Hallo, stehe aktuell vor einem Problem. Kurz zur Vorgeschichte: Hatte an meinem Motorrad einer BMW S1000RR den Fehler dass die Zündspule vom Zylinder 1 nicht angesteuert wird. Kurzerhand ein anderes Motorsteuergerät eingebaut läuft wieder auf allen 4 Zylinder. Danach habe ich mal das Motorsteuergerät sauber geöffnet und musste Feststellen dass sich wohl durch die Belastung bzw die Vibration ein SMD Bauteil gelöst hat. Nun steh ich aktuell vor dem Problem dass ich trotz Internet Suche nicht fündig geworden bin um welches Bauteil es sich hierbei handelt. Da ich ja nicht weiß wie rum dieses eingelötet war und ich durch eine falsche Polung nicht unbedingt mein Steuergerät schießen möchte. Eine Beschriftung oder Aufdruck ist nicht erkennbar. Bitte um Hilfe und Unterstützung bei meinem kleinen aber doch recht großem Problem. Ein neues Steuergerät kostet aktuell stolze 800€ zuzüglich Einbau und Programmierung. Das möchte ich jetzt wo ich dem Fehler sowieso schon so nah bin gerne vermeiden. Lg Christian
:
Verschoben durch Moderator
Das sieht (*soweit man bei dem Photo was sehen kann) nach Keramic-C aus, der hat keine "Polarisierung". Grundsätzlich, wenn dieses Bauteil, ohne Markierung irgend eine Art, zwei nicht tauschbare Anschlüsse hätte, dann müßte der ja so verpackt sein, daß seine Ausrichtung nicht verwechselbar wäre. Irgendwas wäre dran, Farbstrich, abgeschrägte Kante, etc. * bessere Aufnahme wäre nicht möglich?
:
Bearbeitet durch User
Carl D. schrieb: > bessere Aufnahme wäre nicht möglich? Die ist doch geil! Sogar auf meinem Schlaufon habe ich eine Freistellfunktion! Gruss Chregu
Warum nen neues es gibt extra Firmen die sich auf die Reparatur Spezialisiert haben, für 150-250€ reparieren die dir das, wahrscheinlich wird der kleine Kondensator für den Fehler nicht verantwortlich sein.
Man kann es auf deinem Foto schlecht erkennen, aber es sieht ganz nach einem dieser karamell braunen Kondensatoren aus. Das sind üblicherweise MLCC Kondensatoren ohne Polung. Wenn möglich würde ich den vorher allerdings den Kondensator beim heilen Gerät vorsichtig auslöten und ausmessen. Die Bauteile sind innen filigran aufgebaut und können bei mechanischer Belastung leicht Schaden nehmen den man so mit den Augen nicht sieht. Wenn er schon abfällt, dann liegt der Verdacht nahe, das der Kondensator dabei auch Schaden genommen hat.
Nils P. schrieb: > liegt der Verdacht nahe, das der Kondensator dabei Schaden genommen hat. Och, die halten schon einiges aus, der hat diesen "Abfall" schon überlebt. Allerdings vermute ich eher, dass nicht der der Grund für den Ausfall ist, sondern die lausigen Lötstellen insgesamt. Denn mir sind zwar schon Spulen oder DCDC-Wandler von der Platine gerüttelt worden, aber noch nie so ein winziger und leichter Kondensator... Wenn er natürlich nicht von selbst abgefallen ist, sondern bei der Demontage heruntergehebelt wurde, dann kann es sein, dass die Metallkappen auch abgerissen sind. Ein prüfender Blick ist da sicher sinnvoll.
Nils P. schrieb: > Wenn möglich würde ich den vorher allerdings den Kondensator beim heilen > Gerät vorsichtig auslöten und ausmessen. Ich nicht. > Die Bauteile sind innen > filigran aufgebaut und können bei mechanischer Belastung leicht Schaden > nehmen den man so mit den Augen nicht sieht. Eben, und nach dem manuellen auslöten durch einen Laien ohne passendes Werkzeug dann kaputt. Besser wäre, statt dem Einlöten des abgefallenen Bauteils, das Einlöten eines neuen Bauteils, aber das hat er nicht und kann es mangels Kennzeichnung nicht besorgen. Und das alte Teil durchzumessen um dann zu entscheiden was man neu kauft, kann genau auf ein defektes Teil reinfallen.
Lothar M. schrieb: > dann kann es sein, dass die > Metallkappen auch abgerissen sind. Nach den Fotos sieht es jedenfalls nicht danach aus. Am BE sieht man noch metallisch glänzende Enden, auf der Platine hängen keine Metallkappen. Aber, ohne es selbst in Händen zu halten, kann man es nicht genau sagen. @Christian: Warum lötest du das BE nicht einfach wieder ein und testest das Steuergerät? Kannst du sicher sagen, dass es nicht bei der Demontage beschädigt wurde? Es gibt auch Messgeräte, mit denen man das Teil messen könnte. Wenn da ein sinnvoller Wert (E12-Reihe) herauskommt: ein neues Teil beschaffen. Wenn nur ein Zylinder nicht arbeitet: könnte es nicht sein, dass der Schaltungsteil viermal auf der Platine zu finden ist? Leider sieht man auf dem Foto wegen der Abschattung nicht, ob das Teil parallel zu dem darunter liegenden Widerstand liegt. Wenn ja, dann müsste ev. diese Kombination leicht zu finden sein. Dann dort mal eines auslöten und messen.
Nils P. schrieb: > Wenn möglich würde ich den vorher allerdings den Kondensator beim heilen > Gerät vorsichtig auslöten und ausmessen. Jemand, der einen Keramikkondensator nicht erkennt, wenn er vor ihm liegt, wird wohl kaum die Messmittel haben, einen solchen auszumessen.
Hallo, also erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten in dieser kurzen Zeit. Zu meiner Person bin jetzt kein Laie sondern schon gelernter Industrieelektroniker. Elektronikkurs nur die Grundsachen hatten wir damals in der Ausbildung und die ist schon einige Jahre her. Aktuell habe ich nur noch mit SPS Steuerungen Robotern etc zu tun zerlege aber auch mal die ein oder anderen Sachen nach erfolgreicher Fehlersuche und konnte die ein oder andere Elektronik wieder fit machen. Messgerät also anständiges Multimeter ne saubere einstellbare Weller Lötstation und Zibehör habe ich schon und kann dementsprechend auch damit umgehen. Da ich im Alltag eben selten in Kontakt mit SMD Elektronik komme und da leider auch kein Aufdruck am Vermutlichen Kondensator oder ein Bauteilsymbol wie R oder C auf der Platine aufgedruckt war war ich mir einfach unsicher und deshalb wollte ich mal die Meinung von Fachleuten einholen die damit im Alltag häufiger in Kontakt kommen. Dass das Bauteil durch das öffnen des Steuergeräts runterging kann ich nicht ganz sicher ausschließen (war sehr stark verklebt gebördelt und verschraubt) also ziemlich schwer zu knacken aber ich hatte es so fein es ging mit Heißluft Hebel und nem Messer geöffnet. Allerdings wird die BMW auch am Ring gefahren und dementsprechend hatte ich da schon ein paar Fehler die ich mir so nicht vorstellen könnte wo ich auch ziemlich lange selber gesucht habe und nach einigen schlaflosen Nächten fündig geworden bin. Wenn die Polung erstmal vermeintlich egal ist (Bauteil hat ja auch meine Markierung wie eine Diode) dann werde ich dieses erstmal wieder einlöten und ins Moped einbauen / schauen ob genau der gleiche Fehler noch vorhanden ist oder nicht und den Fehlerspeicher auslesen. Die Bilder habe ich durch ne Lupe machen müssen ... deshalb sind diese so bescheiden das Bauteil ist gerade mal ein oder 2 mm groß wenn überhaupt. Mit dem Fokus oder Zoom der Kamera hat das nicht funktioniert. Danke schonmal im vorraus für die hilfreiche Unterstützung! Lg Christian
Der Bedenkentraeger in mir sagt: Raten und Beraten liegen sehr dicht beisammen. Bevor das Dingens kaputtrepariert wird, einige Fragen: -Das lose gefundene Bauteil gehoert wirklich an die vermutete Stelle? -Schaltungsteil vierfach vorhanden? (ansonsten: warum nur Zyl.1 niO?) -Das lose gefundene Bauteil lag zum Fehlerzeitpunkt unguenstig auf der Platiene? -Das lose gefundene Bauteil hat sich wg Kurzschluss selbst entloetet? Test: -Rennt das Mofa (jetzt, also nach beiseitelegen) des lose gefundenen Bauteils? Wenn nicht, bitte auf jeden Fall durchpiepsen: -Das lose gefundene Bauteil hat einen internen Kurzschluss? -Das lose gefundene Bauteil hat einen internen Kurzschluss nach dem einloeten an die vermutete Stelle? Hals- und Beinbruch :D
EDIT: -Rennt das Mofa (jetzt, also nach beiseitelegen) des lose gefundenen Bauteils? soll: -Rennt das Mofa (also der jetzige Zustand) nach beiseitelegen des lose gefundenen Bauteils?
Ist niemand in deinem Umfeld, der ein RLC Messgerät hat und das fragliche Bauelement mal ausmessen kann? Wenn du es aus der Hand geben möchtest, kannst du es mir schicken. RLC kann ich messen. Wenn ich das Bauteil im Fundus habe, bekommst du auch ein neues. Peter
Ich habe zweifel das das fehlende Bauteil die Fehlerursache ist und das Steuergerät auch selbst nach dem einlöten eines neuen, gleichwertigen Bauteils wieder funktioniert. Das Bauteil sieht auch für mich nach einem Kondensator aus. Kondensatoren in der Größe dienen meist zum filtern hochfrequenter Störungen auf digitalen Signalen oder Versorgungsspannungen. Die Tatsache das ein Anschluss auf einer recht großen Kupferfläche angeschlossen ist welche am äußeren Rand der Leiterplatte geführt wird legt den Schluss nahe das es sich um die Masse handelt was die Filtertheorie stützen würde. Da nun solche Störungen nur im Extremfall zu Funktionsstörungen führen glaube ich das das Steuergerät noch mindestens einen weiteren Fehler aufweist. Ich würde es also nach der Reparatur dieses spekulativen Kondensators nicht gleich wieder sicher ins Gehäuse verpacken.
Peter schrieb: > Ist niemand in deinem Umfeld, der ein RLC Messgerät hat und das > fragliche Bauelement mal ausmessen kann? Wenn du es aus der Hand geben > möchtest, kannst du es mir schicken. RLC kann ich messen. Wenn ich das > Bauteil im Fundus habe, bekommst du auch ein neues. Mal angenommen, das Bauteil wäre defekt, was würdest du dann schicken? Wenn es aber nicht defekt ist, was spricht dann gegen einen Wiedereinbau? Fazit: einbauen (lassen, wenn man sowas selber noch nie an einem 800€ Gerät gemacht hat und kein passendes Werkzeug hat) und testen. Wenns dann geht noch einmal über die Lötstellen schauen und evtl. nachlöten. Wenn dann nicht geht, ist der Fehler woanders. Auch dann mal deutlich und genau über die Platine schauen...
:
Bearbeitet durch Moderator
Ich würde den Fehler auch eher bei den Transistoren suchen die müssen mehr aus halten.
@lkmiller: Stimmt, da bin ich zu kurz gesprungen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.