Hallo zusammen, ich bin recht neu (bzw. lange nicht mehr) im Thema und Versuche mir eine Steuerung fürs Fahrzeug der Offroad-Hilfsmittel zu bauen. Es müssen Signale vom Fahrzeug ausgewertet werden: - Zündung - ZV - Scheinwerfer - Rückwärtsgang - ... Geschaltet werden sollen: - div. Zusatzscheinwerfer - Seilwinde - Batterien koppeln - Solarmodule - Wasserversorgung - ... Diese müssen dann zusammen mit Einstellungen über ein Benutzerbedienfeld verarbeitet werden, um die richtigen Komponenten anzusteuern. Aufnahme der Signal aus dem Fahrzeug und die Steuerung als Master wollte ich über einen Controllino Mini oder Maxi aufbauen. Doch jetzt wird es interessant, da die Signale im ganzen Fahrzeug (Motorraum, Dach, Schnorchel,...) verteilt werden müssen. Um nicht 40-adrige Kabel mit je 4mm² pro Ader verlegen zu müssen (was auch gar nicht passen würde), wollte ich die Ansteuerung über einen I²C-Bus steuern. Da ich recht viele Geräte steuern muss, bin ich auf den MCP23017 gekommen, um die Signale zu expandieren und dann wieder auf den 12V Pegel anzuheben. Ich weiß nicht, ob ich das Datenblatt des MCP23017 nun richtig gelesen habe und daher folgende Fragen: - Kann ich den MCP23017 gleichzeitig im Read und Write betreiben? Bedeutet für mich, ein Datenpaket schicken, wo im MCP23017 GPA ausgelesen werden soll und GPB geschrieben werden soll? - Die Adresse wird HW über A0 bis A2 eingestellt werden, was für mich bedeutet ich kann "nur" 8 Stück MCP23017 auf einem I²C-Bus betreiben kann. Ist das richtig? Aber nun nochmal zurück zum Grundgedanken. Der Master: Controllino Der I²C-Bus-Repeater: P82B715 Der I²C-Bus Wandler: MCP23017 Hat jemand schon Erfahrungen, welche Vorschaltung ich vor die ICs P82B715 & MCP23017 zum Entstören der Versorgungsspannung setzen kann? Zum Beispiel bestehend aus: - L/C-Glied - Festspannungsregler Hat jemand schon Erfahrungen, welche Lastregelung ich nach dem MCP23017 zum Entstören setzen kann? Ich muss Leistungen bis 300 W schalten, daher dachte ich, ich müsste über MOSFET treiben und dann mit Relais die Last schalten... Danke schon mal für jede Antwort und eure Hilfe. Viele Grüße
Fl B. schrieb: > wollte ich die Ansteuerung über einen I²C-Bus > steuern. Davon würde ich abraten. Störungen, die du dir im KFz bei den langen Leitungen einfängst hauen dir das Protokoll durcheinander. Warum nicht das, was die Industrie für genau diese Anwendung entworfen hatnutzen? Schau mal nach CAN.
Fl B. schrieb: > wollte ich die Ansteuerung über einen I²C-Bus > steuern. Das ist keine gute Idee. I²C ist mal dazu gedacht gewesen, um ICs innerhalb von Geräte zu verbinden und hat keinerlei Vorkehrungen gegen kippende Bits oder Spitzen - um ungünstigen Fall hängt der Bus und es geht nichts mehr.
Fl B. schrieb: > Danke schon mal für jede Antwort und eure Hilfe. Moderne Fahrzeuge sind vollständig durchelektronisiert, alle Messwerte kannst du also dem ODB2 Stecker entnehmen. ABER: Jeder Hersteller verbirgt und verschlüsselt seine Daten, nur die gesetzliche geforderten werden standardkonform übertragen. Wenn ihr also Informationen über das Auto habt, dann könnt ihr alle Daten über den OBD2 Stecker abgreifen. Fl B. schrieb: > - div. Zusatzscheinwerfer > - Seilwinde > - Batterien koppeln > - Solarmodule > - Wasserversorgung > - ... Alles Hochstromanwendungen. So eine Seilwinde ist ein Anlassermotor, da tun es nur 1000A Relais (meist schon in der Winde eingebaut) und kurze dicke Kabel. Dafür sind alles gemächliche Daten, nichts schnelles dabei. Es täte also der langsame LIN Bus, wie er im Auto für Schaltanwendungen benutzt wird. Aber man kann nur abraten euch auf den vorhandenen Bus aufzuschalten. Ihr braucht einen getrennt davon verlegten. Und wenn dann was NICHT funktioniert, steht ihr ziemlich in der Wüste, dann funktioniert gleich alles nicht was am Bus hängt. Daher: Vergesst das mit dem Bus. Die Steuerkabel, jedes einzeln zu den dicken Relais am Verwendungsort, sind billig im Verlgich zu dem was die Teile kosten. Baut simple Technik, deren Fehler man zurückverfolgen kann und die man reparieren kann ohne Elektronik und Direktinternetverbindung. Selbst Autohersteller trauen dem Bus nicht. So laufen dutzende Kabel nach hinten, wo Rücklichter, Heckscheibenwischer, Kofferraum-Bordsteckdose, Tankklappenentriegelung, Ultraschallabstandswarner, ABS-Sensoren, eventuell Motorantenne, elektrische Handbremse, Beladungserkennung, Allradkupplungssteuerung, Anhängerkupplung und elektrische Heckklappe verbaut sind, an statt daß dort nur EINE dicke Plusversorgung (oder meinethalben eine links und eine rechts wegen getrennter Sicherungen) an allen Verbrauchern vorbeiläuft und per EINER Ader LIN Bus parallel einfach ein und ausgeschaltet werden. Das ist den Herstellern und Zulassungsbehörden VIEL ZU UNSICHER obwohl sich damit haufenweise Geld einsparen liesse und der Aufbau drastisch vereinfachen würde.
Fl B. schrieb: > Kennt jemand CAN-Bus ähnliche Bausteine? Nein Bauteile welche zum Betrieb eines CAN Knotens geeignet sind, ja. Derzeit verwende ich folgende Komponenten: - ATSAM70N21 als Controller - MCP2662FD als CAN Tranciever Gibt aber natürlich wie immer unzählige Alternativen Google hilft auch hier.
STK500-Besitzer schrieb: > Fl B. schrieb: >> Kennt jemand CAN-Bus ähnliche Bausteine? > > Controller? Transceiver? Wie die heißen weiß ich auch... Ich meinte, ob jemand einen bestimmten Controller oder Expander kennt, welcher für diese Anwendung passen könnte?
Michael B. schrieb: > Daher: Vergesst das > mit dem Bus. Die Steuerkabel, jedes einzeln zu den dicken Relais am > Verwendungsort, sind billig im Verlgich zu dem was die Teile kosten. Danke, dass hilft mir weiter!
Fl B. schrieb: > Kennt jemand CAN-Bus ähnliche Bausteine? Warum ähnliche? TJA1050 oder TJA1043 sind ja nun wirklich nicht teuer. Dem Transceiver ist es in weiten Bereichen auch egal welches logische Datenformat er überträgt, es muss nicht CAN sein. Du kannst auch UART drüberschicken (RS-485) oder Pulsbreitenmodulation oder NRZ/Manchester oder was Dein Controller halt sonst so kann.
Fl B. schrieb: > Um nicht > 40-adrige Kabel mit je 4mm² pro Ader verlegen zu müssen So dick müssen die Kabel doch gar nicht sein. Eine dünne Steuerleitung zum Schalten eines Relais würde doch reichen. Dass I2C hier die falsche Wahl ist, wurde ja schon mehrfach gesagt. Und dass CAN hier eigentlich das Mittel der Wahl ist, wurde ebenfalls gesagt. Allerdings würde ich bedenken, dass es das auch nicht "geschenkt" gibt. Du brauchst die entsprechende Hardware, Stack, etc. Das musst du alles erst mal implementieren, was auch Zeit und Geld kostet. Wenn du aber trotzdem CAN möchtest, dann würde ich mal schauen, was es da auf Basis von Arduino gibt. Auf die Schnelle habe ich gefunden: Arduino Nano + MCP2515 Modul. Oder du schaust dich mal bei den STM32 Controllern um. Da ist dann aber die Programmierung garantiert aufwändiger, als beim Arduino.
Danke schon mal für die Tipps. Ich werde mal schauen, was in diesem Fall am besten passt. 40x4mm² war auch nur "künstlerische Freiheit" :-)
Fl B. schrieb: > 40x4mm² war auch nur "künstlerische Freiheit" :-) Du brauchst auch bei CAN die dicke Stromzuleitung zu deinen Verbrauchern, und ob du nun eine einfache 1mm2 FLRY KFZ Leitung zur Relaisansteuerung verwendest (Rückleitung-Minus ist Chassis, falls dein Auto nicht aus Plastik ist) oder eine CAN Doppelader: Verlegen musst du beide, und mit Isolierung sind beide auch etwa gleich dick und ohne Umhüllung hätte die Leitungen keinen Schutz. Dann bleibt noch, daß du zwar eine dicke Stromzuleitung hast, aber nicht unbedingt ungestörte 12V am CAN Empfänger, der möchte aber gerne eine ungestörte Versorgung haben, das macht eine aufwändige Schutzschaltung nötig, oder eben eine zweite Stromzuführungsader. Wenn ich mir mein Auto so ansehe, was da alles an dummen Kabelbäumen verbaut ist, weil es ja unbedingt modern sein musste, grausam, 10 mal mehr als wenn man alles mit Eizeladern versorgt hätte. Nicht mal in die Tür haben sie es unter 22 Leitungen geschafft. EIN plus, EIN LIN, hätte gereicht UND dann wäre wenigstens auch der Türöffnerhebel beleuchtet wenn man mit der Zündung das Licht ausschaltet, an statt genau in dem Moment auszugehen - alles Idiotenpack, nichtmal die Scheiben kann man dann noch hochdrehen.
Du scheinst mir ja recht fit zu sein in Sachen Mikrocontroller. Von daher wuerde ich einfach auf die gute alte RS485 zurueckgreifen und ein eigenes Busprotokol implementieren (da kann man sich ja von anderen was abschauen). Dann sparst dir den ganzen Heckmeck mit dem CAN-Bus. Im prinzip kannst ja sogar das I2C-Protokoll ueber die 485 seriell uebertragen and am Ziel dann einfach den MCP23017 an deinen uC haengen.
>ich bin recht neu (bzw. lange nicht mehr) im Thema und Versuche mir eine >Steuerung fürs Fahrzeug der Offroad-Hilfsmittel zu bauen. Fährt das schneller als 5 kmh ? Sitzt da einer drin ?
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