Hallo alle zusammen, zwei neulich gekaufte kleine 6V-Akkus (s.Bilder) verhalten sich schon beim Laden sehr hochohmig und unter Last (ca. 1A ) bricht die Spannung bereits von Anfang an beträchtlich ein. Jaja, vom Chinamann....;-)) Kann es sein, dass hier die Chinesen einfach zu wenig Batteriesäure eingefüllt haben? Diese Akkus sind ca.10% leichter als baugleiche Vorgänger eines anderen Herstellers, die ich jahrelang problemlos in Betrieb hatte. Nach Entfernen des Deckels und der Verschlusskappen sieht das "Innenleben" eigentlich genau so aus wie bei den anderen Bleigel-Akkus. Nun meine Frage an die Akku-Nutzer mit Erfahrung hier im Forum: Lohnt es sich, es mit Auffüllen von normaler Batteriesäure zu versuchen? Gegebenenfalls auch mit einer angepassten Dichte bzw. einer speziellen Säuremischung. Oder besteht dann Gefahr, dass damit so etwas wie eine tickende Zeitbombe entsteht? Für zweckdienliche Hinweise schon mal vielen Dank im Voraus. Beste Grüße Micha
Mach erstmal nen kompletten Zyklus. Gibt doch sicher zumindest rudimentäre Spezifikationen über die Leistungsfähigkeit des Akkus. Daß ein höherer Säurepegel mehr Strom bringt, ist kaum zu erwarten. Die aktive Fläche wird sich nicht wesentlich ändern.
Schau halt mal mit einem Zahnstocher als Peilstab, wie hoch Flüssigkeit drin ist und vergleiche mit den alten Akkus.
Ich habe mal gelernt, dass trockene Platten kaputt gehen. Auffülllen rettet sie nachträglich nicht. Wenn Wasser verdunstet bzw. zersetzt wurde, kann man es bis zum ursprünglichen Füllstand wieder nachfüllen. Wasser nachfüllen, nicht Säure. Dafür muss man aber den ursprünglichen Füllstand kennen. Ansonsten brauchst du einen Säureheber und eine Information, wie viel Säure-Dichte für diesen Akku vorgesehen ist.
Wenn das ein Bleigelakku ist, dann ist da keine flüssige Säure drinn. Die Säure ist dann wie Pudding. Wenn es doch ein normaler Säureakku ist, müste die Säure ein kleinwenig über den Platten stehen. Beim Laden dehnt sich die Säure aus. Wenn du bei einen ungeladenen Akku Säure nachfüllst, laufen die Zellen beim Laden über und du hast die Säure auf deinem Tisch.
Noch was, es gibt auch Bleiakkus die trocken verkauft werden, die müssen bei Inbetriebnahme erst mit Säure befüllt werden.
Michael P. schrieb: > zwei neulich gekaufte kleine 6V-Akkus (s.Bilder) verhalten sich schon > beim Laden sehr hochohmig und unter Last (ca. 1A ) bricht die Spannung > bereits von Anfang an beträchtlich ein. Überlagert, also Müll.
... erst mal mit Wasser auffüllen, bis die Platten 5 mm überdeckt sind und dann aufladen, ruhig etwas überladen mit schwacher Gasung (zum Durchmischen). Mir einem Säureheber die Dichte bestimmen, Brechnungsindex geht auch (da braucht man nur 1 Tropfen, Brechwert weiß ich aber nicht). Wenn die Dichte 1,28-1,30 g/ml beträgt, ist der Akku in Ordnung und hat nur Wasser verloren. Wenn die Dichte trotz Vollladung kleiner ist, war vermutlich zu wenig Säure drin oder es ist schon zu viel sulfatiert. Da noch Platz in den Zellen ist, kann man den Wert durch Zumischen stärkerer Schwefelsäure als 38% korrigieren. Die nötige Konzentration kann man auch mit dem "Mischungskreuz" (Wiki) nicht genau ermitteln, da das Säurevolumen in der Zelle selbst unbekannt ist. Lieber etwas mehr stärkere Säure zugeben, und nach Gasung messen, verdünnen geht immer noch. Bei ALLEN beliebigen Bleiakkus ist die Solldichte 1,30 g/ml, was etwa einer 38-%igen Schwefelsäure entspricht. Der Grund dafür ist, daß die Säure in diesem Konzentrationsbereich die höchste Leitfähigkeit besitzt, also den kleinsten Widerstand. Nach unten und oben fällt der Leitwert nur allmählich ab, weshalb die GENAUE Dichte eigentlich unwesentlich ist. Für einen vorliegenden Akku ist der aktuell gemessene Wert aber für die Beurteilung des Ladezustands wertvoll, auch wenn er etwas vom Nennwert abweicht. In Gelakkus ist auch 38-%ige Schwefelsäure drin, nur kann man sie zum Messen nicht entnehmen. Gruß - Werner
Zu leichte und viel zu hochohmige China-SLA? Wär nicht das erste Mal dass nur ein Teil der Bleiplatten drin ist, und der Rest mit Styropor oder anderem Mist aufgefüllt. Das war u.a. bei den billigen Akku-Halogen-Handschweinwerfern vor Jahren üblicher Standard. Deren Akkus enthielten selten mehr als 1/3 der Platten und funktionierten mit viel Glück mieserabel, meistens aber näherungsweise gar nicht. Mit einem gescheiten Akku war die Lampe dann auch hell, ließ man den Akku aber am Stück leerleuchten ist der Reflektor vorher zusammengeschmolzen. Also klarer Fall von YGWYPF. Auch wenn nicht, Bleigelakkus die nicht gleich funktionieren haut man weg, mir wär nicht bekannt dass irgendeine "magische" Rettungsmethode den Aufwand wert war. Und beim Neukauf halt mal überlegen, ob man billig oder Preiswert will. Letzteres hiesst dann eben Yuasa, Panasonic oder von mir aus noch Vision oder Kung Long.
Werner H. schrieb: > kleinsten Widerstand ? Das würde die Zelle kurz schließen. Ich hätte vermutet, den größten Widerstand, aber eben nur vermutet.
Danke für eure Beiträge. Bevor die Dinger in die Tonne kommen, habe ich mir mal den Spaß gegönnt und eine Batterie zerlegt. Das Ergebnis zeigt, wie sorgfältig die Chinesen sogar beim Betrügen arbeiten. Damit nichts klappert und auch das Gewicht ungefähr stimmt, sind 5 exakt zugeschnittene dicke Glasplatten im Gehäuse eingesetzt. Also hätte Auffüllen von Säure hier garantiert nichts gebracht. Material, Produktion, Transport, Handel, Entsorgung - eigentlich ein Wahnsinn, wie mit sowas die Umwelt kaputtgemacht wird. Übrigens habe ich die Teile nicht übers Internet erstanden oder bei einem Händler am Straßenrand, sondern im Elektrofachgeschäft zu einem üblichen Preis. Das hier gezeigte Bild vom zerlegten Akku bekommt der Geschäftsinhaber natürlich vorgelegt. Mal sehen was er machen kann... Beste Grüße Micha
Bitte in so einem Fall gleich Klartext schreiben: Finger weg von Hongdeng (fake). Schon die Tippfehler des Aufdrucks verraren, dass doch nicht so sorgfältig gearbeitet wird. ARGE INSTRUCTION -- Charge Instructions STAND BYUSE, CYCLEU SE, CAUJION, ASEALED Bei Akkus wie bei vielen anderen Geräten sagt das Gewicht (Masse) schon viel aus. Danke Werner für Deinen Text. Michael, auf keinen Fall mit Zahnstocher, Metall etc. in den Akku. Sofort wird die Säure verunreinigt (Vergiftung durch Fremdionen). Auf Sauberkeit achten!
zyxw schrieb: > Bitte in so einem Fall gleich Klartext schreiben: > Finger weg von Hongdeng (fake). Schon die Tippfehler des Aufdrucks > verraren, dass doch nicht so sorgfältig gearbeitet wird. Volle Zustimmung! Komisch ist nur, dass es weder den Importeur noch den Fachhändler davon abhält, so einen Müll zu vertreiben. Einer langfristigen Kundenbindung dient das jedenfalls kaum. Beste Grüße Micha
> Komisch ist nur, dass es weder den Importeur noch den > Fachhändler davon abhält, so einen Müll zu vertreiben. Seriöse Händler, wie zum Beispiel Conrad, Reichelt, Louis ist so etwas ganz sicher nicht egal. Das erkenne ich schon daran, dass sie solchen Schrott nur sehr selten verkaufen und stets ohne Schwierigkeiten zurück nehmen. Mit Batterien hatte ich ein solches Pech allerdings noch nie - hatte wohl Glück.
zyxw schrieb: > Schon die Tippfehler des Aufdrucks > verraren, -------- Du solltest also auch keine Akkus verkaufen. :-) scnr
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