Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Drehbank. langes werkstück zentriebohrung einbringen/spannen


von Mike (Gast)


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Mal eine Erfahrungsfrage an unserer Dreher:

Ich möchte ein 80mm Vierkanntstahl mit 1m länge bearbeiten, das 
Werkstück passt leider nicht durch die Spindelbohrung.
Wie bringe ich am besten eine Zentrierbohrung für die fixierung zwischen 
4backenfutter und Spitze im Reitstock ein?

Ich dachte gerade so an eine Lünette, ich habe aber keine für 4Eckiges 
(falls es sowas gibt) und möchte jetzt auch nicht unendlich viel Geld 
für eine 2-4malige Anwendung ausgeben.

Bei dem fertigen Werkstück kommt mir das NICHT auf eine hohe 
rundlaufgenauigkeit oder symetrie an, eigentlich ist das alles eher so 
+-Daumennagel.

Einfach "best-mittig" freihand ein kleines Löchlein bohren?

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Rohr auf sqrt(80^2*2)mm ausbohren und dann aufs Vierkant-Material 
stecken/mit Holzkeilen festklemmen. Dann mit der Lünette das Vierkant am 
aufgeklemmten Rohrstück spannen und mit dem Reitstock Loch reinbohren?

: Bearbeitet durch User
von Markus Talenberg (Gast)


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Mike schrieb:
> eigentlich ist das alles eher so
> +-Daumennagel.

Ja dann:
Anreißen (Höhenreißer, Zentrumswinkel, sonst auch mal Messschieber und 
Reißnadel), Körnen, Bohren...

von Mike (Gast)


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Habe ich mir jetzt also wieder mehr Sorgen gemacht als eigentlich 
nötig?`

Mir hat der wuchtige Stahlklotz wohl zu viel Respekt eingeflößt...

von Schreiber (Gast)


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Mike schrieb:
> Wie bringe ich am besten eine Zentrierbohrung für die fixierung zwischen
> 4backenfutter und Spitze im Reitstock ein?

Anreißen, Körnen, Bohren

Es reicht meist, wenn die Zentrierbohrung halbwegs in der Mitte ist, da 
kann man notfalls auch noch "frei Hand" mit dem Akkuschrauber bohren.
Davon abgesehen, warum will man 4-Kant auf der Drehbank bearbeiten, 
normalerweise nimmt man da doch Rundmaterial?!

von Mike (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Davon abgesehen, warum will man 4-Kant auf der Drehbank bearbeiten,
> normalerweise nimmt man da doch Rundmaterial?!

Weil ich an 4 Stellen flache Auflageflächen (im 90° Winkel zueinander) 
benötige und somit sonst auf gut 50% Länge des vorgeschlagenen 
Rundmaterials das ganze wieder eckig fräsen müsste.

Ich habe keine Fräse mit der ich sinvoll Stahl in (den Dimensionen 1m) 
bearbeiten könnte.
Und warum sollte ich ein 100er Rundmatial nehmen um dann auf 70mm eckig 
wegzuschruppen bzw, noch kleinere radien drehen wenn es das passende 
Rohrmaterial gibt von dem ich mit der vorhandenen Maschine nur ein paar 
hundert gramm runterderhen kann?

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Schreiber schrieb:
> warum will man 4-Kant auf der Drehbank bearbeiten,
> normalerweise nimmt man da doch Rundmaterial?!

Wenn nichts anderes im Hause ist, kann man auch schon mal auf 
Vierkantmaterial ausweichen. Man achte aber auf den unterbrochenen 
Schnitt beim Längs- und Plandrehen!

von Matthias L. (limbachnet)


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von Mike (Gast)


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:-) mittelpunktkörner.. kannte ich auch noch nicht

von Philipp G. (geiserp01)


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Wenn es ein bisschen genauer sein darf:

Fräs 80x80 in ein Stück Alu und bringe eine Zentrierbohrung an. Die 
benutzt du dann als Führung für den Zentrumschneider.

: Bearbeitet durch User
von Vierkantbohrer (Gast)


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Vierkant auf Kreuzsupport spannen -> mittig und parallel zur 
Spindelachse ausrichten  -> Zentrierbohrer in die Spindel spannen -> 
Bohren

von Cerberus (Gast)


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Philipp G. schrieb:
> Fräs 80x80 in ein Stück Alu und bringe eine Zentrierbohrung an. Die
> benutzt du dann als Führung für den Zentrumschneider.

Eine Zentrierplatte mit runder Vertiefung (Innendurchmesser
von ein paar Millimeter Tiefe und Durchmesser der
Vierkantdiagonale als BOHRSCHABLONE(wie Bohrbuchse) drehen.
Dann sollte man eine Bohrung sicher mit wenig Aufwand setzen
können. Je länger die Führung (dickere Zentrierplatte)ist,
um so geringer ein Verlauf der Bohrung.

von Bernd F. (metallfunk)


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Die Zentrierbohrung kriegt man freihändig rein.
Ein Messschieber reicht.

Die Probleme kommen dann eher beim Drehen. Das Ding kloppt
dermaßen auf den Drehmeißel, da sollte die Maschine recht stabil sein.

Die Senkung auch ruhig einen Zentimeter tief machen, und die
mitlaufende MK3 Spitze festdrehen, dann klappt das.

Öfter mal kontrollieren,denn wenn der Brocken sich selbstständig macht,
gibt es auch Schäden an der Drehbank.

Also Futter und Drehspitze immer wieder kontrollieren, diese Vibrationen
beim unterbrochenen Schnitt sind nicht ohne Risiko.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Man merkt, dein Gewerbe. ☺
Das klopfen kann man reduzieren, wenn man Zeit hat und bis es rund ist, 
nur wenig Material abtragen.
Ich weiß, Bernd, wenn man Geld verdienen muss, dann alles was Meißel und 
Maschine hergibt.

von Bernd F. (metallfunk)


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F. F. schrieb:
> Man merkt, dein Gewerbe. ☺
> Das klopfen kann man reduzieren, wenn man Zeit hat und bis es rund ist,
> nur wenig Material abtragen.
> Ich weiß, Bernd, wenn man Geld verdienen muss, dann alles was Meißel und
> Maschine hergibt.

Keineswegs, kein Werkstück ist annähernd so teuer wie die Maschine.:)

Also,( wie der Pfälzer so sagt): "Ufpasse".

Grüße Bernd

von Possetitjel (Gast)


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Bernd F. schrieb:

> Die Senkung auch ruhig einen Zentimeter tief machen, und
> die mitlaufende MK3 Spitze festdrehen, dann klappt das.
>
> Öfter mal kontrollieren,denn wenn der Brocken sich
> selbstständig macht, gibt es auch Schäden an der Drehbank.

Naive Frage an den Fachmann:
Gibt es für solche Zwecke eine Art "mitlaufendes Backenfutter"
für den Reitstock? Oder ist die Körnerspitze die einzige
Möglichkeit zum Gegenhalten?

Bei so einem zentnerschweren Brummer hätte ich Angst, dass
er sich selbstständig macht, und das gibt dann nicht nur
Katschen im Maschinenbett...

von Bernd F. (metallfunk)


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Possetitjel schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>
>> Die Senkung auch ruhig einen Zentimeter tief machen, und
>> die mitlaufende MK3 Spitze festdrehen, dann klappt das.
>>
>> Öfter mal kontrollieren,denn wenn der Brocken sich
>> selbstständig macht, gibt es auch Schäden an der Drehbank.
>
> Naive Frage an den Fachmann:
> Gibt es für solche Zwecke eine Art "mitlaufendes Backenfutter"
> für den Reitstock? Oder ist die Körnerspitze die einzige
> Möglichkeit zum Gegenhalten?

Das gibt es natürlich, liegt halt selten so rum.
(Ich hab sowas nicht).
>
> Bei so einem zentnerschweren Brummer hätte ich Angst, dass
> er sich selbstständig macht, und das gibt dann nicht nur
> Katschen im Maschinenbett...

Das ist ja der Knackpunkt bei der Aktion:)

Grüße Bernd

von amateurspan (Gast)


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>
> Naive Frage an den Fachmann:
> Gibt es für solche Zwecke eine Art "mitlaufendes Backenfutter"
> für den Reitstock? Oder ist die Körnerspitze die einzige
> Möglichkeit zum Gegenhalten?

https://de.wikipedia.org/wiki/Zentrierspitze

Ich hoffe Du kennst mitlaufende Zentrierspitze ja?

Wenn die Zentrierbohrung tief genug ist (tiefer als 10..15mm) sollte es 
gut genug sein f.80x80x1000. Plus Lünette latürnich.

von Bernd F. (metallfunk)


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amateurspan schrieb:
>>
>> Naive Frage an den Fachmann:
>> Gibt es für solche Zwecke eine Art "mitlaufendes Backenfutter"
>> für den Reitstock? Oder ist die Körnerspitze die einzige
>> Möglichkeit zum Gegenhalten?
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Zentrierspitze
>
> Ich hoffe Du kennst mitlaufende Zentrierspitze ja?
>
> Wenn die Zentrierbohrung tief genug ist (tiefer als 10..15mm) sollte es
> gut genug sein f.80x80x1000. Plus Lünette latürnich.

Was soll die Lünette? Höchstens als Schutz, falls sich doch was löst.
40- 60 Vierkant drehen wir öfter an bestimmten Stellen rund.
Der 40iger passt noch durch die Futterbohrung.

Aber, so ganz ungefährlich ist das immer.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von flobber (Gast)


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> Die Probleme kommen dann eher beim Drehen. Das Ding kloppt
> dermaßen auf den Drehmeißel, da sollte die Maschine recht stabil sein.

Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen - hat mich einen Finger 
gekostet. Da ist der Reitstock gerissen und dann flog ein 20kg-Teil 
durch die Gegend ...

von Possetitjel (Gast)


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Bernd F. schrieb:

>> Gibt es für solche Zwecke eine Art "mitlaufendes
>> Backenfutter" für den Reitstock? Oder ist die
>> Körnerspitze die einzige Möglichkeit zum Gegenhalten?
>
> Das gibt es natürlich, liegt halt selten so rum.
> (Ich hab sowas nicht).

Okay, danke.

Nachdem ich die IHK-gerechte Bezeichnung "mitlaufendes
Futter" geraten hatte, fanden sich jetzt sogar Treffer
bei Tante Go.
Fein.

>> Bei so einem zentnerschweren Brummer hätte ich Angst,
>> dass er sich selbstständig macht, und das gibt dann
>> nicht nur Katschen im Maschinenbett...
>
> Das ist ja der Knackpunkt bei der Aktion:)

Klar.
Ich hatte mich nur etwas gewundert, dass ein mitlaufendes
zweites Futter bisher gar nicht erwähnt wurde als Möglich-
keit.

von Drehmeisel (Gast)


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Hier ist doch endlich mal ein mechanisches Problem das gefährlicher ist 
wie ein bisschen Netzspannung. Ein Meter Länge ist schon heftig. 
Wenigstens ist das Material mit 80mm recht biegesteif.
Wenns also wirklich sein muss, nie in der Rotationsebene stehen! Aber 
das gilt ja für alle Dreharbeiten.

von Bernd F. (metallfunk)


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Sagt ja auch keiner, das dass nicht geht.

Aber: Das erfordert Erfahrung und Vorsichtsmaßnahmen.
An 20 kv schraubt man auch nicht einfach rum.

Grüße Bernd

von Flobber (Gast)


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Ich muß da Drehmeisel schon recht geben. Nen 50kg-Vierkant in ner 
Drehbank bearbeiten, sollte man jemanden überlassen, der weiß was er 
macht. Und der weiß dann auch, wie er das Teil einspannt. So nen Teil 
zermanscht nicht nur nen Fingerknochen ...

> Bei dem fertigen Werkstück kommt mir das NICHT auf eine hohe
> rundlaufgenauigkeit oder symetrie an

Das brauchst du doch schon beim Drehen - ich möchte nicht in der Nähe 
einer Drehbank stehen, in der ein 50kg-Klotz mit Unwucht eingespannt 
ist.

von michael_ (Gast)


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Flobber schrieb:
> Nen 50kg-Vierkant in ner
> Drehbank bearbeiten, sollte man jemanden überlassen, der weiß was er
> macht. Und der weiß dann auch, wie er das Teil einspannt.

Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, was der TO will.

Da hat er eine größere Drehbank.
Einen Rohling (der liegt auch nicht einfach so rum).
Er hat woher auch immer ein Vier-Backenfutter?

Und fragt dann, wie man eine Zentrierbohrung macht.
Sehr merkwürdig.
Und dann seine merkwürdige Vorstellung über eine Lünette.

Da wird wohl der Enkel Opas alte Dorfschmiede entdeckt haben.

Ein gelernter Zerspaner würde einfach machen.
Und keine Fragen stellen.

von F. F. (foldi)


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michael_ schrieb:
> Sehr merkwürdig.

Ich glaube diese Gedanken haben wohl alle hier gehabt.

von Possetitjel (Gast)


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michael_ schrieb:

> Ein gelernter Zerspaner würde einfach machen.

Und der Autodidakt fragt eben klugerweise hier, ehe
er einen fatalen Fehler macht.

Ich bin kein gelernter Zerspaner (sondern Mechatroniker),
habe aber in meiner Ausbildung ziemlich viel gedreht.
Ich würde auch erstmal fragen, wenn ich so einen Trümmer
wie der TO bearbeiten wollte.

von amateurspan (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> amateurspan schrieb:

>>
>> Ich hoffe Du kennst mitlaufende Zentrierspitze ja?
>>
>> Wenn die Zentrierbohrung tief genug ist (tiefer als 10..15mm) sollte es
>> gut genug sein f.80x80x1000. Plus Lünette latürnich.
>
> Was soll die Lünette? Höchstens als Schutz, falls sich doch was löst.

Ja, so hab ich es gemeint. Sorry für die Kurzformulierung, ich dachte 
dass sei aus dem Kontext klar.

von michael_ (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Und der Autodidakt fragt eben klugerweise hier, ehe
> er einen fatalen Fehler macht.

Aber nicht wegen einer Zentrierbohrung!
An so einer Maschine gibt es noch andere Gefahren.

Eine Mechanikerdrehbank ist für mich kein Problem.
Aber an eine größere Maschine trau ich mich allein nicht ran.

Mike schrieb:
> Einfach "best-mittig" freihand ein kleines Löchlein bohren?

Du mußt schon genau den Winkel des Kegels einsenken.
Sonst wird es schnell locker.
Aber das ist selbstverständlich.

Schau mal in die Kisten, die bei der Maschine rumstehen, da ist bestimmt 
ein Zentrierbohrer dabei.

Da du sowas wahrscheinlich nicht kennst, hier ist ein Bild:

https://www.kemmler-shop.de/b2c/de/schneidwerkzeuge/vhm-fraeser/vhm-zentrierbohrer-600/4935/vhm-zentrierbohrer-1-25mm/3mm-600?gclid=EAIaIQobChMIgeza7qTp2wIVCeAZCh0uwAiuEAQYASABEgJjhPD_BwE

von Cerberus (Gast)


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michael_ schrieb:
> Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, was der TO will.

Na, ein Zentrierloch bohren, wie er es beschrieben hat.

> Da hat er eine größere Drehbank.

Scheint wohl so zu sein, aber auch die haben Grenzen.
Sein Rohling scheint durch die Hohlwelle der Maschine und hier
ist die Diagonale des Vierkants entscheidend, nicht durch zu passen.
Bei einer Drehbank für Windkraftrotoren sähe die Sache wohl ganz
anders aus, aber wer hat die schon?

> Einen Rohling (der liegt auch nicht einfach so rum).

Den kann man kaufen oder geschenkt bekommen oder manchmal findet man
so was auch, na und?

> Er hat woher auch immer ein Vier-Backenfutter?

Drei- und Vierbackenfutter gehören doch zur Grundausstattung
so einer Maschine. Wer dann noch Spannzangen hat, kann damit
99% aller Werkstücke spannen.

> Und fragt dann, wie man eine Zentrierbohrung macht.

Muss der TO vom Fach sein um eine Drehbank zu besitzen?
Manche können sogar Auto fahren ohne einen Reifen wechseln zu können.
Nicht zu fassen, oder?

> Sehr merkwürdig.
> Und dann seine merkwürdige Vorstellung über eine Lünette.

Da gibts nicht nur einen Typ von. Ich besitze eine Stehlünette
(wird im Bett verschraubt) und eine Lauflünette (wird am Support 
verschraubt). Eine Lünette kann aber NUR auf einer runden Laufbahn
angewendet werden. Bei Vierkant kann man tricksen, wenn man ein Rohr
drüber stülpen kann. Auf YouTube werden sich sicher Videos darüber
finden lassen, was man damit noch alles machen kann.

> Da wird wohl der Enkel Opas alte Dorfschmiede entdeckt haben.

Na, hoffentlich grenzt das nicht die Möglichkeiten an geduldeten
Verwandschaftsgraden ein um hier eine Antwort zu erhalten.;-b

> Ein gelernter Zerspaner würde einfach machen.

Der hat das ja dann auch richtig gelernt und da waren es nur
die Bascis. Mir sind da schon Künstler begegnet die da Unglaubliches
geschaffen haben und das mit bescheidenen Mitteln.

> Und keine Fragen stellen.

Komm du mal mit etwas, was du nicht weißt, aber wissen willst.
Dann fragst du sicher auch mal.;-b

von Zeno (Gast)


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amateurspan schrieb:
> Plus Lünette latürnich.

Hat der TO aber nicht (s. Eröffnungsthread)

von Possetitjel (Gast)


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michael_ schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Und der Autodidakt fragt eben klugerweise hier, ehe
>> er einen fatalen Fehler macht.
>
> Aber nicht wegen einer Zentrierbohrung!

Aber sicher doch.

Eine Zentrierbohrung hat die besondere Eigenschaft, dass
sie ZENTRISCH am Werkstück angebracht ist -- also in der
Mitte.

Das erreicht man normalerweise dadurch, dass man das
Werkstück so weit durch den Spindeldurchlass schiebt,
dass man es im Backenfutter KURZ einspannen kann.
In die Reitstockpinole kommt ein feststehendes Futter,
in das Reitstockfutter kommt der Zentrierbohrer, der
Reitstock kommt nahe an's Maschinenfutter.

Jetzt kann man durch Kurbeln an der Reitstockpinole
bohren. (Natürlich erst, nachdem man die Maschine
eingeschaltet hat -- nur um höhnischen Erwiderungen
vorzubeugen.)


> Schau mal in die Kisten, die bei der Maschine rumstehen,
> da ist bestimmt ein Zentrierbohrer dabei.

Ein höhnischer Ratschlag.

Das Problem besteht darin, dass der TO das relativ lange
und relativ dicke Werkstück nicht durch den SPINDELDURCHLASS
bekommt und deswegen nicht kurz einspannen kann.


> Da du sowas wahrscheinlich nicht kennst, [...]

Lahmer Versuch.

Versuche nicht, meine Kenntnisse zu beurteilen. Das geht
schief.

von michael_ (Gast)


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Getroffene Hunde bellen.
Du warst da nicht gemeint.

Possetitjel schrieb:
> Das Problem besteht darin, dass der TO das relativ lange
> und relativ dicke Werkstück nicht durch den SPINDELDURCHLASS
> bekommt und deswegen nicht kurz einspannen kann.

Dann eben das Teil zu einer Maschine schleppen, wo das geht!

von Possetitjel (Gast)


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michael_ schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Das Problem besteht darin, dass der TO das relativ
>> lange und relativ dicke Werkstück nicht durch den
>> SPINDELDURCHLASS bekommt und deswegen nicht kurz
>> einspannen kann.
>
> Dann eben das Teil zu einer Maschine schleppen, wo
> das geht!

Das ist doch für einen Amateur ein völlig nutzloser
Ratschlag.

Wenn ich die 3m-Drehbank noch hätte, deren Besitzer ich
eine kleine Weile war, dann würde ich an Stelle des TO
wohl auch versuchen, das Problem selbst zu lösen. Die
Maschine wird mit dem Teil ganz sicher fertig, und man
selbst lernt ja gern dazu, wie man das sach- und fachgerecht
macht.

Es ist doch völlig normal, da erstmal um Rat zu fragen.
Ich verstehe euer Problem ehrlich nicht.

von F. F. (foldi)


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michael_ schrieb:
> Dann eben das Teil zu einer Maschine schleppen, wo das geht!

Oder einfach mit einer Bohrmaschine ein Loch in der Mitte rein bohren 
und entsprechend senken, sodass die Zentrierspitze guten Halt hat und 
dann vorsichtig anfangen.

von Josef (Gast)


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Hallo Mike
Als  ehemaliger Spitzendreher möchte ich Dir ein paar Tips geben.
1. Ein unrundes Teil läst sich nicht mit einer Lünete bearbeiten.
2. Werkstück auf einer Bohrmaschine noch besser auf einer Fräsmaschine 
zentrieren.Ein Maßgenaues Abdrehen ist nur im Reitstockbereich möglich.

von Ryven (Gast)


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Da schöne es gibt viele Möglichkeiten.
Er hat ja nicht mal gesagt was es nachher werden soll. Davon hängt halt 
viel ab.
Lästig weil unterbrochener Schnitt, man kann nicht wie gewöhnlich 5 mm 
Zustellen.
Bei einer Maschine mit Spitzenweite von über einen Meter erwart ich 
das.. :-)
Ansonst fährt man halt ein paar Runden mit dem Vorschub drüber.

Was für ein Stahl es ist kommt auch nicht zur Sprache.
Weicher Baustahl ist da einfacher als vergüteter Werkzeugstahl.

Machbar ist auch eine verschiebbare Lünete. Aber da brauchts halt einen 
Führungsring damit es außen Rund ist.

Messen auf der Fräse und dann auf die Drehe rüber.
Oder du packst es auf den Teilaperat und macht es da fertig.

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