Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Welcher Reflow Ofen für Musterplatinen?


von Stanley (Gast)


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Da wir gelegentlich selbst Musterplatinen mit vielen kleinen SMD-ICs 
aufbauen, könnte uns ein Reflow Ofen vielleicht das Leben vereinfachen.

Wer hat Erfahrungen, bzw. Tipps, für die Anschaffung eines Reflow Ofens?

von Cyblord -. (cyblord)


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Stanley schrieb:
> Da wir gelegentlich selbst Musterplatinen mit vielen kleinen SMD-ICs
> aufbauen, könnte uns ein Reflow Ofen vielleicht das Leben vereinfachen.
>
> Wer hat Erfahrungen, bzw. Tipps, für die Anschaffung eines Reflow Ofens?

Dass man für eine Antwort VIELLEICHT so was wie Stückzahlen bräuchte 
kommt dir nicht in den Sinn?
Wer ist "wir"? Seid ihr ein 1000 Mann Unternehmen oder eine 2 Mann 
Hobbybude? Keiner weiß es. Wie soll man da antworten? Bist du auf den 
Kopf gefallen?

von Chris K. (Gast)


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Für kleine Aufgaben könntest du dir mal den Protoflow S von LPKF 
anschauen. Wir sind damit sehr zufrieden. Bei Bedarf kann man damit 
sogar unter Schutzgas Löten. Steuerung und Erstellung von Profilen per 
Windows Software. Abrufen von Profilen geht auch direkt am Gerät ohne 
PC. Temperaturgenauigkeit ist wirklich gut und platz für eine Scheibe 
Toast bietet er auch xD

von Bürovorsteher (Gast)


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RO160BF oder RO250BF (Leiterplatten bis 250 mm Länge). Ich habe 
letzteren und benutze ihn auch gelegentlich für die Produktion, wenn die 
Kunden Einzelexemplare kaufen und nicht warten wollen, bis eine Beladung 
für die VP zusammenkommt.
Empfehlenswert: Software für den PC-Anschluss dazu kaufen.
Stickstoffoption: für Muster entbehrlich, es sei denn, man wird als 
Firma ohnehin regelmäßig mit Stickstoff beliefert. Ansonsten ist das 
zuviel Aufwand.

von Stanley (Gast)


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Danke für die bisherigen Tipps.

Gibt es auch brauchbare und erschwingliche Geräte (also deutlich unter 
10k€), die Platinengrößen bis etwa 300x350mm verkraften?

von Harald (Gast)


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Stanley schrieb:
> Danke für die bisherigen Tipps.
>
> Gibt es auch brauchbare und erschwingliche Geräte (also deutlich unter
> 10k€), die Platinengrößen bis etwa 300x350mm verkraften?

Der übliche Nachtreiter: auf eine unpräzise Anfrage wird nach 
konstruktiven Antworten einfach die Messlatte höher gelegt. Leuten wie 
dir sollte man von Anfang an keine Antwort geben.

von Chris (Gast)


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Pizzaoven mit Temperaturregelung ausstatten?
Den Billig China Toaster pimpen?
https://www.direcs.de/2016/07/t-962-kein-schlechter-smd-reflow-ofen-zumindest-nach-hack/

oder halt Geld in die Hand nehmen und sich für professionelle 
Anwendungen auch entsprechendes Profi Equipment zulegen.

Fürs Basteln im Maker Space reichen auch die ersten beiden Alternativen.

von phil (Gast)


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Stanley schrieb:
> Danke für die bisherigen Tipps.
>
> Gibt es auch brauchbare und erschwingliche Geräte (also deutlich unter
> 10k€), die Platinengrößen bis etwa 300x350mm verkraften?


300mmx320mm gibt es Chinakracher für 1500euro.

https://www.amazon.de/Gowe-programmierbar-Reflow-Ofen-Reflow-Schwei%C3%9Fen-Maschine/dp/B01MCX64QF


oder hier auch etwas nicht fernöstliches

https://www.paggen.de/produkte/reflow-ofen-und-loeten/ha06-heissluft-quarz-reflowofen/


sowas kann man aber wirklich sehr einfach selber googln

von Bürovorsteher (Gast)


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> Gibt es auch brauchbare und erschwingliche Geräte (also deutlich unter
> 10k€)

Bei einer funktionierenden Firma sollten Beträge bis 20 k€ für 
Investitionen überhaupt kein Thema sein. Wenn du das (für eine kleine 
Batch-VP) nicht zahlen willst, brauchst du es auch nicht.

von Cerberus (Gast)


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Gibts im Web nicht genug Pizzaofen-Umbau-Projekte?

von Hannes B. (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> RO160BF oder RO250BF (Leiterplatten bis 250 mm Länge). Ich habe
> letzteren und benutze ihn auch gelegentlich für die Produktion, wenn die
> Kunden Einzelexemplare kaufen und nicht warten wollen, bis eine Beladung
> für die VP zusammenkommt.

Aus welchem Grund nutzt Du die VP nicht für Einzelexemplare? Sind das 
wirtschaftliche Gründe wie Stromverbrauch, Galdenverbrauch etc.
Oder gibt es da noch andere Gründe wie Maschinenverschleiß etc?
Das ist natürlich eine ernst gemeinte Frage da ich mich mit den 
kleineren VP Maschinen noch nicht so auskenne aber ggf. den Kauf einer 
solchen plane.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Aus welchem Grund nutzt Du die VP nicht für Einzelexemplare? Sind das
> wirtschaftliche Gründe wie Stromverbrauch, Galdenverbrauch etc.

Der Stromverbrauch ist nicht der Knackpunkt, beide Geräte ziehen soviel 
Strom, wie die Steckdose hergibt: 3,5 kW die VP, 3,8 kW der RO. Je mehr 
Baugruppen verarbeitet werden, desto günstiger ist die VP - weil mehr 
reinpasst und das Galden samt Heizsystem zwischen den Zyklen nicht 
vollständig heruntergekühlt (auf ca. 220 °C) wird. Das Kühlaggregat 
bedient den oberen Teil des Arbeitraumes und nur kurzeitig den 
Unterteil, um nach Lötabbruch die Dampfwolke zusammbrechen zu lassen.
Aber sie muss erstmal angeheizt werden, das dauert etwa 40 min, weil 
doch einige thermische Massen bewegt werden müssen: die ganze 
Behälterkonstruktion und 5 kg Galden.
Der RO braucht da ca. 7 min.
Bei beiden Geräten empfehlen die Hersteller zur Betriebsvorbereitung 
eine Leerfahrt. Also alles eine Zeitfrage, zumal bei Teilbeladung der VP 
die Lötprofile angepasst werden müssten.
Der Galdenverbrauch liegt sehr, sehr niedrig und spielt bei meinen 2000 
Baugruppen pro Jahr keine Rolle - weniger als 200 g inklusive 
Reinigungsverlusten beim Ablassen des Galden.

> Oder gibt es da noch andere Gründe wie Maschinenverschleiß etc?

Nein, wenn die Maschine da ist, muss sie auch maximal ausgelastet 
werden.

> Das ist natürlich eine ernst gemeinte Frage da ich mich mit den
> kleineren VP Maschinen noch nicht so auskenne aber ggf. den Kauf einer
> solchen plane.

Der aktuelle Typ heißt wohl VP510. Hat ggü der VP450 wohl im 
wesentlichen nur eine neue Steuerung mit buntem Display, weil das 
ursprüngliche Simatic-Teil nicht mehr hergestellt wird.

von Hannes B. (Gast)


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Das mit der Lötprofilanpassung bei Teilbeladung ist ein interessanter 
Punkt den ich so nicht auf dem Schirm hatte.
Bei den Lötvorgängen mit größeren IBL Maschinen (BLC Serie) auf welche 
ich bisher zugreifen konnte sind bei meinen Baugruppen noch keine 
Probleme aufgetreten.
Welchen Auswirkungen konntest Du bei Teilbeladung beoabachten?
Hattest Du auch die kleineren IBL Maschinen aus der SV oder Minilab 
Reihe in betracht gezogen?

Beitrag #5471852 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bürovorsteher (Gast)


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> Welchen Auswirkungen konntest Du bei Teilbeladung beoabachten?

Ganz vereinzelt: Lötzeit für die Ausbildung der intermetallisischen
Phase ist zu kurz (aka kalte Lötstelle), weil die erhitzte Masse kleiner
ist und damit die Abschalttemeratur schneller erreicht wird
(Thermoelement liegt naturgemäß an einer ungünstigen Stelle: seitlich am
Fass und nicht inmitten der Baugruppen).
Also Lötschlusstemperatur und/oder Haltezeit erhöhen. Geht alles
problemlos und führt auch zu den gewünschten Resultaten. Aber keine
Lust, das für jede Beladungsgröße optimal zu ermitten.

> Hattest Du auch die kleineren IBL Maschinen aus der SV oder Minilab
> Reihe in betracht gezogen?

Stand nie zur Debatte. Minilab und SV260 haben zu wenig Ladefläche,
SV540 braucht zuviel Stellfläche ggü VP450/VP510. Außerdem: Drehstrom,
Wasseranschluss. 330 kg - Ich sitze im 2. OG ohne Aufzug.
Die beiden Jungs von der Klaviertransportfirma hatten schon mit den 170
kg meiner Maschine gut zu tun.

Beitrag #6449350 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bülent C. (mirki)


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von wosnet (Gast)


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Kann diesen Ofen von Eurocircuits empfehlen:
https://www.eurocircuits.de/ec-equipment-ec-reflow-mate/

Kostet ~3k€, aber ein stabiler, solider Ofen, der bei uns schon ein paar 
Jahre zuverlässig läuft.

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