Ich habe in der Schule gelernt, dass man im Englischen die doppelte Verneinung benutzt, um die Wichtigkeit einer Verneinung hervorzuheben. Etwa: "There ain't no indicators for undervoltage". Benutzt man solche Ausdrücke in technischen Dokumenten, oder gilt das als schlechter Stil?
Stefanus F. schrieb: > Benutzt man solche Ausdrücke in technischen Dokumenten Nein. We don't need no education ;)
Stefanus F. schrieb: > Ich habe in der Schule gelernt, dass man im Englischen die doppelte > Verneinung benutzt, um die Wichtigkeit einer Verneinung hervorzuheben. scheint ja zu stimmen: Wolle R. schrieb: > We don't need no education -> Wir brauchen keine Bildung eine Verneinung ist wech, müsste ja eigentlich übersetzt heissen "wir brauchen nicht keine Bildung" gehen wir mal davon aus das Pink Floyd war eine 1965 gegründete britische Rockband. englisch beherrscht, oder wurde es IMMER falsch übersetzt und sollte heissen: "wir brauchen Bildung" und mit "Wir brauchen keine Gedankenkontrolle"?
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Wie man hier erkennt ist es etwas kompliziert: https://en.wikipedia.org/wiki/Double_negative#English
> Doppelte Verneinung in englisch
Schon immer Standard in klassischen Werken, 2 Beispiele:
"I can't get no satisfaction." (Mick Jagger).
"I don't need no doctor." (u.a. Steve Marriot, Humble Pie) ;-)
Bemerkt eigentlich niemand, dass die angeführten Zitate sich allesamt durch eine gewisse (aufgesetzte) Bildungsferne auszeichnen?
Beitrag #5480181 wurde vom Autor gelöscht.
Die ganzen Zitate aus den künstlerischen Texten (Musik) können zur Bewertung nicht herangeführt werden, weil es auch im englischen eine künstlerische Freiheit gibt, die sich nicht an geltende Regeln zu halten braucht, z.B. John Lennons "she don´t know", wogegen es heissen müsste "she doesn´t know". Es gibt im englischen, wie auch im deutschen, eine Flapsigkeit, die nicht den Regeln entspricht.
Eben deswegen frage ich. Ist die doppelte Verneinung Künstler-Sprache oder auch in technischen Dokumenten angemessen?
Stefanus F. schrieb: > Eben deswegen frage ich. Ist die doppelte Verneinung Künstler-Sprache > oder auch in technischen Dokumenten angemessen? Ist der Verfasser von technischen Dokumenten kein Künstler?
Stefanus F. schrieb: > Eben deswegen frage ich. Ist die doppelte Verneinung Künstler-Sprache > oder auch in technischen Dokumenten angemessen? Das glaube ich gar nie nicht, dass Du das jetzt noch frägen tun musst!
Stefanus F. schrieb: > Ist die doppelte Verneinung Künstler-Sprache Ganz klares JA. In technischen Dokumentationen hat das nichts zu suchen. Ganz schlimm ist es im Ami-Land, da sind Ausdrücke wie "Saturday Nite" noch das harmloseste. Sie sind aberauch nicht so verbissen wie die Deutschen. Jedoch in technischen Dokumentationen sollte die Schrift korrekt sein.
Stefanus F. schrieb: > Ist die doppelte Verneinung Künstler-Sprache Oder auch Umgangssprache. Phasenschieber S. schrieb: > Ganz schlimm ist es im Ami-Land, da sind Ausdrücke wie "Saturday Nite" > noch das harmloseste. Da sind wir mit "Sonnabend" aber auch ganz gut mit Dabei. Hab erst mit 20 Jahren oder so mal erfahren dass damit der ganze Samstag gemeint ist und nicht der Abend des Sonntags... Phasenschieber S. schrieb: > Jedoch in technischen Dokumentationen sollte die Schrift korrekt sein. Wohl wahr.
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Alex G. schrieb: > Da sind wir mit "Sonnabend" aber auch ganz gut mit Dabei. > Hab erst mit 20 Jahren oder so mal erfahren dass damit der ganze Samstag > gemeint ist und nicht der Abend des Sonntags... > Wann findest Du den Trick mit Heiligabend heraus?
Percy N. schrieb: > Wann findest Du den Trick mit Heiligabend heraus? Wo ist da der Zusammenhang? Da passt es doch ganz gut weil am Abend des betreffenden Tages, die mehr oder weniger Heiligen Zeremonien gemacht werden.
Alex G. schrieb: > Percy N. schrieb: > > Wo ist da der Zusammenhang? > Da passt es doch ganz gut weil am Abend des betreffenden Tages, die mehr > oder weniger Heiligen Zeremonien gemacht werden. Nein, es ist in Gänze der Tag vor dem eigentlichen Heiligen Tag. Verwirrend ist dabei - für mich damals - hauptsächlich der Umstand, dass es die Geschenke schon am 24. gab.
Der Tag davor: Christmas Eve, New Year´s Eve... Freitag Nachmittag: Friday Arvo = Payday Im Deutschen, habe ich früher nie verstanden: Es ist viertel fünf, oder dreiviertel sechs....
Percy N. schrieb: > Nein, es ist in Gänze der Tag vor dem eigentlichen Heiligen Tag. > Verwirrend ist dabei - für mich damals - hauptsächlich der Umstand, dass > es die Geschenke schon am 24. gab. Hmm, wo ich so drüber nachdenke hast du Recht. Immerhin sind nur der erste und 2te Weihanchtsfeiertag hierzulande ja überhaupt offiziell arbeitsfreie Feiertage. Wenn man an diesen Tagen nicht in die Kirche geht, neigt man wohl in der Tat dazu alles auf Heiligabend zu beziehen. Genau genommen ist das mit den Geschenken nur in ein paar Teilen von Europa so. In einigen Ländern gibt es die geschenke am nächsten Morgen...
Noch ein Beispiel: Ein Zeitraum von zwei Wochen heißt im anglophonen Raum "fortnight". Es scheint, dass die ollen Germanen den Nächten weitaus größere Bedeutung zumaßen als den Tagen. Irgendwie sympathisch ...
Phasenschieber S. schrieb: > Im Deutschen, habe ich früher nie verstanden: Es ist viertel fünf, oder > dreiviertel sechs.... aber eine viertel Pizza oder eine viertel Torte hast du schon immer verstanden? also ist viertel 5 doch klar oder halb sechs. 5 ist 5 Uhr, ist erst 1/4 der fünften Stunde angebrochen (wie die viertel Pizza) ist es 4:15 (oder 16:15 Uhr - 4:15 Uhr pm) so kauft man ja auch ein viertel Pfund Butter und kein viertel nach 0 Pfund man kauft ja auch ein dreiviertel Pfund Käse und kein viertel vor Pfund Käse.
Alex G. schrieb: > Stefanus F. schrieb: >> Ist die doppelte Verneinung Künstler-Sprache > Oder auch Umgangssprache. "However, we hear double and triple negatives spoken in some regional dialects of English. This is common when people from the same region are speaking with one another. Double negatives like this are not acceptable in formal situations or in writing." - Cambridge Dictionary "They’re still widely used in English dialects where they don’t seem to cause any confusion as to the intended meaning. Nevertheless, they aren’t considered acceptable in current standard English and you should avoid them in all but very informal situations. Just use a single negative instead:" - Oxford Dictionary Historisch war es bis ins 18. Jahrhundert als Verstärkung der Verneinung verbreitet, kam danach aber aus der Mode. "The use of double negatives became associated with being uneducated and illogical.[" - Wikipedia
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Macht Sinn. Insbesondere die Generalisierung "or in writing". In gesprochener Sprache gibt es erheblich weniger Verwirrung in solchen Fällen.
Percy N. schrieb: > Bemerkt eigentlich niemand, dass die angeführten Zitate sich allesamt > durch eine gewisse (aufgesetzte) Bildungsferne auszeichnen? Genau das soll damit wohl auch ausgedrückt werden. Die Verwendung der sprachlich veralteten doppelten Verneinung steht im Gegensatz zu gebildetem Englisch und stellt den Sprecher damit als ungebildet dar.
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Beitrag #5480540 wurde von einem Moderator gelöscht.
A. K. schrieb: > Wie man hier erkennt ist es etwas kompliziert: > https://en.wikipedia.org/wiki/Double_negative#English Sehr guter Link. Man liest hier wenige Zeilen darunter: "Discussing English grammar, the term "double negative" is often though not universally applied to the non-standard use of a second negative as an intensifier to a negation." Die Formulierung "non-standard use" verbietet damit die Anwendung in Dokumentationen.
Stefanus F. schrieb: > Ist die doppelte Verneinung Künstler-Sprache oder auch in technischen > Dokumenten angemessen? Die doppelte Verneinung als Steigerungsform ist Slang, kein korrektes Englisch, und hat damit in technischen Dokumenten nichts verloren. Eine doppelte Verneinung im eigentlichen Sinne (d.h. als sich wieder aufhebende Verneinung) ist eine im Englischen durchaus gebräuchliche Stilform, die vom Slang daher stark abweicht. Wer aber sich im Englischen nicht so sicher ist, daß er das auseinanderhalten kann, sollte darauf verzichten. Das ist nicht weiter schlimm, Englisch wird zu 80% von Nicht-Muttersprachlern gesprochen und geschrieben, es ist keine Schande, erkennbar dazuzugehören.
Ain't no sunshine any more Wir sind alle von der boole'schen Algebra verbildet, das kommt erschwerend hinzu. "Alle Dateien nicht löschen ja/nein" (Witzzeichnung vor vielen Jahren in der "mc") Auch in manchen deutschen Dialekten ist die doppelte Verneinung eher verstärkend gedacht.
Christoph db1uq K. schrieb: > Wir sind alle von der boole'schen Algebra verbildet, das kommt > erschwerend hinzu. leider.... > "Alle Dateien nicht löschen ja/nein" (Witzzeichnung > vor vielen Jahren in der "mc") die gefällt mir immer wieder! Joachim B. schrieb: > Wolle R. schrieb: >> We don't need no education > -> Wir brauchen keine Bildung "wir brauchen nicht keine Bildung" oder besser > oder wurde es IMMER falsch übersetzt und sollte heissen: "wir brauchen Bildung" und mit "wir brauchen keine Gedankenkontrolle"? eigentlich ist die boolsche Variante: "wir brauchen Bildung" mir sympatischer, jedenfalls was zum Nachdenken.
Joachim B. schrieb: >>> We don't need no education >> -> Wir brauchen keine Bildung > > "wir brauchen nicht keine Bildung" Stilistisch besser: "Wir brauchen keine Bildung nicht". Solche Konstruktionen existieren auch in deutschen Dialekten.
A. K. schrieb: > Stilistisch besser: "Wir brauchen keine Bildung nicht". nun kürzen wir die doppelte Verneinung und schon kann ich unterschreiben. -> Filmtipp Idiocracy
Der Zwiebelfisch zum gleichen Thema im Deutschen: http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-nein-zweimal-nein-a-394969.html
A. K. schrieb: > Stilistisch besser: "Wir brauchen keine Bildung nicht". Das ist doch keine Sache nicht: Der Mensch ist doch kein Affe nicht! Den ganzen Tag kein Kaffee nicht und abends brennt die Lampe nicht. MfG Paul
Nichts, was sich nicht mit einem Mindestmaß gesunden Menschenverstandes verstehen ließe...
A. K. schrieb: > Stilistisch besser: "Wir brauchen keine Bildung nicht". Solche > Konstruktionen existieren auch in deutschen Dialekten. Fir d'Feldorbat hod ma nu nier net a Büldung braucht.
Zur Ergänzung: Im Deutschen dient die doppelte Verneinung gern auch mal zur Verstärkung der Bejahung, etwa "nicht unvermögend", oder etwas verdeckt, "gar nicht mal so blöd!" oder "nicht abgeneigt". Spannend wird es bei Bemerkungen wie "Nicht undumm!". Hier könnte in gesprochener Rede eine dritte Verneinung durch Ironie enthalten sein; Schriftdeutsch ist das Ganze ohnehin nicht.
Je mehr Käse, desto mehr Löcher. Je mehr Löcher, desto weniger Käse. Ergo: je mehr Käse desto weniger Käse. Nichts für ungut.
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