Ich habe hier auf einer Platine Bauteile nachgerüstet, u.a. Kondensatoren. Ich kenn nur deren Wert und natürlich größe. Es sind 10 uF in 1206. Habe dafür 16V Spannungsfestigkeit gewählt, weil,die daran anliegende Spannung max. 3,3V in dem Umfeld sein kann. Es sind Keramik-Mehrschichtkondensatoren (MLCC). Verlötet habe ich diese mit Heißluft. Jetzt ist mir bei Inbetriebnahme der Schaltung aufgefallen das diese relativ schnell SEHR heiß werden (hab leider keine Wärmekamera und zum Temperaturmessen nur eine IR-Pistole, aber die ist eher für Flächen, aber ich schätze locker 50 Grad). Wie könnte das sein? Was habe ich falsch gemacht? Eine Polarität haben die ja nicht. Schaltungstechnisch liegen diese als Pufferkondensatoreb parallel zur Betriebsspannung von 3,3V und 1,8V. Das Kondensatoren heiß werden hab ich eigentlich noch nie erlebt. Auf der Originalplatine, die mir als Vorlage dient bleiben die Kondensatoren normal warm. Etwas wärmer werden aber auch diese.
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Hallo, ein Kondensator hat einen Serienwiderstand (ESR). Wenn Strom fließt erzeugt der ESR wärme. Bei der Originalplatine wurden sicher Kondensatoren mit einem niedrigeren ESR verbaut. Gruß Kai
Olli Z. schrieb: > Das Kondensatoren heiß werden hab ich eigentlich noch nie erlebt. Ich schon, wenngleich das ein Elko war. 25V Amplitude bei 10KHz Rechteck haben dafür gesorgt, dass der ihn anfassende Finger sich noch recht lange daran erinnerte. Kerkos tun sich damit etwas leichter, aber ganz frei von diesem Effekt sich die auch nicht.
Olli Z. schrieb: > Schaltungstechnisch liegen diese als > Pufferkondensatoreb parallel zur Betriebsspannung von 3,3V und 1,8V. Und wie sieht die Betriebsspannung aus? Ist da ein Rippel drauf? Von wo kommen die 1,8 bzw. 3,3 Volt her, Schaltregler, Spannungsregler.
@Olli Z. (z80freak) >Kondensatoren. Ich kenn nur deren Wert und natürlich größe. Es sind 10 >uF in 1206. Habe dafür 16V Spannungsfestigkeit gewählt, weil,die daran >anliegende Spannung max. 3,3V in dem Umfeld sein kann. Hmm. >Es sind Keramik-Mehrschichtkondensatoren (MLCC). Verlötet habe ich diese >mit Heißluft. >Jetzt ist mir bei Inbetriebnahme der Schaltung aufgefallen das diese >relativ schnell SEHR heiß werden (hab leider keine Wärmekamera und zum >Temperaturmessen nur eine IR-Pistole, aber die ist eher für Flächen, >aber ich schätze locker 50 Grad). >Wie könnte das sein? Der Kondensator ist angeknackst und hat einen teilweisen Kurzschluß. Das sollte auch bei der Stromaufnahme der Schaltung sichtbar werden. > Was habe ich falsch gemacht? Wahrscheinlich haben dein Kondensatoren beim Löten thermisch-mechanische Spannung bekommen und sind angeknackst. >Eine Polarität haben die ja nicht. Schaltungstechnisch liegen diese als >Pufferkondensatoreb parallel zur Betriebsspannung von 3,3V und 1,8V. Da darf ein Keramikkondensator nicht mal warm werden. >Das Kondensatoren heiß werden hab ich eigentlich noch nie erlebt. Auf >der Originalplatine, die mir als Vorlage dient bleiben die Kondensatoren >normal warm. Etwas wärmer werden aber auch diese. Das liegt aber nicht am Kondensator sondern an Wärmequellen in der Nähe, z.B. Spannungsregler.
Olli Z. schrieb: > Schaltungstechnisch liegen diese als > Pufferkondensatoreb parallel zur Betriebsspannung von 3,3V und 1,8V. Auslöten und nachmessen, ob Durchgang. Wenn nicht, dann schwingt möglicherweise deine Stromversorgung.
A. K. schrieb: > dann schwingt > möglicherweise deine Stromversorgung. Auf das wollte ich hinaus, der TE soll mal die Schaltung hier anhängen. Vor allem was er da " nachgerüstet " hat, hört sich nach verschlimmbesserung an.
Olli Z. schrieb: > Jetzt ist mir bei Inbetriebnahme der Schaltung aufgefallen das diese > relativ schnell SEHR heiß werde Ist Deine Spannungsquelle strombegrenzt? MLCC haben den Nachteil, dass sie bei Beschädigungen (mechanischer Streß, kann beim Handlöten u.U. auftreten) mit Kurzschluss ausfallen. Dann werden die knallheiß. Sollte man allerdings relativ leicht am stark überhöhten Strom der Schaltung erkennen können.
Erstmal vielen Dank an alle für die rege Beteiligung und Tipps! Ich versuche mal gesammelt zu antworten. Also, einen Schaltplan habe ich nicht. Es handelt sich um die Nachrüstung von Komponenten für einen zusätzlichen Videoeingang. Dieser ist auf der einen Platine die mir vorliegt ab Werk bestückt und auf der anderen nicht. Die Nachrüstung als solches klappt, der fehlende Kanal ist verwendbar. Ob wirklich die Kondensatoren selbst heiß werden oder durch Komponenten auf der Unterseite erhitzt werden kann ich nicht 100% sagen. Die Unterseite der Platine ist im eingebauten Zustand nicht zugänglich und nur so kann ich es testen. Auch weiß ich nicht genau welcher der 5 parallel befindlichen 10uF Kondensatoren es genau ist. Ich denke aber das es mehr als einer ist. Die Kondensatoren liegen, anders als ich zunächst angenommen habe, nicht parallel an einer Spannungsquelle, sondern in einem Verbund mit anderen Kondensatoren an den Ein/Ausgängen (CAPC2, CAPY1+CAPY2) eines Videodekoders (ADV7181). Nur ein einziger der fünf ist von 3,3V über eine Entstördrossel (1k/100 MHz) an Masse als Stützelko geschaltet. Dieser versorgt dann den Analogteil des Videochips (AVDD). Mehr konnte ich nicht ermitteln. Da können also durchaus Frequenzen eine Rolle spielen. Das werde ich mit dem Oszi mal überprüfen. Die ganze Schaltung macht mir nicht den Eindruck auf hohe Ströme ausgelegt zu sein...
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Olli Z. schrieb: > Auch weiß ich nicht genau welcher der 5 parallel befindlichen 10uF > Kondensatoren es genau ist. Mit einem Wattestäbchen alle im kalten Zustand anfeuchten auf der Oberseite, einschalten, gucken welcher zuerst trocknet. Selbst schon so an schwer zugänglicher Stelle gemacht, funktioniert gut.
Olli Z. schrieb: > Die Unterseite der Platine ist im eingebauten Zustand nicht zugänglich > und nur so kann ich es testen. Und war für Bauteile sind im ausgebauten Zustand auf dieser Unterseite?
Ich habe mal die Rückseite der Platine fotografiert und die Lage der Kondensatoren auf der Gegenseite durch rote Kästen markiert. Bauteil (1) ist ein MAX8880 Spannungsregler (3,3V zu 1,8V), welcher die Betriebsspannung für den Video-AD liefert. (2) ist ein OpAmp für die Videoverstärkung. (3) ist ein NPN-Transistor Leider ist die Unterseite im eingebauten Zustand so gut wie unzugänglich. Wenn jetzt einer der Kondensatoren durchs löten evtl. eine Macke hat (habs mit ca. 320° Heißluft und Reflow-Paste ausgelötet) und dadurch ein zu hoher Strom durch diesen fließt und er dadurch zu warm wird, müssten dann nicht die durch den Kondensator erwünschten Effekte (Spannungsglättung) extremst verschlechtert sein? Das müsste man doch am Oszi erkennen. Sprich im Vergleich Original- zu Nachbau.
So, habe gestern nochmal ein paar Versuche gemacht. Zunächst habe ich es geschafft die Platine auch außerhalb des Gehäuses zu betreiben, sodass ich an alle Seiten ran komme. Nach wenigen Minuten Betriebszeit war die extreme Wärme wieder vorhanden. Diese scheint aber vom Chip zu kommen der über den Kondensatoren liegt. Im eingebauten Zustand habe ich das als Wärme der Kondensatoren über die Fingerspitzen wahrgenommen... so kann man sich täuschen. Der Chip hat eine Oberflächentemperatur von gut 50°C. Die Funktion ansich sieht nicht beeinträchtigt aus. Normal ist das aber nicht, denn der auf der Originalplatine wird nichtml handwarm. Auf der Unterseite gibt es auch kein Wärmeleitpad oder sowas. Laut Datenblatt dürfte der in diesem Zustand höchstens ein halbes Watt an Verlustleistung haben.
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Olli Z. schrieb: > Der Chip hat eine Oberflächentemperatur von gut 50°C. > Laut Datenblatt dürfte der in diesem Zustand höchstens ein halbes Watt > an Verlustleistung haben. Dann passt das mit den 50°C doch sehr gut.
SO, ich habe nun meine zweite Platine nachbestückt. Diesmal hatte ich meine Löttechnik schon etwas verfeinert, z.b. habe ich gruppenweise Areale gelötet, die Lötpaste mit einer sehr feinen Sprize auf die vorgewärmten Pads aufgetragen. Die Funktion ist wieder sofort da gewesen, jedoch wird hier nichts mehr heiß. Ich vermute(!) also das ich durch das sequentielle Bestücken einigen Bauteilen einfach zuviel Hitze zugemutet hab :-( Bislang dachte ich das dies SMD-Widerstände und Kondensatoren locker weckstecken, besser als Halbleiter. Dazu muss ich sagen das ich einfach alles mit 320°C Heißluft gemacht habe, also nicht in einem Ofen und schon garnicht mit kontrollierter Temperatur. Ofen schied ja bei mir aus weil bereits Bauteile vorhanden waren und die Platine beidseitig bestückt ist. Mir bleibt jetzt wohl erstmal nichts anderes übrig als die verdächtig warm werdenden Bauteile wieder auszulöten und zu ersetzen, in der Hoffnung die richtigen zu finden?! Das Kuriose ist ja, das die Funktion einwandfrei zu sein scheint. Auch konnte ich bei Spannungsmessungen mit dem Oszi keine "Einbrüche" oder was änhliches sehen, was auf einen zu hohen Stromfluß hindeutet. Eigentlich müsste sich die Last ja auch am Spannungsregler bemerkbar machen. Oder sollte ich gleich alles wieder runter nehmen?
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