Hallo zusammen, ich bin unerfahren mit dem Umgang mit Mikrocontroller. Ich möchte euch bitten meine Komponentenauswahl sowie den Aufbau der Steckplatine auf mögliche Fehler zu überprüfen. Vielen Dank im Voraus! Folgender Sachverhalt liegt vor: An einem Stahlblech wird ein einzelner Dehnmessstreifen befestigt. Dieses Stahlblech wird ausschließlich auf Zug belastet. Die Last kann zwischen 50 kg und 250 kg liegen. Es kann eine statische Belastung angenommen werden. Das Ziel ist, dass wenn mindestens eine Last von 50 kg für z.B. eine Minute anliegt und das Blech anschließend komplett entlastet wird, eine Zahl “pro Hub (Belastung & Entlastung)“ fortlaufend auf dem OLED-Display aufaddiert wird. Sprich: Belastung > 50 kg, anschließend totale Entlastung „1“ auf Oled-Display Belastung > 50 kg, anschließend totale Entlastung „2“ auf Oled-Display Belastung = 10 kg, anschließend totale Entlastung „2“ auf Oled-Display Belastung > 50 kg, anschließend totale Entlastung „3“ auf Oled-Display Zusätzlich soll bei einer Last über 200 kg die rote LED kurz aufleuchten. Die Messgenauigkeit des Systems sollte bei ± 10 kg liegen. Gespeist wird der Arduino von einer handelsüblichen Powerbank. Folgende Komponenten habe ich ausgewählt: • DMS von Firma HBM o Bezeichnung: 1-LY11-3/120 o Widerstand: 120 Ohm • Messverstärker von Firma Texas Instruments o Bezeichnung: INA122 • Mikrocontroller o Arduino Uno • OLED-Display 0,96“ o Bezeichnung: SSD 1306 Zusätzlich angehängt findet ihr meinen bisherigen Schaltplan und das Steckbrett. Über grundsätzliche Fehler, Anmerkungen usw. bin ich äußerst dankbar. Folgende Fragen haben sich bei mir aufgetan. 1. Ist die durch den 220 Ohm Widerstand erzeugte Verstärkung ausreichend? 2. Erreiche ich die gewünschte Messgenauigkeit mit einem Steckbrett oder sollte ich auf eine Lötplatine umsteigen? 3. Funktioniert das Aufleuchten der LED ab dem Wert von ca. 200 kg mit dieser Verkabelung? 4. Ist die Verkabelung um die Messbrücke korrekt? Datenblätter: DMS: Datenblatt: https://www.hbm.com/fileadmin/mediapool/hbmdoc/temporary-shop-files/b4710.pdf INA122: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/ina122.pdf OLED: https://www.vishay.com/docs/37902/oled128o064dbpp3n00000.pdf
Andreas K. schrieb: > 1. Ist die durch den 220 Ohm Widerstand erzeugte Verstärkung > ausreichend? Das kommt darauf an, wie groß die Dehnung des Dehnmessstreifens unter der angegebenen Belastung ist. Der misst ja nicht die Kraft, sondern (unter der Voraussetzung, dass er richtig angebracht wurde) die Dehnung. Um die Größenordnung der auftretenden Dehnung ungefähr abschätzen zu können, müsste man also die Geometrie und die Belastung des Stahlblechs + die Position an der der DMS befestigt wurde, kennen. Andreas K. schrieb: > 2. Erreiche ich die gewünschte Messgenauigkeit mit einem Steckbrett > oder sollte ich auf eine Lötplatine umsteigen? Um zu sehen ob die Schaltung funktioniert, würde ich sagen, dass ein Steckbrett ok ist. Andreas K. schrieb: > 3. Funktioniert das Aufleuchten der LED ab dem Wert von ca. 200 kg mit > dieser Verkabelung? Ob sie aufleuchtet hängt von deiner Software ab ;) Unter der Annahme, dass an der Led 2V abfallen und vom Arduino 5V kommen: I_LED = I_R = (5V - 2V) / 220Ohm = 13.6mA --> passt Andreas K. schrieb: > 4. Ist die Verkabelung um die Messbrücke korrekt? Müsste passen
Andreas K. schrieb: > 2. Erreiche ich die gewünschte Messgenauigkeit mit einem Steckbrett > oder sollte ich auf eine Lötplatine umsteigen? Die Anschlüsse des Dehnmessstreifens würde ich löten, weil es da um Bruchteile eines Ohm geht, da sollten keine Übergangswiderstände den Wert verfälschen. Prinzipiell: es gibt da keinerlei Einstellmöglichkeit. Man könnte z.B. ein Potentiometer an einen weiteren ADC-Eingang anschliessen und damit den Umschaltwert einstellen, oder viele andere Möglichkeiten. Andreas K. schrieb: > 1. Ist die durch den 220 Ohm Widerstand erzeugte Verstärkung > ausreichend? Das muss man ausprobieren, geht ganz einfach mit einem Multimeter. Georg
Vielleicht schaust Du Dir auch einmal den HX711 an (gibts fertig beim China-Man). Dann hast Du es eigentlich nur noch mit einer digitalen Schnittstelle zu tun und ein wesentlich größere Genauigkeit.
Du solltest vor allem schrittweise und systematisch vorgehen. 1. Schritt DMS und Verstärker testen. Dazu brauchst du kein µC und kein OLED Display. Ein Multimeter genügt Wenn das funktioniert kannst du zum 2. Schritt gehen 2. Schritt µC programmieren und auf Steckbrett testen Dazu brauchst du kein DMS und kein INA als Verstärker. Als Eingang zum A/D Wandler reicht ein Poti zum testen. Und wenn die Teilsyteme funktionieren dann baut man die Chose zusammen und wundert sich warum dann nix mehr geht. Aber bis dahin ist noch Zeit ...
Beitrag #5467813 wurde vom Autor gelöscht.
Ein großes Dankeschön an alle die sich bisher schon gemeldet haben. Es freut mich zu hören, dass meine Schaltung zumindest in der Theorie funktionieren könnte. Folgende Punkte kann ich hinzufügen bzw. haben neue Fragen ergeben: Flo schrieb: >> 1. Ist die durch den 220 Ohm Widerstand erzeugte Verstärkung >> ausreichend? > Das kommt darauf an, wie groß die Dehnung des Dehnmessstreifens unter > der angegebenen Belastung ist. Der misst ja nicht die Kraft, sondern > (unter der Voraussetzung, dass er richtig angebracht wurde) die Dehnung. > Um die Größenordnung der auftretenden Dehnung ungefähr abschätzen zu > können, müsste man also die Geometrie und die Belastung des Stahlblechs > + die Position an der der DMS befestigt wurde, kennen Auch hier bin ich gerne für Erfahrungswerte offen. Stand jetzt hätte ich ein Rechteckiges Stahlblech aus S235 mit folgenden Maßen angedacht: Länge: ca. 100 mm Breite: ca. 60 mm Dicke: ca. 5 mm Der DMS soll mittig (Schnittpunkt der Diagonalen aus Länge und Breite) angebracht werden, da der Kraftfluss zentral verläuft. georg schrieb: >> 2. Erreiche ich die gewünschte Messgenauigkeit mit einem Steckbrett >> oder sollte ich auf eine Lötplatine umsteigen? > Die Anschlüsse des Dehnmessstreifens würde ich löten, weil es da um > Bruchteile eines Ohm geht, da sollten keine Übergangswiderstände den > Wert verfälschen. Habe ich dich richtig verstanden, dass du mir empfiehlst alles auf eine Lötplatine zu setzen oder gibt es auch die Möglichkeit einen "Hybrid" aus Steckbrett und Lötplatine zu gestalten? >> 1. Ist die durch den 220 Ohm Widerstand erzeugte Verstärkung >> ausreichend? > Das muss man ausprobieren, geht ganz einfach mit einem Multimeter. Welcher gemessene Wert mit dem Multimeter wäre ausreichend? Ist das ein Erfahrungswert Ihrerseits oder finde ich diesen in dem Datenblatt eines Bauteils? Wilhelm M. schrieb: > Vielleicht schaust Du Dir auch einmal den HX711 an (gibts fertig beim > China-Man). Dann hast Du es eigentlich nur noch mit einer digitalen > Schnittstelle zu tun und ein wesentlich größere Genauigkeit. Habe ich mir überlegt, da HX711 Verstärker und AD-Wandler in einem ist. Allerdings erreiche ich mit dem INA122 eine größere Verstärkung und ich dachte der AD-Wandler des Arduinos sei ausreichend. Allerdings bin ich auch hier gerne offen für Erfahrungswerte. Der Andere schrieb: > Du solltest vor allem schrittweise und systematisch vorgehen. Danke, werde ich beherzigen.
Andreas K. schrieb: > gibt es auch die Möglichkeit einen "Hybrid" > aus Steckbrett und Lötplatine zu gestalten? Das sind die Anschlüsse an Pin 2 und 3, das sind ja eh Kabel zum Dehnmessstreifen. Die kann man direkt an die Pins anlöten. Andreas K. schrieb: > Welcher gemessene Wert mit dem Multimeter wäre ausreichend? Die Differenz zwischen den genannten Pins muss soweit verstärkt werden, dass am ADC-Eingang eine gut messbare Spannung anliegt, UND Andreas K. schrieb: > Zusätzlich soll bei einer Last über 200 kg Also muss die Ausgangsspannung bei 200 kg noch im Messbereich liegen. Wie das einzustellen ist müsste aus dem Datenblatt des INA hervorgehen, oder man probiert es aus mit einer 200 kg-Last. Das muss man sowieso, weil der Zusammenhang zwischen Last und Brückenspannung nicht berechenbar ist. Also: man belastet das Blech mit 200 kg und misst mit einem Multimeter die Brückenspannung. Dann berechnet man die Verstärkung so, dass die Spannung am ADC noch gut innerhalb des Messbereichs liegt. Georg
Andreas K. schrieb: > Flo schrieb: > >>> 1. Ist die durch den 220 Ohm Widerstand erzeugte Verstärkung >>> ausreichend? >> Das kommt darauf an, wie groß die Dehnung des Dehnmessstreifens unter >> der angegebenen Belastung ist. Der misst ja nicht die Kraft, sondern >> (unter der Voraussetzung, dass er richtig angebracht wurde) die Dehnung. >> Um die Größenordnung der auftretenden Dehnung ungefähr abschätzen zu >> können, müsste man also die Geometrie und die Belastung des Stahlblechs >> + die Position an der der DMS befestigt wurde, kennen > > Auch hier bin ich gerne für Erfahrungswerte offen. > Stand jetzt hätte ich ein Rechteckiges Stahlblech aus S235 mit folgenden > Maßen angedacht: > > Länge: ca. 100 mm > Breite: ca. 60 mm > Dicke: ca. 5 mm > > Der DMS soll mittig (Schnittpunkt der Diagonalen aus Länge und Breite) > angebracht werden, da der Kraftfluss zentral verläuft. Ist wahrscheinlich eine sehr sehr grobe Näherung und ich hab das auch noch nie nachgemessen, um zu sehen ob die Werte in der gleichen Größenordnung liegen. Aber mein Ansatz wäre (mit E-Modul von S235 = 215 GPa): Federkonstante: k = E * A / L0 = 215k * 60 *5 / 100 = 645 kN/mm Federkraft: F = k * delta_L -> delta_L = F / k = g * 200 / 645k = 3µm Dehnung also: 3µm / 100mm = 30 µm/m Wie gesagt sicher nur eine sehr grobe Näherung :)
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