data=!3m1!1e3 der Mars lebt ;)
● J-A V. schrieb: > apropos google earth: Wenn du grad nicht nur einfach den vollen Fokus auf Googel hattest, kennst du das evtl. noch nicht??? https://eyes.nasa.gov/ Guten Flug. :)
● J-A V. schrieb: > Auf dem Mars gibt es dann kleinen grauen "Rechtecke", > hier wird höher aufgelöstes Material bereitgestellt. Aber die Routenplanung von Acidalia Planitia zum Schiaparelli-Krater ist noch verbesserungsbedürftig. Auch werden akutelle Verkehrshindernisse wie plötzlich auftretenden Staubstürme unzureichend berücksichtigt.
Beitrag #5503438 wurde vom Autor gelöscht.
Matthias L. schrieb: > Ich hatte die Gelegenheit, die Mondfinsternis auf Teneriffa schauen zu > können. Hochgefahren in die Bergregion und da waren echt Heerscharen von > Leuten! Der Vollständigkeit halber ein paar Fotos von dort. Die Handy-Fotografierer, die sicher keine Enthusiasten, sondern allgemein interessiert sind; Mond und Mars zusammen, der Mond im Kernschatten, in der Pacman-Phase und fast wieder vollständig. Das sind keine Meister-Fotos, das weiß ich selbst. Aber für das vorhandene Equipment (270er Tele, APS-C-Sensor, Beutel Bohnen) bin ich recht zufrieden.
Teo D. schrieb: > Thomas W. schrieb: >> Wenn ich so ein Ereignis am Himmel nur mit bloßen Augen sehe, frage ich >> mich warum es so lange gedauert hat bis sich das heliozentrische >> Weltbild etabliert hat. > > Frag mal die größte kriminelle Vereinigung die es je gab und geben wird. > Sprich eigentlich haben wir das seit ~5kJ gewusst. Du weißt dass Nikolaus Kopernikus seiner Zeit "Domherr" war und sein Hauptwerk mit ausdrücklicher Ermutigung des Papstes veröffentlicht hat? Allzu einfach sollte man sich sein Weltbild dann auch nicht machen. Und das heliozentrische Weltbild war auch in der Antike nicht allgemein vertreten. Wenn überhaupt. Dafür gibt es nur einige wenige Anhaltspunkte über Einzelpersonen.
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Cyblord -. schrieb: > Allzu einfach sollte man sich sein Weltbild dann auch nicht machen. Sicher ist die Welt nicht Schwarz/Weiß. In meiner subjektiven Wahrnehmung spielt der Zeitraum natürlich auch eine entscheidende Rolle. Das sie in dieser Zeit recht einschlägig unterwegs waren, lässt sich aber auch nicht bestreiten. Das eigentliche Problem liegt doch in der Tatsache, daß dies Leute wie du und ich sind. Dieser unlauteren Mitbürger steckt in uns allen und wir Anderen sind doch einfach nur zu feige, aus Mangel an Möglichkeiten, Ihn raus zulassen. :) Evolutionär betrachte muss er das ja auch, sonnst würden wir sich nich hier herumspritzen. Nur schade das unsre Massensegelschaft, die Sozialen Regelungsmechanismen großteils außer kraft setzt. Das wird sich wohl erst wieder Einpendeln, wenn wir uns gegenseitig genügend von unsren dämlichen Schädel eingeschlagen haben. ;)
Cyblord -. schrieb: > Du weißt dass Nikolaus Kopernikus seiner Zeit "Domherr" war Damals wie heute lebten die Pfaffen wie Gott in Frankreich und für Leute mit solch "esoterischen" Interessen, wie Nikolaus Kopernikus waren solche Ämter ganz einfach die Versicherung, über ihre eigentliche Arbeit nicht zu verhungern.
Uhu U. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Du weißt dass Nikolaus Kopernikus seiner Zeit "Domherr" war > > Damals wie heute lebten die Pfaffen wie Gott in Frankreich und für Leute > mit solch "esoterischen" Interessen, wie Nikolaus Kopernikus waren > solche Ämter ganz einfach die Versicherung, über ihre eigentliche Arbeit > nicht zu verhungern. Ja sicher. Nur lässt sich ob solcher Tatsachen die Argumentation schwerlich aufrechterhalten dass er von der Kirche von Anfang bis Ende bis aufs Blut bekämpft worden wäre. Das war ja eine zeitlang geradezu eine Symbiose. Seine Forschungen sogar noch von der Kirche bezahlt und vom Papst höchselbst gefördert. Der nächste Papst allerdings war da weniger offen, muss man dazu sagen. Aber wie man sieht ist es halt dann doch nicht "Die Kirche" sondern am Ende immer von den gerade aktiven Personen abhängig.
Cyblord -. schrieb: > Aber wie man sieht ist es halt dann doch nicht "Die Kirche" sondern am > Ende immer von den gerade aktiven Personen abhängig. Dass plötzlich ein Papst den Marxismus als Leitphilosophie der Kriche entdeckt, ist nicht zu erwarten... Andersherum wird eine "Nachlässigkeit" eines Papstes von seinen Nachfolgern schnell korrigiert¹, wenn sich herausstellt, dass sie das kirchliche Weltbild in Frage stellt. Unfehlbar sind Päpste noch nicht so lange... --- ¹) Johannes Paul I beging den Fehler, das ernst zu nehmen, was dem Fußvolk erzählt wird. Das Problem wurde diskret mit einer Tasse Kaffee gelöst...
Uhu U. schrieb: > Unfehlbar sind Päpste noch nicht so lange... trotzdem stellen sie gute Lüfter her! https://www.ebmpapst.com/de/products/compact-fans/compact_fans.html
Ja früher mag man nur mit der Kurzfassung seiner Geschichte konfrontiert worden zu sein. Da blieb halt nur das am reißerischsten wirkende über. Er kam dann seit den ~2ker Jahre ja auch wieder in Mode. Da gabs dann mehr Information fürs Volk, da ja die Einschaltquoten stimmten.... Cyblord -. schrieb: > Aber wie man sieht ist es halt dann doch nicht "Die Kirche" Ja die haben das durchaus genial organisiert... Uhu U. schrieb: > Nachfolgern schnell korrigiert¹, wenn sich herausstellt, dass sie das > kirchliche Weltbild in Frage stellt. Solange werden sie nicht warten. Auch der Papst ist alles andre, als Allmächtig.
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