Hallo, ich suche eine einfache und kostengünstige Möglichkeit Power Over Ethernet eines Switches zu testen. Genau geht es darum von mehreren 48-Port Switchen die POE-Funktion zu prüfen. Damit das schnell geht würde ich 4-8 RJ45-Stecker (ohne Verriegelung) nebeneinander montieren um gleichzeitig unter einer Last von ca. 10-15W mehrere Ports zu testen. Ansonsten sind keine Clients angeschlossen. Am einfachsten wäre sicher ein Lastwiderstand je Port und ein uC mit Spannungsteiler für die Spannungsmessung. Was benötige ich minimal um die Spannung auszukoppeln? Gruss Harry
Hallo, wenns wirklich schnell gehen muss dann genügt ein Lastwiderstand 10W/200mA und eine entsprechende LED an jedem Port. Falls du wirklich die Spannung messen möchtest, dann nimm wie du bereits gesagt hast, Spannungsteiler und einen Arduino mit entsprechend vielen ADC Eingängen. Die Spannung musst du nicht auskoppeln, da alle Ports eine gemeinsame Masseverbindung haben und wahrscheinlich sogar von nur einem Netzteil gespeist werden. (Musst du überhaupt alle testen oder genügt ein einzelner Port?) Grüsse, MiMa
Servus, leider geht das so einfach nicht. Im Switch sitzt für jeden Port ein sog. PSE-Baustein. z.B https://datasheets.maximintegrated.com/en/ds/MAX5922.pdf Dieser gibt die Leistung am Port erst frei, wenn er an der Gegenseite einen sog. PD-Baustein erkennt. z.B. PD70100/PD70200 Datasheet IEEE 802.3af/at PD Front End IC Diese beiden handeln dann Klasse, Leistung, .... aus. Gutes Nachschlagewerk IEEE802.3 POE. Gruß Baum
So einfach geht das auch wieder nicht. Wenn der Switch kein PD erkennt, wird er PoE auf dem Port nicht freischalten. Zitat: Die Herausforderung für die Hersteller proprietärer PoE-Lösungen bestand früher darin, Schäden an nicht PoE-fähigen Endgeräten zu vermeiden. Obwohl die Adern 4, 5, 7 und 8 bei 10BASE-T und 100BASE-TX nicht verwendet werden, bedeutet das nicht, dass es nicht doch Netzwerkkarten o. ä. gibt, bei denen die entsprechenden Pins nach irgendwohin durchgeschleift sind. Wenn dort versehentlich Power over Ethernet anliegen sollte, kann dies zu irreparablen Schäden am Gerät führen. 802.3af löst dieses Problem durch ein als Resistive Power Discovery bezeichnetes Verfahren. Hierbei legt der Energieversorger zunächst mehrfach eine nur minimale Spannung auf die Adern, mit der sich im Normalfall kein Gerät beschädigen lässt. Er erkennt dabei, ob und wo der Energieverbraucher einen 25-kΩ-Abschlusswiderstand besitzt und damit PoE-fähig ist. Daraufhin wird der Verbraucher mit einer geringen Leistung versorgt und muss nun signalisieren, zu welcher von vier im Standard definierten Leistungsklassen er gehört. Erst dann erhält das Gerät die volle Leistung und kann den Betrieb aufnehmen. Um also einen Port zuverlässig zu testen müssen dem Port der Reihe nach die verschiedenen Leistungsklassen signalisiert werden und die entsprechende Last am Port erzeugt werden. Nur so kann der Port zuverlässig getestet werden. Es gibt entsprechende Messgeräte, die unter anderem 802.3xxx messen können - Kosten aber auch einige kEuros.
Es gibt dafür Teststecker. Z.B.: https://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=195585;SEARCH=poe%20test https://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=195586;SEARCH=poe%20test https://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=218784;SEARCH=poe%20test
GeraldB schrieb: > Es gibt dafür Teststecker. > > Z.B.: > https://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=195585;SEARCH=poe%20test > https://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=195586;SEARCH=poe%20test Diese Dinger sind nichts Wert, da hier keine Last generiert wird sondern nur irgendwie angezeigt wird, dass der Port irgend etwas abgibt. Eine zuverlässige Verifikation, ob der PoE Controller des Ports wirklich funktioniert bedingt eine Spannungsmessung unter Last. Dies idealerweise für alle Leistungsklassen einzeln. 802.3at mit seinen 56W würde das Stecklerlein innert kürzester Zeit abfackeln lassen... Es ist übrigens gar nicht mal so selten, dass ein einzelner Port bei einem Klasse4 PD in die Knie geht, Klasse 1 aber noch einwandfrei funktioniert.
Wie andere schon ganz richtig geschrieben haben, muss das PoE erst über ein Protokoll ausgehandelt werden bevor ein ordentlicher Switch da Leistung freigibt. Ich würde daher vorschlagen Du besorgst Dir mehrere fertige PoE-Module und schaltest hinter die dann dicke Lastwiderstände. PoE-Module gibt es z.B. hier: https://www.silvertel.com/products/poe-power-over-ethernet.html
Ich danke euch für die Antworten und Vorschläge. Ich dachte eigentlich, daß Class 0 (bis ca. 15W) immer und ohne jede Aushandlung zur Verfügung steht. Wir haben festgestellt, daß wir anscheinend mehrere (bisher sind 4 bekannt) Switche haben, die auf den unterschiedlichsten Ports keinerlei POE ausgeben. Im Log des Switches steht nichts und alles scheint ok zu sein. Natürlich können wir POE auch mit einem LAN-Tester testen, aber das dauert zu lange bei 48 Ports/Switch und >100 Switchen. Deshalb die Idee mit dem 4 oder 8fach Tester, der sofort gut/schlecht anzeigt. @Gerd: Diese Module (Ag9700-Serie) bin ich auch schon gestossen. Falls sich jemand damit auskennt: Ich benötige zusätzlich zum Modul eine LAN-Buchse mit integriertem Übertrager ...... richtig? Wo bekommt man die Module in D? Gruss Harry
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Crazy H. schrieb: > @Gerd: Diese Module (Ag9700-Serie) bin ich auch schon gestossen. Falls > sich jemand damit auskennt: Ich benötige zusätzlich zum Modul eine > LAN-Buchse mit integriertem Übertrager ...... richtig? Du brauchst LAN-Buchse und Übertrager. Kann beides in einem Bauteil integriert sein oder können 2 separate Bauteile sein. Bei manchen von diesen Modulen brauchst Du noch Gleichrichter. Die AG9700-2BR und -FL haben die schon mit drauf, bei -S oder -M brauchst Du die noch extra. Ist eigentlich alles ganz schön in deren Datenblatt beschrieben. Schau Dir da vor allem die Zeichnung "Typical System Diagram" an, da siehst Du was Du verbinden musst. > Wo bekommt man > die Module in D? https://www.silvertel.com/contact/europe-distributors.html
Die Leistungsklassen kamen erst später. Die 15W gehen mit dem beschriebenen 25k Widerstand. Ich bin ziemlich sicher, dass das noch immer so im Standard steht. Da muss man nichts extra aushandeln. Davor gab es aber auch noch andere proprietäre Lösungen verschiedenster Hersteller. Die Frage ist halt, was er überhaupt testen will. Nur ob auf allen Ports die Spannungsversorgung eingeschaltet wird (--> 25k und z.B. LED über Z-Diode), oder ob auf allen Ports die Leistung auch geliefert wird - welche, 15W, oder die anderen Klassen....
Andi B. schrieb: > Die Leistungsklassen kamen erst später. Die 15W gehen mit dem > beschriebenen 25k Widerstand. Ich bin ziemlich sicher, dass das noch > immer so im Standard steht. Da muss man nichts extra aushandeln. Davor > gab es aber auch noch andere proprietäre Lösungen verschiedenster > Hersteller. Das selbe hast du mi USB. Laut Standard sollten ebenfalls nur 100mA? zu beginn verfügbar sein. Fakt ist, dass sogar namhafte Elektronikhersteller von beginn an locker 1A ausgeben.. > Die Frage ist halt, was er überhaupt testen will. Nur ob auf allen Ports > die Spannungsversorgung eingeschaltet wird (--> 25k und z.B. LED über > Z-Diode), oder ob auf allen Ports die Leistung auch geliefert wird - > welche, 15W, oder die anderen Klassen.... rund 15W (oder sogar noch mehr) - 100mW für die LED an einer Z-Diode verheizen?? Da ist ein simpler Widerstand einfacher/billiger/kleiner
MiMa schrieb: > Das selbe hast du mi USB. Laut Standard sollten ebenfalls nur 100mA? zu > beginn verfügbar sein. Fakt ist, dass sogar namhafte > Elektronikhersteller von beginn an locker 1A ausgeben.. Das ist ein Gerücht. Im Standard steht, daß ein USB Device nur 100mA darf, aber nicht, daß der Host den Strom auf 100mA begrenzen muß. Einfach gebaute Hosts haben eine 1A Polyfuse für 2 USB Ports und sind standardkonform. MfG Klaus
Klaus schrieb: > MiMa schrieb: >> Das selbe hast du mi USB. Laut Standard sollten ebenfalls nur 100mA? zu >> beginn verfügbar sein. Fakt ist, dass sogar namhafte >> Elektronikhersteller von beginn an locker 1A ausgeben.. > > Das ist ein Gerücht. Im Standard steht, daß ein USB Device nur 100mA > darf, aber nicht, daß der Host den Strom auf 100mA begrenzen muß. > Einfach gebaute Hosts haben eine 1A Polyfuse für 2 USB Ports und sind > standardkonform. > > MfG Klaus Diese Augenauswischerei.. Aber danke für den Hinweis :-)
Ja ich will testen ob POE eingeschaltet ist bzw. wird und auch gleich mit 10W belasten. Mag vielleicht sinnlos sein, aber ich bin der Meinung, daß nur eine belastete Spannung auch eine vorhandene Spannung ist. Danke für eure Tips und Antworten Harry
Crazy H. schrieb: > Ja ich will testen ob POE eingeschaltet ist bzw. wird und auch gleich > mit 10W belasten. Sind deine 100 Geräte alles die gleichen? Wenn ja, dann würde ich einfach (ohne jegliche Kommunikation vorher, nur die 25k) einen Ausgang Stufenweise belasten 5w, 10w,..,45W belasten und sehen wieviel Leistung ausgegeben wird bevor der Ausgang abschaltet. Wenn du Glück hast volle 45W, wenn dir 10W genügen kannst du auch auf eine Kommunikation verzichten. Crazy H. schrieb: > Mag vielleicht sinnlos sein, aber ich bin der Meinung, > daß nur eine belastete Spannung auch eine vorhandene Spannung ist. Naja ich kann dir aus Erfahrung versichern, dass auch unbelastete Spannungen wenn du ran greifst sehr wohl vorhanden sind ;-) Aber ich muss dir zu 100% recht geben. Die Ausgänge gehören belastet! Besonders sauber wäre es dabei auch die maximale spezifizierte Leistung zu ziehen. Ob das nun z.B. 4 Ports a 45W sind oder 18 Ports a 10W ist eigentlich egal
@TO es gibt billige POE converter zB für den Raspberry Pi. Ggf reicht das für deinen Anwendungsfall, eine statische Belastung herbeizuführen.
Crazy H. schrieb: > Ja ich will testen ob POE eingeschaltet ist bzw. wird und auch gleich > mit 10W belasten. PoE "ist" nicht eingeschaltet, sondern "wird" erst eingeschaltet wenn vorher die 25k gemessen wurden. Zumindest ist das bei einem der mir bekannten drei Standards so. Zugegeben der heute übliche. Aber solltest du Switches messen wollen welche einen der anderen Standards nutzen... Du kannst also nicht einfach einen Widerstand anhängen der 10W verbrät. Das wären nämlich so ca. 200 Ohm. Also viel weniger als die notwendigen 25k zum Einschalten von PoE. Die Sense Spannung zum messen des 25k ist aber gering. Du kannst z.B. einen 25k direkt dranhängen und parallel dazu z.B. eine 15V Z-Diode mit einem 135 Ohm in Serie. Die Z-Diode und der R müssten da natürlich die Leistung auch aushalten.
Wenn ich das bauen sollte: ich würde erst garnicht versuchen, die Freischaltung irgendwie nachzubilden. Nehme die besagten 98xx-Module und eine passende Netzwerkbuchse, die den Gleichrichter schon enthält. Am 12V Ausgang des 97xx einen passenden Lastwiderstand, eine LED und fertig. Müsste man noch nicht einmal zwingend eine Platine entwickeln. Netzwerkbuchse https://katalog.we-online.de/pbs/datasheet/7499210001A.pdf Einfach Pin 9 und 10 von der Buchse mit dem 9812 verbinden. Du kannst direkt bei Würth anrufen, die liefern Dir auch gerne Kleinmengen, kein Problem. Die 97xx bekommst du bei Farnell, Mouser, Distrelec, etc. Anstelle des AG9812 geht auch das hier http://de.farnell.com/infomart-it-solutions/pem1212/modul-poe-802-3af-pd-12v-13w/dp/1902522
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