Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fernbedienung 12 Volt mit ESP8266-01 verbinden


von Diagonal D. (diagonal)


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Hallo,

ich habe eine Fernbedienung für eine Markise, die läuft mit einer 12 
volt 23A (kleine) Batterie.

Nun möchte ich eine ESP-01 ( aus der ESP8266 Baureihe) dort anschließen

und GP0 so legen das bei Schaltung dieses Pins die Taste1 ( zum 
ausfahren) der Markise kurz geschlossen wird, die Fernbedienung läuft 
mit 12V die ESP-01 läuft mit 3,3 Volt, hatte überlegt über die gleiche 
12 Volt Batterie beide zu betreiben und einen Spannungswandler zu 
setzen.

Frage: ist das eine gute Lösung oder was wäre besser, wichtig ist, das 
die

ESP-01 lange laufen muss bevor man die Batterie wechselt ( mit DeepSleep 
Modus sollte das ja kein problem sein)

Vielen DAnk.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

ich glaube kaum, daß Du aus der 23A mit StepDown auf 3,3V den Strom 
zustande bekommst, den ein ESP haben will, ca. 80mA mit Spitzen bis 
350mA

Der Stromverbrauch des StepDown wird die Batterie schon ohne ESP recht 
schnell leer bekommen, die hat nur ca. 40mAh.

Gruß aus berlin
Michael

von Oliver S. (phetty)


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Im DeepSleep hört der ESP aber kein Signal mehr per WLAN.

Bessere wäre es, den ESP empfängerseitig einzusetzen, da könnte er 
sicher auch Dauerstrom bekommen.

von Diagonal D. (diagonal)


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Hi Michael,

der ESP wird ja empfängerseitig eingebaut???, der soll ja dann an die 
fernbedienung angelötet werden.

Dann würde ich über mein Smartphone über einen Browser mit Switch on/off 
den GP0 auf high/low setzen, der ESP dient hier als Server...


grüsse
Diagonal

von Diagonal D. (diagonal)


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Michael U. schrieb:
> Der Stromverbrauch des StepDown wird die Batterie schon ohne ESP recht
> schnell leer bekommen, die hat nur ca. 40mAh.

nur zum Verständnis:

die Leistung der Batterie wäre ja 12volt*40ma=480mW korrekt ?

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Diagonal D. schrieb:
> Michael U. schrieb:
>> Der Stromverbrauch des StepDown wird die Batterie schon ohne ESP recht
>> schnell leer bekommen, die hat nur ca. 40mAh.
>
> nur zum Verständnis:
>
> die Leistung der Batterie wäre ja 12volt*40ma=480mW korrekt ?

warum schaust Du nicht einfach in ein Datenblatt, z.B. dem in der 
Wikipedia-Seiten verlinkten?

Zum Rest wurde ja schon was gesagt: wenn der ESP dauerhaft im WLAN sein 
soll, will er ca. 80mA. Dauerhaft.

Gruß aus Berlin
Michael

von Stefan F. (Gast)


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Damit der ESP ständig empfangsbereit ist, braucht er ein Netzteil dass 
3,3V 500mA liefert.

Die Durchschnittliche Stromaufnahme des ESP liegt um 80mA. Handliche 
Batterien sind dabei viel zu schnell leer.

Damit das Ganze 6 Monate lang laufen kann, brauchst du eine Batterie mit 
345 AH (345.000 mAH).

von Schlumpf (Gast)


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Wie bereits gesagt wurde:
So wie du das vor hast, wird das nichts.

Sinnvoll wäre es, den ESP in die Markise einzubauen. Falls das aus 
irgendwelchen Gründen nicht möglich ist, dann folgende Frage:

Benötigst du die Fernbedienung dann noch, wenn du die Markise dann über 
WLAN steuerst?
Falls nicht, dann könntest statt der Batterie, die Fernbedienung an ein 
Netzteil anschließen.

Falls die Fernbedienung eine IR-Fernbedienung ist, könntest du evtl auch 
eine billige Universal-Fernbedienung kaufen und diese auf den Code zum 
Ausfahren der Markise anlernen. Und dann diese Fernbedienung fest mit 
einem Netzteil verdrahten. Dann hättest du die original Fernbedienung 
noch zur Verfügung.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Stefanus F. schrieb:
> Damit das Ganze 6 Monate lang laufen kann, brauchst du eine Batterie mit
> 345 AH (345.000 mAH).

hmmm... Da hätte er mit 4 dieser Zellen parallel doch sogar noch Reserve 
und brauchte nichtmal einen Spannungsregler:
https://www.i-tecc.de/shop/einzelzellen/lifepo4/wina/398/lifepo4-akku-wina-100ah-3-2v?c=13

Gruß aus Berlin
Michael

von Diagonal D. (diagonal)


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Hi,

dann mal anders gefragt, gibt es überhaupt einen microcontroller so wie 
ESP-01 mit WLan möglichkeit den man über jahre mit herrkömmlichen 
Batterien  laufen lassen könnte ?


P.S wichtig ist mir, das der Controller lange mit batterie laufen muss, 
da ich noch andere Projekte habe wo ich das verwenden möchte.

In dem Beispiel mit der Markise könnte ich das sicherlich über Netzteil 
machen, wie gesagt, das ist nicht das Ziel.

Grüsse

von Arno (Gast)


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WLAN braucht prinzipbedingt relativ viel Strom. Wenn das Gerät permanent 
aktiv bzw. empfangsbereit sein soll, wird das daher schwierig. Ich 
meine, da gibt es bessere Protokolle, beispielsweise hat mir jemand von 
Bluetooth Low Energy vorgeschwärmt...

Was natürlich auch mit WLAN und langlebiger Batterie geht - zig 
ESP-Anwendungen machen es vor - ist die Variante, dass das Gerät die 
meiste Zeit nicht am WLAN angemeldet ist und schläft, und nur auf 
Tastendruck oder zeitgesteuert ab und zu mal (so ein paar Sekunden bis 
Minuten pro Tag) aktiv eine Verbindung aufbaut und Daten wegschaufelt.

Kommt eben immer auf das Projekt an.

MfG, Arno

von Stefan F. (Gast)


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> gibt es überhaupt ...

Nein, das gibt WLAN nicht her. Dafür wurde Bluetooth Low Energy (BLE) 
erfunden.

von Diagonal D. (diagonal)


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danke für die schnellen Rückmeldungen, Ihr seid super!

Noch ein paar fragen hätte ich da:

könnte ich, wenn ich den esp-01 an einen 5 Volt adapter anschliesse

und die Fernbedienung mit batterie laufen lasse, den Schalter 1 auf der 
Fernbedienung kurz schliessen, da fällt mir jetzt adhoc ein Transistor 
ein, oder wie würde man das idealerweise machen ?

Wenn ich  einen Bluetooth empfänger hätte, könnte ich befehle über einen 
Browser an diesen senden ?

von Wolfgang (Gast)


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Diagonal D. schrieb:
> Michael U. schrieb:
>> Der Stromverbrauch des StepDown wird die Batterie schon ohne ESP recht
>> schnell leer bekommen, die hat nur ca. 40mAh.
>
> nur zum Verständnis:
>
> die Leistung der Batterie wäre ja 12volt*40ma=480mW korrekt ?

Und wo hast du das "h" von der Ladungsangabe gelassen?

von Stefan F. (Gast)


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> da fällt mir jetzt adhoc ein Transistor
> ein, oder wie würde man das idealerweise machen ?

Du brauchst für jede Taste einen Optokoppler. Mit einem Oszilloskop 
findest du schnell heraus, welche Site des Kontaktes + (Kollektor) und 
welche - (Emitter) ist. Eventuel klappt es auch mit einem Multimeter.

Ein Transistor wäre nur geeignet, wenn alle Taster an einer Seite mit 
GND verbunden wären, was mit 99% Wahrscheinlichkeit nicht der Fall ist.

von Joachim S. (oyo)


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Diagonal D. schrieb:
> oder wie würde man das idealerweise machen ?

Statt für jede zu steuernde Taste der Fernbedienung einen Optokoppler, 
einen eigenen GPIO-Pin etc. zu benötigen, könntest Du die Fernbedienung 
auch einfach weglassen, und stattdessen ein allgemeines 
433MHz-Sendemodul an den Mikrocontroller anschliessen (falls die Markise 
per 433MHz gesteuert wird). Du müsstest dann nur den Signalverlauf 
aufzeichnen, den die Fernbedienung bei jeder Taste sendet, und über das 
433MHz-Sendemodul ausgeben lassen.

> Wenn ich  einen Bluetooth empfänger hätte, könnte ich befehle über einen
> Browser an diesen senden ?

Grundsätzlich kann man mittlerweile tatsächlich über einen Webbrowser 
Befehle an ein Bluetooth Low Energy-Gerät senden - und zwar über die 
"Web Bluetooth API".

Es ist allerdings fraglich, ob diese Möglichkeit tatsächlich das ist, an 
was Du gerade denkst, wenn Du von "Befehle über einen Browser an diesen 
senden" sprichst.

Denn
- das Gerät, auf dem dem Browser läuft, muss sich dabei in unmittelbarer 
(Funk-)Nähe zum zu steuernden Bluetooth-Gerät befinden
- "Web Bluetooth" funktioniert derzeit nur mit dem Google Chrome 
Webbrowser
- die Webseite, die Du im Browser zur Steuerung aufrufst, kommt dabei 
nicht vom Bluetooth-Gerät, Du bräuchtest also neben dem Bluetooth-Gerät 
zwingend zusätzlich einen Webserver (der ausserdem per HTTPS erreichbar 
sein muss).

Wenn Dein Ziel ist, die Markise auch dann steuern zu können, wenn Du 
Dich gerade nicht in unmittelbarer Nähe befindest, und zwar per 
Webbrowser, dann würde das bei Bluetooth LE nur dann funktionieren, wenn 
Dein Webbrowser nicht mit dem Bluetooth-Gerät selbst kommuniziert, 
sondern mit einer zwischengeschalteten "Zentrale" (z.B. einem Raspberry 
Pi), der sich in Funk-Reichweite des zu steuernden Bluetooth-Gerätes 
befindet, auf dem ein Webserver läuft und der die nötige Kommunikation 
mit dem zu steuernden Bluetooth-Gerät abwickelt.

Klingt nicht ganz trivial & ist es auch nicht - aber wenn das fragliche 
Gerät tatsächlich per Batterie oder Akku betrieben werden soll, ist das 
dennoch die beste Möglichkeit. Denn bei Batterie/Akku-Versorgung kannst 
Du WLAN wirklich vergessen, zumindest wenn das zu steuernde Gerät 
unverzüglich reagieren soll.
Spätestens, wenn Du mehrere Sensoren/Aktoren hast, die per Batterie/Akku 
gesteuert werden soll, ist diese Option (per Netzwerk erreichbare 
"Zentrale", die per Bluetooth mit den eigentlichen Sensoren/Aktoren 
kommuniziert) durchaus eine Überlegung wert.

von Diagonal D. (diagonal)


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Hallo Joachim,

die Idee mit dem 433Mhz sender finde ich gut,

das aufzeichnen des Sende Signals der Original Fernbedienung per SDR 
kann

ich mir gut vorstellen, wie muss ich das aber einem 433 Mhz sender

beibringen bzw. wie kann ich das Original Signal emulieren, bzw.

auch wenn ich das Signal emulieren könnte, würde ich auf der Original

Frequenz senden können?,

die Sender haben ja in den nachkommastellen kleine abweichungen, wie 
z.B.

433.92 oder 433.47 ?

Vielen Dank.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

such doch einfach mal, ob sich schon jemand mit genau Deiner (uns 
unbekannten) Markisensteuerung in dieser Richtung auseinandergesetzt 
hat.
Vieleicht sind Protokoll usw. längst bekannt und ausgewertet?
Die FHEM und openHub Leute haben da oft schon was wenn es nicht ein 
völlig exotisches Modell ist.

fhem markisensteuerung als Suchbegriffe liefern etliches.

Gruß aus Berlin
Michael

von Diagonal D. (diagonal)


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das mit dem anlöten der Markisen Fernbedieung über Optokoppler ( 4n35)

an esp-01 funktioniert wunderbar, jetzt kann die Markise

von jedem Smartphone im wlan angesteuert werden ;-) danke für die tipps!

die 2.te Version wird dann mit einem eigenem 433 mhz sender sein, hierzu

muss ich noch das protokoll von der Original fernbedienung aufzeichnen 
und

analysieren.

: Bearbeitet durch User
von Diagonal D. (diagonal)


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Hallo nochmal,

kurze Verständnisfrage: wir hatten ja in den oberen beiträgen 
festgestellt, das z.B. ein esp01 viel Batterie Strom verbraucht wenn das 
wlan ständig an ist, was ich mich dann aber auch frage ist:

ich habe einen TSE burg wächter funkschloss, der hat ja auch einen 
Funk-Empfänger der ständig auf On sein muss, sobald man am Keypad den 
Code eingibt, öffnet der Empfänger, das würde ja heissen, der hat einen 
Funkempfänger der mit 2 aa Batterien min. 1 Jahr läuft , wie machen die 
das denn ?


grüsse
Diago

von Joachim S. (oyo)


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Diagonal D. schrieb:
> Hallo nochmal,
>
> kurze Verständnisfrage: wir hatten ja in den oberen beiträgen
> festgestellt, das z.B. ein esp01 viel Batterie Strom verbraucht wenn das
> wlan ständig an ist, was ich mich dann aber auch frage ist:
>
> ich habe einen TSE burg wächter funkschloss, der hat ja auch einen
> Funk-Empfänger der ständig auf On sein muss, sobald man am Keypad den
> Code eingibt, öffnet der Empfänger, das würde ja heissen, der hat einen
> Funkempfänger der mit 2 aa Batterien min. 1 Jahr läuft , wie machen die
> das denn ?

Ganz einfach: Indem als Funktechnologie nicht WLAN benutzt wird. ;-)

Grundsätzlich ist es kein Problem, einen Gerät zu bauen, das per Funk 
gesteuert werden kann, und dennoch von gewöhnlichen Batterien über 
Monate hinweg versorgt wird.

Gerade wenn das zu steuernde Gerät ausschliesslich Funksignale empfängt, 
aber nicht sendet (wie das bspw. oft bei 433MHz-Signalen der Fall ist), 
geht das leicht: Für's senden braucht man vglw. viel Strom, für's 
empfangen sehr wenig.

Aber auch, wenn das zu steuernde Gerät selbst sendet, kann man dafür 
sorgen, dass das vglw. energiesparend passiert - wobei man m.W.n. auch 
da in erster Linie einfach versucht, den für's Senden notwendigen 
Energiebedarf zu minimieren, indem man bspw. nur mit vglw. geringer 
Leistung sendet (und ergo auch: mit vglw. geringer Reichweite), und 
indem man möglichst selten und dann möglichst kurz sendet.

WLAN ist bislang aber halt leider so gar nicht darauf getrimmt, 
energiesparsam zu arbeiten. Bei Bluetooth ist das anders: Das klassische 
Bluetooth war ähnlich wie WLAN auch ziemlich energiehungrig - bei 
Bluetooth 4.x hat man dann plötzlich einen völlig anderen Weg 
eingeschlagen und konsequent auf möglichst geringen Energieverbrauch 
geachtet. Dadurch hat Bluetooth 4 einerseits zwar kaum noch etwas mit 
klassischem Bluetooth zu tun, andererseits ist es da plötzlich möglich, 
Geräte zu bauen, bei denen eine einzelne Knopfzelle monatelang halten 
kann.

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