Forum: Offtopic wie wird die Logistik der "letzten Meile" zukünftig funktionieren?


von Rainer U. (r-u)


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Ich fand diesen Artikel interessant:

https://www.welt.de/wirtschaft/article177920286/Hermes-Deutsche-Post-Amazon-und-Zalando-treiben-deutsche-Paketdienste-ins-Chaos.html

Wenn also den Lieferdiensten die Leute ausgehen bzw. die nicht mehr 
billig zu haben sind, müssen die Paketpreise steigen, aber auch die 
Preise für's Pizza bringen, "Lieferando" etc. Die Straßen sind voll mit 
Lieferautos, die Bestimmungen für die Luftverschmutzung durch Fahrzeuge 
werden strenger.

Was erwartet Ihr in der Zukunft?

Röhrensysteme, in denen autonome Transportgeräte fahren?
Lieferwägelchen im öffentlichen Straßenraum?
Lieferdrohnen?
Viel mehr Packstationen?
Müssen die Leute am Ende gar wieder mehr vor die Tür gehen? :-)
ganz andere technische oder organisatorisch Maßnahmen?

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rainer U. schrieb:
> Was erwartet Ihr in der Zukunft?

Einfach nur mehr Autos, die höchstens dann ab und zu ein 
Alibi-Elektromotor an Bord haben.
Die ersten SUV mit 'E' Kennzeichen parken ja schon die Strassen auf den 
privilegierten E-Plätzen zu.

von Cyblord -. (Gast)


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Rainer U. schrieb:
> Viel mehr Packstationen?

This. Halte ich auch für vernünftig.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Rainer U. schrieb:

> Was erwartet Ihr in der Zukunft?
>
> Röhrensysteme, in denen autonome Transportgeräte fahren?
aka. Rohrpost. z.B. grossen Krankenhäusern immer noch gern gebaut. 
Sauteure Installation - nur kleine Dinge. Technik ist seit den 60ern 
grundlegend unverändert.
Das wird nie was im öffentlichem Raum. Die Infrastruktur ist einfach zu 
teuer wenn es sich zu weit ausdehnt.

Schau dir mal an wie man das im Uniklinikum Aachen macht.
1400 Betten. 7000 Mitarbeiter - 5.000 - 10.000 Menschen sind 
Kleinstadtdimensionen.

Oder Cruiseliner.

> Lieferwägelchen im öffentlichen Straßenraum?
Ja, aber in den nächsten 20 Jahren nicht vollautonom im öffentlichem 
Strassenraum.
nochmal: vgl. Uniklinik Aachen. Die haben so ein Monorailsystem.
Neue Krankenhäuser haben Zwischenetagen in denen Transportrobotter 
fahren. Da darf aber nicht jeder rein.

> Lieferdrohnen?
Vergiss es. Sieht toll aus. Aber wo landen? Wie Kollisionen mit anderen 
Dingern verhindern, Strassenbahnoberleitungen, Bäume, sch... Windwirbel 
um Gebäude. und wie "sicher" abliefern?

> Viel mehr Packstationen?
Ja. Ja. Ja.
und halt private Packetkästen.

> Müssen die Leute am Ende gar wieder mehr vor die Tür gehen? :-)
Bis ins Erdgeschoss bis zur Packstation.
oder im EFH bis zum Packetkasten neben den Mülltonnen.

> ganz andere technische oder organisatorisch Maßnahmen?
Concierge - ist doch auch ein schöneres Wort für Hausmeister.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Matthias S. schrieb:

> Die ersten SUV mit 'E' Kennzeichen parken ja schon die Strassen auf den
> privilegierten E-Plätzen zu.
Was nach EmoG ja auch zulässig ist.

von Rainer U. (r-u)


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Sebastian L. schrieb:
>> Röhrensysteme, in denen autonome Transportgeräte fahren?
> aka. Rohrpost. z.B. grossen Krankenhäusern immer noch gern gebaut.

Na ich dachte eher so an Tunnel, sagen wir 60x60cm Querschnitt, wo dann 
massenweise diese Lieferwägelchen fahren. Meinetwegen unterm Bürgersteig 
neben den Wasser- und Elektroleitungen. Ähnlich wie die Kanalisation.

von Robert L. (lrlr)


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also wenn ich bei amazon (versand durch Amazon) eine Bestellung mit 
mehren Artikel aufgeben, kommt dann die Lieferung in 5 Teilen: in der 
Früh per DHL, am vormittag DPD, Mittags die Post, nachmitag Hermes, und 
eines aus Frankreich 1 Woche später..

also ich sehe da keine möglichkeite dass zu verbessern ;-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sebastian L. schrieb:
> Sauteure Installation - nur kleine Dinge

Es gab in größeren Städten Rohrpostsysteme, die Postämter etc. 
miteinander verbunden haben, und die ziemlich große Dinge transportieren 
konnten.

In Hamburg wurde erst in den 60er Jahren eine Anlage mit 45 cm 
Durchmesser aufgebaut -- allerdings schon '76 wieder außer Betrieb 
genommen.

von Christian B. (luckyfu)


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Das gabs schonmal...

https://de.wikipedia.org/wiki/Chicago_Tunnel_Company

Damit könnte man auch größere Waren und Mengen transportieren.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Rainer U. schrieb:
> Betreff: wie wird die Logistik der "letzten Meile" zukünftig
> funktionieren?

Funktionieren? Noch schlecht als heute schon.

> Ich fand diesen Artikel interessant:
>
> 
https://www.welt.de/wirtschaft/article177920286/Hermes-Deutsche-Post-Amazon-und-Zalando-treiben-deutsche-Paketdienste-ins-Chaos.html

Mit Hermes-Managern habe ich kein Mitleid. Das ist ein Saftladen, und 
bekanntlich fängt der Fisch vom Kopf an zu stinken.

> Wenn also den Lieferdiensten die Leute ausgehen bzw. die nicht mehr
> billig zu haben sind, müssen die Paketpreise steigen, aber auch die
> Preise für's Pizza bringen, "Lieferando" etc.

Nein, müssen nicht. Ein schon lange verstorbener ehemaliger Chef gab mir 
mal seine gute Firmenphilosophie mit auf den Weg:

>> Wenn man es nicht kann, dann soll man es lassen.

Wenn sich die Paketdienste dran halten würden, dann würden die alle 
ihren Betrieb einstellen. Kein Betrieb, keine Preise.

> Was erwartet Ihr in der Zukunft?

Nicht viel. Vielleicht ein paar gesetzliche Regelungen, dass die 
unterschiedlichen Paketdienste die Auslieferung auf der letzten Meile 
gemeinsame zu organisieren haben. Ein White-Label für die letzte Meile.

Ob das kommt hängt aber davon ab, wie gut die Paketdienste in der Lage 
sind die Politiker mit Koks und Nutten ruhig zu stellen. Zusammenarbeit 
fürchten die wie der Teufel das Weihwasser. Die lassen es nicht mal zu, 
dass ein Kiosk oder ähnliches gleichzeitig für mehrere Paketdienste 
Paketshops

 betreibt.

> Röhrensysteme, in denen autonome Transportgeräte fahren?

Bullshit, wir bekommen ja nicht mal dünne Glasfasern in alle Straßen 
verlegt.

> Lieferwägelchen im öffentlichen Straßenraum?

So als Alibi vielleicht hier und da.

> Lieferdrohnen?

Ich warte seit Jahrzehnten auf die immer wieder versprochenen fliegenden 
Autos. Eine Lieferdrohne ist im Kern ein autonomes fliegendes Auto. Wird 
nicht flächendeckend kommen.

> Viel mehr Packstationen?

Oder Abholung an zentralen Punkten. Die US-Post schließt für Neukunden 
schon heute die Postlieferung bis an die Tür aus:

http://about.usps.com/postal-bulletin/2018/pb22492/html/updt_002.htm
>>> Curbside, sidewalk delivery, and door modes are generally not available
>>> for new delivery points, with very rare exceptions, as determined by
>>> the Postal Service in its sole discretion, on a case-by-case basis.

>>> Door delivery will not be available for new delivery points, except in
>>> very unusual circumstances as determined by the Postal Service in its
>>> sole discretion.

Der nächste Schritt ist dann auch Altkunden nicht mehr bis zur Tür zu 
beliefern. Ich glaube in Kanada macht man das schon in einigen Dörfern.

Das wird irgendwann auch in Deutschland kommen. Bei einer vergreisenden 
Bevölkerung wird es dann lustig die tägliche Rollator-Karawane zum 
Abholpunkt zu beobachten.

von Rainer U. (r-u)


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Wenn sich die Paketdienste dran halten würden, dann würden die alle
ihren Betrieb einstellen. Kein Betrieb, keine Preise.

Das ist - mit Verlaub - Quatsch. Die Nachfrage verschwindet ja nicht mit 
dem einen oder anderen Paketdienst..

Hannes J. schrieb:
> Bei einer vergreisenden
> Bevölkerung wird es dann lustig die tägliche Rollator-Karawane zum
> Abholpunkt zu beobachten.

Oder der Enkel geht / fährt und holt für 2 Nachbarn mit. Der will auch 
ein bisschen Taschengeld dafür -> ergo "steigen die Preise".

von Matthias X. (current_user)


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Du würdest von deinem Opa Geld verlangen weil du ihm ein Paket von der 
Post vorbei gebracht hast?

von Rainer U. (r-u)


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Matthias X. schrieb:
> Du würdest von deinem Opa Geld verlangen weil du ihm ein Paket von
> der
> Post vorbei gebracht hast?

Nee, der Opa sagt sich "wenn ich will, dass der auch in Zukunft 
vorbeikommt und auch mal für die Nachbarn geht, dann sollte ich mich 
irgendwie erkenntlich zeigen".

Und dann gibt es noch die einsamen Opas.

von Gustav K. (hauwech)


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Matthias S. schrieb:
> Einfach nur mehr Autos, die höchstens dann ab und zu ein
> Alibi-Elektromotor an Bord haben.

Darauf wird es hinauslaufen.

Selber abholen wird auch in einer Katastrophe enden, wenn die halbe 
Stadt jeden Tag das Postamt stürmt.

Eine Lösung wäre: Statt Briefkästen nun Paketkästen an jedem Haus.
Würde nebenbei auch das Problem lösen, dass viele tagsüber nicht 
anwesend sind.

Dass alle Paketdienstleister die gleiche Straße und z.T. die gleichen 
Kunden anfahren ist ein Unding. Das muss so aufgeteilt werden, dass nur 
ein einziges Fahrzeug am Tag die gleiche Straße abfährt.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Diese Online Bestellungen entwickeln sich zu einer Seuche und sollten 
kpl. abgeschafft werden. Man muß sich nicht jeden Hosenknopf im Netz 
bestellen und nach Hause liefern lassen.

von Icke ®. (49636b65)


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Dirk J. schrieb:
> Diese Online Bestellungen entwickeln sich zu einer Seuche und
> sollten
> kpl. abgeschafft werden. Man muß sich nicht jeden Hosenknopf im Netz
> bestellen und nach Hause liefern lassen.

Grundlegend stimme ich dir zu. Leider gibt es immer weniger 
Alternativen. Gerade erst habe ich alle örtlichen Elektronikhändler 
abgeklappert, um ein paar rot/grüne Duo-LEDs zu erstehen. Nur ein 
einziger hatte überhaupt welche. Ich fragte explizit nach gemeinsamer 
ANODE, der Händler hatte ganze 5 Stück vorrätig. Es lohne sich wegen der 
geringen Nachfrage nicht, so etwas einzulagern. Gut, dann nehme ich 
wenigstens die 5 Stück. Zu Hause geprüft, waren es welche mit 
gemeinsamer KATHODE. Also wohl oder übel wieder online geordert. Kein 
Einzelfall, es ist unabhängig vom Preis einfach nicht mehr möglich, die 
gewünschte Ware in Ladengeschäften vor Ort zu erwerben. Selbst mit gutem 
Willen nicht.

von Le X. (lex_91)


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Dirk J. schrieb:
> Diese Online Bestellungen entwickeln sich zu einer Seuche und sollten
> kpl. abgeschafft werden. Man muß sich nicht jeden Hosenknopf im Netz
> bestellen und nach Hause liefern lassen.

Der Einzel- bzw. Fachhandel hatte seine Chance.
Er hätte eine Nische besetzen und zahlungswilliger Kundschaft gute 
Beratung und guten Service bieten können.
Das wollte er aber - zumindest hier - nicht.

Aber alles lass ich mir trotzdem nicht schicken.
Manchmal hat der Mediamarkt wieder eine Kampfpreisaktion, dann fahr ich 
auch mal da hin.

von Tom K. (ez81)


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Dirk J. schrieb:
> Man muß sich nicht jeden Hosenknopf im Netz
> bestellen und nach Hause liefern lassen.

Stattdessen bewegt man besser 2 Tonnen Hochtechnologie vom Vorort in die 
Innenstadt und verstopft dort die Straßen und vergiftet die Anwohner, um 
beim Stammhändler ein neues Exemplar des Lieblingshosenmodells (in der 
gleichen Größe wie immer) persönlich zu beschaffen.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Le X. schrieb:
> Der Einzel- bzw. Fachhandel hatte seine Chance.
> Er hätte eine Nische besetzen und zahlungswilliger Kundschaft gute
> Beratung und guten Service bieten können.

Der Einzelhändler macht umsonst (also für lau und für die Katz) die gute 
Beratung und der Kunde bestellt es dann im Internet.

von Cyblord -. (Gast)


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Dirk J. schrieb:
> Der Einzelhändler macht umsonst (also für lau und für die Katz) die gute
> Beratung und der Kunde bestellt es dann im Internet.

Unsinn, der Einzelhändler wird wohl kaum jedes seiner angebotenen Geräte 
im Detail kennen, geschweige denn getestet haben, um belastbare Aussagen 
zu liefern, die über das Werbeprospekt oder die Verpackungsangaben 
hinausgehen. Also kann er maximal Infos liefern, die er aus 
Testberichten und ähnlichem kennt. Danke, das kriege ich auch selbst 
hin, spare die Anfahrt und ein nerviges Gespräch. Ebenso, kann er nicht 
mit dem Warenangebot mithalten, d.h. wenn er überhaupt ne Chance haben 
will, dann nur über Service. Die guten Einzelhändler leisten sich Off- 
und Onlinebetrieb, z.B. Thomas Electronic.

Dirk J. schrieb:
> Diese Online Bestellungen entwickeln sich zu einer Seuche und sollten
> kpl. abgeschafft werden. Man muß sich nicht jeden Hosenknopf im Netz
> bestellen und nach Hause liefern lassen.

Eher das Gegenteil ist der Fall, es gibt ne handvoll Paket-Dienstleister 
für Amazon, Zalando und andere Endkundenhändler, die 1-2 Mal am Tag ihre 
Routen fahren, das ist viel effizienter, als wenn jeder seine 2 Tonnen 
Blech rumgurkt für einen Hosenknopf. Auf dieser Tour werden mit einer 
Fahrt zig Kunden auf einmal bedient.

von Icke ®. (49636b65)


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Abradolf L. schrieb:
> Eher das Gegenteil ist der Fall, es gibt ne handvoll Paket-Dienstleister
> für Amazon, Zalando und andere Endkundenhändler, die 1-2 Mal am Tag ihre
> Routen fahren, das ist viel effizienter, als wenn jeder seine 2 Tonnen
> Blech rumgurkt für einen Hosenknopf.

Hmm, für einzelne Artikel mag das stimmen. In der Regel fährt man aber 
nicht wegen eines Hosenknopfs in die Stadt, sondern kauft mehrere 
Artikel. Der Paketdienst müßte mehrfach kommen, wenn die nicht alle von 
selben Onlinehändler stammen. Speziell bei Klamotten hat man vor Ort 
außerdem die Möglichkeit, selbige anzuprobieren und nur Passendes zu 
kaufen, anstatt mehrfacher Retouren und Neubestellungen bei 
Onlinekäufen.

von Christian B. (luckyfu)


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Das einzige, was mich bei online kauf wirklich stört ist, daß viele 
Shops mit einem Paketdienstleister zusammen arbeiten, man aber nicht 
zwingend herausfindet, welcher das ist. So kann es dann durchaus 
vorkommen, daß man 4 verschiedene Dinge bei Amazon bestellt und dann 4 
unterschiedliche Lieferanten vorbei kommen. DHL und Hermes sind hier 
noch ok, denn da komme ich leicht an die Pakete (zumindest bei DHL) und 
Hermes kommt erst gegen Abend, wenn auch jemand zu Hause ist. Ganz 
schlimm ist DPD. Die haben ihren Abholshop bei uns in einem PC Geschäft 
mit extrem abenteuerlichen Öffnungszeiten. Wenn die Herren dann nur den 
Nachnahmen auf den Abholbeleg schreiben und der Verkäufer das Paket an 
mic,h meiner Frau deswegen nicht geben will, ist der Frust doppelt so 
groß.

Ansonsten habe ich kein Problem mit online Bestellungen. Ich bestelle 
fast alles online außer Lebensmittel. Es ist halt viel bequemer und 
Zeitsparender. Ich kann mir relativ schnell einen Überblick verschaffen, 
kann Alternativangebote weltweit vergleichen und muss nicht noch 1h im 
Auto herumgurken und im schlimmsten Fall dann mit quengelnden Kindern 
versuchen einen Verkäufer für eine Beratung zu organisieren, die 
speziell in den großen "Fach-" märkten auch gern die Eigenschaft haben 
entweder: nicht für die Abteilung zuständig zu sein, in einem ewigen 
Beratungsgespräch festzuhängen oder bei Anblick des nahenden Kunden reiß 
aus nehmen. Und selbst wenn man dann einen festnageln konnte heißt das 
noch lange nicht, daß der überhaupt auf qualifizierte Fragen antworten 
kann. Viel mehr als die Angaben auf der Produktverpackung vorlesen 
können die meissten eben auch nicht, das kann ich zuhause vom Sessel aus 
aber viel bequemer haben.

von Peter C. (crimson)


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Thema Einzelhandel:

Selten trifft man dort einen kompetenten Angestellten, oft sagen mir 
deren leere Blicke und offene Kinnlade mehr wie 1000 Worte. Nur bei 
lokalen Angeboten lohnt sich das und nur dann wenn man sich auskennt und 
genau weiß was man braucht.


Letzten Monat habe ich z.B. ein LG OLED 55C7D bei Euronics für 1.200 € 
gekauft, war echt ein super Angebot! Aber die Beratung und deren 
Informationsgehalt war sehr fragwürdig.

>Expert: Kann ich Ihnen helfen?
mmh....vielleicht, ich suche einen 55" OLED, den C7D von LG.


>Expert: Haben wir, dort hinten steht er.
Wo liegen die Unterschiede zu Sony, Philips, Panasonic, die OLED Panels 
werden ja immerhin alle von LG produziert?


>Expert: Ja aber das ist nur das Plastik vorne drauf, das ist nicht wichtig!
Aha!


>>>>>>Expert: Die MECHANIK ist das wichtigste!


Ich musste mich wirklich extrem zurück halten um nicht in schallendes 
Gelächter auszubrechen....
>in gedanken: Oh shit, dann muss ich ja noch Fernseheröl kaufen,
>ob die das vorrätig haben?

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ein Extrawagen an U-und S-Bahnen für Versandware
könnte in grossen Städten einiges an Entlastung bringen.

dann muss man nur noch von den jeweiligen Bahnhöfen aus verteilen.

Übrigens lungern hier genügend Menschen herum,
die nicht mal arbeiten dürfen obwohl die es dringend wollen.

von Cyblord -. (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Der Paketdienst müßte mehrfach kommen, wenn die nicht alle von
> selben Onlinehändler stammen.

Richtig, und in jeder dieser Touren sind 100+ Pakete von anderen Kunden 
enthalten. Die Wahrscheinlichkeit, dass er in deiner Ecke vorbeikommt - 
mit oder ohne Lieferung für dich persönlich - ist hinreichend hoch, dass 
man deswegen kein schlechtes Gewissen zu haben braucht, außer du wohnst 
in einem 100-Mann Dorf in dem die restlichen 99 Rentner noch nichts von 
Online-Shops gehört haben, ...

von Rainer U. (r-u)


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Mich stört die viele Pappe, also die vielen Kartons, die immer entsorgt 
werden müssen. Ich glaube, ich hätte lieber Pfandbehälter in 
Standardmaßen und einen Automaten an der Packstation, der sie mir wieder 
abnimmt. Dann könnte ich 95% direkt da auspacken und die Verpackung 
zurückgeben.

Ich dachte mir neulich, ich mache es besser und bestelle bei Conrad mit 
Filialabholung. Bestellung online ist einfach (ca. 5 Euro Wert) und 
angekreuzt, dass ich nur benachrichtigt werden will, wenn alles da ist. 
Was ist passiert:

Dienstag: bestellt, EMail "Ihre Bestellbestätigung.."
Mittwoch: EMail "Ihr Paket ist unterwegs.."
Mittwoch: EMail "Ihre Rechnung..
Donnerstag: EMail "Ihr Paket ist unterwegs.."
Donnerstag: EMail "Ihre Rechnung..
Freitag: EMail "Kundenbenachrichtigung.." (abholbereit)
Freitag: EMail "Ihre Rechnung..

also auf zur Filiale!

Dort ein verpacktes Paket, Größe ca. Din A4, 6cm hoch, bekommen und ein 
Tütchen. Direkt an der Info, ohne das ich durch die Kasse muss. Super! 
Voller Vertrauen losgezogen, später Paket aufgemacht:

Inhalt Paket = 3 winzige Spannungsregler TO220, 5 Gutscheine, Rest 
Füllmaterial.
Inhalt Tütchen = irgendwelches Zeug, das ich nicht bestellt hatte.

Also grummelnd wieder zurück in die Filiale (hätte ja auch gleich alles 
auspacken und prüfen können.)

Da lag dann tatsächlich noch ein zweites Paket für mich (Inhalt siehe 
oben, nur statt der Regler die bestellten Kondensatoren). Das Tütchen, 
also die Teile, die sie in der Filiale hatten, hat dann der MA an der 
Bauteiletheke neu zusammengestellt.

Am Ende hatte ich die Teile, die ich wollte, und ich musste keinen 
Versand zahlen. Aber ich mach mir ein bisschen Sorgen um Conrad.. :-)

von Anja Zoe C. (zoe)


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Rainer U. schrieb:

>
> Am Ende hatte ich die Teile, die ich wollte, und ich musste keinen
> Versand zahlen. Aber ich mach mir ein bisschen Sorgen um Conrad.. :-)

Das ist bei deren Preisen schon mit einkalkuliert.

von Gustav K. (hauwech)


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● J-A V. schrieb:
> ein Extrawagen an U-und S-Bahnen für Versandware
> könnte in grossen Städten einiges an Entlastung bringen.

Interessante Idee.

Meine Idee: Ich (und sicher sehr viele andere) kommen jeden Tag beim 
Bäcker vorbei. Wäre geschickt, wenn dort auch meine Pakete lagern 
würden. So schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe.

Ein Unding ist m.E. die Anlieferung, wenn kein Mensch anwesend ist. Die 
Postler hier verplempern die meiste Zeit mit klingeln und warten oder 
mit dem Versuch, das Paket anderweitig loszuwerden. Die Oma nebenan 
freut sich, wenn sie tagtäglich aus dem Mittagsschläfchen geklingelt 
wird.

Dirk J. schrieb:
> Diese Online Bestellungen entwickeln sich zu einer Seuche ...

Vor allem die nachwachsende Generation kennt hier oft keine Grenzen. Da 
wird schon mal ein Satz extra breite Schlappen für den 
Monster-Stadtgeländewagen im Internet bestellt. Und ich kann dann 
überlegen, ob ich mir den Turm an stinkenden Reifen in die Hütte stelle.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Rainer U. schrieb:
> ich hätte lieber Pfandbehälter in
> Standardmaßen und einen Automaten an der Packstation, der sie mir wieder
> abnimmt.

und wie stopft man die Behälter dann aus, damit nichts herumpoltert?

Gustav K. schrieb:
> Die Oma nebenan
> freut sich, wenn sie tagtäglich aus dem Mittagsschläfchen geklingelt
> wird.

meine hatte immer die Klingel abgestellt ;)

: Bearbeitet durch User
von Vn N. (wefwef_s)


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● J-A V. schrieb:
> und wie stopft man die Behälter dann aus, damit nichts herumpoltert?

Genau so, wie man jetzt die Kartons ausstopft? Amazon hat ja auch nicht 
1000 Kartongrößen lagernd...

von Gustav K. (hauwech)


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● J-A V. schrieb:
> meine hatte immer die Klingel abgestellt ;)

Die Oma hat mittlerweile ein Schild angebracht, dass die keine Pakete 
mehr für Nachbarn annimmt.

: Bearbeitet durch User
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