Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Messmöglichkeit für kleine Innenabmessungen


von Thomas S. (kurios)


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Hallo an alle,

gibt es eigentlich ein Messinstrument für sehr kleine Innenabmessungen 
und Tiefen? Mit sehr klein meine ich SMD Größenabmessungen, wie
0201  0.6 mm × 0.3 mm
0402  1.0 mm × 0.5 mm
0603  1.6 mm × 0.8 mm
sowie deren Höhe für die Tiefe (ist mir grade nicht bekannt, muss ich 
mal messen mit der Schiebelehre.)

Die Schiebelehre lässt sich bei den Größen nicht mehr so schick 
einsetzen. Ich betone nochmal es geht um Innenabmessungen, also ein 
Bauteil obiger Größe müsste in eine Rechteckaussparung reinpassen. 
Hierzu wäre eigentlich ein Mikroskop mit einer Skala / Messmöglichkeit 
schick. Die regulären <200€ haben sowas aber nicht meines Wissens, wenn 
nicht sogar nur die Highendmodelle.

Für die Tiefe ist die Schiebelehre ebenso nicht passend, da deren 
Tiefenmesser zu breit ist meist.

Gibt professionelleres? (Und im Idealfall auch bezahlbares für 
Heimwerker?)

Vielen Dank vorweg,
Thomas

von Maik (Gast)


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Ein schöner 3d Laserscanner könnte helfen...

von MaWin (Gast)


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Welche Auflösung und Genauigkeit wird gebraucht?

von A. S. (Gast)


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Für die kleinere Strecke: Fühlerlehre entsprechend beschneiden.

von L. H. (holzkopf)


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Thomas S. schrieb:
> Für die Tiefe ist die Schiebelehre ebenso nicht passend, da deren
> Tiefenmesser zu breit ist meist.
>
> Gibt professionelleres? (Und im Idealfall auch bezahlbares für
> Heimwerker?)

Welche Genauigkeit reicht Dir?
Und wie tief sind die gen. Ausnehmungen?

Die Tiefenmessung ist an sich weniger das Problem:
Kannst Du auch durch Zwischenlage von Distanzstücken in die Ausnehmungen 
messen.

Breite und Länge kannst Du evtl. mit Digital-Schieblehren messen oder, 
wenn Dir das zu unsicher ist, mit Fühler-Lehren.

Optische Mess-Möglichkeit kannst Du Dir notfalls auch selbst bauen, wenn 
Dir das prinzipiell besser taugt.

Grüße

von georg (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Für die Tiefe ist die Schiebelehre ebenso nicht passend, da deren
> Tiefenmesser zu breit ist meist.

Abschleifen ist kein Problem. Bei 0,3 mm muss man dann halt vorsichtig 
damit umgehen.

Für Durchmesser: Profilprojektoren, aber bezahlbar sind die eher nicht. 
Aufnahmen mit einem USB-Mikroskop haben keine Skala, aber das könnte man 
ja ändern, muss man nur einmal kalibrieren. Z.B. als Bild überlagern. 
Oder als JPeg speichern und mit einem Programm die Skala reinkopieren. 
Man muss nur dafür sorgen dass die Bilder mit einem festen Massstab 
aufgenommen werden.

Georg

von Sven B. (scummos)


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Maik schrieb:
> Ein schöner 3d Laserscanner könnte helfen...

In dem Bereich ist dann wohl eher Holographie das Mittel der Wahl ...

von Thomas S. (kurios)


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MaWin schrieb:
> Welche Auflösung und Genauigkeit wird gebraucht?
Naja, ich würde mal sagen 1/100 mm wäre schön bin aber auch mit weniger 
zufrieden 1/10 is das Limit nach oben. Mit meiner Schiebelehre kann ich 
letzteres ja bereits optisch (nicht-digital) ablesen für 
Außenabmessungen und für größere Innenabmessungen. Hah, nochmal 
draufgeschaut, sogar 0.05 kann ich ablesen. :).

L. H. schrieb:
> Und wie tief sind die gen. Ausnehmungen?
Hatte jetzt nur einen 0603 Kondensator zur Hand: 0.8mm in diesem Fall.

Für die Tiefe bräuchte man eigentlich eher eine Nadel als sehr dünnes 
Objekt und irgendwie Sicherstellen, dass diese auch 90° zu ihrer Auflage 
stünde.

@L.H und Achim S.:
Danke für den Tipp mit der Fühlerlehre. Das könnt ich machen bzw. 
zurechtfeilen und dann als Referenzstück nehmen. Muss man halt dann für 
jedes Maß machen, nicht ganz so ideal daher leider aber wenns nix 
gscheits gibt, dann ists wohl eine Lösung.

@georg:
Meine schöne Schiebelehre da feil ich lieber nicht rum :).

L. H. schrieb:
> Die Tiefenmessung ist an sich weniger das Problem:
> Kannst Du auch durch Zwischenlage von Distanzstücken in die Ausnehmungen
> messen.

Finde ich jetzt gar nicht so einfach, müsste man jetzt erstmal so kleine 
Distanzstücke haben oder herstellen, messen, stapeln, oder ich hab den 
Vorschlag nicht verstanden.

georg schrieb:
> Aufnahmen mit einem USB-Mikroskop haben keine Skala, aber das könnte man
> ja ändern, muss man nur einmal kalibrieren. Z.B. als Bild überlagern.
> Oder als JPeg speichern und mit einem Programm die Skala reinkopieren.
> Man muss nur dafür sorgen dass die Bilder mit einem festen Massstab
> aufgenommen werden.

Hm Du meinst mit Inkscape o.ä. ein feines Rastererstellen, ausdrucken, 
irgendwie prüfen ob das Raster durch den Titenstrahldrucker nicht 
verfälscht wurde oder überhaupt so rauskommt? Danebenlegen bei der 
Mikroskopaufnahme? Wie würdest Du den korrekten Ausdruck verifizieren?

von Joschua K. (cimera)


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Wenn du es direkt daneben legen kannst gibt es zumindest für Länge und 
Breite was zu kaufen was du nutzen kannst. Such einfach mal nach 
Objektmikrometer. Da gibts auch welche mit einer 1/100 mm Skala. Wie 
genau du das dann wirklich ablesen kannst kann ich nicht beurteilen, da 
ich noch nie damit gearbeitet habe.

Für die Tiefe könntest du versuchen einen Stab/Draht in die Öffnung 
einzuführen und an der kannte zu markieren. Anschließend neben die Skala 
legen und du hast auch das Maß. Die Genauigkeit ist natürlich maßgeblich 
von der Genauigkeit deiner Markierung abhängig.

Gruß Joschua.

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (kurios)


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Danke Joschua. Diese Objektmikormeter sind wohl die beste Lösung für 
Länge/Breite. Skalieren aber ganz schön im Preis muss ich sagen.

10€ für 1 mm in 100 Teilen
https://www.amazon.de/gp/product/B078QJHKFX

79€ für 2 mm in 200 Teilen
https://www.amazon.de/Euromex-Objekt-mikrometer-200-Teile/dp/B0018IUJJU

Versuche es mal dem günstigen zum testen. Mache mal ein Foto wenns 
ankommt. Bis auf weiteres!

von Joschua K. (cimera)


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Ja das stimmt leider. Ich denke aber auch, dass große Skalenlängen nicht 
so viel Sinn machen, da du ja eigentlich immer den Skalenanfang und denn 
Messpunkt im Blick haben muss um sicherzustellen, dass sich der 
Objektträger nicht verschoben hat. Wenn du jetzt sagen wir mal 1,8 mm 
messen willst, müsstest du einen Bereich von mindestens 1,8 mm im Okular 
betrachten und dabei wirst du die 1/100 mm Skala wahrscheinlich kaum 
ablesen können (außer vielleicht mit nem Digitalmikroskop bei dem du 
später noch digital zoomen kannst).

von L. H. (holzkopf)


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Thomas S. schrieb:
> L. H. schrieb:
>> Und wie tief sind die gen. Ausnehmungen?
> Hatte jetzt nur einen 0603 Kondensator zur Hand: 0.8mm in diesem Fall.
>
> Für die Tiefe bräuchte man eigentlich eher eine Nadel als sehr dünnes
> Objekt und irgendwie Sicherstellen, dass diese auch 90° zu ihrer Auflage
> stünde.

Kannst Dir dafür auch einen Tiefenmeßschieber (Tiefenmaß) besorgen.
http://www.bing.com/images/search?view=detailV2&ccid=ghs2EV%2b0&id=724992BCBB4625B24117AC2C531FAC7E21F7CE6A&thid=OIP.ghs2EV-0PyVs1fstONrgzAHaDU&mediaurl=http%3a%2f%2fwww.rc-machines.com%2fmedia%2fimages%2forg%2f200082001968_79340.jpg&exph=305&expw=680&q=tiefenma%c3%9f&simid=607991544080237596&selectedIndex=1&ajaxhist=0

Da hast Du links und rechts vom "Eintauchstab" ca. 5cm (mit Breite 7 bis 
8mm), um 90° sicherstellen zu können.
Den Eintauchstab kannst Du auf die minimale Eintauchbreite schleifen.
Tiefenmaße sind 0,05mm genau.

Grüße

von A. S. (Gast)


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Wenn Du ein Mikroskop hast: Okular mit Skala. Kalibrierung an 
Schieblehre/Millimeterpapier ...

von Tek (Gast)


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Hab sowas schon mit den USB Mikroskop Kameras gemacht.
Du brauchst nur ein bekanntes Maß das mit im Bild ist und man sollte 
drauf achten das die Kamera zum messenden Objekt nicht verkippt ist.

Mit Tools wie http://gwyddion.net oder http://fiji.sc/ kann man mit 
Hilfe des bekannten Maßes kalibrieren und dann im Bild messen.

von Johannes R. (oa625)


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Hallo!

Eine Düsenlehre wäre für Breiten-/Dmr.- Messungen möglich:
z.B.: https://www.louis.de/artikel/rothewald-duesenlehre/10003888

Die geht aber nur bis 1,5mm, vielleicht gibt es auch größere.

Gruß
Johannes

von Dieter B. (debe)


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Als Tiefenlehre würde ich eine Stecknadel nehmen und mit der Spitze in 
die Vertiefung stellen. Den überstehenden Teil der Nadel mit einer 
Tiefenlehre messen und von der Länge der Nadel abziehen = Tiefe.

von georg (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> irgendwie Sicherstellen, dass diese auch 90° zu ihrer Auflage
> stünde.

Das geht mit dem Cosinus, ein paar Grad ergeben nur Abweichungen unter 
der Messgenauigkeit, also nicht verrückt machen.

Georg

von Thomas S. (kurios)


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L. H. schrieb:
> Kannst Dir dafür auch einen Tiefenmeßschieber (Tiefenmaß) besorgen.

Ich schau mal dass ich einen passenden finde. Hatte ich bis jetzt noch 
nicht in meinem Fundus.

Achim S. schrieb:
> Wenn Du ein Mikroskop hast: Okular mit Skala. Kalibrierung an
> Schieblehre/Millimeterpapier ...

Leider nur ein günstiges USB Mikroskop mit Display. Aber der 
Millimeterpapierttipp funktioniert da ja auch beim danebenlegen.

Tek schrieb:
> Hab sowas schon mit den USB Mikroskop Kameras gemacht.
> Du brauchst nur ein bekanntes Maß das mit im Bild ist und man sollte
> drauf achten das die Kamera zum messenden Objekt nicht verkippt ist.
>
> Mit Tools wie http://gwyddion.net oder http://fiji.sc/ kann man mit
> Hilfe des bekannten Maßes kalibrieren und dann im Bild messen.

Coole Links. Kannte ich noch keinen von beiden!

Johannes R. schrieb:
> Eine Düsenlehre wäre für Breiten-/Dmr.- Messungen möglich:
> z.B.: https://www.louis.de/artikel/rothewald-duesenlehre/10003888

Was es nicht alles für Lehren gibt. Hehe! Die kleinen sin für meine 
Zwecke i.O., also muss nicht größer sein.

Dieter B. schrieb:
> Als Tiefenlehre würde ich eine Stecknadel nehmen
georg schrieb:
> Das geht mit dem Cosinus, ein paar Grad ergeben nur Abweichungen unter
> der Messgenauigkeit, also nicht verrückt machen.

Probiere ich!
Cos von 10mm Nadel mit 5° Abweichung vom rechten Winkel: 9,962 mm. Muss 
man halt beweisen, dass der Knick in der eigenen Optik nicht allzugroß 
ist :) bzw. beim Einspannen acht geben dass nix verrutscht etc.

Danke an alle!

von Wolfgang (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Für die Tiefe ist die Schiebelehre ebenso nicht passend, da deren
> Tiefenmesser zu breit ist meist.

Und warum versenkst du nicht ein Bauteil hochkant in dem Loch, misst wie 
weit es übersteht und wie hoch es ist?

von Thomas S. (kurios)


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Hi Wolfgang,

wenn Du damit meinst, Schiebelehre aufsetzen auf Bauteil, wobei das 
Bauteil aus dem Loch herausragt. Und den verschiebbaren Teil der 
Tiefenlehre daneben (neben dem Bauteil auf die Oberfläche senken. Dann 
ist das natürlich möglich, halt ein bisschen wackelig, da die 
Auflagefläche auf dem Bauteil eben winzig ist und gegebenenfalls nicht 
plan über die ganze Fläche.

Ich suchte halt nach Alternativen, die ich insbesondere nicht kannte, 
und habe ja einiges in diesem Thread gelernt. Die Tiefenlehre ist 
beispielsweise dafür schonmal wieder besser geeignet als die 
Schiebelehre, da man sie je nach Modell - ich habe jetzt so eine gekauft 
mit zwei Beinen die etwas weiter auseinanderstehen - wieder aufstellen 
kann auf eine ebene Fläche ohne das Bauteil selbst mit zu nutzen.

Falls Du was anderes meinst, bin offen für weitere Ideen.

Viele Grüße,
Thomas

von chris (Gast)


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Webcam

von Hauke Haien (Gast)


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Abdruck machen und mit dem messschieber messen...

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