Forum: Offtopic Was ist von solchen Geiger-Zählern zu halten?


von Fred R. (Firma: www.ramser-elektro.at/shop) (fred_ram)


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Hallo Leute,

Was ist von solchen Sub Miniatur Geiger Zählern zu halten?
https://top-messtechnik.com/Smart-Geigerzaehler-SMG?gclid=EAIaIQobChMI5vrz-93c2wIVBRbTCh0n3wVkEAYYASABEgI-RfD_BwE

Nehme mal an, das die "Klicks" dann einfach als Line Level ausgegeben 
werden,
und die Psannungsversorgung auch per Line Level funktioniert.

: Verschoben durch Moderator
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Fred R. schrieb:
> einfach als Line Level

Eher als Mic-Level. Auch die Speisung wird über die funktionieren, die 
als Speisung für die Elektretkapsel vorgesehen war. Ob das was taugt? 
Wer weiss das schon.

von Philipp G. (geiserp)


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Nur aus Neugier, 'wo' oder 'was' willst du denn messen? Planst Du eine 
Reise in die Ukraine?

: Bearbeitet durch User
von G. H. (schufti)


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hier gibt es ein paar weiterführende Links, anhand deren man den Nutzen 
dieser "Halbleiter" Geigerzähler besser abschätzen kann:

http://www.opengeiger.de/elektronik.html

von Philipp G. (geiserp)


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Hab's überflogen. Also man misst damit fluoreszierende Ziffernblätter 
von alten Uhren?

von René H. (mumpel)


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M.E. zu billig um wirklich gut zu sein. Das ist wie bei Messgeräten. Die 
"billigen" messen zwar auch, aber die Zuverlässigkeit wird von manchen 
"Profis" bezweifelt.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Alphastrahler werden gar nicht erfasst. Hmm, das erwarte ich eigentlich 
schon von einem Zähler.

Es gab hier mal einen Thread, da hat jemand einen Halbleiterzähler 
gebaut. Das Ergebnis war eher mäßig, da vieles eben nicht erfasst wird. 
Kalibrierung ist ohne radioaktive Isotope auch schwierig. War so um 
2008/2009 herum.

Funktioniert - ja. Aber wenn Du seriös Fisch und Pilze auf Kontamination 
prüfen willst, dann gibt es da besseres - wenn auch teureres.

von Elias K. (elik)


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"Zu billig um gut zu sein", sicher ja. Eine quantitative Aussage, ob man 
eine Argon-Ansammlung im Keller hat (Erzgebirge), dafür könnte es 
reichen. Die Qualität steckt idR. im Volumen des pn-Übergangs. Da hilft 
nur reverse Engineering um mehr in Erfahrung zu bringen.

von (prx) A. K. (prx)


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Elias K. schrieb:
> eine Argon-Ansammlung im Keller hat (Erzgebirge)

Wirklich Argon und nicht Radon?

von Fred R. (Firma: www.ramser-elektro.at/shop) (fred_ram)


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Auf was tippt Ihr?
PIN Diode?

von (prx) A. K. (prx)


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Bei Radon im Keller braucht man einen Sensor für Alpha-Strahlung. Was 
die schwierigste Technik ist, denn fast alles Material zwischen Sensor 
und Umwelt stoppt Alpha-Strahler. Hier schreibt jemand, dass man mit 
einer entdeckelten BPX61 dabei sein könnte, weil damit ab 4 MeV ginge 
(Radon 222: 5,6 MeV), aber eher nicht mit einer BPW34:
http://atom.univ.kiev.ua/2016/prof/yerm/prog_logic/presentations/khodnevych.pdf

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Fred R. schrieb:
> Auf was tippt Ihr?
> PIN Diode?

Ja, weil klein, vergleichsweise billig und Gamma-Sensor.

Gammastrahlung kann man mit etwas Glück auch mit der Handycam einfangen. 
Entsprechende Apps gibt es, mit sehr unterschiedlichen Kommentaren.

: Bearbeitet durch User
von Elias K. (elik)


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A. K. schrieb:
> Wirklich Argon und nicht Radon?

A. K. schrieb:
> Bei Radon im Keller braucht man einen Sensor für Alpha-Strahlung.

Ups, ich nehme alles zurück. Mit halbwissen sollte ich wohl vorsichtiger 
umgehen... :-) Dann fällt mir nichts weiter ein, wofür ich das Teil 
bräuchte.

von Fred R. (Firma: www.ramser-elektro.at/shop) (fred_ram)


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Das mit den Glimmlampen kenn ich.
Da habe ich mir auch mal einen gebaut.
War nicht der Burner.
Sehr unempfindlich (Gamma).
Von Alpha und Beta gar zu schweigen.
Werde mich mal mit den TIP Dioden "spielen", wenn ich wieder Zeit habe.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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von René H. (mumpel)


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Ein weiteres Beispiel für die Geiz-Gesellschaft!?

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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SBM20 für 15€ kaufen und Rest selber bauen oder für ca. 50€ einen alten 
Russengeiger auf ebay holen. Beides besser als so Handyschrott

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo A. K.

A. K. schrieb:
> Bei Radon im Keller braucht man einen Sensor für Alpha-Strahlung. Was
> die schwierigste Technik ist, denn fast alles Material zwischen Sensor
> und Umwelt stoppt Alpha-Strahler.

Richtig.
Und darum wird Alpha Strahlung gerne mit Szintilisationszählern 
gemessen.
Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Szintillationsz%C3%A4hler

Mann misst also indirekt das Licht, dass Alpha Strahlung bei 
Wechselwirkung mit geeigneten Materialien produziert.

Im Extremfall, für sehr weiche Alphastrahlung, löst man die zu 
untersuchende Probe in einem Lösungsmittel/Dispersionsmittel, in dem 
gleichzeitig ein für Szintilisationszwecke anregbarer Stoff ist.
Direkter geht es nur noch im Vakuum.

> Hier schreibt jemand, dass man mit
> einer entdeckelten BPX61 dabei sein könnte, weil damit ab 4 MeV ginge
> (Radon 222: 5,6 MeV), aber eher nicht mit einer BPW34:

Als Detektor für Szintilisation könnten natürlich Photodioden auch 
funktionieren. ;O)
Der Szintilisationstrick wird übrigens auch gerne angewendet, wenn man 
UV Strahlung mit Photodioden oder CCDs messen will.

Für Gammastrahlung verwendet man gerne Silicon Drift Dedetctoren (SDD).
Ich habe so Teile kennengelernt, die Arbeiteten mit ca. 120V DC. Damit 
konnte energieaufgelöst gemessen werden bis ein par keV herunter.
Die Detektoren waren in ein Metallgehäuse eingebaut, so groß wie ein 
Fingerhut. Der Detektor hatte ein Berilliumfenster, um auch noch weiche 
Strahlung einzufangen. Innen war er evakuiert, und der Kristall war auf 
minus 15-20°C heruntergekühlt mit einem integrierten Peltierelement, 
gegen Rauschen.
Das Peltierelement war zusammen mit einem Temperaturfühler mit im 
Fingerhut untergebracht.

Die Teile mussten regelmäßig (stündlich bis täglich) kalibriert werden.

Hauptproblem war die Vakuumabdichtung. Berilliumfenster sind extrem 
Empfindlich, und ein Schrottplatz, wo ein Röntgenfluoreszensspektroskop 
z.B. auch eingesetzt wird, ist eine relativ rauhe Umgebung. Wurde das 
Vakuum schlecht, schaffte das Peltierelement erstens nicht mehr die 
Kühlung und zweitens kristallisierte Wasser auf dem Detektor. Ergebnis 
war ein "verschieben" des Spektrums (lässt sich anfänglich noch 
wegkalibrieren) und später dann immer mehr Rauschen am unteren Ende des 
Spektrums. Das machte das Signal Rauschverhältnis schlecht bis zur 
Unbrauchbarkeit.

Das hier sind aber andere SDDs: 
https://amptek.com/silicon-drift-detector-application-note/

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
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