Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Signal und Tonqualität quantifizieren


von chris (Gast)


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Welches Maß würdet Ihr für die Beurteilung der Tonqualität eines Signals 
verwenden?

THD?
https://en.wikipedia.org/wiki/Total_harmonic_distortion

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Ohne mehr Details zu deiner Anwendung zu kennen lässt sich diese Frage 
nicht beantworten.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

chris schrieb:
> THD?

Manchmal. Und manchmal auch, ob's "pumpt" oder "drueckt". Erlaubt ist, 
was gefaellt.

Gruss
WK

Beitrag #5457638 wurde von einem Moderator gelöscht.
von chris (Gast)


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>Ohne mehr Details zu deiner Anwendung zu kennen lässt sich diese Frage
>nicht beantworten.

Wir können ja mal mit einer Sammlung der Metriken zur Signalgüte 
anfangen:

SNR
THD

... was noch?

Beitrag #5458315 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Für Morsezeichen auf Kurzwelle gibt es das "RST-System" (T-Tonqualität)
1 extrem rauh zischender Ton
2 sehr rauher Brumm, keine Spur musikalisch
3 rauher tiefer Brummton, einigermaßen musikalisch
4 rauher Wechselstromton, ziemlich musikalisch
5 musikalisch modulierter Ton
6 modulierter Ton  mit leichten Andeutungen von Pfeifen
7 fast Gleichstromton, wenig Brumm
8 guter Gleichstromton mit einer leichten Andeutung von Brumm
9 reiner Gleichstrom
http://www.km-zschiedrich.de/Q-Gruppen.htm
(Ich hatte nach "rauer Wechselstromton" gesucht)

: Bearbeitet durch User
von J. S. (engineer) Benutzerseite


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chris schrieb:
> Wir können ja mal mit einer Sammlung der Metriken zur Signalgüte
> anfangen:
>
> SNR
> THD
>
> ... was noch?

Es gibt eine technische Signalqualität und eine davon losgelöste 
Qualität des Tons. Die beeinflussen sich, wenn die Technik den Ton nicht 
transportiert.

Wir hätten:

Lautstärkekonstanz und Dynamikkonstanz, - bzw "treue".
Die Tonhöhenstabilität, Gleichlaufschwankungen, Jitter

Um zu trennen, was die Technik reingebracht hat, ist das Original 
entscheidend.

Objektive Kriterien wären Bandbreite und Informationsgehalt.

von chris (Gast)


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Danke für eure Vorschläge.
Mich interessieren messbare, also in Formeln verpackbare Kriterien.
Wie ist das bei einer DDS? Könnte THD das passende Kriterium sein?

von MiWi (Gast)


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chris schrieb:
> Danke für eure Vorschläge.
> Mich interessieren messbare, also in Formeln verpackbare Kriterien.
> Wie ist das bei einer DDS? Könnte THD das passende Kriterium sein?

Und die Frage von Andreas ist immer noch nicht beantwortet.

http://www.analog.com/static/imported-files/tutorials/MT-003.pdf

von chris (Gast)


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Vielleicht könnte man einfach das Gehör als Messgerät für die 
Signalqualität nehmen. Um den Einfluss der Boxen auszuschalten, wäre ein 
guter Kopfhörer geeignet.
Jetzt stellt sich aber die Frage nach dem Testsound: Ein Sinuschirp? Ein 
Gitarrenklang?
Was wäre am besten.

von Ralph B. (rberres)


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Außer dem Klirrfaktor sind noch Intermodulationen Frequenzmodulationen 
welcher Art auch immer ( Jitter Gleichlaufschwankungen ) lineare 
Verzerrungen
für die Tonqualität verantwortlich.

Ich mag diese Art von Fragestellungen die auch so ausfallen könnten.

" Ich benötige eine Ersatzteil, das ist ungefähr so groß"

Ralph Berres

von chris (Gast)


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>.. sind noch Intermodulationen Frequenzmodulationen
>welcher Art auch immer ( Jitter Gleichlaufschwankungen ) lineare
>Verzerrungen für die Tonqualität verantwortlich

Wie würdest Du die oben genannten messen?

von Ralph B. (rberres)


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chris schrieb:
>>.. sind noch Intermodulationen Frequenzmodulationen
>>welcher Art auch immer ( Jitter Gleichlaufschwankungen ) lineare
>>Verzerrungen für die Tonqualität verantwortlich
>
> Wie würdest Du die oben genannten messen?

mit einen Audiomessplatz

Eventuell auch mit einer guten externen USB Soundkarte und entsprechénde 
Windowsprogramme wie z.B. Arta


Die Tonqualität eines vorhandenen Audiosignales wie Musik oder Sprache 
kann man messtechnisch nur extrem schwer untersuchen.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Audiomann (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Arta
Was kann denn dieses Arta im Vergleich zu anderen Wave-Programmen wie 
Wavelab und was kostet das? Ich finde da nirgends einen Preis für diese 
"shareware".

von Ralph B. (rberres)


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Audiomann schrieb:
> Was kann denn dieses Arta im Vergleich zu anderen Wave-Programmen wie
> Wavelab und was kostet das? Ich finde da nirgends einen Preis für diese
> "shareware".

alles was du messen möchtest und mit einer Soundkarte geht.

Es gibt eine kostenlose Demoversion bei welche du glaube ich nicht 
abspeichern kannst.

Was die Vollversion kostet weis ich nicht.

Schaue es dir einfach an.

Ralph Berres

von chris (Gast)


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>Die Tonqualität eines vorhandenen Audiosignales wie Musik oder Sprache
>kann man messtechnisch nur extrem schwer untersuchen.

Das habe ich vermutet. Deshalb müsste es ja bevorzugte Tonhörproben 
geben, mit denen man ein Audiosystem gefühlsmässig einschätzen kann.
Ein E-Gitarrensound wird da vielleicht nicht geeignet sein, weil er zu 
viele Verzerrungen hat. Vielleicht gibt es ein Gesangsstück mit 
besonders klarer Stimme, welches man gerne verwendet ...

von chris (Gast)


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Arta .. hmm ... mit Matlab könnte man das auch machen:
http://www.artalabs.hr/images/sp-window.gif

von Ralph B. (rberres)


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chris schrieb:
> eshalb müsste es ja bevorzugte Tonhörproben
> geben, mit denen man ein Audiosystem gefühlsmässig einschätzen kann.

Das beste Messgerät für solche Zwecke befindet sich zwischen den Ohren.

Das setzt aber voraus , das man
1. regelmäßig Konzerte besucht. ( Nicht Techno, sonder klassische 
Konzerte, bei welche wirklich Natürliche Instrumente benutzt werden.
2, Sein Gehör noch nicht mit der bis zur unkenntlichkeit 
verkomprimierten Fast foot Schrott Musik aus dem Radio verkorkst hat, 
und eine Liebe zur klassischen Musik hat.

Wenn man dann noch sich geeignete Stücke auswählt, z.B. chorale Musik 
und Symphonien, dann kann man mit einger Erfahrung durchaus die Qualität 
einer Aufzeichnung einigermassen beurteilen. Es sei denn man hat als 
Wiedergabegeräte die Brüllwürfel seines PCs oder einen Gettoblasters.

Ralph Berres

von chris (Gast)


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von Audiomann (Gast)


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Youtube mit MPG-Kompression ist ganz bestimmt optimale Quelle für 
Testsignale. Ganz sicher!

von chris (Gast)


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>Youtube mit MPG-Kompression ist ganz bestimmt optimale Quelle für
>Testsignale. Ganz sicher!

Es spricht eigentlich nichts dagegen, dass du eine Quelle für bessere 
Testsounds lieferst.

von Ralph B. (rberres)


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chris schrieb:
> Es spricht eigentlich nichts dagegen, dass du eine Quelle für bessere
> Testsounds lieferst.

wir wissen ja immer noch nicht, was Chris und Audiomann eigentlich 
wollen

Für messtechnisch ein Signal zu beurteilen benötigt man eine 
entsprechend hochwertige Quelle.

Für Klirrfaktormessung wird das ein Sinusgenerator mit möglchst 120db 
Ober-und Nebenwellenabstand sein. Auswerten lann man das mit einen FFT 
Analyzer, der auch den entsprechenden Dynamikumfang hat.

Für IM Messungen sind dann schon zwei Sinusgeneratoren erforderlich.

Für Frequenzgangmessungen ist dann ein Wobbelmesplatz sinnvoll.

Musiksignal zu beurteilen geht eigentlich nur mit dem menschlichen 
Gehör.

Ralph Berres

von Thomas R. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hi all,
zur Beurteilung der Tonqualität muß man zwischen Musik und Sprache 
unterscheiden.
Die Sprachqualität kann im PESQ-Standard beurteilt werden, so bekommt 
man Noten von -0.5 bis 5
-0.5 entspicht wie völlig unverständlich
5 entspicht Originalsprache
https://de.wikipedia.org/wiki/PEXQ
Da wird viel bewertet, wie z.B. Echos, Sprachaussetzer etc.
Es gibt Verfahren um diese Noten zu erhalten, die werden z.B. im 
Mobilfunk verwendet.
Dafür gibt eine Sprachsequenz die alle internationale Sprachen enthält 
mit genau 50% männlich und 50% weiblich.

Beste Grüße
Thomas

von Ralph B. (rberres)


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klingt wie die Startsequenz von Raumschiff Orion.

Ein Grund warum ich die digitalen Betriebsarten , wie Dstar C4FM usw 
nicht mitmache.

Das gibt allenfalls eine Aussage wie verständlich eine Übertragung noch 
ist, aber nicht wie natürlich sie klingt.

Ralph Berres

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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chris schrieb:
> Vielleicht gibt es ein Gesangsstück mit
> besonders klarer Stimme, welches man gerne verwendet ...
Auch dann bleibt das Problem, dass der input nicht bekannt ist. Auch 
eine "klare Stimme" gibt es mehreren Qualitäten, je nach Abstand hat 
eine Person ein völlig anderes Spektrum, weil die Luft dämpft, ein 
anderer Winkel des Mikros wirkt wodurch mehr oder weniger Brust- und 
Kopfanteile des Direktklangs sowie Reflexionen aus dem Raum mit erwischt 
werden.

Erst mal muss ein Soll definiert werden.

von Rolf S. (audiorolf)


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Thomas R. schrieb:
> Es gibt Verfahren um diese Noten zu erhalten, die werden z.B. im
> Mobilfunk verwendet.
Könntest das heranziehen, oder?
https://de.wikipedia.org/wiki/RST-System

Und es gäbe noch das:
Untersuchungen und Beurteilungsverfahren zur Klangqualität:
https://books.google.at/books?isbn=3896753436

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