Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Weiterbildungsangebote im Bereich Elektronik


von Molle (Gast)


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Hallo Forum,

eine Suche hier hat leider nur sehr alte Beitrage erbracht und im Netz 
konnte ich hauptsächlich Ausbildungsangebote mit IHK Abschluss finden. 
Daher meine Frage hier...

Ich bin auf der Suche nach Weiterbildungsangeboten für 
Elektronikgrundlagen (z.B. elementare Elektronik, Logik, Messen, 
Schnittstellen) oder auch speziellere Angebote zum Thema 
Mikrocontrollertechnik und Datenübertragung.

In Form von Fernstudiengängen oder Ausbildungsangeboten, die über 18-24 
Monate gehen, habe ich bereits einiges gefunden. Das ist allerdings 
nicht ganz, was ich suche.

Vielmehr suche ich Seminare oder Seminarreihen (nicht online), die man 
besuchen kann. Ein Teilnahmezertifikat oder gar ein Abschluss ist nicht 
erforderlich.

Kennt jemand eine Einrichtung, die solche Maßnahmen anbietet?

Optimalerweise wäre diese Einrichtung im Bereich NRW/Niedersachsen.

Freue mich über Tips.

Vielen Dank, Evelyn

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Beitrag #5451853 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Messtechniker (Gast)


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Schau mal hier:
Heinz Piest Institut, Hannover.
Die Lehrgänge werden unter anderem von Handwerkskammern angeboten.

von Jemand (Gast)


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Hallo

das wird glaub ich schwierig:
Die angesprochenen Lizenzlehrgänge sollen wie es der Name schon sagt 
dich soweit bringen eine Amateurfunklizenz zu erlangen.
Die dafür notwendigen Elektrotechnischen Kenntnisse sind entweder sehr 
bescheiden (Einsteigerlizenz) bzw. doch recht Oberflächlich ("Große" 
Lizenz).
Messpraxis, Baupraxis usw. werden überhaupt nicht benötigt und werden 
somit wahrscheinlich nicht Teil des Lizenzkurses sein bzw. nur kurz 
angeschnitten.

Tja und ein Fernstudium und ähnliches richtet es sich leider (ja das 
"leider" meine ich so) immer Richtung Beruf oder Vorbereitung auf ein 
"richtiges großes" Studium aus - was ja wohl nicht dein Ziel ist (?).

Du scheinst aus echter Begeisterung an der E-Technik interessiert zu 
sein und möchtest dich aus Spaß an der Freude weiterbilden.

Dann kommt ein Studium nicht in Frage da wohl sehr Theoretisch und nur 
wenig (eher gar nichts) von geduldigen und guten Lehrern erklärt wird 
und extrem viel tiefere Mathematik vorausgesetzt wird, sofern man 
Vorlesungsmitschriften, Aufgaben, Prüfungen , Lehrmaterial und Videos 
welche man im Netz findet glauben darf - aber warum sollten die Lügen?

Und in der Vollhochschule scheint wenig passendes angeboten zu werden 
(oder wieder mal nur mit Blickrichtung Beruf und Karriere).

Es bleibt wohl doch nur eine Art Selbststudium mit Hilfe von geeigneten 
Büchern, Tutorials, Videos, Basteln, Experimentierkästen, Ausprobieren 
usw. übrig.
Leider scheint es "Tiefgreifende Elektronik für Nerds oder die es werden 
wollen" als Seminar, so mit richtigen Menschen und guten Lehrern zum 
Anfassen und Nachfragen vor Ort nicht zu geben bzw. ist immer auf ein 
Berufliches Ziel oder offiziellen Abschluss ausgelegt und verlangt immer 
tiefgreifendes Mathematisches Wissen und das letztendlich alles selbst 
erarbeitet wird, "dumme" Fragen sind nicht erlaubt und die 
Mathematischen Grundlagen um tief in die E-Technik als begeisterter Laie 
einsteigen zu können werden nicht vermittelt.

Was bleibt, und gut geeignet ist sind (neben trotzdem notwendigen 
Büchern und guten Onlineauftritten)Videotutorials vorzugsweise (leider) 
in englischer Sprache wobei es aber schwierig ist als Anfänger zu 
entscheiden welche gut sind und welche weniger geeignet sind.

Leider eine eher niederschmetternde Bilanz:
Entweder "nur" reiner Hobbykram der meist dort aufhört wo es tiefer in 
die theoretische Materie geht, oder ein abgehobener sich immer auf einen 
Beruf oder offiziellen Abschluss echter Studiengang (bzw. sehr ähnliche 
Lehrveranstaltungen  mit Leistungsdruck) der extrem viel voraussetzt und 
wo sich wirklich alles selbst mit knochentrockener und nicht erklärender 
Literatur erarbeitet werden muss.

Jemand

von Cerberus (Gast)


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Wäre die lokale VHS eine Alternative?
Leider weiß ich nicht, ob die z.Zt. was Gescheites anbieten.
In meiner Lehrzeit war das der Fall, aber das ist schon Ewigkeiten
her.

von Molle (Gast)


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Hallo zusammen,

Danke schonmal für die Tips.

Amateurfunkclubs sind eher nicht das Richtige für mich. Sicher gibt es 
da Leute, mit denen man sich austauschen könnte aber das ist mir nicht 
kompakt und zielgerichtet genug.

Das Heinz Piest Institut schaue ich mir mal an. Hannover wäre auf jeden 
Fall schonmal gut erreichbar.

@Jemand:
Ja - Du triffst den Nagel auf den Kopf ;)
Es geht mir um die Aneignung von Fachwissen mit dem Ziel, eigene 
Schaltungen zu entwickeln und vorhandene Schaltungen zu verstehen.
Hintergrund ist, dass meine Eltern eine kleine Firma haben, die 
elektronische Geräte als "Sonderlösungen" für Fälle, in denen man mit 
vorhandenen Standardmitteln nicht weiterkommt, entwickelt und 
produziert.
Mein Vater ist nun krankheitsbedingt nicht mehr in der Lage, die Firma 
weiter zu führen. Noch kann er uns anleiten, aber mittelfristig wird das 
leider nicht mehr gehen.
Natürlich werden wir einen Elektroniker einstellen, der mehr Routine hat 
und sein Handwerk versteht. Aber Du kannst Dir sicher vorstellen, dass 
es da von Vorteil wäre, wenn auch wir als Inhaber zumindest soweit im 
Thema sind, dass wir den Mitarbeiter verstehen und auch etwas steuern 
können...

Ein Studium ist zeitlich kaum machbar und hat vermutlich auch zuwenig 
Praxisbezug. Eine Vollzeitausbildung (z.B. am BIB Paderborn) hat 
einerseits zuviel Overhead (Fächer wie Deutsch, Englisch, 
Wirtschaftslehre, etc.) und wäre ebenfalls zeitlich nicht drin.

Ich hatte schon überlegt, mich mit enger befreundeten Lieferanten 
kurzzuschließen und dann  mit deren Azubis zusammen die Schulbank zu 
drücken... so eine Art Praktikum. Aber da passe ich mit meinen 35 Jahren 
irgendwie auch nicht mehr hin.

Daher die Suche nach kompakten Seminaren im Bereich von 2-10 Tagen als 
Ergänzung zum Selbststudium.

Ich werde mal weiter suchen. Es gibt ja in allen möglichen Fachbereichen 
Lehrgangsträger, zu denen man seine Mitarbeiter schicken kann um sie für 
Themen wie Außenhandel, Logistik, Gefahrgut, etc. zu qualifizeren... 
sowas muss es doch auch für Elektronik und Mikrocontrollertechnik geben. 
Hoffentlich.

Für weitere Tips bin ich natürlich sehr dankbar.

Einen schönen Abend,

Evelyn

von Molle (Gast)


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@Cerberus:
An die VHS hatte ich zuerst gedacht. Aber selbst im Umkreis von 500km 
gibt es nichts, was hier in Frage käme. Management, Wirtschaft, 
Grafikdesign... sowas findet man häufig. Technische Themen liegen da 
eher zwischen:
"EDV Fragen - Von Frau zu Frau"
und
"Meine eigene Internetseite"

... natürlich gibt's auch höherwertige Angebote, aber leider nichts aus 
dem Bereich der Hardware- und Systementwicklung.

von Jemand (Gast)


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Hallo

wobei man ehrlicher weise sagen muss das die E-Technik sehr umfassend 
ist und man wohl niemals alles Wissen und verstehen kann.
Zwei bis Zehn Tage wenn auch nur als Ergänzung halte ich allerdings für 
(zu) optimistisch - E-Technik kann man nur im beschränkten Umfang 
(auswendig) wirklich lernen - man muss es auch tatsächlich verstehen und 
verinnerlichen und optimaler Weise echte Begeisterung dafür haben.
Solange dein Vater es noch kann wäre es sinnvoll genauer heraus zu 
finden welche Sonderlösungen ihr nun genau entwickelt, also ob mehr im 
Firmwarebreich (µC, SPS...), Antriebstechnik, Steuerungen, HF Bereich 
oder...geht.
Es da sicherlich Überschneidungen geben aber zumindest ist dann nach dem 
Erlernen der allgemeinen aber schon vertieften Grundlagen etwas klarer 
worauf man sich konzentrieren sollte.

Jemand

von Cerberus (Gast)


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Molle schrieb:
> Natürlich werden wir einen Elektroniker einstellen, der mehr Routine hat
> und sein Handwerk versteht.

Du glaubst, auf dem Arbeitsmarkt einen zu finden? Träum weiter, denn
dazu musst du schon vom Fach sein. Dazu kommt, dass mittlerweile
auch viele andere und vor allem bekanntere Firmen suchen und das 
erfolglos. Da wäre die Idee einen qualifizierten Partner
(Gesellschafter) zu finden, erfolgversprechender.

> Aber Du kannst Dir sicher vorstellen, dass
> es da von Vorteil wäre, wenn auch wir als Inhaber zumindest soweit im
> Thema sind, dass wir den Mitarbeiter verstehen und auch etwas steuern
> können...

Dann hast du das Konzept dahinter nicht verstanden. Aufgabe eines
Chefs, ist ja nicht nur Einstellen, Delegieren, sondern auch das
Vermarkten. Die Kunden werden wohl noch viel anspruchsvoller sein
und die Kundenakquise gehört für gewöhnlich nicht zu den Fähigkeiten
und Aufgaben eines Elektronikers.

> Ein Studium ist zeitlich kaum machbar und hat vermutlich auch zuwenig
> Praxisbezug. Eine Vollzeitausbildung (z.B. am BIB Paderborn) hat
> einerseits zuviel Overhead (Fächer wie Deutsch, Englisch,
> Wirtschaftslehre, etc.) und wäre ebenfalls zeitlich nicht drin.

Die Zeit muss aber, aus gutem Grund, investiert werden.
Eine Ausbildung deckt sowieso nur die Basics ab und ist alles
andere als allumfassend. Man kann, wenn man eine abgeschlossene
Berufsausbildung (auch Fachfremd) und Praxis vorweisen kann, eine 
zweijährige Technikerausbildung machen.

> Ich hatte schon überlegt, mich mit enger befreundeten Lieferanten
> kurzzuschließen und dann  mit deren Azubis zusammen die Schulbank zu
> drücken... so eine Art Praktikum. Aber da passe ich mit meinen 35 Jahren
> irgendwie auch nicht mehr hin.

Die Ausbildung zum Gesellen dauert da ja auch für gewöhnlich 3 1/2
Jahre, aber zumindest wäre da auch Berufspraxis mit drin.
Kann man mit dem befreundeten Unternehmen kein Joint-Venture
eingehen? Allerdings kann der Schuss auch nach hinten los gehen,
wenn zu viele Köche den Brei rühren. Hab so was schon mal beobachtet.

> Daher die Suche nach kompakten Seminaren im Bereich von 2-10 Tagen als
> Ergänzung zum Selbststudium.

Das kann man knicken, weil das Wissen dazu, einfach zu komplex ist.
Selbst die von mir vorgeschlagenen VHS-Kurse dauerten immer 6 Monate
mit ein paar Stunden abends pro Woche.

> Ich werde mal weiter suchen. Es gibt ja in allen möglichen Fachbereichen
> Lehrgangsträger, zu denen man seine Mitarbeiter schicken kann um sie für
> Themen wie Außenhandel, Logistik, Gefahrgut, etc. zu qualifizeren...
> sowas muss es doch auch für Elektronik und Mikrocontrollertechnik geben.

Dann würde ich mal die lokale IHK fragen, denn die könnten es
ja wissen.
Noch was. Auch wenn es vielleicht sexistisch ist, habe ich immer wieder
beobachtet, dass Frauen es auf diesem Gebiet um ein vielfaches schwerer
haben. So schwer, dass dabei die Firmen, die ja auch ein Lebenswerk
eines Elternteils war, vor die Hunde gingen, wenn man da keine Hilfe
oder einen vertrauenswürdigen Partner hatte.
Auch da habe ich sehr bekannte und erfolgreiche Firmen in anderen
Branchen gesehen, die trotzdem gecrasht sind, nachdem die nächste 
weibliche Generation die Führung übernommen hat und obwohl die im 
Unternehmen gelernt haben und auf die künftige Verantwortung bestens
hätte vorbereitet sein müssen.
Das sollte man sich alles gut überlegen.
Da hat es trotzdem einfach nicht funktioniert.

von Molle (Gast)


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Hallo "Jemand",

da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt.
Die 2-10 Tage sollten natürlich pro Seminar gemeint sein. Also eine 
Einheit, die sich mit einem bestimmten Themenbereich befasst.
Und dann würde ich nach und nach weitere, passende Seminare besuchen um 
meinen Horizont zu erweitern.

Das wäre zumindest der Wunsch.
Aber das Angebot scheint hier ziemlich dünn zu sein.

Immerhin: Zum Thema Messen und Prüfen habe ich schon etwas interessantes 
gefunden.

Kommt Zeit, kommt Rat :)

LG, Evelyn

von Club Bake (Gast)


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Jemand schrieb:

> Die angesprochenen Lizenzlehrgänge sollen wie es der Name schon sagt
> dich soweit bringen eine Amateurfunklizenz zu erlangen.
> Die dafür notwendigen Elektrotechnischen Kenntnisse sind entweder sehr
> bescheiden (Einsteigerlizenz) bzw. doch recht Oberflächlich ("Große"
> Lizenz).
> Messpraxis, Baupraxis usw. werden überhaupt nicht benötigt und werden
> somit wahrscheinlich nicht Teil des Lizenzkurses sein bzw. nur kurz
> angeschnitten.

Grosser Irtum bzw kommt stark darauf an ob man sich auf die Prüfung 
daheim im stillen Kämmerlein vorbereitet oder wie vorgeschlagen in einen 
Club geht der in der Regel Messgeräte, Werkzeuge und kompetente 
Elektroniker da hat.

http://www.n5dux.com/ham/files/pdf/ARRL%20VHF%20Digital%20Handbook.pdf
http://www.arrl.org/files/file/QST%2520Binaries/QS0309Campbell.pdf
http://www.qsl.net/sp9hzx/img/The%20Beginner%27s%20Handbook%20of%20Amateur%20Radio.pdf

von jemand (Gast)


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Club Bake schrieb im Beitrag #5451853:
> Check die lokalen Amateurfukclubs mach Lizenzlehrgängen.

Gefragt war Elektronik, nicht Paragrafenreiterei mit musealer Technik.

Ansonsten würde ich vorschlagen, diverse Kongresse zu besuchen.

Wenn du es geregelter haben willst, kannst du ja über ein Studium, 
Meister oder einen Techniker nachdenken.
Der Vorteil hierbei wäre, dass das beruflich verwertbar ist, weil ein 
Nachweis da ist.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Schau mal, ob in der Liste auf
https://www.kursfinder.de/suche/elektrik-elektronik-elektrotechnik
etwas dabei ist.

Die Webseite ist kommerziell, wer dort aufgelistet ist hat vermutlich 
für die Auflistung gezahlt. Vielleicht passt trotzdem etwas.

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