Forum: Haus & Smart Home Halogennetzteil auf Styropor?


von Silvio (Gast)


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Hallo,

in unserem Haus wurde offenbar zwischen Paneelen- und der Betondecke 
Styropor zur Isolierung angebracht. Es wurden Halogenspots verbaut, 
deren Netzteile zwischen dem Styropor und den MDF-Paneelen liegen.

Mir stellt sich die Frage, ob das so OK ist oder ob die Netzteile besser 
durch einen Flammschutz vom Styropor/MDF/Holz getrennt werden sollten.

Wenn ja, was nimmt man da am besten? Wie gross sollte das sein? Wonach 
muss ich im Baumarkt suchen?


Im Voraus danke!
Silvio

von Sebbl M. (sbm)


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Hallo Silvio,

egal wie warm die Teile werden, ich würde sie vom Styropor trennen. Das 
brennt mir zu gut.
Du könntest eine maximal große Fermacellplatte an die Decke kleben und 
darauf die Netzteile befestigen. Wie viel Abstand bleibt noch zwischen 
Netzteil und MDF? Gegebenenfalls kann man das Styropor noch entsprechen 
ausschneiden. Einbauanleitung sollte sich online finden lassen. Darin 
müssen die Mindestabstände angegeben sein. Ebenso könnte darin stehen, 
dass die Netzteile gar nicht kopfüber hängen sollten.
Alternativ Netzteile umdrehen und auf das MDF legen.
Haben die Spots ausreichend Platz zum Styropor?

Man könnte auch denjenigen fragen, der die Teile eingebaut hat, was er 
sich so dabei gedacht hat.

Meine 230V-LED-Spots hab ich in umgedrehte Blumentöpfe montiert. Brennt 
nicht und ein Loch fürs Kabel ist auch schon drin.

Viel Erfolg

von Joachim B. (jar)


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Silvio schrieb:
> Wenn ja, was nimmt man da am besten? Wie gross sollte das sein? Wonach
> muss ich im Baumarkt suchen?

sowas z.B. mit Kabeleinführung in der passenden Größe
https://www.hornbach.de/shop/Abzweigkasten-160-x-115-x-70-mm-mit-Klemmblock-hellgrau/8692680/artikel.html

Sebastian M. schrieb:
> egal wie warm die Teile werden, ich würde sie vom Styropor trennen. Das
> brennt mir zu gut.

dito, wenn der Platz eng ist, Styropor wegschneiden Steinwolle 
Stopfisolierung und Keksdose flach aus Metall verwenden, die 
Kabeleinführung in die Blechdose sauber machen.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Silvio schrieb:
> Es wurden Halogenspots verbaut,
> deren Netzteile zwischen dem Styropor und den MDF-Paneelen liegen.

Wüähhh. Wer macht sowas? Alleine der Hitzestau wird die Netzteile früher 
oder später töten. Und dann Halogen. Wann war das? 2010?

Wenn es meine Bautstelle wäre, würde ich die Spots rauswerfen, spezielle 
Hohlraumdosen für Spoteinbau einsetzen und darin 230V Leuchtmittel 
verwenden. Das wäre m.M.n. die sauberste Lösung, als einen Hitzestau mit 
einem noch größeren zu beerdigen.

von Michael B. (laberkopp)


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Silvio schrieb:
> Mir stellt sich die Frage, ob das so OK ist

Die Netzteile tragen ein MM Möbelzeichen

"Das Gerät ist zur Montage auf oder in Möbel geeignet, die aus 
Werkstoffen mit unbekannten Entflammungseigenschaften bestehen."

technisch also in Ordnung.

Ich würde sowieso nie in einem Haus mit Styropordämmung schlafen, selbst 
wenn es ordentlich flammwidrig imprägniert ist und kein einfaches 
Verpackungsstypropor zweckentfremdet.

https://www.youtube.com/watch?v=5Wtob2jaij4

von Joachim B. (jar)


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Michael B. schrieb:
> Die Netzteile tragen ein MM Möbelzeichen
>
> "Das Gerät ist zur Montage auf oder in Möbel geeignet, die aus
> Werkstoffen mit unbekannten Entflammungseigenschaften bestehen."
>
> technisch also in Ordnung.

auch mit dieser Kabeleinführung aus dem Leerrohr?
Ich bezweifel das freiliegene Leiter aus dem NYM so ohne Mantel 
eingeführt werden dürfen. Würde das Leerrohr im Netzteil enden OK, aber 
so....

von Silvio (Gast)


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Sebastian M. schrieb:
> Wie viel Abstand bleibt noch zwischen
> Netzteil und MDF?
So gut wie keiner. Ausschneiden erscheint mir auch sinnvoll.

Sebastian M. schrieb:
> Einbauanleitung sollte sich online finden lassen. Darin
> müssen die Mindestabstände angegeben sein. Ebenso könnte darin stehen,
> dass die Netzteile gar nicht kopfüber hängen sollten.
Sehr guter Hinweis.

Sebastian M. schrieb:
> Haben die Spots ausreichend Platz zum Styropor?
Oh, das hatte ich vergessen. Über den Spots ist nur die Betondecke zu 
sehen. Wie weit das Styropor ausgeschnitten ist, muss ich mir noch 
einmal genauer ansehen.

Sebastian M. schrieb:
> Man könnte auch denjenigen fragen, der die Teile eingebaut hat, was er
> sich so dabei gedacht hat.
Der Vorbesitzer ist verstorben. Wer das installiert hat, bekomme ich 
nicht mehr raus.

Martin S. schrieb:
> Alleine der Hitzestau wird die Netzteile früher
> oder später töten.
Eines der beiden hat sich mit einem Knall verabschiedet - daher meine 
Entdeckung. Die wurden vermutlich falsch herum angeschlossen. An dem 
200W Netzteil hängen 3 35W-Spots. An dem 160W Netzteil hängen 5 
35W-Spots. Das letztere ist kaputt gegangen.

Martin S. schrieb:
> Wann war das? 2010?
Unbekannt, kann auch älter sein.

Martin S. schrieb:
> ...und darin 230V Leuchtmittel
> verwenden.
Als LED nehme ich mal an, oder?

Michael B. schrieb:
> Die Netzteile tragen ein MM Möbelzeichen
Wieder was gelernt.

Michael B. schrieb:
> Ich würde sowieso nie in einem Haus mit Styropordämmung schlafen...
Die Problematik ist mir bekannt. Jetzt ist mir auch nicht mehr so wohl.

Joachim B. schrieb:
> Würde das Leerrohr im Netzteil enden OK, aber
> so....
Das liesse sich ja noch machen. Da ist genug Länge vorhanden.


Vielen, vielen Dank euch allen! Das hilft mir enorm weiter. Dann schau 
ich mir auch die Decken in den restlichen Räumen der Etage an. Die sind 
nämlich alle "verspottet".

von Martin S. (sirnails)


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Silvio schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> ...und darin 230V Leuchtmittel
>> verwenden.
> Als LED nehme ich mal an, oder?

Ja.

Dazu diese hier:

https://www.avolta.de/kaiser-932010-thermox-led-gehaeuse-70mm-tief.html?mv_pc=google&gclid=CjwKCAjwsJ3ZBRBJEiwAtuvtlNWdDfqGjODiF-CMfik7WdU_ulSmnydF-20mPa7ydsX1yVtLEFCGMRoCCggQAvD_BwE

Oder Du gehst gleich auf GX53

https://www.amazon.de/Einbaustrahler-GX53-weiss-Deckeneinbaustrahler-Deckeneinbauspot/dp/B00U52MXGM

Wir haben komplett umgestellt in einer wärmegedämmten Decke und keine 
Probleme seit zwei Jahren. Die Halogenlampen und -trafos sind gestorben 
wie Eintagsfliegen.

von Baum (Gast)


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Und dazu sind im Styropor noch krebserregende brandhemmer.
Das zeug ist (wenn du es rausrupfst) total schlecht zu entsorgen.
Wir hatten davon 4 40m2 Container auf der Arbeit die wir ums verrecken 
kaum los wurden. Das zeug musste zu einer spezialfirma bzw. Einer 
Verbrennungsanlage die spezielle filter hat damit der brandhemmer nicht 
in die umwelt gelangt.

Aber "Wolle" zu verarbeiten ist auch immer ein Trauerspiel, kann man 
gleich in juckpulver baden.

von Joachim B. (jar)



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Baum schrieb:
> Aber "Wolle" zu verarbeiten ist auch immer ein Trauerspiel

man unterscheide aber Steinwolle und Glasfaserwolle

Glasfaserwolle ist echt übel
Die Steinwolle als Stopfwolle war kein bischen problematisch auch ohne 
Handschuhe

so habe ich das in einer dünnen Vorsatzwand zum Kamin gelöst

Stopfwolle, Schnellzement, Fischdose bevor ich die UP Dosen setzte

von Michael B. (laberkopp)


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Joachim B. schrieb:
> man unterscheide aber Steinwolle und Glasfaserwolle

Nicht wirklich, alle Dämmstoffe sind Mineralwolle.

Und was früher als absolut unbedenklich verkauft wurde, ist heute bei 
der Entsorgung teurer als Asbest.

https://www.was-wolfsburg.de/was/asbest.php

Und Saint Gobain - dem Monopolartig alle Mineralwolle gehört ob Isover 
oder Rockwool - sagt natürlich daß die aktuell produzierte Mineralwolle 
nicht gefährlich wäre, aber warten wir mal die 30 Jahre ab die es 
gebraucht hat herauszufinden daß die alte "vor 2000" Mineralwolle 
krebserregend wie Asbest ist.

Das schlimmste an der Mineralwolle ist aber der Alkyharzkleber mit dem 
sie aufgebauscht ist. Einige Wassertropfen und die Wolle ist dahin. Das 
Alkydharz verbrennt auch gut, daher ist Ofenwolle dieselbe Mineralwolle 
aber ohne Alkydharzverklebung.

Und deine Steckdose an der Schornsteinwand ist VERBOTEN, da hilft auch 
keine Ölsardinenbüchse. Ein Schornstein muss nicht bei normaler 
Benutzung sondern auch bei einem Schornsteinbrand sicher bleiben.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Michael B. schrieb:
> bei einem Schornsteinbrand

hätte man auch sicher andere Probleme, wenn die Büchse mit der 
Steinwolle nicht hilft, dann brennt auch die Papiertapete auf der Wand!

Aber vielleicht ist das auch nur der Schall entkoppelte 
Belüftungsschacht zur Heizung oder die Verkleidung der Edelstahlröhren, 
alles gut!

: Bearbeitet durch User
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