Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik NE555 - warum Elko?


von Micha W. (azubi2017)


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Hallo zusammen,
ich bin neulich mal beim Rumspielen darauf gestoßen, dass der NE555 nen 
Elko braucht, weil er mit nem anderen Kondensatortyp nicht funktioniert 
(oder so schnell, dass mein Multimeter keine Frequenz mehr anzeigen 
konnte?).
Liegt das daran, dass Elkos langsamer sind oder was ist der Grund?

Und wenn ich nun einen Spannungsteiler am NE555 habe, der einen 2nF-Elko 
verlangt, womit könnte ich den ersetzen?

Ich dachte zunächst an zwei 1nF-Elkos parallel - aber 1nF als Elko 
scheint es nicht zu geben.
Jetzt hat mich grade jemand auf die Idee gebracht, dass ich da 
vielleicht eine Lösung über eine Serienschaltung bekommen könnte.
Wäre es denkbar, dass ich nen 100nF Elko nehme und nen 1nF 0805er 
Keramikkondensator dahinterschalte, um etwa auf meinen 1nF Elko zu 
kommen?

Die Frequenz muss nicht präzise sein, aber mit dem Widerstandspaar R1=3K 
R2=3,3K würde ich gerne irgendwas zwischen 65-75kHz erzeugen.

von Joachim B. (jar)


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wieso Elko?

was ist das überhaupt, wer hats erfunden und warum?

ist schon wieder Freitag?

von Erwin D. (Gast)


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Micha W. schrieb:
> Wäre es denkbar, dass ich nen 100nF Elko nehme und nen 1nF 0805er
> Keramikkondensator dahinterschalte, um etwa auf meinen 1nF Elko zu
> kommen?

Ich vermute eher, daß du dich in den Einheiten vertan hast. Also z.B. µF 
statt nF. Aber du kannst auch mal nach "NE555-Rechner" suchen, da gibt 
es viele Programme, die Anfängern die Arbeit erleichtern...

von Erwin D. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> wieso Elko?
>
> was ist das überhaupt,

Das ist die Abkürzung von "Elektrolytkondensator". Wer den erfunden hat, 
mußt du schon selbst nachschlagen. ;-)

von bcd (Gast)


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Es geht bei Elkos darum, einen hohen Kapazitätswert bei kleiner Bauform 
zu erhalten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolytkondensator

Micha W. schrieb:
> Und wenn ich nun einen Spannungsteiler am NE555 habe, der einen 2nF-Elko
> verlangt

2nF = 2 Nanofarad. Leicht mit anderer Kondensator-Art möglich.
Z.B. Keramik (MLCC), oder gar Folie (Folienkondensator).

Micha W. schrieb:
> so schnell, dass mein Multimeter keine Frequenz mehr anzeigen
> konnte?

Das ist wenig verwunderlich. Mit einem NE555 kann man Frequenzen 
oberhalb der Fähigkeiten vieler Multimeter erzeugen, mit einem LMC555 
sogar noch höhere.

Weshalb viele Bastler (ja, auch Hobby-Bastler) Oszilloskope haben.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Micha W. schrieb:
> so schnell, dass mein Multimeter keine Frequenz mehr anzeigen konnte?
Ja, da hättest du dann in diese Richtung weiter untersuchen müssen, dann 
wäre uns die Frage heute erspart geblieben...

Natürlich funktioniert ein NE555 auch mit Styroflexkondensatoren, mit 
keramischen Kondensatoren, mit Plattenkondensatoren, mit 
Tantalkondensatoren oder mit sonstwelchen Kondensatoren, SOLANGE die 
Widerstände und der Rest der Beschaltung dazu passt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Micha W. (azubi2017)


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Naja, ich hab aufm Steckbrett mal nen (ich glaube) Folienkondensator 
genutzt und mich gewundert, warum ich trotz korrekter Werte keine 
Frequenz messen kann. Nachdem mir dann irgendwann im Datenblatt 
aufgefallen ist, dass überall an der Stelle n Elko genutzt wird, hab ich 
den mal getauscht und dann ging es. Leider hab ich bisher keine 
verständliche Erklärung dazu finden können - weshalb ich jetzt erstmal 
davon ausgehe, dass ein Elko nötig ist.

von Ingo L. (corrtexx)


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Micha W. schrieb:
> Wäre es denkbar, dass ich nen 100nF Elko nehme und nen 1nF 0805er
> Keramikkondensator dahinterschalte, um etwa auf meinen 1nF Elko zu
> kommen?
Nein, eindeutig. Du musst erst die Ampere hochskillen

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Micha W. schrieb:
> weshalb ich jetzt erstmal davon ausgehe, dass ein Elko nötig ist.
Das ist dann auch ok.

Beitrag #5446017 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Micha W. (azubi2017)


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Lothar M. schrieb:
> Micha W. schrieb:
>> weshalb ich jetzt erstmal davon ausgehe, dass ein Elko nötig ist.
> Das ist dann auch ok.

Klar, aber mich interessiert eben das Warum ;)
Und ob ich mit meinem Lösungsansatz eine Reihenschaltung mit Elko und 
nem beliebigen 1nF-Kondensator auf dem Holzweg bin.
Hab leider grade keine Kondensatoren in der Größenordnung hier, sonst 
könnte ich das mal eben aufbauen.


Nebenbei: Warum wird man hier im Forum eigentlich immer direkt mit 
Leuten konfrontiert, die offenbar nichts besseres zu tun haben, als 
Anfänger zu entmutigen?
Ich hab noch nie n Forum erlebt, das so wenig Spaß macht. Liegt das 
daran, dass hier keine Registrierpflicht vorherrscht?
Wenn euere Freitag- oder Troll-Kommentare wenigstens lustig wären...

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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nun gut,

wo kann man kleine Elkos kaufen?
gibt es eine Elkogrenze nach unten?

Was hast du schon versucht?
Im Internet bist du ja, kannst du auch selber suchen oder nur fragen?

Wenn du selber in Shops suchen kannst, dann nenne den kleinsten 
gefundenen ElKo und andere die noch kleiner sind.

Was ist für dich µF, nF, pF und was ist mit F gemeint?

Dinge die man erfragen aber auch ergoogeln kann.

von michael_ (Gast)


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Bist doch selber schuld!
Wenn es keine 2nF "Elkos" gibt, dann gibt es eben keine.

Fang nochmal von vorn an.

von hinz (Gast)


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michael_ schrieb:
> Wenn es keine 2nF "Elkos" gibt, dann gibt es eben keine.

Ach wo, wenn du unbedingt welche haben willst wird der Freundliche sie 
dir auch liefern, und wenn er dazu Kerkos in Alubecher setzt.

von Trollhunter (Gast)


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Micha W. schrieb:
> Ich hab noch nie n Forum erlebt, das so wenig Spaß macht. Liegt das
> daran, dass hier keine Registrierpflicht vorherrscht?

Und noch ein paar eindeutige Hinweise auf einen Troll: Du hast ein 
völlig negatives Wissen über Elektronik, willst absoluter Anfänger sein, 
aber trotzdem kennst du das Forum so gut?
Und jetzt gleich noch mit dem Stichwort "Registrierung ja nein" ein 
Nebenkriegsschauplatz für einen flame-war aufmachen.

Troll dich, das ist so grottenschlecht.

Micha W. schrieb:
> Wenn euere Freitag- oder Troll-Kommentare wenigstens lustig wären...

Wenn dein Trollversuch wenigstens den Hauch von Originalität haben würde 
...

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

bis die Leute sich wieder abgeregt haben könntest Du hier mal lesen, was 
man mit dem 555 so machen kann:

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0310131.htm

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/1006081.htm

MfG

von bcd (Gast)


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Ingo L. schrieb:
> Nein, eindeutig. Du musst erst die Ampere hochskillen

Das hieß "Amper". Wurde damals hinlänglich festgestellt.
Aber nur für Dich, da Du es damals nicht verstanden hattest:

https://de.wikipedia.org/wiki/Amper

Aber lassen wir das - bitte.

Micha W. schrieb:
> ob ich mit meinem Lösungsansatz eine Reihenschaltung mit Elko und
> nem beliebigen 1nF-Kondensator auf dem Holzweg bin.

Ja. Google mal "Reihenschaltung Kondensator Berechnung".

 > Nebenbei: Warum wird man hier im Forum eigentlich immer direkt mit
> Leuten konfrontiert, die offenbar nichts besseres zu tun haben, als
> Anfänger zu entmutigen?

Schlechte Erfahrungen mit "falschen" Anfängern, "echten Trollen".

Erwin D. schrieb:
> Ich vermute eher, daß du dich in den Einheiten vertan hast. Also z.B. µF
> statt nF.

Möglich, da:

Micha W. schrieb:
> Naja, ich hab aufm Steckbrett mal nen (ich glaube) Folienkondensator
> genutzt und mich gewundert, warum ich trotz korrekter Werte keine
> Frequenz messen kann. Nachdem mir dann irgendwann im Datenblatt
> aufgefallen ist, dass überall an der Stelle n Elko genutzt wird, hab ich
> den mal getauscht und dann ging es.

Es ist zwar nicht unmöglich, daß "ein Elko plötzlich funktioniert, weil 
er ein Elko ist" (kleine Elko-Werte haben hohen ESR, FoKos und MLCC 
"keinen"), aber es klingt nach Verwechslung nF µF mF o.ä.

Ein NE555 funktioniert mit einer großen Diversität von Beschaltungen. 
Jedoch sind nicht alle möglichen auch sinnvoll, und es gibt auch 
Grenzen.
Deshalb ist es am einfachsten, genannte Hilfen / Rechner zu benutzen, 
und die Teile zu verwenden, die andere auch verwenden.

Außer, Du willst das IC wirklich verstehen - das aber hat noch Zeit.

von Micha W. (azubi2017)


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Joachim B. schrieb:
> nun gut,
>
> wo kann man kleine Elkos kaufen?
> gibt es eine Elkogrenze nach unten?
>
> Was hast du schon versucht?
> Im Internet bist du ja, kannst du auch selber suchen oder nur fragen?
>
> Wenn du selber in Shops suchen kannst, dann nenne den kleinsten
> gefundenen ElKo und andere die noch kleiner sind.
>
> Was ist für dich µF, nF, pF und was ist mit F gemeint?
>
> Dinge die man erfragen aber auch ergoogeln kann.

Ich glaube, du hast meine Ausgangsfrage nicht verstanden.
Ich habe mein Problem so genau ich kann beschrieben.


Danke an die, die meine Frage ernst nehmen.
Der Hinweis mit der Größenordnung ist natürlich gut und berechtigt bei 
der Problemlösung - aber ich bin mir bei benötigten 2nF sicher. Das hab 
ich auch bereits mit nem Onlinerechner verifiziert.

Die Artikel zu Reihenschaltung oder zu Elkos kenne ich natürlich auch. 
Aber mir geht es ja explizit darum, ob bei meinem Denkansatz (Elko + 1nF 
Kondensator irgendeiner Bauform in Reihe) an sich schon irgendwelche 
Probleme vorprogrammiert sind oder ob es wert ist mal die Bauteile 
aufzutrieben zum testen ;)


1/Cges = 1/C1 + 1/C2... ist soweit klar, damit bekomme ich ja auch 
rechnerisch meinen Wert so etwa (Elko + Keramikkondensator: [1/100nF + 
1/1nF] = 1,01nF). Allerdings hab ich keinen Vermerk gefunden, ob das 
problematisch sein kann, wenn man verschiedene Kondensatortypen 
kombiniert.
Und dann frage ich mich eben noch, ob das mit dem NE555 überhaupt 
klappen kann - weil er meiner Erfahrung nach ja etwas anspruchsvoller 
beim Elko ist. Oder wird in diesem Fall der Reihenschaltung die für den 
NE555 nötige Eigentnschaft vom Elko dominant?

Ich stelle mir das so vor, dass der Träge Eigentschaft vom Elko nicht 
vom nachgeschalteten, schnelleren Kondensator beeinflusst wird, aber die 
Ladung im Elko eben durch den 1nF-Kondensator beschränkt wird.

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Vielleicht zeigst du uns mal deinen Aufbau? Denn der NE555 ist SEHR 
gutmütig, was die Bauteile angeht. Daher kann ich deine Erfahrung nicht 
teilen, dass er hinsichtlich der Elkos anspruchsvoll sei.

Ich tippe eher auf einen Messfehler.

Ein Oszilloskop oder ein richtiger Frequenzzähler wäre wohl das 
probatere Werkzeug um die Schaltung zu kontrollieren.

von Joachim B. (jar)


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Micha W. schrieb:
> Ich glaube, du hast meine Ausgangsfrage nicht verstanden.

doch absolut

> Ich habe mein Problem so genau ich kann beschrieben.

auch das, nur hilft dir das nicht!

> Und dann frage ich mich eben noch, ob das mit dem NE555 überhaupt
> klappen kann - weil er meiner Erfahrung nach ja etwas anspruchsvoller
> beim Elko ist. Oder wird in diesem Fall der Reihenschaltung die für den
> NE555 nötige Eigentnschaft vom Elko dominant?

Ein Elko ist i.d.R. größer und deswegen kannst du es am Messgerät sehen, 
so richtig kleine Elkos werden selten, sagt dir Tau = R x C was?
Elkos haben Leckströme, Folienkondensatoren eher weniger, kann sein das 
du mit Elkos an Grenzen kommst die mit größeren Widerständen und 
kleineren Kondensatoren und TLC555 weniger negativ wirken.

Aber du fängst halt fallsch an.

Beantworte doch mal die Fragen:

Was sind Elektrolyt-Kondensatoren?
Was sind Styroflex-Kondensatoren?
Was sind Keramik-Kondensatoren?

Worin unterscheiden sie sich?
Was sind ihre anderen Eigenschaften neben der Kapazität?
Warum braucht man verschiedene Typen?

Dann erst kmmen wir irgendwann zum NE555 und auch zum TLC555 und deren 
Unterschiede.

von Possetitjel (Gast)


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Micha W. schrieb:

> Nebenbei: Warum wird man hier im Forum eigentlich immer
> direkt mit Leuten konfrontiert, die offenbar nichts
> besseres zu tun haben, als Anfänger zu entmutigen?

Weil die wenigsten Teilnehmer hier Lust haben, sich von
einem Anfänger, der sich in irgend einen abseitigen
Gedanken verrannt hat, vollzicken zu lassen, man hätte
seine Frage nicht verstanden.

Das heißt konkret für Dich:
1. Es gibt keine 2nF-Elkos.
2. Der 555 braucht nicht unbedingt Elkos.
3. Für normale Multimeter sind 60kHz (viel) zu hoch.

Aber laut eigener Auskunft bist Du Dir ja "... sehr sicher"
mit dem 2nF-Elko.
Glaubst Du im Ernst, jeder hier hat Lust, Dich mit Engelszungen
zu bezirzen und auf den rechten Weg zurückzuführen?

von Possetitjel (Gast)


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Stefan S. schrieb:

> Ein Oszilloskop oder ein richtiger Frequenzzähler wäre wohl
> das probatere Werkzeug um die Schaltung zu kontrollieren.

Klar.

Wer das nicht hat, muss sich halt etwas einfallen lassen.
Ein Koppelkondensator, ein Brückengleichrichter und ein
RC-Tiefpass könnten beispielsweise helfen.

von Teo D. (teoderix)


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Micha W. schrieb:
> weil er mit nem anderen Kondensatortyp nicht funktioniert
> (oder so schnell, dass mein Multimeter keine Frequenz mehr anzeigen
> konnte?).

Micha W. schrieb:
> Die Frequenz muss nicht präzise sein, aber mit dem Widerstandspaar R1=3K
> R2=3,3K würde ich gerne irgendwas zwischen 65-75kHz erzeugen.

3k, 3,3k, 2nF und nichts Messbar?
Egal wie ich das mit eventuell verwechselten Präfixes durchspiele, da 
kommt da immer was zwischen >2Hz und <10MHz raus....
Mir scheint da tut sich garnichts. Kontrolliere lieber mal die 
Schaltung, anstatt hier über magische Eigenschaften von Elkos zu 
sinnieren.

von Micha W. (azubi2017)


Angehängte Dateien:

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@Joachim:
Ich würde das folgendermaßen beantworten (du kannst mich gerne auf 
Fehler hinweisen oder ergänzen, wenn ich was wichtiges vergessen 
habe...):


Was sind Elektrolyt-Kondensatoren?
Kleine Bauform, sehr große Kapazität, polarisiert, schlägt bei Verpolung 
durch und kann dadurch dauerhaft beschädigt werden.
Verhältnismäßig langsam (ESR), daher häufig parallel mit z.B. einem 
schnellen Keramikkondensator.
Gängigerweise eine Spannungsfestigkeit von 5.5V, 16V, 50V, 63V, 250V.

Besonders erwähnenswert sind die sog. Goldcaps - Kondensatoren, die 
einen möglichst geringen Leckstrom aufweisen.
Ein 1F 5,5V Goldcap hat eine sehr geringe Baugröße, wird nach dem 
Aufladevorgang die Versorgungsspannung getrennt, so fällt innerhalb 
weniger Minuten die Spannung auf etwa 2,7-3V ab, diese Spannung kann 
jedoch einige Tage gehalten werden.

//Edit: Fehlerhafte Elektrolytkondensatoren erkennt man häufig daran, 
dass sie sich aufblähen oder auslaufen. Es gibt aber auch die 
Möglichkeit, dass sie im Laufe der Zeit austrocknen und somit stark an 
ihrer Kapazität einbüßen - das lässt sich nur durch Messen ermitteln.

Was sind Styroflex-Kondensatoren?
Folienkondensatoren, geringere Kapazität als Folienkondensatoren, hohe 
Spannungsfestigkeit, schnell, im Gegensatz zu Keramikkondensatoren 
relativ große Bauform.
Bei Alterung und Versprödung des Kunststoffgehäuses treten gerne mal 
Risse auf, die Folge ist Sauerstoffeintritt, eine vor sich hinschmorende 
Folie und 'magischer Rauch'. Wenig dielektrische Verluste, im Gegensatz 
zu Keramikkondensatoren geringe Temperaturabhängigkeit.



Was sind Keramik-Kondensatoren?
Die vermutlich am häufigsten auftretenden Kondensatoren, da sie sehr 
klein sind und hierdurch vermehrt in unseren täglichen Begleitern, den 
mobilen Geräten, zum Einsatz kommen. Die Kapazität ist sehr 
temperaturabhängig.
Bei hoher Dielektrizität teilweise nur für Gleichstrom geeignet.


Die verwendeten Materialien unterscheiden sich in der Permittivität und 
sind unterschiedlichen Kapazitäts- und Spannungsbereichen zuzuordnen. 
Hauptkriterien bei der Auswahl sind Kapazität, Baugröße und im Falle von 
Elkos auch die Geschwindigkeit.
Bei Keramikkondensatoren gibt es Zusätze wie z.B. X5R, die Auskunft über 
den zulässigen Temperaturbereich geben.


Eine etwas veraltete, aber sehr gut veranschalulichte Übersicht über die 
verschiedenen Einsatzbereiche von Kondensatoren hinsichtlich Kapazität 
und Spannung:

https://cdn.weka-fachmedien.de/thumbs/media_uploads/images/IMPORTED_4addf90cbe5107d2bfbc70850d628e02.jpg.950x534.jpg






Im Anhang habe ich skizziert, wie ich meinen NE555 gerne beschalten 
würde. Hieraus wird ersichtlich, warum ich bei R1 und R2 keine 
Wertanpassung vornehmen kann.

Ich hab mit nem NE555-Rechner (in einer meiner Lieblings-Apps: 
ElectroDroid) nochmal meine 2nF und R1+R2 eingetragen und komme da auf 
75kHz.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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na OK denkst du das ein 0,1µF Elko und ein 100nF Keramk Kondensator am 
Verhalten vom NE555 was ändern?

wenn ja warum?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Micha W. schrieb:
> Im Anhang habe ich skizziert, wie ich meinen NE555 gerne beschalten
> würde. Hieraus wird ersichtlich
... warum du bei deinem letzten Aufbau Probleme hattest: der 
Blockkondensator/Stützkondensator zwischen Vcc und GND direkt am IC 
fehlt.

von Frank L. (hermastersvoice)


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wie kommt der Typ darauf dass ein Elko langsam ist? In keinem Datenblatt 
ist eine Geschwindigkeit von Kondensatoren angegeben und mit ESR hat das 
schon garnix zu tun.

Wird ein Elko schneller wenn man Ihn z.B. an eine Kanonenkugel bindet 
und Diese dann abschiesst?

von Joachim B. (jar)


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Frank L. schrieb:
> wie kommt der Typ darauf dass ein Elko langsam ist?

nun ja 100µF x 1M Ohm ist langsamer als 100nF x 1M ohm

von Micha W. (azubi2017)


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Frank L. schrieb:
> wie kommt der Typ darauf dass ein Elko langsam ist? In keinem Datenblatt
> ist eine Geschwindigkeit von Kondensatoren angegeben und mit ESR hat das
> schon garnix zu tun.
>
> Wird ein Elko schneller wenn man Ihn z.B. an eine Kanonenkugel bindet
> und Diese dann abschiesst?

Weil der Typ mal was in der Richtung gelesen hat ;)
Erschien mir auch logisch, da ich häufiger schon in Schaltplänen gesehen 
habe, dass z.B. ein 10µF-Elko parallel zu nem unpolarisiertem 
0,1µF-Kondensator an VCC geschaltet wird. Oder hat das nen anderen 
Grund?

"Deshalb versucht man bei der Entwicklung von Low-ESR-Elkos das Material 
zu verbessern, um den Widerstand der Kathodenkontaktierung zu 
verringern."
Quelle: https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0810091.htm
Hat ESR also nur mit Verlustleistung und Lebensdauer des Kondensators zu 
tun?

@Lothar: Danke für den Hinweis. Werde ich bei meinem nächsten Testaufbau 
drauf achten!

von Teo D. (teoderix)


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Micha W. schrieb:
> Weil der Typ mal was in der Richtung gelesen hat ;)

Diese Eigenschaften treten hier noch soweit zurück, das sie völlig zu 
vernachlässigen sind!

Sie dir mal das Ersatzschaltbild eines Kondensators an.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensator_(Elektrotechnik)#Normung_und_Ersatzschaltbild
Der ESR den du ansprichst, ist also nichts anderes als ein weiterer 
Widerstand in Serie zum Kondensator. Der liegt bei Elkos zwischen 
0,1-20-Ohm
LowESR Elkos bis runter auf ~20mOhm. Kerkos, Folien-Kondensatoren etc. 
liegen noch darunter.
Nun setze den ESR in die Berechnungen für deinen 555er mal mit ein!

von Günter Lenz (Gast)


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Joachim B. schrieb:
>na OK denkst du das ein 0,1µF Elko und ein 100nF Keramk Kondensator am
>Verhalten vom NE555 was ändern?

Die Frequenz wird dann ein ganz ganz kleinwenig höher.

@Micha W.
Lass C7 und C8 weg, sie sind zum funktionieren nicht notwendig.
Wenn es dann nicht funktioniert, hast du irgendwas anderes
falsch gemacht oder die Kondensatoren sind kaputt.
Vielleicht  Kurzschluß oder sie sind taub.

von Günter Lenz (Gast)


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Und nochwas, wenn du keine Elkos nimmst, sondern
ungepolte Folienkondensatoren ist die Frequenzstabilität
besser. Ich weiß nicht ob dir das wichtig ist.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

kaufe Dir doch ein gebrauchtes Oszilloskop und noch eine Sammlung 
sinnvoller Werte an Rs und Cs vom Elektronikversand, bevor Du im Dunkeln 
weiter machst. Das zusammen kann heutzutage weniger kosten als so 
manches gebrauchte Fahrrad.

mfG 

von Stefan F. (Gast)


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Micha, vielleicht waren die Beinchen deiner Folienkondensatoren einfach 
nur zu kurz, so dass sie keinen Kontakt im Steckbrett hatten.

Dem IC ist jedenfalls völlig egal, welche Bauart der Zeit-Bestimmende 
Kondensator hat. Bei hohen Frequenzen sind die Elkos sogar schlechter, 
weil sie aufgrund ihres gewickelten Aufbaus eine hohe parasitäre 
Induktivität haben. Geschichtete Kondensatoren haben weniger 
Induktivität.

von Micha W. (cysign)


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Günter Lenz schrieb:
> Und nochwas, wenn du keine Elkos nimmst, sondern
> ungepolte Folienkondensatoren ist die Frequenzstabilität
> besser. Ich weiß nicht ob dir das wichtig ist.

Perfekt, danke für den Rat, das ist mir in der Tat wichtig!


Christian S. schrieb:
> Hallo,
>
> kaufe Dir doch ein gebrauchtes Oszilloskop und noch eine Sammlung
> sinnvoller Werte an Rs und Cs vom Elektronikversand, bevor Du im Dunkeln
> weiter machst. Das zusammen kann heutzutage weniger kosten als so
> manches gebrauchte Fahrrad.
>
> mfG

Zu Hause hab ich alles griffbereit. Aber das ist ein Projekt für meine 
Ausbildung - ich schlepp schon viel zu oft mal n Stück Klingeldraht oder 
n paar passende Widerstände mit auf die Arbeit...hab mir grade erst 3K 
und 3,3K eingepackt, um morgen den Testaufbau machen zu können :D
Sobald mein Ausbilder ausm Urlaub zurück ist, werd ich die Sortimente 
aber mal ansprechen.

von Dieter (Gast)


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Vermutlich ging der TO nicht von der Kapazitaet, sondern von optischen 
gleiche Groesse aus.

von michael_ (Gast)


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Micha W. schrieb:
> Was sind Elektrolyt-Kondensatoren?

Micha W. schrieb:
> Besonders erwähnenswert sind die sog. Goldcaps - Kondensatoren,

Micha W. schrieb:
> //Edit: Fehlerhafte Elektrolytkondensatoren erkennt man häufig daran,

Micha W. schrieb:
> Was sind Styroflex-Kondensatoren?

Micha W. schrieb:
> Was sind Keramik-Kondensatoren?

Ich habe dir doch geraten, nochmal auf Anfang zu gehen!
Es ist falsches Halbwissen, was du da zelebrierst.
Willst wie ein Professor reden.

Beharrst aber auf deinen unsinnigen Vorstellungen.

Mach einfach das, was im Datenblatt dazu steht.
Oder sammele Erfahrung. Das kann schon Jahrzehnte dauern, wie bei mir.
Frag lieber, was in welcher Stelle konkret für ein BE eingesetzt werden 
soll.

von Micha W. (azubi2017)


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So, ich hab jetzt mal auf nem Platinchen 100nF als Elko und als 
Folienkondensator aufgelötet. Und siehe da: beides funktioniert.
Ich werd jetzt mal schauen, ob ich irgendwo was um die 2nF finde und 
nochmal testen.

Muss wohl wirklich so gewesen sein, dass beim Breadboard-Aufbau irgend n 
Kontakt nicht funktioniert hat...ärgerlich, wenn man wegen sowas so viel 
Zeit investiert ;)

von Philipp G. (geiserp01)


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Du solltest herausfinden, dass die Werte der Cs eine direkte 
Abhängigkeit der Werte der Rs haben, dann brauchst du keinen '2nF' 
Kondensator.

von Baum (Gast)


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Abgesehen davon, in der zerhackerschaltung funktioniert das auch mit 
einem Keramikkondensator. Es muss kein Elko sein wenn die schaltung 
entsprechend dimensioniert ist.

https://mosfetkiller.de/?s=zuendspulen#ansteuerung2zerhacker

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Micha W. schrieb:
> 100nF als Elko

Das glaube ich erst, wenn ich es sehe.

von Micha W. (azubi2017)


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Und weil ich mir jetzt son hpbsches Testplatinchen gelötet hab, hab ich 
auch gleich mal Elkos und Folienkondensatoren hinsichtlich der 
Temperaturabhängigkeit im Zusammenhang mit dem NE555 betrachtet.

Also Schalter auf Folienkondensator gestellt, Heatgun an und Platine 
erwärmen: Fast keine Änderung zu sehen in der Frequenz.

Selber Aufbau mit Elko: Die Frequenz geht deutlich in die Knie.
Danke nochmal für den Hinweis!

Ich denke, das Thema ist damit erledig. Danke an alle, die mein Anliegen 
ernst genommen haben ;)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Gut, dass sowas existiert habe ich mir schon gedacht, halte ich dennoch 
für unwahrscheinlich.

Nichtsdestotrotz finde ich die Idee

Micha W. schrieb:
> Also Schalter auf Folienkondensator gestellt, Heatgun an und Platine
> erwärmen: Fast keine Änderung zu sehen in der Frequenz.
>
> Selber Aufbau mit Elko: Die Frequenz geht deutlich in die Knie.

Super. Das prägt sich definitiv sehr gut ein. Auf ähnliche Weise habe 
ich auch Abblockkondensatoren zu schätzen gelernt ;)

von Philipp G. (geiserp01)


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Micha W. schrieb:
> Also Schalter auf Folienkondensator gestellt, Heatgun an und Platine
> erwärmen: Fast keine Änderung zu sehen in der Frequenz.
>
> Selber Aufbau mit Elko: Die Frequenz geht deutlich in die Knie.
> Danke nochmal für den Hinweis!

Dass da 85° oder 105° drauf steht hast Du gesehen?

von Joachim B. (jar)


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: Bearbeitet durch User
von Micha W. (azubi2017)


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Philipp G. schrieb:
> Micha W. schrieb:
>> Also Schalter auf Folienkondensator gestellt, Heatgun an und Platine
>> erwärmen: Fast keine Änderung zu sehen in der Frequenz.
>>
>> Selber Aufbau mit Elko: Die Frequenz geht deutlich in die Knie.
>> Danke nochmal für den Hinweis!
>
> Dass da 85° oder 105° drauf steht hast Du gesehen?

Keine Panik, mit genug Abstand zwischen Heatgun und Bauteil und immer 
nem Finger zum Fühlen der Temperatur am Bauteil überschreitet man die 
Temperatur nicht so einfach ;)


Ob der Aufdruck nun als 0,1µF oder als 100nF angegeben wird, sollte doch 
egal sein, oder?
Meine Testkondensatoren sind jedenfalls beide in der selben 
Größenordnung (n paar Nanofarad Abweichung hat man aber natürlich 
immer...).


@Stefan: Was war denn deine Erfahrung mit den Abblockkondensatoren?

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