Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mehrfach Ethernet an Raspberry Pi


von Steffen B. (steffen_b645)


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Hallo liebes Forum,

ich habe heute die c't raspberry pi 2017 (Link: 
https://books.google.de/books?id=HAo4DwAAQBAJ&pg=PA66&lpg=PA66&dq=raspberry+pi+datenrate+simulieren&source=bl&ots=Ug-ZjYJ3G_&sig=z8VGQ8aIs7de8oKa5ZVpmgf9qaI&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjmnf_Ap9XbAhWDVSwKHdshBD4Q6AEIUDAE#v=onepage&q&f=true 
) in der Hand gehabt und mich durch den Artikel zum Thema Netzbremse 
gelesen. Interessant wurde es im letzten Teil des Artikels, als es darum 
ging, dass man Paketverlust/Datenverlust simulieren kann.
Ich möchte ein Gerät testen, das einen Ethernetanschluss hat und kein 
W-Lan, wozu ich offensichtlich einen weiteren Ethernetanschluss brauche. 
Also mit einen in den RasPi und mit einem raus zum Gerät. Ich nutze 
einen RasPi 2 B+, aber im Artikel wird erwähnt, dass man auch einen 
"alten" RasPi Model B nutzen kann.

Jetzt zu den eigentlichen Fragen:
- Hat das schon jemand ausprobiert hier im Forum, wenn ja mit welchen 
Ergebnis?
- Welche Möglichkeiten gibt es bzgl. mehrfacher notwendigen 
Ethernetverbindungen? --> Ich möchte meine Daten entsprechend 
beeinflussen und gleichzeitig noch per ssh auf den Pi kommen. ( im 
schlimmsten Fall wären es 3xRJ45)
- Sind mehr als ein USB-ETH-Dongle möglich ( macht der USB-IC das mit)? 
oder muss ich ggf. über SPI und dann über nen HAT gehen?


Danke schonmal im voraus!
Steffen

: Bearbeitet durch User
von Jim M. (turboj)


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Steffen B. schrieb:
> - Sind mehr als ein USB-ETH-Dongle möglich ( macht der USB-IC das mit)?
> oder muss ich ggf. über SPI und dann über nen HAT gehen?

USB geht, aber ich würde einen aktiven Hub (mit eigenem Netzteil) 
dazwischen stecken.

Allerdings bewegst Du Dich mit 3x Ethernet (und jeweils 200MBit/s im 
ungünstigsten Fall) etwas jenseits der Möglichkeiten von 480MBit/s USB 
2.0 high speed.

Gigabit bräuchte PCI-E, also einen "richtigen" PC.

von Steffen B. (steffen_b645)


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Danke für die schnelle Antwort!

Jim M. schrieb:
> Allerdings bewegst Du Dich mit 3x Ethernet (und jeweils 200MBit/s im
> ungünstigsten Fall) etwas jenseits der Möglichkeiten von 480MBit/s USB
> 2.0 high speed.

Große Datenmengen möchte ich nicht übertragen, da wäre mir dann auch die 
Datenrate fast egal. 3xETH würde auch nur zum Zuge kommen, wenn ich über 
W-Lan über SSH nicht in den RasPi komme bzw nur mit schon gekapten 
Datenpaketen. Ich möchte mich ungern selbst aussperren.
>
> Gigabit bräuchte PCI-E, also einen "richtigen" PC.

Das wäre mir klar, es geht mir aber gerade darum, den RasPi einzusetzen 
;)

von Harry L. (mysth)


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Das geht auch mit 1 mal Ethernet und einem VLAN-Tauglichen Switch

Bsp: 
https://www.amazon.de/TP-Link-TL-SG108E-Metallgeh%C3%A4use-Lifetime-warranty/dp/B00JKB63D8/ref=sr_1_1

von fchk (Gast)


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Steffen B. schrieb:
>> Gigabit bräuchte PCI-E, also einen "richtigen" PC.

Oder einen BeagleBone oder Odroid oder eine der sonstigen zahlreichen 
Alternativen.

> Das wäre mir klar, es geht mir aber gerade darum, den RasPi einzusetzen
> ;)

Dass Du Dir damit die dümmstmögliche Plattform ausgesucht hast, ist dir 
schon klar? Auch im ARM-Sektor gibts Boards mit vernünftiger Peripherie.

fchk

von Alex G. (dragongamer)


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fchk schrieb:
> Steffen B. schrieb:
>>> Gigabit bräuchte PCI-E, also einen "richtigen" PC.
>
> Oder einen BeagleBone oder Odroid oder eine der sonstigen zahlreichen
> Alternativen.
Bei einigen ist der integrierte Netzwerkanschluss schneller angebunden 
(auch schneller als beim 3+? ), aber wenn man mehrere Netzwerkadapter 
haben will, haben doch alle diese Boards den selben Flaschenhals.

von Frank K. (fchk)


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Alex G. schrieb:
> fchk schrieb:
>> Steffen B. schrieb:
>>>> Gigabit bräuchte PCI-E, also einen "richtigen" PC.
>>
>> Oder einen BeagleBone oder Odroid oder eine der sonstigen zahlreichen
>> Alternativen.
> Bei einigen ist der integrierte Netzwerkanschluss schneller angebunden
> (auch schneller als beim 3+? ), aber wenn man mehrere Netzwerkadapter
> haben will, haben doch alle diese Boards den selben Flaschenhals.

Der TI Sitara AM3359 des BeagleBone hat zwei Gigabit Ethernet MACs 
eingebaut - direkt im Prozessor, ohne USB dazwischen, mit DMA direkt in 
den Hauptspeicher. Das sind eben schon mal wesentlich bessere 
Voraussetzungen als bei ALLEN Pi's, wo IMMER USB 2.0 (nicht mal 3.0) 
dazwischen ist. Beim BeagleBone ist zwar nur ein Port herausgeführt, 
aber es gibt auch andere Boards mit dem gleichen Prozessor.

fchk

von Stefan F. (Gast)


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Du brauchst dazu nicht mehrere Netzwerk-Anschlüsse. Es ist auch möglich, 
an einem Anschluss mehrere Subnetze zu betreiben. Man konfiguriert das 
in der Datei /etc/network/interfaces.

Zum Beispiel:

eth0 = 192.168.1.x
eth0:1 = 192.168.2.x

eth0 könnte zum Beispiel zum Internet und deinem PC führen, während 
eth0:1 für die Verbindung zu dem Gerät führt, dass du testen willst. 
Dann hast du zwei virtuelle Netze, die beide auf dem selben Kabel und 
Router laufen. Die Software auf dem zu testenden Gerät wird davon nichts 
merken.

von Gerd B. (bertr2d2) Benutzerseite


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Ich habe in einm großen Unternehmen WAN Strecken (Delay) mit einem 
billigst Router (TP-LINK WR841N) unter OpenWRT simuliert. Dazu habe ich 
Netem (nutzt tc - siehe 
http://man7.org/linux/man-pages/man8/tc-netem.8.html) und die 
entsprechende Luci Erweiterung (Web-Oberfläche) verwendet.
Funktioniert noch heute: Die Tester nutzen das immer noch um evt. 
Probleme von Anwendungs-Patchen festzustellen.

Netem kann neben Delay auch Paketverluste einstreuen. BTW: Cisco hatte 
vor einiger Zeit ein ISO Image für PC zum Download angeboten das die 
gleiche Softwarelösung genutzt hat.

WR841N* Router werden für weniger als 16 Euro angeboten. Diese Lösung 
ist preiswerter, schneller, einfacher zu installieren und zu bedienen 
als die RPi Lösung.

*Der WR841N ist aber nur zu empfehlen, wenn kein WLAN genutzt wird.

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