Forum: HF, Funk und Felder Kabel mit Funk überbrücken


von Bernd Reser (Gast)


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Hallo liebe Forengemeinde,

kurz vorab, ich habe absolut keine Erfahrung auf diesem Gebiet. 
Nichtsdestotrotz habe ich folgende Frage: Wie ist es am Einfachsten 
möglich bzw. ist es überhaupt möglich eine Kabelverbindung 'kabellos' zu 
machen?

Kurz zum Anwendungshintergrund: Mein Vater ist leider schwer erkrankt 
und nicht mehr mobil, nur noch mit dem Rollstuhl unterwegs bzw. 
bettlägerig. Aufgrund seiner Krankheit ist er an zahllose 
Elektroden/Geräte angeschlossen, die bestimmte Werte fortlaufend 
dokumentieren. Die ganzen Kabel schränken seine Bewegungsfreiheit aber 
nochmals extrem ein, weswegen er den Rollstuhl schon kaum mehr benutzt, 
obwohl er eigentlich könnte und mMn auch sollte.

Dementsprechend wollte ich fragen ob es theoretisch möglich ist, diese 
Elektroden so umzubauen, dass sie nicht mehr auf die Kabel angewiesen 
sind, sondern die Informationen quasi direkt zum Gerät schicken, und ob 
dieser Umbau auch für einen Laien (ich bin gewillt mich sehr genau mit 
dem Thema zu befassen, bin aber Laie) in Eigenregie möglich ist.

Vielen Dank im Voraus,
Bernd

von Max M. (jens2001)


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Bernd Reser schrieb:
> Elektroden... ...umzubauen

An 230V anschließen!
Das löst dein Problem final!

(SCNR)

von Dr (Gast)


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Das kann man ohne zu wissen was für Signale auf den Kabeln liegen nicht 
beantworten. Analog-Digital, Frequenz, Bussystem? Wenn das Medizinische 
Geräte sind, darfst du da einfach rumbasteln?

von Michael B. (laberkopp)


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Bernd Reser schrieb:
> Dementsprechend wollte ich fragen ob es theoretisch möglich ist

Theoretisch schon, du brauchst aber mindestens eine Akkustromversorgung 
am Patienten.

Praktisch dauert die Entwicklungarbeit länger als dein Vater warten 
kann, und das Resultat wäre ein Medizinprodukt von dessen Funktion ggf. 
Leben abhängt. Nichts was man nebenbei entwickelt. Und dann benötigt 
eventuell auch noch jedes angeschlossene Gerät anderen Kabelersatz.

Manches Gerät wird es (ggf. im Ausland) schon fertig geben, aber ob die 
eure Krankenkassen bezahlt ? Privat willst du sie sicher nicht bezahlen.

von Hinweisgeber (Gast)


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Max M. schrieb:
> An 230V anschließen!
> Das löst dein Problem final!

Obacht! StGB §26 in Verbindung mit §211.

von Bernd Reser (Gast)


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Vielen Dank erstmal für die extrem schnellen und konstruktiven Antworten 
an alle!

Dr schrieb:
> Das kann man ohne zu wissen was für Signale auf den Kabeln liegen
> nicht
> beantworten. Analog-Digital, Frequenz, Bussystem? Wenn das Medizinische
> Geräte sind, darfst du da einfach rumbasteln?

Bei den Elektroden handelt es sich um Folgende: 
https://www.google.de/search?q=elektroden+ekg&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjEhM6or43cAhXoNJoKHXMOA9IQ_AUICigB&biw=1366&bih=673#imgrc=Yj9sd6MRP3qTIM:

Soweit ich weiß ist das Signal analog.


Michael B. schrieb:
> Bernd Reser schrieb:
>> Dementsprechend wollte ich fragen ob es theoretisch möglich ist
>
> Theoretisch schon, du brauchst aber mindestens eine Akkustromversorgung
> am Patienten.
>
> Praktisch dauert die Entwicklungarbeit länger als dein Vater warten
> kann, und das Resultat wäre ein Medizinprodukt von dessen Funktion ggf.
> Leben abhängt. Nichts was man nebenbei entwickelt. Und dann benötigt
> eventuell auch noch jedes angeschlossene Gerät anderen Kabelersatz.
>
> Manches Gerät wird es (ggf. im Ausland) schon fertig geben, aber ob die
> eure Krankenkassen bezahlt ? Privat willst du sie sicher nicht bezahlen.

Er hat zurzeit relativ viele Geräte, die einfach sehr schwer zu händeln 
sind und ihn sehr belasten. Diese Überwachungen sind nicht 
lebensnotwendig und kann man auch eigentlich temporär abmachen, aber das 
jedes mal zu tun dauert alleine schon immer ca. 1 Stunde. 
Dementsprechend wäre auch etwas provisorisches absolut ausreichend, wie 
die Akkustromversorgung am Patienten anzubringen sodass er die 
Elektroden nicht immer abmachen muss. An lebenswichtigen medizinischen 
Geräten werde ich natürlich nicht rumbasteln.

von Bernd Reser (Gast)


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Gibt es nicht theoretisch eine Möglichkeit, das Kabel der Elektrode 
abzuschneiden, sie mit einem Sender + Akkupaket auszustatten und am 
anderen Ende auch ein Empfänger anzubringen? Eigentlich möchte ich ja 
nur ganz leicht ein Kabel durch eine Funkverbindung übersetzen. An 
irgendwelche Geräte möchte ich mich ja gar nicht heranwagen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Bernd Reser schrieb:
> Elektroden/Geräte angeschlossen, die bestimmte Werte fortlaufend
> dokumentieren.

Damit man dir überhaupt einen Rat geben kann, solltest du auch genau 
bennen WELCHE Werte erfasst werden sollen.

Ich rate jetzt mal: Das EKG soll übertragen werden.

Aber mache erstmal deine Hausaufgaben und benenne die Parameter die 
übertragen werden sollen.

Beitrag #5479278 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Walta S. (walta)


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Was du da erzählst ist nicht stimmig. Was sind das für Geräte?

Walta

von g457 (Gast)


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> [..] ekg [..] kann man auch eigentlich temporär abmachen, aber das
> jedes mal zu tun dauert alleine schon immer ca. 1 Stunde.

Ein 12-Kanal-EKG am Patienten temporär abmachen dauert weniger als 20 
Sekunden, wieder anhängen vielleicht 30 Sekunden. Am Gerät ab- und 
wieder anstöpseln ist eine Sache von zwei bzw. einem Handgriff(en).

Einfach mal ausprobieren.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Wie alt ist denn der Vater? Da muß man abwägen Lebenserwartung gegen 
Entwicklungszeit und Arbeitsaufwand ;)
Außerdem: wenn aufgrund einer Fehlfunktion in deiner Bastelei der alte 
Herr das Zeitliche segnet, siehst du ganz schön alt aus.
Dein Wissensstand und deine Naivität erinnern mich an einen anderen 
Thread, wo ein Spezi einen Kühlschrank reparieren wollte und die 
gebrochene Kapillarleitung zum Thermostaten mit einer Lüsterklemme 
verbinden wollte.

von Harald W. (wilhelms)


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Bernd Reser schrieb:

> Kabel mit Funk überbrücken
> kurz vorab, ich habe absolut keine Erfahrung auf diesem Gebiet.

Dann halte Dich am besten an den Grundsatz:
"Wer Funk kennt, nimmt Kabel"

von Jens G. (jensig)


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@Dirk J. (dirk-cebu)

>Dein Wissensstand und deine Naivität erinnern mich an einen anderen
>Thread, wo ein Spezi einen Kühlschrank reparieren wollte und die
>gebrochene Kapillarleitung zum Thermostaten mit einer Lüsterklemme
>verbinden wollte.

Und - hat das geklappt? Ich meine, das Verbinden mittels Lüsterklemme an 
sich ist ja kein Problem .... ;-)

von Bernd B. (microwave-designer)


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Hallo Bernd Reser,

mag sein, dass Du das hier noch liest:

Ich kenne die Problematik von Altenheimen, etc. Sofern die Kabel von der 
Haut (oder vom Menschen) zum Gerät gehen, solltest Du die Idee mit Funk 
vergessen. Alle von der Haut oder vom Menschen aufgenommenen Signale 
werden erst im ersten Gerät verstärkt und gewandelt. Sofern die Geräte 
dann einen Ausgangsanschluss haben, könnt man über  Funk nachdenken. 
Aber auch davon rate ich Dir ab.

Häufig besitzen die Rollstühle oder Krankenbetten einen mechanischen 
Anschluss, in den man ein Rohr oder eine Halterung einstecken kann. An 
diesem Halter sollten sich dann alle Geräte befestigen lassen.

Geh einmal in ein Sanitätshaus und lass Dir die Möglichkeiten zur 
Befestigung eines Gerätes für die Magensonde oder eines Infusionsbeutels 
zeigen. Auch gibt es Rucksacksysteme.

Wie auch immer, in einem größeren Sanitätshaus wird Dir geholfen.

Sofern Du eine Idee hast, was Du benötigst, sprich mit der Kranken- oder 
Pflegekasse Deines Vaters, und so fort...

Viel Erfolg!

Bernd

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