Für eine Nachrüstung in meinem Auto habe ich mir etwas die Schaltpläne
angesehen und bemerkt, dass im Kabelbaum selbst, je nach Ausstattung, an
verschiedenen Stellen Leitungen (CAN-Bus) abgezweigt werden.
Wie wird das gemacht? Sind das einfach Verlängerungsstücke zum Crimpen,
in die man auf einer Seite zwei Kabel einlegen kann?
Danke für die Info mit dem Ultraschall.
Ne bei mir war es darauf bezogen wie es der Hersteller macht. Selbst
schaue ich immer, dass ich irgendwo an vorhandene Kammverbinder was ran
bekommen oder bei CAN-Leitungen bei einem Steuergerät auspinnen und dann
mit einem Y-Kabel weiter.
Stefan L. schrieb:> Wo wir dann gerade dabei sind: Wie würde man es denn nachträglich am> besten machen? Gibt es da ein gängiges und anerkanntes Verfahren?
- Nach Möglichkeit versuche ich meine neue Litze bis zum nächsten
Stecker zu verlegen, dort den Kontakt auspinen, abschneiden und
zusammen mir der zusätzlichen Litze einen neuen Kontakt ancrimpen.
Holt euch Popcorn , ich gebe mal den Startschuss zur Diskusion:
- Wenn das o.g. nicht möglich ist - eine original Litze einfach zu kurz
am Stecker oder ich den Kontakt nicht in neu habe - dann lege ich die
neue LItze bis zum Stecker, löte die neue Litze auf den DRAHTCRIMP des
bestehenden Kontaktes und ziehe vom Isolationscrimp an einige cm
klebeschrumpflauch über - somit wird die neue Litze mechanisch an der
bestehenden LItze stabilisiert
- wenns nicht anders geht, z.B. unterwegs als Reparatur ohne
Werkstattausrüstung:
Feuerzeug +
https://www.distrelec.de/de/loetmuffen-waermeschrumpfend-mm-te-connectivity-403289-000/p/15550060
- und ja, ich löte auch Litzen direkt zusammen und ziehe ordentlich
Klebe-Schrumpfschlauch drüber. Natürlich das ganze dann auch im
Kabelbaum fixieren. Ich mache das seit Jahrzehnten und kann
offensichtlich so hochwertig arbeiten das ICH damit noch keine Probleme
hatte.
wago 222 ist viel zu groß und systematisch unpraktisch weil durch eine
Abzweigung die original litze zwangsweise verkürzt wird-> und in einem
vorhandenen Kabelbaum ist das in der Regel ein Problem weil das noch
10-30 Litzen paralell verlaufen. Bei Spleißverbindern ist das nicht so.
Außerdem gibt es keine Notwendigkeit Litzen Werkzeuglos wieder zu
trennen - wenn man sowetwas vorsehen möchte, dann gleich einen
ordentlichen Stecker mit einbauen und dann hat man auch gleich wieder
Cirmpkontakte um eine sichere Verbindung herzustellen.
*
Das "schlimme" am Crimpen ist, dann unerfahrene Leute nicht sehen das
Sie eine schlechte Verbindung hergestellt haben.
Es sieht halt immer toll aus, daher sagen alle das das SOOO viel besser
ist als Löten.
... und mal abgesehen davon, dass man keine Abzweige an CAN-Bussen
machen soll. Weder mit Ultraschall noch mit Wago noch mit Löten. Maximal
kurze Stichleitungen.
Trenne den Bus auf und füge neue Segmente ein.
Stefan
Achim S. schrieb:> Kabel Klemmverbinder, z.B.> https://www.pollin.de/p/kabel-klemmverbinder-amp-electro-tap-735411-0-4-6-mm2-100-stueck-451857>> Damit kannst Du eine Leitung ohne sie aufzutreiben um 2 nodes erweitern.
Aber sehr grenzwertig bei Vibrationen (also in Fahrzeugen) da die
stabilisierende Isolierung stark beschädigt wird und das
Kunststoffgehäuse keine wirkliche Zugentlastung bildet. Die mechanische
Stabilität ist dann nur noch durch die Kupferadern gegeben. Bei großen
querschnitten mag das gehen.
Der abgebildete von Tyco ist aber schon ein besserer als die ganz
billigen, die kann man total vergessen.
Mario schrieb:> Nachrüstung:> - Hier wird gleich eine wilde Debatte über Löten, Flussmittel,> Vibrationen usw ausbrechen...
Dann sag doch gleich was Sache ist. Ein Teil der Fachleute mit
entsprechendem Meisterbrief lehnt dabei Löten grundsätzlich ab. Ein
anderer Teil mit entsprechendem Meisterbrief hält es für vertretbar.
Nach meine Beobachtungen ist das Problem meist die mangelnden
handwerkliche Fertigkeit, trotz Meisterbrief. Beim Crimpen und
Stromdieben sieht man normalerweise nicht wenn es verpfuscht wird, aber
in allen Fällen (Crimpen, Löten, Stromdiebe) hilft massenhaft
Schrumpfschlauch, Isolierband und Teflonband (selbstverschweißend) den
Pfusch zu verbergen.
Jack schrieb:> Ein Teil der Fachleute mit> entsprechendem Meisterbrief lehnt dabei Löten grundsätzlich ab. Ein> anderer Teil mit entsprechendem Meisterbrief hält es für vertretbar.>> Nach meine Beobachtungen ist das Problem meist die mangelnden> handwerkliche Fertigkeit, trotz Meisterbrief. Beim Crimpen und> Stromdieben sieht man normalerweise nicht wenn es verpfuscht wird, ...
Full ACK. Genau das ist das Problem, die Leute die nicht merken das sie
nicht Löten können und daher den Prozess schlecht reden.
Die Flussmittel von fast allen gängigen Loten sind inzwischen No-Clean
da passiert später nichts böses. Aber wenn der Vogel da löttfett von der
Dachrinne raufschmiert ist klar das der Kram nach 2 Jahren weggegammelt
ist.
Und das die nicht crimpen können merken die nicht weil das ja immer so
toll aussieht wenn man vom crimpen auch keinen Plan hat.
Mario H. schrieb:> Die Flussmittel von fast allen gängigen Loten sind inzwischen No-Clean> da passiert später nichts böses. Aber wenn der Vogel da löttfett von der> Dachrinne raufschmiert ist klar das der Kram nach 2 Jahren weggegammelt> ist.
Eine gängige Begründung gegen Löten im Auto ist, dass die Lötstelle hart
wird, die angrenzende Litze hingegen flexibel bleibt und die Vibrationen
im Auto dafür sorgen sollen, dass die Litzendrähtchen direkt neben der
Lötstelle abbrechen. Klingt ja auch nicht unlogisch.
Aber: man kann ja durchaus die Lötstelle im Kabelbaum anständig
festmachen, dann gibt's gar keine nennenswerte relative Bewegung
zwischen Litze und Lötstelle. Und wenn sich da nix bewegt, dann bricht
auch nix ab.
Das hatte ich mir jedenfalls gedacht und den defekten Kabelbaum zur
Heckklappe mit Löststellen geflickt. Die Isolierung der ab Werk
verbauten Leitungen war wohl nicht so dolle, die bröselte an der
Bewegungs-Stelle im Alter von ca. 7 Jahren weg. Ich habe dann Litze mit
Silikon-Mantel verwendet, die Lötstellen mit etwas Versatz gelötet,
damit nicht alle Verdickungen an der selben Stelle liegen.
Schrumpfschlauch drüber und den Kabelbaum in der D-Säule und in der
Heckklappe gut befestigt. An der Bewegungs-Stelle war dann durchgängig
Silikonmantel. Hat problemlos gehalten, bis der Wagen im Alter von 19
Jahren den Weg der Dieselprämie gegangen ist.
Matthias L. schrieb:> keine nennenswerte relative Bewegung
Das ist der Trick. Deswegen ist crimpen so toll, da gibt es einen
Isolations- und einen Kontakt-Crimp. Dadurch bewegt sich relativ nix.
Wenn man entsprechend lötet (Zinn nicht ewig weit in die Litze treiben)
und genauso abstützt, hält das auch ewig.
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