Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Folienkondensator Kapazitätsverlust wodurch ?


von pb1966 (Gast)


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Hallo,

ich habe immer mal wieder defekte Folinenkondensatoren (ESO 389F 
Metalized polypropylene film capacitors) bei der Anwendung mit 230VAC 
1Phase Motoren. Die Teile sind eigentlich bis 600VAC belastbar aber 
scheinbar werden diese durch irgendwelche Ereignisse beschädigt, das 
äußert sich in einem Kapazitätsverlust.

So zb.
Spannungsspitzen
Feuchte dringt ein

was ist sonst noch denkbar bzw. wie kann ich den Kondensator schützen?

Guss pb1966

von Carsten W. (eagle38106)


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Salopp geschrieben: Durch Überlastung gibt es lokal einen Kurzschluß im 
Kondensator, und der brennt einfach frei. Der Kondensator arbeitet dann 
mit weniger Kapazität weiter.

Dieser schleichende Kapazitätsverlust ist der Grund, warum immer wieder 
Kondensatornetzteile nach ein paar Jahren schlappmachen und die Geräte 
dann ausfallen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

wird auch "selbstheilend" genannt und ist eine gewollte Eigenschaft 
bestimmter Kondensatortypen. Der Vorteil ist, daß er nicht mit 
Kurzschluß ausfällt, Preis ist eben der Kapazitätsverlust.

Gruß aus Berlin
Michael

von soso... (Gast)


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Das Thema hat mich auch schon beschäftigt.

Bei uns waren es die Selbstheilungslöcher. Zwick das Plastik weg und 
wickel ihn ab. Du solltest Löcher in der Metallisierung sehen. Wenn das 
so ist -> Bingo.

Das passiert, wenn es im Kondensator Überschläge gibt. Mit jedem 
Überschlag verliert man ein paar fF, über die Zeit verliert der 
Kondensator Kapazität. Die Überschläge kommen von Überspannung, und die 
kommt aus dem Netz.
Das sind Dinge wie das Schalten von Induktiven Lasten oder indirekter 
Blitzschlag.

Was man tun kann, ist verhindern, dass die Spannung so hoch wird, dass 
der Kondensator überlastet wird.
ein VDR wäre eine Möglichkeit. Ein Kondensator für höhere Spannung eine 
andere.
Der Kondensator sollte ein X oder Y - Typ für den Betrieb an 
Netzspannung sein. Das ist eh so?

Am Netzt musst du damit leben, das ist nun mal so.

von hinz (Gast)


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Richtigen Motorkondensator nehmen, und auf die Lebensdauerklasse achten.

von hinz (Gast)


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soso... schrieb:
> Der Kondensator sollte ein X oder Y - Typ für den Betrieb an
> Netzspannung sein.

Aber nicht doch, es geht um einen Motorkondensator.

von soso... (Gast)


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hinz schrieb:
> soso... schrieb:
>> Der Kondensator sollte ein X oder Y - Typ für den Betrieb an
>> Netzspannung sein.
>
> Aber nicht doch, es geht um einen Motorkondensator.

Das wäre dann genau was?
ich dachte, es ginge um einen Motor am Netz.

Wenn du Empfehlungen hast, immer her damit, das kann nicht schaden.

von batman (Gast)


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soso... schrieb:
> Bei uns waren es die Selbstheilungslöcher. Zwick das Plastik weg und
> wickel ihn ab. Du solltest Löcher in der Metallisierung sehen. Wenn das
> so ist -> Bingo.
>
> Das passiert, wenn es im Kondensator Überschläge gibt. Mit jedem
> Überschlag verliert man ein paar fF, über die Zeit verliert der
> Kondensator Kapazität. Die Überschläge kommen von Überspannung, und die
> kommt aus dem Netz.
> Das sind Dinge wie das Schalten von Induktiven Lasten oder indirekter
> Blitzschlag.

Das Senseo-Syndrom. Die "Löcher" sind aber manchmal Kreise mit mehreren 
cm Umfang. Um solche Längen mit Durchschlägen in die Folie zu schneiden, 
reichen imo keine sporadischen Netzstörungen.

von pb1966 (Gast)


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Untersucht habe ich die Kondensatoren noch nicht, muss ich machen wenn 
ich einen defekten hier habe in der Hoffnung das man die Löcher 
tatsächlich sieht.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ja mach mal. Und vergiss nicht die Bilder hier reinzustellen. ;-)

von hinz (Gast)


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soso... schrieb:
> Das wäre dann genau was?

Ein Motorbetriebskondensator eben.


> ich dachte, es ginge um einen Motor am Netz.

Aber sicher doch.



> Wenn du Empfehlungen hast, immer her damit, das kann nicht schaden.

Hersteller gibts viele, auch viele gute. Man muss eben auf die 
Lebensdauerklasse achten, die sollte zur Anwendung passen oder besser 
sein.

von Stefan F. (Gast)


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Früher hätte ich R/C Filter zur Reduktion von Spannungsspitzen im Netz 
verwendet. Das kollidiert allerdings mit dem Wunsch, die Verlustleistung 
gering zu halten.

Wenn ich schon etwas selber baue, lege ich Wert auf lange Haltbarkeit. 
Ich möchte meine Verwandschaft nicht mit Konstruktionen belästigen, die 
schon nach wenigen Jahren ausfallen.

von Michael B. (laberkopp)


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pb1966 schrieb:
> was ist sonst noch denkbar

Der übliche Motorkondensator geht durch selbstheilende Durchschläge 
kaputt, und die werden begünstigt durch den hohen Dauerstrom durch den 
Kondensator in den Anwendungen als Motorbetriebskondenstaor oder 
Kondensatornetzteil mit entsprechender Erwärmung und Schwächung des 
Isolatormaterials, das man aber auch nicht beliebig dick machen darf, 
weil dann die Kapazität zurück geht.

pb1966 schrieb:
> wie kann ich den Kondensator schützen

Gute Qualität mit höherer Nennspannung verbauen.

von hm? (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Früher hätte ich R/C Filter zur Reduktion von Spannungsspitzen im Netz
> verwendet. Das kollidiert allerdings mit dem Wunsch, die Verlustleistung
> gering zu halten.

Hier geht es zwar um etwas völlig anderes:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatormotor

...aber des weiteren verstehe ich nicht, wieso Du nicht auf 
Induktivitäten statt Widerstände setzen wollen würdest für Dein 
Schutz-/Filterglied. Mit Induktivitäten sind (je nach Auslegung 
natürlich) die Verluste minimal (für etwas mehr als nur niedrigste 
Ströme sind R hier indiskutabel), und noch dazu ist das Filter 
"automatisch" steiler ...

von pb1966 (Gast)


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Höher Qualität ja , aber da die Höhe der Spitzen im Netz unbekannt sind 
ist auch nicht sicher ob das was hilft..

von hinz (Gast)


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pb1966 schrieb:
> Höher Qualität ja , aber da die Höhe der Spitzen im Netz unbekannt
> sind
> ist auch nicht sicher ob das was hilft..

So?

von Jens G. (jensig)


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pb1966 schrieb:
> Höher Qualität ja , aber da die Höhe der Spitzen im Netz unbekannt
> sind
> ist auch nicht sicher ob das was hilft..

In dem Falle hilft die statistisch bessere Hilfe.

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