Für eine Nachrüstung in meinem Auto habe ich mir etwas die Schaltpläne angesehen und bemerkt, dass im Kabelbaum selbst, je nach Ausstattung, an verschiedenen Stellen Leitungen (CAN-Bus) abgezweigt werden. Wie wird das gemacht? Sind das einfach Verlängerungsstücke zum Crimpen, in die man auf einer Seite zwei Kabel einlegen kann?
Meinst Du jetzt wie Abzweigen bei Nachrüstungen am besten gemacht werden oder wie Abzweigungen Serienmässig in Kabelbäume hergestellt werden? Serienmässig ist folgendes gängig: - Drahtenden werden abisoliert und beliebige viele Enden dann per Ultraschall zusammen "geschweist" und Schrumpfschlauch rüber: https://www.youtube.com/watch?v=pizS-gH4KLM https://www.elektronikpraxis.vogel.de/ultraschallverdichten-neue-wege-in-der-kabelkonfektion-a-577921/ - Manchmal/früher auch einfach mit Crimphülsen https://www.conrad.de/de/crimphuelse-telegaertner-c10380u0609-silber-1-st-1366197.html - wo es möglich ist werden aber Abzweigungen aber nicht mitten im Kabel gemacht, sondern es werden eher an Stellen wo ein Steckkontakt ist an diesem Kontakt mehrere Litzen eingecrimpt Nachrüstung: - Hier wird gleich eine wilde Debatte über Löten, Flussmittel, Vibrationen usw ausbrechen... https://www.distrelec.de/de/loetmuffen-waermeschrumpfend-mm-te-connectivity-403289-000/p/15550060 - Bitte keine billigen "Stromdiebe verwenden, es gibt von AMP & co hochwertige Spleisverbinder
Danke für die Info mit dem Ultraschall. Ne bei mir war es darauf bezogen wie es der Hersteller macht. Selbst schaue ich immer, dass ich irgendwo an vorhandene Kammverbinder was ran bekommen oder bei CAN-Leitungen bei einem Steuergerät auspinnen und dann mit einem Y-Kabel weiter.
Wo wir dann gerade dabei sind: Wie würde man es denn nachträglich am besten machen? Gibt es da ein gängiges und anerkanntes Verfahren?
Stefan L. schrieb: > Wo wir dann gerade dabei sind: Wie würde man es denn nachträglich am > besten machen? Gibt es da ein gängiges und anerkanntes Verfahren? - Nach Möglichkeit versuche ich meine neue Litze bis zum nächsten Stecker zu verlegen, dort den Kontakt auspinen, abschneiden und zusammen mir der zusätzlichen Litze einen neuen Kontakt ancrimpen. Holt euch Popcorn , ich gebe mal den Startschuss zur Diskusion: - Wenn das o.g. nicht möglich ist - eine original Litze einfach zu kurz am Stecker oder ich den Kontakt nicht in neu habe - dann lege ich die neue LItze bis zum Stecker, löte die neue Litze auf den DRAHTCRIMP des bestehenden Kontaktes und ziehe vom Isolationscrimp an einige cm klebeschrumpflauch über - somit wird die neue Litze mechanisch an der bestehenden LItze stabilisiert - wenns nicht anders geht, z.B. unterwegs als Reparatur ohne Werkstattausrüstung: Feuerzeug + https://www.distrelec.de/de/loetmuffen-waermeschrumpfend-mm-te-connectivity-403289-000/p/15550060 - und ja, ich löte auch Litzen direkt zusammen und ziehe ordentlich Klebe-Schrumpfschlauch drüber. Natürlich das ganze dann auch im Kabelbaum fixieren. Ich mache das seit Jahrzehnten und kann offensichtlich so hochwertig arbeiten das ICH damit noch keine Probleme hatte.
wago 222 ist viel zu groß und systematisch unpraktisch weil durch eine Abzweigung die original litze zwangsweise verkürzt wird-> und in einem vorhandenen Kabelbaum ist das in der Regel ein Problem weil das noch 10-30 Litzen paralell verlaufen. Bei Spleißverbindern ist das nicht so. Außerdem gibt es keine Notwendigkeit Litzen Werkzeuglos wieder zu trennen - wenn man sowetwas vorsehen möchte, dann gleich einen ordentlichen Stecker mit einbauen und dann hat man auch gleich wieder Cirmpkontakte um eine sichere Verbindung herzustellen. * Das "schlimme" am Crimpen ist, dann unerfahrene Leute nicht sehen das Sie eine schlechte Verbindung hergestellt haben. Es sieht halt immer toll aus, daher sagen alle das das SOOO viel besser ist als Löten.
... und mal abgesehen davon, dass man keine Abzweige an CAN-Bussen machen soll. Weder mit Ultraschall noch mit Wago noch mit Löten. Maximal kurze Stichleitungen. Trenne den Bus auf und füge neue Segmente ein. Stefan
Stefan_H schrieb: > Trenne den Bus auf und füge neue Segmente ein. So hier? https://ixquick-proxy.com/do/spg/show_picture.pl?l=deutsch&rais=1&oiu=http%3A%2F%2Fcaravanlounge.de%2Fwp-content%2Fuploads%2F2011%2F11%2FT3_03.jpg&sp=4d725124668255dbd4c1ec054cea7340
Kabel Klemmverbinder, z.B. https://www.pollin.de/p/kabel-klemmverbinder-amp-electro-tap-735411-0-4-6-mm2-100-stueck-451857 Damit kannst Du eine Leitung ohne sie aufzutreiben um 2 nodes erweitern.
Achim S. schrieb: > Kabel Klemmverbinder, z.B. > https://www.pollin.de/p/kabel-klemmverbinder-amp-electro-tap-735411-0-4-6-mm2-100-stueck-451857 > > Damit kannst Du eine Leitung ohne sie aufzutreiben um 2 nodes erweitern. Aber sehr grenzwertig bei Vibrationen (also in Fahrzeugen) da die stabilisierende Isolierung stark beschädigt wird und das Kunststoffgehäuse keine wirkliche Zugentlastung bildet. Die mechanische Stabilität ist dann nur noch durch die Kupferadern gegeben. Bei großen querschnitten mag das gehen. Der abgebildete von Tyco ist aber schon ein besserer als die ganz billigen, die kann man total vergessen.
Mario schrieb: > Nachrüstung: > - Hier wird gleich eine wilde Debatte über Löten, Flussmittel, > Vibrationen usw ausbrechen... Dann sag doch gleich was Sache ist. Ein Teil der Fachleute mit entsprechendem Meisterbrief lehnt dabei Löten grundsätzlich ab. Ein anderer Teil mit entsprechendem Meisterbrief hält es für vertretbar. Nach meine Beobachtungen ist das Problem meist die mangelnden handwerkliche Fertigkeit, trotz Meisterbrief. Beim Crimpen und Stromdieben sieht man normalerweise nicht wenn es verpfuscht wird, aber in allen Fällen (Crimpen, Löten, Stromdiebe) hilft massenhaft Schrumpfschlauch, Isolierband und Teflonband (selbstverschweißend) den Pfusch zu verbergen.
Ich werfe mal Flachsteck-Abzweiger in den Raum, dann lässt sich das ganze später auch wieder zerstörungsfrei trennen.
Marc schrieb: > Ich werfe mal Flachsteck-Abzweiger in den Raum,... Gefangen! Danke. Den brauche ich morgen früh, der kommt gerade recht. :)
Jack schrieb: > Ein Teil der Fachleute mit > entsprechendem Meisterbrief lehnt dabei Löten grundsätzlich ab. Ein > anderer Teil mit entsprechendem Meisterbrief hält es für vertretbar. > > Nach meine Beobachtungen ist das Problem meist die mangelnden > handwerkliche Fertigkeit, trotz Meisterbrief. Beim Crimpen und > Stromdieben sieht man normalerweise nicht wenn es verpfuscht wird, ... Full ACK. Genau das ist das Problem, die Leute die nicht merken das sie nicht Löten können und daher den Prozess schlecht reden. Die Flussmittel von fast allen gängigen Loten sind inzwischen No-Clean da passiert später nichts böses. Aber wenn der Vogel da löttfett von der Dachrinne raufschmiert ist klar das der Kram nach 2 Jahren weggegammelt ist. Und das die nicht crimpen können merken die nicht weil das ja immer so toll aussieht wenn man vom crimpen auch keinen Plan hat.
Mario H. schrieb: > Die Flussmittel von fast allen gängigen Loten sind inzwischen No-Clean > da passiert später nichts böses. Aber wenn der Vogel da löttfett von der > Dachrinne raufschmiert ist klar das der Kram nach 2 Jahren weggegammelt > ist. Eine gängige Begründung gegen Löten im Auto ist, dass die Lötstelle hart wird, die angrenzende Litze hingegen flexibel bleibt und die Vibrationen im Auto dafür sorgen sollen, dass die Litzendrähtchen direkt neben der Lötstelle abbrechen. Klingt ja auch nicht unlogisch. Aber: man kann ja durchaus die Lötstelle im Kabelbaum anständig festmachen, dann gibt's gar keine nennenswerte relative Bewegung zwischen Litze und Lötstelle. Und wenn sich da nix bewegt, dann bricht auch nix ab. Das hatte ich mir jedenfalls gedacht und den defekten Kabelbaum zur Heckklappe mit Löststellen geflickt. Die Isolierung der ab Werk verbauten Leitungen war wohl nicht so dolle, die bröselte an der Bewegungs-Stelle im Alter von ca. 7 Jahren weg. Ich habe dann Litze mit Silikon-Mantel verwendet, die Lötstellen mit etwas Versatz gelötet, damit nicht alle Verdickungen an der selben Stelle liegen. Schrumpfschlauch drüber und den Kabelbaum in der D-Säule und in der Heckklappe gut befestigt. An der Bewegungs-Stelle war dann durchgängig Silikonmantel. Hat problemlos gehalten, bis der Wagen im Alter von 19 Jahren den Weg der Dieselprämie gegangen ist.
Matthias L. schrieb: > keine nennenswerte relative Bewegung Das ist der Trick. Deswegen ist crimpen so toll, da gibt es einen Isolations- und einen Kontakt-Crimp. Dadurch bewegt sich relativ nix. Wenn man entsprechend lötet (Zinn nicht ewig weit in die Litze treiben) und genauso abstützt, hält das auch ewig.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.