Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Witterungsbeständigkeit Aluminium AlMgSi0,5


von Peter (Gast)


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Hallo zusammen,

ich möchte gerne Aluminium im Garten verbauen (Zaun).
Vierkantrohre aus Alu sollen in im Boden einbetoniert werden.

Da ich die Teile nicht lackieren möchte, frage ich mich, ob es Probleme 
mit Korrosion (eher weniger) gibt und wie die Teile nach einiger Zeit in 
der Witterung aussehen bzw. wie die Oxydschicht aussieht. Ich habe hier 
verschiedenstes von silber matt bis zu schwarz gelesen.

Hat hier wer Erfahrung?

Das Alu ist AlMgSi0,5, blank (wird nur gebürstet)

von Starlord (Gast)


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Achtung:
Aluminium und Beton haben deutlich verschiedene 
Ausdehnungskoeffizienten!
Könnte passieren, daß sich in der Sonne ausdehendes Aluminium den Beton 
sprengt.
Besser deshalb Richtung V2A (1.4301) gehen!

von Felix F. (wiesel8)


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von Der Andere (Gast)


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Was du klären solltest ist das Verhalten von der Alulegierung im Beton. 
Ausgehärteter beton hat meines Wissens einen relativ hohen ph-Wert 
(alkalisch) und in alkalischer Umgebung wird die Passivisierungsschicht 
von Aluminium zerstört.

Ich weiss nur, daß frischer Beton etc. bei Werkzeugen aus Alu (z.B. 
Richtlatte) schnell hässliche Flecke hinterlässt.

von Martin S. (sirnails)


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Der Andere schrieb:
> Was du klären solltest ist das Verhalten von der Alulegierung im Beton.

Stichwort https://de.wikipedia.org/wiki/Carbonatisierung_(Beton)

Könnte durchaus sein, dass die hohe Feuchte des Bodens das Alu angreift 
oder die Fundamente sprengt.

Ich würde eher veruchen, an das Alu unten einen Vierkantmaterial 
anschweißen zu lassen, und anschließend in den Beton mit vier Schrauben 
zu befestigen.

von Der Andere (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Stichwort https://de.wikipedia.org/wiki/Carbonatisierung_(Beton)

Wobei das Problem hier gerade andersrum ist.
Eisen wird bei hohem PH Wert passivisiert (frischer Beton) und 
korrodiert bei dem niedrigen (sauren) PH Wert von carbonatisiertem 
Beton, Aluminium verlierst bei hohem PH Wert (also neuem Beton) 
eventuell seine Passivisierung.

von Guenter H. (bigfix)


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Ich hatte fuer ca 30 Jahre einbetonierte Alusteher
Aus unbehandeltem Aluminium, in einem Betonsockel ca 20 cm tief 
einbetoniert

Genaue Alu Legierung kann man eventuell von Guardi erfragen
http://www.guardi.de/produkte/zaeune/drahtgeflechte.html

War bis zuletzt komplett korrosionsfrei, auch im Beton
(soweit ich es beim Abriss gesehen hatte)

Der Nachbarzaun aus pulverbeschichteten Stahl war in 20 Jahren an der 
Betonkante in einem identischen Sockel  komplett durchgerostet

von Der Andere (Gast)


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Ich habe mal noch ein bischen gegoogelt und widersprüchliches gefunden:
http://www.chemieonline.de/forum/showthread.php?t=33551

und hier:
http://www.bkalu.de/html/korrosion.html steht explizit:

"Im Zusammenbau mit Beton / Zement können unschöne Oberflächenätzungen 
entstehen. Diese sind bei einer ausreichenden Metalldicke unbedenklich 
und kommen nach dem Abbinden zum Stillstand."

Danach sollte es also kein Problem sein.

von Hauke Haien (Gast)


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Warum nicht 1.4301 "V2A"? Dürfte ähnliches kosten und dabei sorgenfrei.

von soso... (Gast)


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Starlord schrieb:
> Achtung:
> Aluminium und Beton haben deutlich verschiedene
> Ausdehnungskoeffizienten!
> Könnte passieren, daß sich in der Sonne ausdehendes Aluminium den Beton
> sprengt.
> Besser deshalb Richtung V2A (1.4301) gehen!

Hmm.

Wir haben das mal in den 70er Jahren bauen lassen. In unserem Fall ist 
das ein mehrere hundert Meter langer Zaun um einen Wald. Die Pfosten 
sind direkt einbetoniert.

Herausgefallen oder locker ist bis heute noch keiner der Pfosten ohne 
Grund. Das sind doch inzwischen mindestens 40 Jahre.
Korrosion habe ich bisher auch keine bemerkt, wobei im Wald natürlich 
kein Salz gestreut wird (damit soll es angeblich Probleme geben).

Ob es genau diese Legierung ist, kann ich aber nicht sagen. Es ist halt 
ein Maschendrahtzaun aus Aluminium.

von Dieter W. (dds5)


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Hauke Haien schrieb:
> Warum nicht 1.4301 "V2A"? Dürfte ähnliches kosten und dabei sorgenfrei.

Die Kosten sind wohl eher höher und sobald irgendwas mit Eisen drin in 
Berührung kommt rostet auch das VA.

von Peter (Gast)


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Für z.B. ein Vierkantrohr Alu 40x40x4mm, 2000mm lang zahle ich ca. 22,-
Ein Vierkantrohr V2A/1.4301 40x40x3mm, 2000mm lang zahle ich über 40,-

Ich würde nicht sagen, dass die Kosten ähnlich sind...

Der alte Zaun ist aus Stahl 1.0038 feuerverzinkt und pulverbeschichtet.
Ich vermute, dass die Verzinkung schlecht gemacht ist, denn an den 
Kanten der Rohre rostet das Ding ganz gewaltig. Die Pulverbeschichtung 
hat ca. 7-8 Jahre gehalten, danach gab es den ersten Rost unter der 
Beschichtung auf den unteren paar cm der Pfosten.

Den Teil der Alurohre, die in den Beton kommen, kann ich ja grundieren, 
aber ich wollte nicht alles lackieren, weil das ganze Wartungsarm sein 
soll und wenn das einmal lackiert ist, dann muss es regelmäßig 
nachlackiert werden, weil es sonst doof aussieht.

von Bernd F. (metallfunk)


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Peter schrieb:

> Den Teil der Alurohre, die in den Beton kommen, kann ich ja grundieren,
> aber ich wollte nicht alles lackieren, weil das ganze Wartungsarm sein
> soll und wenn das einmal lackiert ist, dann muss es regelmäßig
> nachlackiert werden, weil es sonst doof aussieht.

Das ist der richtige Ansatz.

Als Grundierung nimm aber was auf Kunstharzbasis (z.B. Rostosan)
und nicht so ein neumodisches Zeug.

Die Grundierung mehrer Zentimeter höher auftragen.

Aufpassen mit Wasser, das ist meist ein größeres Problem.

Kondenswasser, bzw. Wasser, dass über die Edkappen einsickert,
muss auch wieder raus. Da ist es egal ob du Alu oder Va- Pfosten
hast. Wenn die halbvoll mit Wasser stehen und es kommt der Frost,
platzen beide.

Grüße Bernd

von dada (Gast)


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Der Beton sollte keine Probleme bereiten. Wie "soso" schon schrieb ist 
es ratsam in der Nähe kein Streusalz zu verwenden. Ich habe schon 
Alu-Türen gesehen deren Sockelprofile bis zu 10cm Höhe zerfressen waren. 
Entwässerungsbohrungen sind nie schlecht.
Zur Oberflächengestaltung könntest du mit Flex und Fächerscheibe in 
längsrichtung über die Pfosten "gleiten" das gibt eine schöne, raue und 
stukturierte Oberfläche.

von Bernd F. (metallfunk)


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dada schrieb:
> Der Beton sollte keine Probleme bereiten. Wie "soso" schon schrieb ist
> es ratsam in der Nähe kein Streusalz zu verwenden. Ich habe schon
> Alu-Türen gesehen deren Sockelprofile bis zu 10cm Höhe zerfressen waren.
> Entwässerungsbohrungen sind nie schlecht.
> Zur Oberflächengestaltung könntest du mit Flex und Fächerscheibe in
> längsrichtung über die Pfosten "gleiten" das gibt eine schöne, raue und
> stukturierte Oberfläche.

Der Beton ist durchaus ein Problem für jeden Rohrpfosten.

Am unteren Ende des Pfostens muss Wasserdurchlässigkeit bestehen, sonst
können diese Frostplatzer entstehen.

Grüße Bernd.

: Bearbeitet durch User
von Ryven (Gast)


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Ich hab vor etwa 10 Jahren Fahnenmasten einfach einbetoniert. Die halten 
bis heute und das überlebt mich mit Sicherheit. ;-)

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