Forum: Offtopic Mars zum greifen nah


von Teo D. (teoderix)


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Wer mal die Gelegenheit haben will, den rot gefärbten Mars, mit bloßen 
Augen zu sehen, sollte nachts mal nach oben zu sehen. So nah kommt er 
nur alle 15-17J.
Um den 27.07.18 wird er heller als Jupiter sein. <60Mio.km (mom ~90)

von Marek N. (Gast)


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Und am 27.7. ist zudem auch noch Mondfinsterniss. Wir haben schon einen 
Termin im Observatorium gebucht.

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Wo wir schonmal beim Thema sind...

https://www.space.com/40792-nasa-mars-rover-curiosity-announcement-june-2018.html

Glaubt ihr da kommt was oder wird das wieder so eine Nummer wie damals 
kurz nach der Landung, als sie eine Sensation angekündigt haben und am 
Ende war die Sensation nur die Aussicht auf mögliche zukünftige 
Sensationen?

von Falk B. (falk)


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@ Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)

>https://www.space.com/40792-nasa-mars-rover-curios...

>Glaubt ihr da kommt was

Eher nicht.

>oder wird das wieder so eine Nummer wie damals
>kurz nach der Landung, als sie eine Sensation angekündigt haben und am
>Ende war die Sensation nur die Aussicht auf mögliche zukünftige
>Sensationen?

Das schon eher.

Vielleicht haben sie ja gefunden, daß der Mars wirklich so tot ist, wie 
er wirkt?

von Alex G. (dragongamer)


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Md M. schrieb:
> Glaubt ihr da kommt was oder wird das wieder so eine Nummer wie damals
> kurz nach der Landung, als sie eine Sensation angekündigt haben und am
> Ende war die Sensation nur die Aussicht auf mögliche zukünftige
> Sensationen?
Wobei das meist die Medien sind die das so hoch bauschen und nicht die 
Wissenschaftler selbst...

Vor kurzem eine Doku über Gravitationswellen gesehen: Da haben echte 
Wissenschaftler ausgesagt dass die meisten von ihnen erst nach Wochen 
wirklich bereit waren, davon auszugehen dass der Beweis gelungen ist.
In den Medien kam es schon am ersten Tag... und hätte genau so schief 
laufen können wie mit den >c schnellen Teilchen im Cern damals, welche 
sich als Messfehler rausstellten.

: Bearbeitet durch User
von Karsten U. (herr_barium)


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> Mars zum greifen nah

Bereits 1986 gelang es dem Sänger der Gruppe "Karat", den Mond mit der 
Hand zu berühren:

https://www.youtube.com/watch?v=eLPvEE2gAI4

Es sind also immer schon einmal Himmelskörper zum Greifen nah gewesen.
:)

von Teo D. (teoderix)


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Weil's grad aktuell und mom gut über DE zu sehen ist.
Heute um 22:10 kann man die ISS, knapp unter dem Jupiter, vorbei sausen 
sehen.

von Thomas W. (thomas_v2)


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Teo D. schrieb:
> Weil's grad aktuell und mom gut über DE zu sehen ist.
> Heute um 22:10 kann man die ISS, knapp unter dem Jupiter, vorbei sausen
> sehen.

Die habe ich vorletztes Wochenende das erste Mal beobachten können. Ich 
war schon erstaunt wie hell die ISS am Himmel zu sehen war, und dass ich 
das bisher noch nie wahrgenommen habe. Aber effektiv richtig hell war 
sie ja auch nur 5 Minuten zu sehen.

Hat hier schon einmal jemand die sog. Iridium Flares beobachten können? 
Lohnt sich das mal abzupassen?

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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Richtig interessant war, als das Shuttle dahinter her jagte!

von Thomas W. (thomas_v2)


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Thomas G. schrieb:
> Richtig interessant war, als das Shuttle dahinter her jagte!

War das denn auch noch mit bloßem Auge zu erkennen? Vermutlich nicht 
wenn die schwarze Unterseite zur Erde ausgerichtet war.

von Franz K. (leitung2)


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Ich habe so ein Video gefunden wo ein UFO auf dem Mars von Mars Rover 
gefilmt wurde. Sehr interessant
https://youtu.be/5wPG7z098-o

von Franz K. (leitung2)


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Interessant ist auch das die NASA die Fotos mittlerweile in schlechter 
Auflösung ins Netz stellt als es ursprünglich gewesen war sonst hätte 
der Kollege hier wohl noch mehr heraus gefunden ;) 
https://youtu.be/LfDvPFE5AV4
Für mich auch sehr spannend das Thema.

von Christian M. (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Hat hier schon einmal jemand die sog. Iridium Flares beobachten können?
> Lohnt sich das mal abzupassen?

Hab die mal eine Weile "gejagt". Sind aber sehr kurz, nur ein paar 
Sekunden. Hatte immer das GPS dabei, für die genaue Zeit und die 
Richtung. Höhe geschätzt. Daten aus calsky.com

Gruss Chregu

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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Thomas W. schrieb:
> Thomas G. schrieb:
>> Richtig interessant war, als das Shuttle dahinter her jagte!
>
> War das denn auch noch mit bloßem Auge zu erkennen? Vermutlich nicht
> wenn die schwarze Unterseite zur Erde ausgerichtet war.

War tatsächlich so zu sehen, größerer weisser Punkt und winziger weisser 
Punkt. War wohl vor 7-8 Jahren im Frühherbst. Wie üblich von Westen 
kommend nach Osten gezogen. Dürfte eine der letzten Shuttlemissionen 
gewesen sein. Die
 Flugbahn war für unsere Gegend der nördlichste Punkt, gerade “ganz“ 
dunkel, es passte alles zusammen.

von Stefan M. (derwisch)


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Thomas W. schrieb:
> Hat hier schon einmal jemand die sog. Iridium Flares beobachten können?
> Lohnt sich das mal abzupassen?

Ja, mit einem bemerkenswerten Zufall anbei.

Ich stand mit einem Freund abends in seinem Garten und wir kamen 
angesichts des sternenklaren Himmels auf das Thema Iridium Flares.

Und in dem Moment, als wir beide andächtig nach oben starrten, war ein 
sehr heller Iridum Flare zu sehen.

Das war eines von den Ereignissen, wo man sich fragt, ob das nun purer 
Zufall war... ( war es natürlich, aber sowas bleibt hängen im Schädel ).

Das ist ein paar Jahre her, aber seitdem habe ich keinen Flare mehr 
beobachten können.

von (prx) A. K. (prx)


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Stefan M. schrieb:
> Das ist ein paar Jahre her, aber seitdem habe ich keinen Flare mehr
> beobachten können.

Wikipedia: "Durch das Ablösen der Iridium-Satelliten durch die Iridium 
NEXT-Satelliten werden Iridium-Flares bis Ende 2018 vom Nachthimmel 
verschwinden."

von Marek N. (Gast)


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Und heute startet(e) Alexander Gerst zum zweiten Mal zur ISS.
Freitag Nachmittag ist das Docking-Manöver. Genau über Mitteleuropa. 
Jeder, der Möglichkeit hat, sollte mal auf den entsprechenden Frequenzen 
reinhorchen: http://www.zarya.info/Tracking/ISS/FrequenciesISS.php

von Uhu U. (uhu)


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Thomas W. schrieb:
> Hat hier schon einmal jemand die sog. Iridium Flares beobachten können?
> Lohnt sich das mal abzupassen?

Ja, vor Jahren konnte ich immer wieder welche sehen, ohne direkt danach 
zu suchen, aber in den letzten Jahren nicht mehr, obwohl ich öfters 
nachts draußen bin. Die Lebensdauer der Satelliten ist überschritten und 
sie taumeln steuerlos in Richtung Absturz.


Zusatz: Warum nur 2 Miese? Ich erwarte mindestens -100, also strengt 
euch an, Dumpfbacken aller Länder...

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (matthias_s)


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Marek N. schrieb:
> Und heute startet(e) Alexander Gerst zum zweiten Mal zur ISS.

Halbwegs Ontopic: kann man die Soyuz, die grad unterwegs ist, eigentlich 
tracken? Es gibt ja reichlich Dienste, die einem Bahnen und Parameter zu 
Weltraumschrott anzeigen, aber für die MS-09-Mission (so heißt sie wohl) 
konnte ich noch nichts finden. Weiß jemand was?

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu U. schrieb:
> Zusatz: Warum nur 2 Miese? Ich erwarte mindestens -100, also strengt
> euch an, Dumpfbacken aller Länder...

Ist mir hier zwar auch unverständlich, aber vielleicht ist es die Frucht 
jahrelanger harter Arbeit.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Ist mir hier zwar auch unverständlich, aber vielleicht ist es die Frucht
> jahrelanger harter Arbeit.

Harte Arbeit und dafür nur 7 Miese? Ich bin dafür, dass sich Arbeit 
endlich wieder lohnt.

von Marek N. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Halbwegs Ontopic: kann man die Soyuz, die grad unterwegs ist, eigentlich
> tracken?

Stimmt, ich hab grad aktuelle TLEs für Orbitron gezogen, aber da ist nur 
die Syouz MS-08, die ja noch an die ISS angekoppelt ist.
Evtl. ändert sich die Bahn der MS-09 noch so schnell, dass man dafür 
keine sinnvollen TLEs angeben kann?

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Ich verstehe nicht so wahnsinnig viel von Chemie, aber kann mir jemand 
für Nichtchemiker erklären, ob das einen Artikel im Science Magazine 
wert war?
http://www.sciencemag.org/news/2018/06/nasa-rover-hits-organic-pay-dirt-mars

von Marek N. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Matthias S. schrieb:
> Halbwegs Ontopic: kann man die Soyuz, die grad unterwegs ist, eigentlich
> tracken?

So, heute morgen gab es dann auch schon TLEs für die Soyuz MS-09 
(tle-new.txt). Aber wie gesagt, das TLE-Modell ist rein statisch. Die 
kleinste Kurskorrektur wirft es über Board.

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


Angehängte Dateien:

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Marek N. schrieb:
> Aber wie gesagt, das TLE-Modell ist rein statisch. Die
> kleinste Kurskorrektur wirft es über Board.

Weißt du zufällig, wie oft die TLE auf www.celestrak.com aktualisiert 
werden? Das aktuelle scheint mittlerweile obsolet zu sein, demnach hat 
die Soyuz die ISS längst überholt. Wenn in ca. 20 Minuten oder so 
angedockt werden soll, klingt ein Höhenunterschied von ca. 130km auch 
ganz schön viel.

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (Gast)


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Allenfalls einmal pro Tag.
Ja, laut Simulation haben sie die ISS schon überholt. Laut 
NASA-Livestream nähert man sich nun langsam an.
Das ist halt der Nachteil der TLEs, dass sie nicht echtzeitfähig sind.

von Teo D. (teoderix)


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Schöne Nächte um den rostigen Klumpen zu betrachte.
Heller wie Jupiter is er mittlerweile (~58,9^6km) schon.
Unsrem Raumschiff-Käpten könnte man Heute auch mal zuwinken. zB: 0:38, 
ONO nach WNW(0:47).

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Also ich bin gerade im Urlaub auf Mallorca, genau genommen haben wir 
eine Ferienwohung im östlichen Villen-Teil von Magaluf mit großer 
Terasse - gegenüber der Bucht von Palma.

Da geht z.Zt. jeden Abend der Mars direkt vor meiner Terasse auf. 
Bestätigt durch eine entsprechende Handy-Astro-App. Sehr schön und sehr 
orange ...

: Bearbeitet durch User
von Pascal S. (Firma: Hobby-Elektroniker) (pascal6122)


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Hat jemand brauchbare Fotos von der ISS machen können?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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"Da geht z.Zt. jeden Abend der Mars direkt vor meiner Terasse auf."

Hoffentlich bleibt er am nächsten Balkon nicht hängen, sonst müßte man 
die Himmelsmechanik neu Ölen.

MfG

von Teo D. (teoderix)


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Interessante Nacht heute.
Mondfinsternis*, darunter der Mars. Blutmond, Mars Saturn und Jupiter am 
Himmel, hat was...
Und gegen 22:32 bis 22:38 saust wieder mal die ISS, leicht Nördlich von 
Ost nach West, vorbei.

*)https://www.merkur.de/welt/mondfinsternis-2018-uhrzeit-wetterprognose-und-infos-zum-blutmond-am-27-juli-zr-9889400.html

von Karl K. (karl2go)


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Teo D. schrieb:
> Interessante Nacht heute.

Kannste knicken. Wie das in Dland üblich ist, wenn es mal was zu sehen 
gibt: Es regnet.

Es regnet wochenlang nicht. Aber wenn mal Mondfinsternis ist, dann 
regnet es.

von Teo D. (teoderix)


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Karl K. schrieb:
> Es regnet wochenlang nicht. Aber wenn mal Mondfinsternis ist, dann
> regnet es.

Aber nicht in ganz DE, nur über DEINER Hütte. ;)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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@Karl: Nö, hier nicht - klarer Himmel und keine Wolke weit und breit. 
Musst eben im richtigen Teil Deutschlands leben ;-)

Teo D. schrieb:
> Interessante Nacht heute.
> Mondfinsternis*, darunter der Mars. Blutmond, Mars Saturn und Jupiter am
> Himmel, hat was...
> Und gegen 22:32 bis 22:38 saust wieder mal die ISS, leicht Nördlich von
> Ost nach West, vorbei.

Absolut.

Wir sind zum BBQ eingeladen. Werde meinen Selbstschliff-6"-Newton 
mitnehmen und muss eine kleine Astronomieeinführung geben ;-)

Bei der Anzahl der tollen Objekte heute sollte das ein schöner Abend 
werden.

Venus - Jupiter - Saturn - Mond - Mars

Bin mal auf das "Apollo-Feeling" gespannt, wenn nur noch partielle 
Bedeckung vorhanden ist und man vom roten in den weißen Bereich "fliegt" 
:-)

Edit: Ach ja, die ISS kommt ja auch noch vorbei :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Karl K. (karl2go)


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Teo D. schrieb:
> Aber nicht in ganz DE, nur über DEINER Hütte.

Der DWD verschickt extra für meine Hütte Unwetterwarnungen?

von Teo D. (teoderix)


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Karl K. schrieb:
> Der DWD verschickt extra für meine Hütte Unwetterwarnungen?

Neeene, mir fällt nur noch wirklich boshaftes ein, das wär nich mehr 
wirklich lustig.... ;)

von Michael M. (do7tla)


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Mars zum greifen nah......
Ok wenn ich im Supermarkt an der Kasse stehe stimmt das sogar!:-P

von Teo D. (teoderix)


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Chris D. schrieb:
> Wir sind zum BBQ eingeladen. Werde meinen Selbstschliff-6"-Newton
> mitnehmen und muss eine kleine Astronomieeinführung geben ;-)

GZ.
Mein Bekanntenkreis ist so desinteressiert, das ich alleine mit ner 
Flasche Chateau de Chantegrive 2009 rumsitze, selbst meine Olle is bei 
Muttern. :´(

von Diodenes D. (diodenes)


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Teo D. schrieb:
> Mein Bekanntenkreis ist so desinteressiert, das ich alleine mit ner
> Flasche Chateau de Chantegrive 2009 rumsitze, selbst meine Olle is bei
> Muttern. :´(

Dann mach Dir doch die Glotze an (gilt auch für Karl, den Käfer, den 
keiner gefragt hat ;-)

BR-alpha ... pardon ARD-alpha überträgt heute abend live aus Garching 
für all diejenigen, bei denen es regnet.

von Timmo H. (masterfx)


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Thomas W. schrieb:
> Hat hier schon einmal jemand die sog. Iridium Flares beobachten können?
> Lohnt sich das mal abzupassen?
Die sieht man problemlos mehrmals pro Abend. Hatte letztens 3 Stück in 
60 Minuten gesehen

von Diodenes D. (diodenes)


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Hier noch ein paar Schnipsel aus dem Text der Redaktion:

"ARD-alpha sendet live vom Dach des ESO Supernova Planetariums in 
Garching bei München zur längsten totalen Mondfinsternis des 
Jahrhunderts.

Moderatorin Imke Köhler hat als Experten unter anderem die 
Astrophysikerin Dr. Suzanna Randall und den Astrophysiker und 
Mondspezialisten Prof. Ulrich Christensen zu Gast, mit denen sie 
gemeinsam die Mondfinsternis begleitet. Sie sprechen über die 
wissenschaftliche Bedeutung des Mondes, über seine besondere Stellung in 
der Raumfahrt und die Auswirkungen, die er auf das Leben auf der Erde 
hat."

Beginn ist um 20:30Uhr. Momentan wird noch eine Portion Lesch aus dem 
Konservenregal serviert.

von Teo D. (teoderix)


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Diodenes D. schrieb:
> Dann mach Dir doch die Glotze an (gilt auch für Karl, den Käfer, den
> keiner gefragt hat ;-)

Jo, schiet, München, diesig, Wolkenschleier und die sechsfufzign Plörre, 
war wie erwartet so süffig, das der Siphon keine 30s gebraucht hat. :(

Diodenes D. schrieb:
> "ARD-alpha sendet live vom Dach des ESO Supernova Planetariums in
> Garching bei München zur längsten totalen Mondfinsternis des
> Jahrhunderts.

Ich kriech die Motten.......


PS: ja, der Schemen, da ganz hinten am Horizont, könnte der Mond 
sein.....
PPS:

Teo D. schrieb:
> Karl K. schrieb:
>> Es regnet wochenlang nicht. Aber wenn mal Mondfinsternis ist, dann
>> regnet es.
>
> Aber nicht in ganz DE, nur über DEINER Hütte. ;)

Sog a moi, wo wonst'n du? :)

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Teo D. schrieb:
> Sog a moi, wo wonst'n du?

Regen ist durch, aber es ist aussichtslos bewölkt.

von Teo D. (teoderix)


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Der BR is einfach zu geil. "Die Besucher und Kinder sind die Ganze Zeit 
bereits friedlich, die ganze zeit über...."
Ich kack ab... :D


PS:
Karl K. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> Sog a moi, wo wonst'n du?
>
> Regen ist durch, aber es ist aussichtslos bewölkt.

Ja...Nee,..... Eventuell könnte ja einer von uns umziehen. ;P

von Teo D. (teoderix)


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Teo D. schrieb:
> PS: ja, der Schemen, da ganz hinten am Horizont, könnte der Mond
> sein.....

Nee, war er nich, is doch ein Stück weiter links. :D


PS: Ich hab grad den Siphon abgeschraubt..... :((

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Unglaublich, Mars toppen Mond....

von Mani W. (e-doc)


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Teo D. schrieb:
> Unglaublich, Mars toppen Mond....

War eben draußen in der Wildnis, aber ich sehe nur den Mars, der
Mond scheint hinter einer Lufttrübung zu sein, aber vollkommen
unsichtbar...

Vielleicht wird es etwas in einer halben Stunde, da müsste er höher
stehen...

von Diodenes D. (diodenes)


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Hier in Augsburg hat der Kerl sich inzwischen recht erfolgreich aus dem 
Dunst erhoben und kann jetzt schon eine ganze Weile sehr gut beobachtet 
werden, sogar fast mitten in der Stadt.

Der Mars dagegen interessiert mich persönlich heute eigentlich überhaupt 
nicht. Der ist schon seit zig Wochen hervorragend zu sehen (natürlich 
besonders bei Neumond), und morgen natürlich auch wieder, wenn's net 
gewittert. In der zweiten Nachthälfte, wenn ein Mann im besten Alter 
sowieso mal austreten muß, sieht man ihn eh besser, wenn nicht gerade 
der depperte Vollmond alles überstrahlt...

Wie geht's dem Chateau de Chantegrive? Schon erfolgreich niedergemacht? 
Mit etwas Glück siehst Du deswegen ja heute vielleicht sogar noch zwei 
Mondfinsternisse auf einmal ;-)

von Martin G. (Firma: www.engyneer.at) (martin_g697)


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Ej mann. Ich hab extra das Stellarium gequält um mir zu verraten, wann 
die ISS an mir vorbeisaust, und ich bin auch zur rechten Zeit am rechten 
Ort gewesen, hab in die richtige Himmelsrichtung geschaut etc, aber von 
der ISS ist nix zu sehen gewesen. Also entweder das Stellarium ist 
kacke, oder die ISS gibts nicht mehr.
Oder sie hat sich so gedreht, daß kein Licht von ihr in meine Richtung 
kam.

Habt ihr was von der gesehen?
Hätte grade, eben, 22:25:35 durch das Sternbild Cassiopeia fliegen 
sollen (von uns aus gesehen) aber ich sah nix von der ISS, nur die 
Sterne der Cassiopeia.

Polarstern etc war auch sichtbar.
Der Rest Richtung Westen ist bewölkt.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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die MoFi ist hier nicht zu sehen, zu tief am Horizont
und zuviel Staub in der Luft

von Jörg (zwischenfrequenz)


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In JO22 war der Mond wegen spätem Sonnenuntergang erst spät und wegen 
Schleierwolken nur kurz klar und rot zu sehen. Von links wirds 
inzwischen schon wieder deutlich heller. Mars ist hinter den Wolken.

von Michael J. (jogibaer)


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Hallo,

ich habe die ISS gesehen.
Ist ca 22.32 im SW aufgetaucht und mit einem Affenzahn grobe Richtung 
Nord über dem Himmel gezogen (Raum Kitzingen).
Sternbilder waren schlecht zu sehen, da volle Beleuchtung bei uns im 
Dorf.
Viel zu hell, leider.

Jogibär

von Karl K. (karl2go)


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Martin G. schrieb:
> Ich hab extra das Stellarium gequält um mir zu verraten, wann
> die ISS an mir vorbeisaust...

Hän die koi Händi?

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.heavens_above.viewer
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.runar.issdetector

Machen beide auch Iridiums. Aber ranhalten, es werden immer weniger.

von Thomas W. (thomas_v2)


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Ich bin (Norddeutschland) etwas aus der Stadt rausgefahren um mir das 
anzusehen, und war doch erstaunt wie viele Leute überall in der Wildnis 
herumstanden um sich das anzusehen. Gut, das Wetter hat sich natürlich 
auch angeboten abends rauszugehen.

Wenn ich so ein Ereignis am Himmel nur mit bloßen Augen sehe, frage ich 
mich warum es so lange gedauert hat bis sich das heliozentrische 
Weltbild etabliert hat. Das ist aus heutiger Sicht wo man alles weiß 
zwar etwas vermessen, aber gerade bei so einer Mondfinsternis fallen 
viele Dinge auf, die sich durch ein anderes Weltbild nur schwer erklären 
lassen.

von Mani W. (e-doc)


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Gibts keine Fotos davon?

von Karl K. (karl2go)


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Thomas W. schrieb:
> aber gerade bei so einer Mondfinsternis fallen
> viele Dinge auf, die sich durch ein anderes Weltbild nur schwer erklären
> lassen.

Ich habe beruflich viel mit sowas zu tun. Frag mal einen 
Durchschnittsbürger, was bei einer Sonnen- oder Mondfinsternis passiert, 
vielleicht nicht gerade nachdem es in den Nachrichten kam.

Oder frag mal, warum es im Winter kälter ist: Weil dann die Sonne weiter 
weg von der Erde ist dürfte auf 20% kommen.

Oder frag mal, wieso im Sommer die Tage länger als im Winter sind.

Viele Leute können nichtmal Dinge erklären, die sie eigentlich mal in 
der Schule gelernt haben sollten. Teils weil es sie schlicht nicht 
interessiert, teils weil ihnen das Vorstellungsvermögen fehlt.

Und da erwartest Du, dass sie sich sowas selbst aus Beobachtungen 
ableiten sollen?

von Teo D. (teoderix)


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Thomas W. schrieb:
> Wenn ich so ein Ereignis am Himmel nur mit bloßen Augen sehe, frage ich
> mich warum es so lange gedauert hat bis sich das heliozentrische
> Weltbild etabliert hat.

Frag mal die größte kriminelle Vereinigung die es je gab und geben wird. 
Sprich eigentlich haben wir das seit ~5kJ gewusst.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Richtung Westen war es klarer
und deshalb konnte ich hier auch den Merkur sehen.

von Martin G. (Firma: www.engyneer.at) (martin_g697)


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Hab ISS dann nochmal versucht, sie ist bei uns 0:07 im NW aufgetaucht 
Über Polarstern geflogen und Richtung Osten dann in den Erdschatten 
verschwunden. Ich hatte einen Feldstecher dabei, und war erstaunt, wie 
gut man das Ding auch noch im Schatten sehen kann. Das muß wohl der 
Vollmond gewesen sein, der die ISS noch so beleuchtet hat.
Aber man kann sagen, das Ding hat nen Affenzahn drauf, da kann man mit 
starker Vergrößerung gar nicht mithalten.

Cool war, daß da noch andere Satelliten rumflogen, teils in kreuzenden 
Bahnen zur ISS, gibts da oben keine Vorschrift, "da gehts lang"...?
Oder regelt sich das nach paar Kollisionen von selbst ;)

Später hab ich den Mars unterm Vollmond auch noch gesehen, als der grade 
durch die Schlierbach Schlucht gewandert ist. Ansonsten hätt ich nie 
geglaubt, daß das Ding wirklich so hell wie der Jupiter ist. Und als er 
durch die Bäume am Berg gewandert ist, sah ich auch, daß er wirklich 
rötliche Farbe hat.

Die Römer mußten damals wirklich Jahre lang die Sterne und Planeten 
beobachtet haben. Hatten die nix besseres zu tun?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Martin G. schrieb:
> Hatten die nix besseres zu tun?

man hatte früher Zeit

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Teo D. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Wir sind zum BBQ eingeladen. Werde meinen Selbstschliff-6"-Newton
>> mitnehmen und muss eine kleine Astronomieeinführung geben ;-)
>
> GZ.
> Mein Bekanntenkreis ist so desinteressiert, das ich alleine mit ner
> Flasche Chateau de Chantegrive 2009 rumsitze, selbst meine Olle is bei
> Muttern. :´(

Hier war es wirklich schön :-)

Wir waren acht Erwachsene und drei 15-jährige Mädels. Nach dem (sehr 
guten) Essen auf der Terrasse ging es im Garten mit Jupiter los, danach 
dann Saturn, Blutmond und Mars sowie zwischenzeitlich erstmalig die ISS.

Teleskop musste baumbedingt öfter mal den Standort wechseln, ist aber 
bei einem Dobson ja kein Ding.

Es war keine Wolke am Himmel und die Luftfeuchtigkeit war gering - für 
die Deklination und die Hitze tagsüber war die Sicht wirklich 
erstaunlich gut.

Jupiter und Saturn konnte man ohne Probleme bis 120-fach vergrößern, den 
Mond dann später sogar auf 200-fach für einen "Überflug" vom dunklen in 
den hellen Bereich. Wolkenbänder und die galileischen Monde waren super 
zu sehen, ebenso die Cassiniteilung.

Es zeigte sich mal wieder, dass die tollen Hochglanzfotos der Planeten 
etc. nicht zu einer Abstumpfung führen - ganz im Gegenteil: alle 
Anwesenden waren wirklich begeistert von den "Livebildern" - und ich 
konnte gar nicht so schnell erklären, wie die Fragen kamen.

Ich finde das sehr ermutigend: trotz Smartphone usw. (wir haben dann 
sogar ein Mondfoto mit einem aufgelegten Smartphone gemacht - ging 
erstaunlich gut :-)  ist ein offenbar sehr großes Wissensbedürfnis 
vorhanden und man guckt nicht nur anstandshalber mal durch das 
"Abflussrohr".

Und das ging über den ganzen Abend so, es gab immer Warteschlangen :-)

So wie es aussieht, muss ich das Ganze unbedingt nochmal wiederholen, 
dann im Herbst/Winter und eventuell auch vor einer Jugendgruppe.

Zum Schluss kam nochmal die ISS und man konnte schön sehen, wie sie dann 
im Erdschatten abdunkelte :-)

Sehr schön, wenn man etwas von der Begeisterung weitergeben kann :-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Karl K. schrieb:
> Ich habe beruflich viel mit sowas zu tun. Frag mal einen
> Durchschnittsbürger, was bei einer Sonnen- oder Mondfinsternis passiert,
> vielleicht nicht gerade nachdem es in den Nachrichten kam.
>
> Oder frag mal, warum es im Winter kälter ist: Weil dann die Sonne weiter
> weg von der Erde ist dürfte auf 20% kommen.
>
> Oder frag mal, wieso im Sommer die Tage länger als im Winter sind.
>
> Viele Leute können nichtmal Dinge erklären, die sie eigentlich mal in
> der Schule gelernt haben sollten. Teils weil es sie schlicht nicht
> interessiert, teils weil ihnen das Vorstellungsvermögen fehlt.
>
> Und da erwartest Du, dass sie sich sowas selbst aus Beobachtungen
> ableiten sollen?

Das Interesse ist aber offenkundig da, das habe ich gestern Abend erst 
wieder gemerkt. Das war ein bunt zusammengewürfelter Haufen und nicht 
Leute, die extra zur Volkssternwarte kommen (ich hab dort früher auch 
Vorträge gehalten). Denen ging es zuerst einmal ums Grillen und 
vielleicht einen schönen Blick auf den Mond, insofern hatten sie keine 
Erwartungen.

Das Problem ist, dass es ihnen bisher offenbar niemand mit Begeisterung 
und auch praktisch gezeigt hat (so wie mir damals mein Physiklehrer).

Es ist eben etwas anderes, ob man Jupiter nur aus dem Internet kennt 
oder ihn live sieht. Plötzlich ist das eben nicht mehr abstrakt sondern 
erfahrbar.

Der Wissensdurst ist absolut vorhanden - leider wird er durch 
unmotivierte  Lehrer und langweiligen Lernstoff wohl frühzeitig 
abgewürgt :-/

: Bearbeitet durch Moderator
von Jörg (zwischenfrequenz)


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Schön! Live ist eben doch was anderes. Freut mich, dass ihr so viel Spaß 
und Glück mit dem Wetter hattet!

von Jörg (zwischenfrequenz)


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Martin G. schrieb:
> Cool war, daß da noch andere Satelliten rumflogen, teils in kreuzenden
> Bahnen zur ISS, gibts da oben keine Vorschrift, "da gehts lang"...?
> Oder regelt sich das nach paar Kollisionen von selbst ;)
Im Feldstecher fehlt Dir eine Dimension, da ist mehr Platz als man 
denkt. ;-)
Die Bahn der ISS wird aber schon überwacht.

> Die Römer mußten damals wirklich Jahre lang die Sterne und Planeten
> beobachtet haben. Hatten die nix besseres zu tun?
Kam ja nichts gutes in Fernsehen und war auch nicht viel 
Lichtverschmutzung.

von Roland E. (roland0815)


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Haben gestern mit dem Feldstecher auch MoFi, ISS, Mars, Merkur und 
Jupiter geguggt. Saturn war leider durch die Bebauung verdeckt.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite

>Der Wissensdurst ist absolut vorhanden -

Bei welcher Zielgruppe? Wie groß ist diese?

>leider wird er durch
>unmotivierte  Lehrer und langweiligen Lernstoff wohl frühzeitig
>abgewürgt :-/

Jain. Es sind nicht immer "die Anderen" oder "die Umstände", sondern 
meistens die Individuen selber. Denn diese verwechseln Wissen und Lernen 
mit Infotainment. Letzteres hat besonders heute eine SEHR große 
Zielgruppe.

von Walter T. (nicolas)


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An dem Beobachtungspunkt, den ich im Laufe der Woche ausgekundschaftet 
hatte, waren gestern gegen 22:00 Uhr mindestens 12 Autos und 20 
Menschen.

Kein Vergleich zur Mondfinsternis 2015, wo ich bei 5°C die ganze Nacht 
allein herumgestanden und meine Ruhe hatte.

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas W. schrieb:
> Wenn ich so ein Ereignis am Himmel nur mit bloßen Augen sehe, frage ich
> mich warum es so lange gedauert hat bis sich das heliozentrische
> Weltbild etabliert hat.

Auch das geozentrische Weltbild erklärt Mondfinsternisse. Bei der 
flachen Erde ist das schon schwieriger, aber die war schon in der 
griechischen Antike nicht mehr aktuell.

Allerdings war das lange Zeit eher eine weltanschauliche Frage als eine 
physikalische. Infragezustellen, was die Altvorderen definierten und die 
Kirche aufrecht erhielt, hatte im Mittelalter wenig Konjunktur. Das Ende 
des Mittelalters, die Renaissance, ist in vielerlei Hinsicht vom 
Übergang zu einer anderen, kritischen Denkweise geprägt.

Der Schritt, sich selbst nicht im Mittelpunkt des Universums zu sehen, 
um den sich alles zu drehen hat, fällt manchen Leuten auch heute noch 
schwer, Wenngleich nicht mehr in astronomischer Dimension. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Falk B. schrieb:
> @Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite
>
>>Der Wissensdurst ist absolut vorhanden -
>
> Bei welcher Zielgruppe? Wie groß ist diese?
>

Keine Sorge, die Nachfrage ist da, nur kein Angebot.

>>leider wird er durch
>>unmotivierte  Lehrer und langweiligen Lernstoff wohl frühzeitig
>>abgewürgt :-/
>
Das ist die berüchtigte Kreidephysik.

> Jain. Es sind nicht immer "die Anderen" oder "die Umstände", sondern
> meistens die Individuen selber. Denn diese verwechseln Wissen und Lernen
> mit Infotainment. Letzteres hat besonders heute eine SEHR große
> Zielgruppe.

Infotainment für sich genommen ist eigentlich kein großes Problem.  Die 
Frage ist, wo der Schwerpunkt liegt und ob Angebote zum Weitermachen 
unterbreitet werden.
Wenn die Kleinen gern Willi wills wissen oder Checker Can sehen wollen, 
warum nicht. Als Eltern sollte man allerdings daneben sitzen. UUnd falls 
dann Fragen kommen, wäre es vorteilhaft, Antworten erarbeiten zu können.

Sendungen wie Galileo oder gar Wer weiß denn sowas gehören freilich auf 
den Index.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> @Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite
>
>>Der Wissensdurst ist absolut vorhanden -
>
> Bei welcher Zielgruppe? Wie groß ist diese?

Offenbar sind es auch Leute, die sonst praktisch keine Berührung mit dem 
MINT-Bereich haben. Gestern waren es drei Schülerinnen und sieben 
Erwachsene, die alle in "Nicht-MINT-Berufen" arbeiten.

Wenn ich gestern (und bei den Malen davor) nicht extreme Glückstreffer 
hatte, dann ist diese Gruppe nicht klein.

> Jain. Es sind nicht immer "die Anderen" oder "die Umstände", sondern
> meistens die Individuen selber. Denn diese verwechseln Wissen und Lernen
> mit Infotainment. Letzteres hat besonders heute eine SEHR große
> Zielgruppe.

Es lernt sich aber wesentlich leichter, wenn man über eine 
entsprechende Motivation verfügt.

Und am einfachsten kann jemand motivieren, der über Wissen verfügt und 
Freude an dem hat, was er vermittelt. Es war schon zu meiner Schulzeit 
so, dass man bei genau solchen Lehreren das meiste gelernt hat (quer 
durch alle Sparten) - und vor allem wesentlich leichter.

Ich sehe ja bei der Mathe-Nachhilfe hier im Bekanntenkreis, mit welchem 
Mist sich Jugendliche Mathematik aneignen sollen. Da hat sich im 
Vergleich zu damals nichts verändert: dieselben langweiligen 
Textaufgaben und Aufgabenblöcke. Völlig stumpfsinniges Lernen

Warum und wozu man das mal benötigen soll, ist überhaupt nicht 
erkennbar.
Dass praktisch angewandte Mathematik sogar richtiggehend Spaß machen 
kann - diese Vorstellung muss einem Kind angesichts solcher Lehrpläne 
vollkommen absurd erscheinen.

Lernen - das können Kinder fast unbegrenzt und im wahrsten Sinne des 
Wortes "kinderleicht" - wenn Motivation vorhanden ist.

Ein älteres anschauliches Beispiel ist W. v. Braun. Der dümpelte auch 
eher in der Schule rum und war in Mathematik wirklich schlecht - bis er 
plötzlich etwas hatte, das ihn motivierte. Innerhalb kürzester Zeit 
wurde er zum Mathevorzeigeschüler, einfach weil er plötzlich wusste, 
wofür man das alles benötigt. Und dann war er auch bereit, hart daran 
zu arbeiten und sich reinzuknien. Der Rest ist Geschichte.

Und ich kenne beide Seiten recht gut, denn meine Schwester ist Lehrerin.
Da wundert man sich auch nicht, warum niemand mehr Lehrer werden möchte.

Es ist frustrierend, wenn man sieht, wie kindliche Neugier in der Schule 
über die Jahre immer mehr abgestumpft und regelrecht plattgemacht wird.

Warum also bspw. nicht den Frontunterricht etwas zurückfahren und 
stattdessen ergänzende Arbeitsgemeinschaften einrichten, in denen das 
Gelernte auch praktisch verwendet wird?

: Bearbeitet durch Moderator
von Karl K. (karl2go)


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Teo D. schrieb:
> Frag mal die größte kriminelle Vereinigung die es je gab und geben wird.

Du kannst Uli Hoeneß nicht an allem die Schuld geben. Wirklich nicht.

von Marek N. (Gast)


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Hier mal mein Video von der ISS an zwei Sternen vorbei: 
https://youtu.be/YbLJori4SQQ
Wahnsinnig schnell!

von Percy N. (vox_bovi)


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Chris D. schrieb:
> Warum also bspw. nicht den Frontunterricht etwas zurückfahren und
> stattdessen ergänzende Arbeitsgemeinschaften einrichten, in denen das
> Gelernte auch praktisch verwendet wird?

Das geht nicht. Es wurden gerade im Rahmen einer Qualitätskampagne oder 
Exzellenzinitiative oder wie auch immer euphemisierten Maßnahme 
allenthalben elektronische Tafeln angeschafft. Die müssen jetzt rund um 
die Uhr verwendet werden.
Konzepte sind da nicht gefragt.

Mir ist aus jahrzehntealter Vergangenheit eine Lehrveranstaltung an 
einer psychologischen Fakultät erinnerlich. Es ging um Intelligenz und 
Problemlösung.
Frau Prof hatte sich auch ordentlich eingedeckt mit Aufgaben und jeweils 
zur Verfügung gestellten Material.
Wir Studenten waren mit Freude und Engagement dabei, scheiterten aber 
zumeist;  die Aufgaben waren recht sophisticated.
Ein Problem haben wir gleichwohl gelöst. Dachten wir. Frau Prof wusste 
aus ihren Unterlagen genau, dass wir zwar das bereitgestellte Material 
eingesetzt und auch den beabsichtigten Effekt erzielt hatten, aber auf 
eine nicht vorgesehene Weise.
Anzumerken ist, dass die Soll-Lösungen allesamt ziemlich "seltsam" 
waren. Es schien darum zu gehen, ausgetretene Pfade zu verlassen, aber 
natürlich nicht den von Frau Prof.
Wir haben ihr einpaar Tage später einen Text über den Barometer-Test 
geschenkt. Da es sich um Belletristik handelte, fand er nicht ihr 
Interesse.
Wenn solche Leute unsere Lehrer ausbilden, worüber wundern wir uns?

von Falk B. (falk)


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@ Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite

>>>Der Wissensdurst ist absolut vorhanden -
>
>> Bei welcher Zielgruppe? Wie groß ist diese?

>Offenbar sind es auch Leute, die sonst praktisch keine Berührung mit dem
>MINT-Bereich haben. Gestern waren es drei Schülerinnen und sieben
>Erwachsene, die alle in "Nicht-MINT-Berufen" arbeiten.

>Wenn ich gestern (und bei den Malen davor) nicht extreme Glückstreffer
>hatte, dann ist diese Gruppe nicht klein.

Jaja, diese Antwort ist schon fast politkreif. Und ich meine, du 
hattest, wie auch anderswo im Leben, einen Glückstreffer.

>Es lernt sich aber wesentlich leichter, wenn man über eine
>entsprechende Motivation verfügt.

Natürlich. Aber die Frage ist, wo kommt die her? Intrinsische sowie 
extrinsische Motivation.

>Und am einfachsten kann jemand motivieren, der über Wissen verfügt und
>Freude an dem hat, was er vermittelt. Es war schon zu meiner Schulzeit
>so, dass man bei genau solchen Lehreren das meiste gelernt hat (quer
>durch alle Sparten) - und vor allem wesentlich leichter.

Stimmt. Aber auch bei so einer Conifere, ähhh Koryphäe, ist jegliche 
Mühe vergebens, wenn sie auf den intellektuellen Wüstenboden fällt. Das 
hab ich u.a. zu meinen Schulzeit oft genug gesehen. Und heute sieht es 
in der statistisch breiten Masse mal ganz sicher NICHT besser aus. Da 
muss man nichtmal in die sozialen Brenpunkte gehen, da reicht 
"Normalschule".

>Ich sehe ja bei der Mathe-Nachhilfe hier im Bekanntenkreis, mit welchem
>Mist sich Jugendliche Mathematik aneignen sollen. Da hat sich im
>Vergleich zu damals nichts verändert: dieselben langweiligen
>Textaufgaben und Aufgabenblöcke. Völlig stumpfsinniges Lernen

Hmm, wenn gleich meine Schulzeit schon "etwas" weiter zurück liegt, kann 
ich mich nicht an Stumpfsinn im Mathematikunterricht erinnern. Klar ist 
Mathe jenseits des kleinen 1x1 abstrakt und keine süße 
Kaugummibeschäftigung.

>Warum und wozu man das mal benötigen soll, ist überhaupt nicht
>erkennbar.

Tja, wenn gleich ich auch ein eher pragmatischer Mensch bin, kann ich 
nur vor einer Trivialisierung und "das braucht man im Leben sowieso 
nicht" Denkweise warnen!!! Denn der Nutzen bzw. Effekt ist in vielen 
Fällen NICHT direkt sichtbar sondern wirkt nur INDIREKT! So wie 
Radsportler nicht nur Fahrrad fahren sonden auch viele 
Trainingseinheiten mit deutlich anderen Belastungen verbringen.

>Dass praktisch angewandte Mathematik sogar richtiggehend Spaß machen
>kann - diese Vorstellung muss einem Kind angesichts solcher Lehrpläne
>vollkommen absurd erscheinen.

Aber auch da bist du mal ganz fix beim Infotainment. Klar, der 
Praxis/Realitätsbezug muss schon in vernünftigen Maßen erhalten bleiben. 
Aber Mathe ist und bleibt eine abstrakte Sache, die nur ein 
intellektueller Geist erfassen kann und WILL!!! Das ist nix für 
Handwerker und "Brauch ich nicht im Alltag". Denn dann kannst du alles 
jenseits der Klasse 5 weglassen, denn im Alltag braucht man bestenfalls 
Addieren und Subtrahieren auf dem Konto.

>Lernen - das können Kinder fast unbegrenzt und im wahrsten Sinne des
>Wortes "kinderleicht" - wenn Motivation vorhanden ist.

Jain. Dazu bedarf es aber, neben einen Minimum an Talent und 
intrisischem Interesse, auch eine Gesellschaft der Bildungskultur. Und 
die ist in diesem Land in der breiten Masse seit JAHRZEHNTEN auf dem 
Rückzug. Von gewissen "Kulturkreisen" mal ganz zu schweigen. Vergleich 
mal vietnamesischtämmige mit arabischstämmigen "Deutschen" hust. Und 
ja, solche "Kultur" gibt es auch zur genüge unter "Biodeutschen".

>Ein älteres anschauliches Beispiel ist W. v. Braun. Der dümpelte auch
>eher in der Schule rum und war in Mathematik wirklich schlecht - bis er
>plötzlich etwas hatte, das ihn motivierte. Innerhalb kürzester Zeit
>wurde er zum Mathevorzeigeschüler, einfach weil er plötzlich wusste,
>wofür man das alles benötigt. Und dann war er auch bereit, hart daran
>zu arbeiten und sich reinzuknien. Der Rest ist Geschichte.

Mag sein, aber wie so oft die Ausnahme. Klar braucht der (junge) Mensch 
Motivation, da ist auch ein guter (größerer?) Teil extrinsich, OK. Aber 
das allein ist es nicht. Siehe oben.

>Und ich kenne beide Seiten recht gut, denn meine Schwester ist Lehrerin.
>Da wundert man sich auch nicht, warum niemand mehr Lehrer werden möchte.

Dito. Mein Vater war Lehrer, vor 1989 im Abitur (Klasse 10-13, 
Berufsausbildung mit Abitur), danach noch zusätztlich Berufsschule und 
BVJ (Berufsvorbereitendes Jahr, wenn gleich der Name eine politische 
Mogelpackung 1. Güte ist, Verwahranstalt trifft es besser)

>Es ist frustrierend, wenn man sieht, wie kindliche Neugier in der Schule
>über die Jahre immer mehr abgestumpft und regelrecht plattgemacht wird.

Wird sie das? Bei allen? Warum? War bei mir und einigen Mitschülern 
definitiv nicht der Fall, auch wenn's lange her ist.

>Warum also bspw. nicht den Frontunterricht etwas zurückfahren und
>stattdessen ergänzende Arbeitsgemeinschaften einrichten, in denen das
>Gelernte auch praktisch verwendet wird?

Die Arbeitsgemeinschaften gab es mal, im Osten. Wurde nach der Wende als 
sozialistischer "Müll" entsorgt.

https://vera-lengsfeld.de/2018/07/27/ich-bin-im-ghetto-gelandet/

Prost Mahlzeit!

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Angehängte Dateien:

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Teo D. schrieb:
> Wer mal die Gelegenheit haben will, den rot gefärbten Mars, mit bloßen
> Augen zu sehen, sollte nachts mal nach oben sehen.

Wahrscheinlich würde der Mars, durch ein Fernglas betrachtet, genauso 
aussehen wie gestern Abend der Mond bei seiner Mondfinsternis, nur ohne 
Fernglas?

von Uhu U. (uhu)


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Teo D. schrieb:
> Mein Bekanntenkreis ist so desinteressiert, das ich alleine mit ner
> Flasche Chateau de Chantegrive 2009 rumsitze, selbst meine Olle is bei
> Muttern. :´(

Ich war vergangene Nacht - wie üblich - per Fahrrad draußen und habe 
mich doch sehr über die vielen Sterngucker gewundert, die sich überall 
in der Rheinniederung niedergelassen hatten, um das Schauspiel zu 
verfolgen.

Der Mond sah aus, wie hinter einen Rauchvorhang und wenn ich deswegen 
hinausgefahren wäre, dann hoch in den Schwarzwald...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Jaja, diese Antwort ist schon fast politkreif. Und ich meine, du
> hattest, wie auch anderswo im Leben, einen Glückstreffer.

Immer wieder? Ich habe das gestern ja nicht zum ersten Mal gemacht. Und 
da klammere ich jetzt die Führungen an Volkssternwarten etc. aus - wer 
dorthin kommt, hat ja zumindest ein gewisses Interesse. Es geht hier 
wirklich um Leute, die teilweise gar nicht wissen, dass ich da 
"irgendetwas Astronomisches" machen werde, wenn sie zu ner 
Party/Grillabend eingeladen werden. Bisher war das eben immer ein 
Volltreffer. Ich glaube da nicht mehr an Zufall sondern ein offenbar 
doch starkes Bedürfnis nach Wissen in diesem Bereich.

Im Gegensatz zu Politikern weiss ich, wovon ich hier rede  :-)

>>Es lernt sich aber wesentlich leichter, wenn man über eine
>>entsprechende Motivation verfügt.
>
> Natürlich. Aber die Frage ist, wo kommt die her? Intrinsische sowie
> extrinsische Motivation.
>
>>Und am einfachsten kann jemand motivieren, der über Wissen verfügt und
>>Freude an dem hat, was er vermittelt. Es war schon zu meiner Schulzeit
>>so, dass man bei genau solchen Lehreren das meiste gelernt hat (quer
>>durch alle Sparten) - und vor allem wesentlich leichter.
>
> Stimmt. Aber auch bei so einer Conifere, ähhh Koryphäe, ist jegliche
> Mühe vergebens, wenn sie auf den intellektuellen Wüstenboden fällt. Das
> hab ich u.a. zu meinen Schulzeit oft genug gesehen. Und heute sieht es
> in der statistisch breiten Masse mal ganz sicher NICHT besser aus. Da
> muss man nichtmal in die sozialen Brenpunkte gehen, da reicht
> "Normalschule".

Und das glaube ich eben nicht - denn Kinder sind anfangs alle neugierig. 
Sicherlich manche mehr als andere, aber grundsätzlich lassen sich 
wirkich fast alle Kinder begeistern.

Meiner Meinung nach werden sie durch unsere Bildungsinstitutionen 
verhunzt - nach der Grundschule ist da kaum noch etwas zu retten.

Bei mir und (vermutlich) auch bei Dir war es leicht, das Interesse an 
MINT zu wecken bzw. haben wir uns von der Schule nicht davon abbringen 
lassen.

Mir geht es genau um diese Gruppe, die Du ansprichst, den 
"intellektuellen Wüstenboden", den die Schule erzeugt.

Ich hatte bspw. nie wirklich Interesse an Geschichte. Es war ein 
stinklangweiliges Fach, bei dem schön die Zeitleiste runtergekaut wurde, 
streng nach Buch.

Bis wir dann in der Neunten an einen Lehrer "alter Garde" gerieten, der 
ein unglaubliches Wissen hatte und es vor allem verstand, heutige 
Geschehnisse auf der Welt damit zu verknüpfen. Plötzlich war Geschichte 
nicht mehr verstaubt sondern hatte direkten Einfluss auf Aktuelles.
Der Mann hat mich und viele andere motiviert, Geschichtsbücher zu kaufen 
und zu lesen - vorher undenkbar. Plötzlich war einfach die Motivation 
da, sich von sich aus mit den Hintergründen zu beschäftigen, plötzlich 
machte das Lernen einfach Spaß. Man musste sich zu hause nihct mehr 
zwingen, man beschäftigte sich freiwillig mit dem Stoff - und natürlich 
viel mehr als nötig gewesen wäre.

Und das war auch das einzige Mal, dass ich "sehr gut" in Geschichte 
stand :-}

>>Ich sehe ja bei der Mathe-Nachhilfe hier im Bekanntenkreis, mit welchem
>>Mist sich Jugendliche Mathematik aneignen sollen. Da hat sich im
>>Vergleich zu damals nichts verändert: dieselben langweiligen
>>Textaufgaben und Aufgabenblöcke. Völlig stumpfsinniges Lernen
>
> Hmm, wenn gleich meine Schulzeit schon "etwas" weiter zurück liegt, kann
> ich mich nicht an Stumpfsinn im Mathematikunterricht erinnern. Klar ist
> Mathe jenseits des kleinen 1x1 abstrakt und keine süße
> Kaugummibeschäftigung.

Schau Dir mal aktuelle Mathematikbücher der gymnasialen Mittelstufe an. 
Da kommen einem echt die Tränen. Es gibt kaum etwas Langweiligeres.
Dementsprechend demotiviert sind die "Nachhilfeschüler" unserer Freunde.

>>Warum und wozu man das mal benötigen soll, ist überhaupt nicht
>>erkennbar.
>
> Tja, wenn gleich ich auch ein eher pragmatischer Mensch bin, kann ich
> nur vor einer Trivialisierung und "das braucht man im Leben sowieso
> nicht" Denkweise warnen!!! Denn der Nutzen bzw. Effekt ist in vielen
> Fällen NICHT direkt sichtbar sondern wirkt nur INDIREKT! So wie
> Radsportler nicht nur Fahrrad fahren sonden auch viele
> Trainingseinheiten mit deutlich anderen Belastungen verbringen.

Das hat mit einer Trivialisierung nichts zu tun. Dem kleinen Wernher war 
absolut klar, dass das ein sehr harter Weg sein würde, bis er das Buch 
von Oberth verstehen würde (zumindest beschreibt er es so).

Aber er hatte eben gesehen, dass dort Mathematik praktisch angewendet 
wird.

>>Dass praktisch angewandte Mathematik sogar richtiggehend Spaß machen
>>kann - diese Vorstellung muss einem Kind angesichts solcher Lehrpläne
>>vollkommen absurd erscheinen.
>
> Aber auch da bist du mal ganz fix beim Infotainment. Klar, der
> Praxis/Realitätsbezug muss schon in vernünftigen Maßen erhalten bleiben.
> Aber Mathe ist und bleibt eine abstrakte Sache, die nur ein
> intellektueller Geist erfassen kann und WILL!!! Das ist nix für
> Handwerker und "Brauch ich nicht im Alltag". Denn dann kannst du alles
> jenseits der Klasse 5 weglassen, denn im Alltag braucht man bestenfalls
> Addieren und Subtrahieren auf dem Konto.

Aber selbst das klappt ja nicht. Die meisten Menschen beherrschen nicht 
einmal Prozentrechnung.

Und ich denke, dass viele, viele Schüler, die eigentlich mathematisch 
begabt sind, durch dieses System abgewürgt und diesbezüglich verdorben 
werden.

>>Ein älteres anschauliches Beispiel ist W. v. Braun. Der dümpelte auch
>>eher in der Schule rum und war in Mathematik wirklich schlecht - bis er
>>plötzlich etwas hatte, das ihn motivierte. Innerhalb kürzester Zeit
>>wurde er zum Mathevorzeigeschüler, einfach weil er plötzlich wusste,
>>wofür man das alles benötigt. Und dann war er auch bereit, hart daran
>>zu arbeiten und sich reinzuknien. Der Rest ist Geschichte.
>
> Mag sein, aber wie so oft die Ausnahme. Klar braucht der (junge) Mensch
> Motivation, da ist auch ein guter (größerer?) Teil extrinsich, OK. Aber
> das allein ist es nicht. Siehe oben.

Richtig, aber damit beginnt es. Man kann auch einen begabten Schüler mit 
dem heutigen Schulstoff den Spaß daran verleiden.

>>Es ist frustrierend, wenn man sieht, wie kindliche Neugier in der Schule
>>über die Jahre immer mehr abgestumpft und regelrecht plattgemacht wird.
>
> Wird sie das? Bei allen? Warum? War bei mir und einigen Mitschülern
> definitiv nicht der Fall, auch wenn's lange her ist.

Ja, aber "wir" hier sind auch nicht die Zielgruppe. Klar, ich hätte mich 
auch nie von MINT abbringen lassen, egal welcher Lehrer da gewesen wäre.

Mir geht es um die "grauen Mäuse" eines Fachs. Deren Potential wird 
wirklich abgetötet.

Es gibt ja diesen "Girlsday/Boysday", bei dem wir eigentlich auch immer 
zwei Mädels oder Jungen vom Gymmi nehmen und ihnen zeigen, was wir hier 
so machen.

Es ist schon mehrfach passiert, dass die dann ganz erstaunt waren, 
welche Mathematik wir hier täglich anwenden. "Jetzt weiss ich endlich, 
wofür man das verwenden kann!" hörte ich schon öfter.

Das ist doch Scheiße, wenn das ein Mädel in der zehnten Klasse sagt.

Und plötzlich haben die sich eben freiwillig hingesetzt, und bspw. einen 
LED-Vorwiderstand ausgerechnet und waren ganz begeistert, dass sie dann 
auch den berechneten Strom messen konnten usw.

Einfach, weil das endlich mal Praxis war.

>>Warum also bspw. nicht den Frontunterricht etwas zurückfahren und
>>stattdessen ergänzende Arbeitsgemeinschaften einrichten, in denen das
>>Gelernte auch praktisch verwendet wird?
>
> Die Arbeitsgemeinschaften gab es mal, im Osten. Wurde nach der Wende als
> sozialistischer "Müll" entsorgt.
>
> https://vera-lengsfeld.de/2018/07/27/ich-bin-im-ghetto-gelandet/
>
> Prost Mahlzeit!

Ja, allerdings :-/

: Bearbeitet durch Moderator
von (prx) A. K. (prx)


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Chris D. schrieb:
> Ich hatte bspw. nie wirklich Interesse an Geschichte. Es war ein
> stinklangweiliges Fach, bei dem schön die Zeitleiste runtergekaut wurde,
> streng nach Buch.

War in der Schule sehr überschaubar. Klar haben die Lehrer erheblichen 
Einfluss, aber Geschichte geht naturgemäss von Anfang bis Ende, in 
dieser Reihenfolge. Grössere Zusammenhänge sind da schwer reinzupressen 
und und für anders ablaufende Beispiele aus anderen Kulturkreisen ist 
keine Zeit.

Später fiel mir dann in einer Buchhandlung ein Wälzer "Geschichte 
Europas" in die Hände. Verdammt gut geschrieben. Da wurde das dann 
interessanter. Allein die verwendete Sprache kann schon den Unterschied 
ausmachen. Der Charme an Geschichte ist, dass zunehmende Lebenserfahrung 
sie interessanter machen kann. Das ist bei MINT anders.

> Und ich denke, dass viele, viele Schüler, die eigentlich mathematisch
> begabt sind, durch dieses System abgewürgt und diesbezüglich verdorben
> werden.

Erwartungshaltung und Medien können eine wesentliche Rolle spielen. Ab 
und zu kommt es vor, dass irgendein Trottel aus der Medienbra(n)che 
stolz verkündet, dass aus ihm doch auch ohne verhasste Mathe was 
geworden wäre. Bei sowas geht mir der Hut hoch.

Gesellschaftliche und familiäre Erwartungshaltung dürfte eine grosse 
Rolle spielen. Gewöhnlich heisst es ja, Mädels hätten eher selten einen 
Bezug dazu, die Statistik beweist das auch. Ich hatte diese Statistik 
damals aber nicht gelesen und fand es völlig natürlich, mit einem ebenso 
interessierten Mädchen aus der Nachbarschaft zusammen Mathe zu lernen. 
Auch der Mathe-LK war deutlich weiblich besetzt, und vorne sass eine gut 
motivierte Lehrerin. Dem entsprach meine spätere Überraschung, dass der 
Rest der Welt dies anders sah.

von Falk B. (falk)


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@Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite

>> Jaja, diese Antwort ist schon fast politkreif. Und ich meine, du
>> hattest, wie auch anderswo im Leben, einen Glückstreffer.

>Immer wieder? Ich habe das gestern ja nicht zum ersten Mal gemacht.

Du hast halt ein überdurchschnittlich intaktes soziales Umfeld. 
Glückwunsch! Aber ich bezweifle dessen statistische Relavanz in Bezug 
auf größere Gruppen und mal ganz sicher Gesamtdeutschland.

>> in der statistisch breiten Masse mal ganz sicher NICHT besser aus. Da
>> muss man nichtmal in die sozialen Brenpunkte gehen, da reicht
>> "Normalschule".

>Und das glaube ich eben nicht - denn Kinder sind anfangs alle neugierig.
>Sicherlich manche mehr als andere, aber grundsätzlich lassen sich
>wirkich fast alle Kinder begeistern.

Jain, wenn sie nicht durch ihr soziales Umfeld verkorkst wurden, und das 
geht bei einigen früh los!

>Meiner Meinung nach werden sie durch unsere Bildungsinstitutionen
>verhunzt - nach der Grundschule ist da kaum noch etwas zu retten.

Glaub ich so einfach nicht, wenn gleich ich keine praktische Einsichten 
habe.

>Bei mir und (vermutlich) auch bei Dir war es leicht, das Interesse an
>MINT zu wecken bzw. haben wir uns von der Schule nicht davon abbringen
>lassen.

Hmmmm. Im Osten der Republik war man bis 1989 sehr um MINT bemüht, denn 
man hatte noch weniger Zugang zum Weltmarkt und mußt noch viel mehr als 
Deutschland heute auf die Resoource "gebildeter Mensch" setzen. Dazu kam 
auch das etwas andere, sehr auf "humboldschem Bildungsideal" basierenden 
Menschen- und Gesellschaftsbild. OK, es war auch politischer Unsinn 
dabei, aber wir schweifen ab.

Wie bereits gesagt hatte ich nie das Gefühl, mit tonnenweise Unsinn 
demotiviert zu werden. Auch wenn ich sicher nicht an allen Fächern 
riesiges Interesse hatte.

>Mir geht es genau um diese Gruppe, die Du ansprichst, den
>"intellektuellen Wüstenboden", den die Schule erzeugt.

Da bin ich mir nicht so sicher, ob die Schule den erzeugt. Mag sein, daß 
sie ihren unrümlichen Anteil hat, aber ich würde das eher "der 
Gesellschaft" + Zeitgeist anheften. Wir leben nicht im materiellen 
Mangel, sondern PÜberfluß und Konsumgesellschaft, an der sogar die Armen 
teilnehmen können, wenn gleich mit fragwürdigem Ergebnis 
(Jubelelektronik und Handy können sich auch H4-Menschen leisten, um dann 
H4-Fernsehen zu konsumieren)

>Ich hatte bspw. nie wirklich Interesse an Geschichte. Es war ein
>stinklangweiliges Fach, bei dem schön die Zeitleiste runtergekaut wurde,
>streng nach Buch.

Ging mir ähnlich, wenn gleich ich es nicht so extrem gesehen habe.

>Bis wir dann in der Neunten an einen Lehrer "alter Garde" gerieten, der
>ein unglaubliches Wissen hatte und es vor allem verstand, heutige
>Geschehnisse auf der Welt damit zu verknüpfen. Plötzlich war Geschichte
>nicht mehr verstaubt sondern hatte direkten Einfluss auf Aktuelles.
>Der Mann hat mich und viele andere motiviert, Geschichtsbücher zu kaufen
>und zu lesen - vorher undenkbar. Plötzlich war einfach die Motivation
>da, sich von sich aus mit den Hintergründen zu beschäftigen, plötzlich
>machte das Lernen einfach Spaß. Man musste sich zu hause nihct mehr
>zwingen, man beschäftigte sich freiwillig mit dem Stoff - und natürlich
>viel mehr als nötig gewesen wäre.

Naja, auch das ist schon ein ziemlicher Idealfall.

>> Hmm, wenn gleich meine Schulzeit schon "etwas" weiter zurück liegt, kann
>> ich mich nicht an Stumpfsinn im Mathematikunterricht erinnern. Klar ist
>> Mathe jenseits des kleinen 1x1 abstrakt und keine süße
>> Kaugummibeschäftigung.

>Schau Dir mal aktuelle Mathematikbücher der gymnasialen Mittelstufe an.

Das sollte ich wohl mal tun.

>Da kommen einem echt die Tränen. Es gibt kaum etwas Langweiligeres.
>Dementsprechend demotiviert sind die "Nachhilfeschüler" unserer Freunde.

Hmm.

>> Fällen NICHT direkt sichtbar sondern wirkt nur INDIREKT! So wie
>> Radsportler nicht nur Fahrrad fahren sonden auch viele
>> Trainingseinheiten mit deutlich anderen Belastungen verbringen.

>Das hat mit einer Trivialisierung nichts zu tun.

Doch hat es! Man kann icht bei jedem Bildungsinhalt immer gleich den 
Praxisbezug und die Begründung liefern! Klingt komisch, ist aber so!
Wer braucht Bruchrechnung? In der Praxis gibt es die nicht (mehr), alles 
Dezimalzahlen und Taschenrechner!

> Dem kleinen Wernher war
>absolut klar, dass das ein sehr harter Weg sein würde, bis er das Buch
>von Oberth verstehen würde (zumindest beschreibt er es so).

Und du glaubst, daß dieser Durchhaltewille in der Masse vorhanden ist? 
C'mon!

>> Handwerker und "Brauch ich nicht im Alltag". Denn dann kannst du alles
>> jenseits der Klasse 5 weglassen, denn im Alltag braucht man bestenfalls
>> Addieren und Subtrahieren auf dem Konto.

>Aber selbst das klappt ja nicht. Die meisten Menschen beherrschen nicht
>einmal Prozentrechnung.

Und leben doch in unserer Hochtechnologiegesellschaft. OK, sie treffen 
"die eine oder andere" Fehlentscheidung, weil's mit dem kleinen 1x1 
hapert, aber heyyy, das kurbelt die Wirtschaft an!

>Und ich denke, dass viele, viele Schüler, die eigentlich mathematisch
>begabt sind, durch dieses System abgewürgt und diesbezüglich verdorben
>werden.

Kann sein, aber für so eine Aussage braucht es schon DEUTLICH mehr 
Argumente und Nachweise, auch wenn die schwer zu beschaffen sind.

>Richtig, aber damit beginnt es. Man kann auch einen begabten Schüler mit
>dem heutigen Schulstoff den Spaß daran verleiden.

Deine Argumente fokusieren sich immer auf die Schule, so als ob die 
Schüler nix dazu beitragen können und sich auch nicht gegen Langeweile 
in Grenzen abschotten könnten.

>Mir geht es um die "grauen Mäuse" eines Fachs. Deren Potential wird
>wirklich abgetötet.

Hmmmmmm?

>Es gibt ja diesen "Girlsday/Boysday",

Jaja, was wäre Deutschland ohne dämliche Anglizismen. :-(

> bei dem wir eigentlich auch immer
>zwei Mädels oder Jungen vom Gymmi nehmen und ihnen zeigen, was wir hier
>so machen.

Gut!

>Und plötzlich haben die sich eben freiwillig hingesetzt, und bspw. einen
>LED-Vorwiderstand ausgerechnet und waren ganz begeistert, dass sie dann
>auch den berechneten Strom messen konnten usw.

;-)
Aber im Ernst, einen Vorwiderstand für ne LED kann/sollte ein 5. 
Klässler können. In der 10. Klasse sollte schon deutlich mehr Know How 
vorhanden sein. Muss ja nicht gleich der Herr Maxwell sein.

>Einfach, weil das endlich mal Praxis war.

Ja. Die hatten wir im Osten, und zwar von Anfang an. Auch wenn die 
Praxis manchmal aus maroden Betrieben bestand :-0

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Aber im Ernst, einen Vorwiderstand für ne LED kann/sollte ein 5.
> Klässler können.

Ex-Chef pflegte bei der Vorfilterung von IT-Azubis einen Dreisatz 
abzufragen. Nicht ohne Grund. Leider.

von Jörg (zwischenfrequenz)


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A. K. schrieb:
> Erwartungshaltung und Medien können eine wesentliche Rolle spielen. Ab
> und zu kommt es vor, dass irgendein Trottel aus der Medienbra(n)che
> stolz verkündet, dass aus ihm doch auch ohne verhasste Mathe was
> geworden wäre. Bei sowas geht mir der Hut hoch.

Mit 7 oder 8 habe ich zufällig abends im dritten Programm 
(Schulfernsehen oder Telekolleg, weiß nicht mehr, der Moderator mit der 
ruhigen sonoren Stimme) gelernt wie der Bipolartransistor als Schalter 
funktioniert. OK, der Basiswiderstand wurde damals unterschlagen. Heute 
gibt es rund 50 frei empfangbare deutschsprachige Programme; vom 
Transistor gibt es nichts mehr zu sehen, aber wer sich in einer Talkshow 
in den Fernseher setzt, der kann sich sicher sein Applaus zu bekommen, 
wenn er/sie sagt, dass er/sie immer ganz schlecht in Mathe war. Das 
gesellschaftlich vorgelebte Interesse an technischen Details hat sich da 
-leider- gewandelt. Wie die Phasenumschaltung beim PAL 
Zeilensprungverfahren funktioniert wurde noch allen vorgeführt. Wer 
heute wissen will wie die Modulation von DVB-x funktioniert kann das 
leicht rausbekommen, muss es aber expliziert wissen wollen. Allen 
vorgeführt wird es nicht mehr. Das die deutsche 
Ingenieursvorzeigebranche in den letzten Jahren sichtbare 
Innovationsfreude nur bei den Themen Abgasbetrug und Kirmesbudenblinker 
gezeigt hat ist da nur ein kleiner Mosaikstein im Ansehensverlust von 
MINT in der Öffentlichkeit. Umso schöner den Erfolg von privatem 
Engagement in Sachen MINT zu sehen!

von Matthias L. (limbachnet)


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Ich hatte die Gelegenheit, die Mondfinsternis auf Teneriffa schauen zu 
können. Hochgefahren in die Bergregion und da waren echt Heerscharen von 
Leuten!

Alle möglichen und unmöglichen Parkmöglichkeiten waren moppelrappelvoll, 
viele Sprachen waren durcheinander zu hören und alle Altersstufen waren 
vertreten.

Der Mond war zuerst kaum zu sehen, knapp über dem Horizont war er ja 
schon im Kernschatten und war im Dunst über dem Meer fast verschwunden, 
das wurde später deutlich besser. Da kam auch noch ein für Stadtpflanzen 
wie mich recht spektakulärer Sternenhimmel dazu.

Leider habe ich kein Teleskop, sondern nur ein schnödes Teleobjektiv und 
einen Beutel voll Bohnen als Stativersatz dabei gehabt, aber es war 
trotzdem toll. Allerdings ging kurz nach Ende der Totalen die Abfahrerei 
los, Scheinwerfer, Rücklichter, grr. Na, irgendwas ist ja immer.

von Le X. (lex_91)


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Noch nie gab es bessere Möglichkeiten sich zu informieren und 
selbstständig Wissen anzuhäufen.
Und wie man an unzähligen OpenSource-Projekten, Hacker- und Makerspaces, 
Technikforen- und Blogs erkennen kann wird dies auch genutzt und gelebt.
Und die Enthusiasten sind gut vernetzt, dank Internet wird weltweit 
gebastelt und Wissen ausgetauscht.
Die "Astronomenszene" dürfte auch deutlich größer sein als noch vor 40 
Jahren.

Mal ehrlich, "damals" haben die meisten Jugendlichen auch hauptsächlich 
gesoffen, gefeiert und gehurt, außer ein paar wenigen Nerds (nur nannte 
man die damals noch "Spinner" oder "Streber").
Hier sind mal wieder die ganzen Verklärten unterwegs. Schade um den 
Thread.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Le X. schrieb:
> Hier sind mal wieder die ganzen Verklärten unterwegs. Schade um den
> Thread.

Was meinst'n jetzt? Die Nebendiskussion über die doofe Jugend von heute? 
Die ist bekanntlich mindestens so alt wie Sokrates...

Ich wollte mit meinem Hinweis auf die vollen Parkplätze und vielen Leute 
eher signalisieren, dass durchaus Interesse auch in der Masse zu 
bestehen scheint - und sicher nicht nur bei besonderen Enthusiasten. Die 
wären sicher erst deutlich nach Ende des letzten Restes Teilverdunkelung 
wieder abgefahren. Die waren auch da, sicher. Mit Transporter, 
Camping-Ausstattung, Monster-Stativ und so weiter. Aber die meisten 
waren offensichtlich Durchschnitts-Laien wie ich.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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apropos google earth:

Da ich immer wieder erstaunte Blicke ernte,
wenn ich statt von google earth von "google Mars",
"google Pluto" etc rede:

Man stelle die Webansicht von gm auf Sat-Ansicht und zoome ganz heraus, 
sodass die Erde als kleine Kugel zu sehen ist.
so kommt man zu einer Auswahl,
welchen Planeten oder Mond man sich mal anschauen möchte.

Auf dem Mars gibt es dann kleinen grauen "Rechtecke",
hier wird höher aufgelöstes Material bereitgestellt.

https://www.google.com/maps/space/mars/@24.7807734,-142.5861119,638695m/data=!3m1!1e3

wenn man reinzoomt, sieht man deutlich,
wie Wasser die Hänge von Bergen oder Kraterwänden herunter sickert.

https://www.google.com/maps/space/mars/@25.311062,-143.6969276,11817m/data=!3m1!1e3

und dies hier dürften wohl Spuren von Staubteufeln sein:

https://www.google.com/maps/space/mars/@23.2091871,-136.2344646,1188m/data=!3m1!1e3

der Mars lebt ;)

von Teo D. (teoderix)


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● J-A V. schrieb:
> apropos google earth:

Wenn du grad nicht nur einfach den vollen Fokus auf Googel hattest, 
kennst du das evtl. noch nicht???

https://eyes.nasa.gov/


Guten Flug. :)

von Karl K. (karl2go)


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● J-A V. schrieb:
> Auf dem Mars gibt es dann kleinen grauen "Rechtecke",
> hier wird höher aufgelöstes Material bereitgestellt.

Aber die Routenplanung von Acidalia Planitia zum Schiaparelli-Krater ist 
noch verbesserungsbedürftig. Auch werden akutelle Verkehrshindernisse 
wie plötzlich auftretenden Staubstürme unzureichend berücksichtigt.

Beitrag #5503438 wurde vom Autor gelöscht.
von Matthias L. (limbachnet)


Angehängte Dateien:

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Matthias L. schrieb:
> Ich hatte die Gelegenheit, die Mondfinsternis auf Teneriffa schauen zu
> können. Hochgefahren in die Bergregion und da waren echt Heerscharen von
> Leuten!

Der Vollständigkeit halber ein paar Fotos von dort. Die 
Handy-Fotografierer, die sicher keine Enthusiasten, sondern allgemein 
interessiert sind; Mond und Mars zusammen, der Mond im Kernschatten, in 
der Pacman-Phase und fast wieder vollständig.

Das sind keine Meister-Fotos, das weiß ich selbst. Aber für das 
vorhandene Equipment (270er Tele, APS-C-Sensor, Beutel Bohnen) bin ich 
recht zufrieden.

von Cyblord -. (cyblord)


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Teo D. schrieb:
> Thomas W. schrieb:
>> Wenn ich so ein Ereignis am Himmel nur mit bloßen Augen sehe, frage ich
>> mich warum es so lange gedauert hat bis sich das heliozentrische
>> Weltbild etabliert hat.
>
> Frag mal die größte kriminelle Vereinigung die es je gab und geben wird.
> Sprich eigentlich haben wir das seit ~5kJ gewusst.

Du weißt dass Nikolaus Kopernikus seiner Zeit "Domherr" war und sein 
Hauptwerk mit ausdrücklicher Ermutigung des Papstes veröffentlicht hat?

Allzu einfach sollte man sich sein Weltbild dann auch nicht machen.

Und das heliozentrische Weltbild war auch in der Antike nicht allgemein 
vertreten. Wenn überhaupt. Dafür gibt es nur einige wenige Anhaltspunkte 
über Einzelpersonen.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Cyblord -. schrieb:
> Allzu einfach sollte man sich sein Weltbild dann auch nicht machen.

Sicher ist die Welt nicht Schwarz/Weiß. In meiner subjektiven 
Wahrnehmung spielt der Zeitraum natürlich auch eine entscheidende Rolle. 
Das sie in dieser Zeit recht einschlägig unterwegs waren, lässt sich 
aber auch nicht bestreiten.
Das eigentliche Problem liegt doch in der Tatsache, daß dies Leute wie 
du und ich sind. Dieser unlauteren Mitbürger steckt in uns allen und 
wir Anderen sind doch einfach nur zu feige, aus Mangel an 
Möglichkeiten, Ihn raus zulassen. :)
Evolutionär betrachte muss er das ja auch, sonnst würden wir sich nich 
hier herumspritzen.
Nur schade das unsre Massensegelschaft, die Sozialen 
Regelungsmechanismen großteils außer kraft setzt.
Das wird sich wohl erst wieder Einpendeln, wenn wir uns gegenseitig 
genügend von unsren dämlichen Schädel eingeschlagen haben. ;)

von Uhu U. (uhu)


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Cyblord -. schrieb:
> Du weißt dass Nikolaus Kopernikus seiner Zeit "Domherr" war

Damals wie heute lebten die Pfaffen wie Gott in Frankreich und für Leute 
mit solch "esoterischen" Interessen, wie Nikolaus Kopernikus waren 
solche Ämter ganz einfach die Versicherung, über ihre eigentliche Arbeit 
nicht zu verhungern.

von Cyblord -. (cyblord)


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Uhu U. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Du weißt dass Nikolaus Kopernikus seiner Zeit "Domherr" war
>
> Damals wie heute lebten die Pfaffen wie Gott in Frankreich und für Leute
> mit solch "esoterischen" Interessen, wie Nikolaus Kopernikus waren
> solche Ämter ganz einfach die Versicherung, über ihre eigentliche Arbeit
> nicht zu verhungern.

Ja sicher. Nur lässt sich ob solcher Tatsachen die Argumentation 
schwerlich aufrechterhalten dass er von der Kirche von Anfang bis Ende 
bis aufs Blut bekämpft worden wäre. Das war ja eine zeitlang geradezu 
eine Symbiose. Seine Forschungen sogar noch von der Kirche bezahlt und 
vom Papst höchselbst gefördert.

Der nächste Papst allerdings war da weniger offen, muss man dazu sagen. 
Aber wie man sieht ist es halt dann doch nicht "Die Kirche" sondern am 
Ende immer von den gerade aktiven Personen abhängig.

von Uhu U. (uhu)


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Cyblord -. schrieb:
> Aber wie man sieht ist es halt dann doch nicht "Die Kirche" sondern am
> Ende immer von den gerade aktiven Personen abhängig.

Dass plötzlich ein Papst den Marxismus als Leitphilosophie der Kriche 
entdeckt, ist nicht zu erwarten...

Andersherum wird eine "Nachlässigkeit" eines Papstes von seinen 
Nachfolgern schnell korrigiert¹, wenn sich herausstellt, dass sie das 
kirchliche Weltbild in Frage stellt.

Unfehlbar sind Päpste noch nicht so lange...

---

¹) Johannes Paul I beging den Fehler, das ernst zu nehmen, was dem 
Fußvolk erzählt wird. Das Problem wurde diskret mit einer Tasse Kaffee 
gelöst...

von Paul B. (paul_baumann)


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Uhu U. schrieb:
> Unfehlbar sind Päpste noch nicht so lange...

trotzdem stellen sie gute Lüfter her!


https://www.ebmpapst.com/de/products/compact-fans/compact_fans.html

von Teo D. (teoderix)


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Ja früher mag man nur mit der Kurzfassung seiner Geschichte 
konfrontiert worden zu sein. Da blieb halt nur das am reißerischsten 
wirkende über.
Er kam dann seit den ~2ker Jahre ja auch wieder in Mode. Da gabs dann 
mehr Information fürs Volk, da ja die Einschaltquoten stimmten....

Cyblord -. schrieb:
> Aber wie man sieht ist es halt dann doch nicht "Die Kirche"

Ja die haben das durchaus genial organisiert...

Uhu U. schrieb:
> Nachfolgern schnell korrigiert¹, wenn sich herausstellt, dass sie das
> kirchliche Weltbild in Frage stellt.

Solange werden sie nicht warten. Auch der Papst ist alles andre, als 
Allmächtig.

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