Forum: Offtopic Fahrradkette reinigen


von Stefan M. (derwisch)


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Hallo Radfahrer,

im Netz liest man widersprüchliches über die Reinigung und Pflege von 
Fahrradketten.
Ich mag es, wenn das Rad schön sauber, fast wie neu aussieht.

Man liest meistens, dass man die Kette mit einem Lappen abwischen soll.
Evtl. kommt vorher noch etwas Öl in den Lappen, um den Schmutz zu lösen.

Meiner Meinung nach, ist das irgendwie falsch, denn wenn ich das 
ausprobiere dann knirscht und knackt die Kette erstmal, denn man reibt 
den Staub und den Sand, der sich aussen an der Kette festgesetzt hat 
ersmal schön in die Kettengelenke ( Lager der Kettenglieder ) rein.

Sinnvoll finde ich ausschliesslich ein komplettes auswaschen der ( 
abgenommenen ) Kette, mit Diesel, Bremsenreiniger oder ähnlichem.

Danach kann die Kette mit frischem Kettenöl "getränkt" werden.
Was zuviel ist, wird abgewischt und die Kette kann wieder montiert 
werden.

Nun lese ich immer, das ein Auswaschen der Kette nicht gut sei, denn es 
entfernt die werksseitige Dauerschmierung der Kettengelenke.

Aber eine Fahrradkette hat doch keine abgedichteten Gelenke ( O-Ring 
Kette ) wie beim Motorrad.
Dort ist das Argument sinnvoll, denn man bekommt kein neues Fett 
"hinter" die O-Ringe ins Gelenk... irgendwie logisch.

Bei einer Fahrradkette fließt die Schmierung doch überall hin, auch in 
die Gelenke.

Mit dem richtigen Fett bzw. Öl, sollte das doch ok sein, oder?

: Verschoben durch Moderator
von Topkeker (Gast)


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von Cyblord -. (cyblord)


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Ist das hier irgendwann mal zu einem Fahrrad-Forum geworden? Warum wurde 
das Logo noch nicht angepasst?

von Stefan M. (derwisch)


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Cyblord -. schrieb:
> Ist das hier irgendwann mal zu einem Fahrrad-Forum geworden? Warum
> wurde
> das Logo noch nicht angepasst?

Bei deiner Anzahl an "konstruktiven" Beiträgen, darf ich mir die 
Fahrradfrage wohl allemal erlauben...

@ Topkeker,

Danke, aber in diesen Foren steht genau der Nonsens drin, den ich oben 
beklage...

von Cyblord -. (cyblord)


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Stefan M. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Ist das hier irgendwann mal zu einem Fahrrad-Forum geworden? Warum
>> wurde
>> das Logo noch nicht angepasst?
>
> Bei deiner Anzahl an "konstruktiven" Beiträgen, darf ich mir die
> Fahrradfrage wohl allemal erlauben...

So kann man sich das wirre Posten in falschen Foren natürlich auch schön 
reden.
Weil man der Meinung ist, in dem Forum postet irgendjemand nicht genug 
konstruktive Beiträge? Kommt dir das selbst nicht auch irgendwie 
lächerlich vor?

> @ Topkeker,
>
> Danke, aber in diesen Foren steht genau der Nonsens drin, den ich oben
> beklage...

Und du denkst, hier bekommst du die Ultimativ korrekte Aussage?

: Bearbeitet durch User
von Jürgen von der Müllkippe (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Ich mag es, wenn das Rad schön sauber, fast wie neu aussieht.

Ich auch, habe nur keine Lust zum Reinigen. Mein Fahrrad sieht immer aus 
wie aus dem Schlamm gezogen. Nach dem Reinigen wird es doch sowieso 
wieder schmutzig, nach dem Motto: Wenn der Aschenbecher voll ist, kauf 
ich mir einfach ein neues. Das ist vielleicht ein bisschen Dekadent, 
aber zumindest könnte ich eine neue Kette drauf machen.

von Robert K. (mr_insanity)


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von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ich hab das mal ins Offtopic verschoben - passt da meiner Meinung nach 
am besten hin, denn mit Elektronik hat das nicht viel zu tun.

> Sinnvoll finde ich ausschliesslich ein komplettes auswaschen der (
> abgenommenen ) Kette, mit Diesel, Bremsenreiniger oder ähnlichem.
>
> Danach kann die Kette mit frischem Kettenöl "getränkt" werden.
> Was zuviel ist, wird abgewischt und die Kette kann wieder montiert
> werden.
>
> Nun lese ich immer, das ein Auswaschen der Kette nicht gut sei, denn es
> entfernt die werksseitige Dauerschmierung der Kettengelenke.

Ja. Öl ist mMn sowieso falsch, da es schon bei einfachem Regen 
ausgewaschen wird und daran der Dreck erst so richtig klebt. Meiner 
Erfahrung nach führt das dann durch Sand etc. zu deutlich mehr 
Verschleiß, als die Kette äußerlich(!) ganz trocken zu fahren. Innen 
benötigt man natürlich eine Fettschmierung.

Am besten hat sich bei uns außen gelöste Vaseline bewährt, die ich auf 
die Kette sprühe: das Lösemittel verdampft und zurück bleibt ein dünner 
Film recht festen Fettes, das wenig bis keinen Schmutz aufnimmt, aber 
bei Druckbelastung aufschmilzt. Dadurch versifft die Kette auch deutlich 
weniger.

Bei einer kompletten Reinigung wäre wohl Einlegen in geschmolzene 
Vaseline/Lagerfett etc. das Optimum.

Aber ganz ehrlich: Ketten sind Verschleißteile und kosten nur wenig. 
Wenn man mehrere Ketten im Rotationssystem tauscht, dann ist auch der 
Verschleiß der Kettenblätter und Ritzel minimal. Wir hier tauschen 
unsere Schaltkette (die ist beim Tandem natürlich extrem belastet, 
gerade hier in der Eifel) etwa alle 1000km mit zwei weiteren Ketten und 
bisher sieht es mit dem Verschleiß sehr gut aus. Die Ketten halten schon 
viele tausend Kilometer, ebenso wie die Zahnkränze.

Also: mit einem mit Wasser/Spüli getränkten Lappen die Kette vom Schmutz 
befreien und dann fetten (nicht ölen).

: Bearbeitet durch Moderator
von Al3ko -. (al3ko)


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Chris D. schrieb:
> Also: mit einem mit Wasser/Spüli getränkten Lappen die Kette vom Schmutz
> befreien und dann fetten (nicht ölen).

Ich kann auch zwei gegeneinander geklappte Nagelbürsten empfehlen, auf 
denen der Reiniger gebracht ist.
die Kette wird durch die Bürsten gefahren, so dass ebenfalls innerhalb 
der Kette gereinigt werden kann.

Anschließend mit einem Tuch trocknen und abschließend mit 
Kettenschmiermittel befeuchten.

Ich tausche die Kette 2 mal pro Jahr (aufgrund Verschleiß durch viel 
Fahren) im Spätsommer und nachm Winter im Frühling, und die Kassette 
(Außenschaltwerk) einmal pro Jahr nachm Winter.

Gruß,

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Google-Bildersuche "fahrrad kettenreinigungsgerät"
Daran haben sich schon viele Hobbyerfinder verkünstelt.

Viel mehr als ölen/einfetten macht wenig Sinn. Man produziert nur einen 
Haufen unnötigen Müll.

von Matthias L. (limbachnet)


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Die heutigen Fahrradketten haben ab Werk eine Innenschmierung, also IN 
den einzelnen Kettenglied-Gelenken - da kommt man niemals nienicht 
wieder 'ran. Wenn diese Schmierung nachlässt, dann ist die Kette reif 
für einen Austausch, meist ist sie dann ohnehin auch schon ausgeleiert, 
also zu lang geworden. Wenn man sie dann weiter fährt, führt das wieder 
zu erhöhtem Verschleiss bei den Ritzeln...

Ich habe schon von Leuten gehört, die ihre Fahrradketten in 
geschmolzener Vaseline ein, zwei Stündchen einkochen, damit das 
Schmiermittel wieder bis nach innen reinkriecht. Soll wohl 
funktionieren, ist aber zu viel Aufwand für mich.

Eine neue Kette kostst ja nicht die Welt, die alte kommt in den 
Schrottcontainer.

von Gustav K. (hauwech)


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Stefan M. schrieb:
> Nun lese ich immer, das ein Auswaschen der Kette nicht gut sei, denn es
> entfernt die werksseitige Dauerschmierung der Kettengelenke.

Wäre mal interessant zu wissen, wie lange diese "Dauerschmierung" 
funktioniert. Meine letzte Kette wurde nie im Regen gefahren und nie 
nachgefettet. Ging recht lange gut und die Haltbarkeit war nicht viel 
anders als bei "gepflegten" Ketten.

Vorteil:

- sauberes Bike
- sauberes Hosenbein
- man kann das Rad hinten mal eben ohne schwarze Finger ausbauen

Nachteil:

- ungutes Laufgeräusch
- Kette klettert beim Schalten nicht sonderlich gut

Die jetzige Kette werde ich auswaschen und in heißem Kettenfett baden. 
Die Kettenräder werden dann auch gereinigt. Für Oldie-Mopeds gibt es so 
eine flache Dose mit Fett für die Herdplatte. Ist sicherlich die beste 
Methode, macht aber auch die meiste Arbeit. Mal sehen, ob eine solche 
"Pflege" nennenswerten Einfluss auf die Längung der Kette hat.

Al3ko -. schrieb:
> Ich kann auch zwei gegeneinander geklappte Nagelbürsten empfehlen, auf
> denen der Reiniger gebracht ist.
> die Kette wird durch die Bürsten gefahren, so dass ebenfalls innerhalb
> der Kette gereinigt werden kann.

Damit wird man den Dreck eher nur gleichmäßig verteilen.

Al3ko -. schrieb:
> Ich tausche die Kette 2 mal pro Jahr ...

Wenn das in Deutschland jeder so macht, landen jedes Jahr 146 Mio. 
Ketten auf dem Müll (Zahlen von 2017).

von Johnny B. (johnnyb)


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Die Kette von meinem alten Fahrrad hatte ich nie gereinigt sondern immer 
nur nachgeölt mit Kettenöl und sie hat über 20 Jahre und geschätzt etwa 
10'000km ausgehalten.

Mein neues Fahrrad habe ich jetzt 1.5 Jahre und der Mechaniker meinte 
beim Service, das nächste mal sollte die ganze Kette ausgewechselt 
werden, weil sie schon sehr abgenutzt sei.
Merkwürdige Sache...
Entweder sind die neuen Ketten minderwertig und nutzen sich schnell ab 
oder er will für sein Geschäft Kohle scheffeln.

von Jan H. (j_hansen)


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Gustav K. schrieb:
> Wenn das in Deutschland jeder so macht, landen jedes Jahr 146 Mio.
> Ketten auf dem Müll (Zahlen von 2017).

Bei 24.800.000.000 Fahrradkilometern 2015 wäre das ein Tausch alle 
170km. Also nein, natürlich macht das nicht jeder.

von Uhu U. (uhu)


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Gustav K. schrieb:
> Wäre mal interessant zu wissen, wie lange diese "Dauerschmierung"
> funktioniert.

Das ist ein schwarzer, harter Belag in den Nietlöchern. Ob das aber für 
ordentliche Schmierung auf Dauer ausreicht, bezweifle ich. Öl oder 
entsprechende Kettensprays schmieren dann richtig. Die eingebaute 
Schmierung ist wohl eher als Notlaufschmierung gedacht.

Die Kette wird bei Gelegenheit mit Putzwolle sauber gewischt. Für 
irgendwelche Probleme mit Kette oder Hinterrad habe ich immer einige 
Latexhandschuhe im Werkzeug.

Ich fahre sehr häufig Strecken zwischen 80 und 130 km, allerdings mit 
Nabenschaltung. Vor jeder langen Tour wird die Kette mit Maschinenöl 
geölt und hin und wieder mit Kettenspray behandelt.

Da die Strecken bei Nässe ziemlich dreckig und bei Trockenheit sehr 
staubig sind, wird nicht nur die Kette dreckig - das alles jedesmal zu 
putzen, lohnt nicht, ich könnte sonst fast jeden Tag putzen. (Mein 
Fahrrad ist ein Fahrzeug, kein Putzzeug ;-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> Wäre mal interessant zu wissen, wie lange diese "Dauerschmierung"
>> funktioniert.
>
> Das ist ein schwarzer, harter Belag in den Nietlöchern.

Heutzutage gibt es die fast nicht mehr: die Bolzen sind massiv.

Die Dauerschmierung befindet sich zwischen Bolzen und Hülse und Hülse 
und Rolle.

> Ob das aber für
> ordentliche Schmierung auf Dauer ausreicht, bezweifle ich.

Doch, die Schmierung ist schon dauerhaft gut, da eben fettbasierend. Es 
gibt für das fett keinen Grund, dort zu verschwinden - es sei denn man 
meint, die Kette immer mit Verdünnung abwaschen zu müssen ;-)

> Die Kette wird bei Gelegenheit mit Putzwolle sauber gewischt. Für
> irgendwelche Probleme mit Kette oder Hinterrad habe ich immer einige
> Latexhandschuhe im Werkzeug.
>
> Ich fahre sehr häufig Strecken zwischen 80 und 130 km, allerdings mit
> Nabenschaltung. Vor jeder langen Tour wird die Kette mit Maschinenöl
> geölt und hin und wieder mit Kettenspray behandelt.

Ketten für Nabenschaltungen verschleißen sowieso deutlich weniger als 
Schaltketten, schon weil sie meist kräftiger ausgelegt werden können, da 
sie nicht zwischen die Ritzel passen und sich "verbiegen" müssen.

Die Schaltvorgänge und Ritzengrößen der üblichen Kettenschaltungen sind 
das, was die Ketten am schnellsten verschleißen lässt - natürlich bei 
den kleinen Ritzeln, wo jedes Glied extreme Kräfte aufnehmen muss.

Bei unserem Tandem sieht man das an einem einzigen Fahrrad: die 
Synchronkette zwischen den Pedalen hält quasi ewig, während sich die 
Schaltketten deutlich eher längen. Wie geschrieben begegnen wir dem 
Verschleiß durch "rotatorischen Kettenwechsel" :-)

Unsere erste Kette + Ritzel (ohne Wechsel) war nach knapp 2000km 
"durch".

> Da die Strecken bei Nässe ziemlich dreckig und bei Trockenheit sehr
> staubig sind, wird nicht nur die Kette dreckig - das alles jedesmal zu
> putzen, lohnt nicht, ich könnte sonst fast jeden Tag putzen. (Mein
> Fahrrad ist ein Fahrzeug, kein Putzzeug ;-)

Wenn Du eine Nabenschaltung hast, spricht doch nichts gegen einen 
leichten Kettenschutz. Dann läuft sie wirklich ewig.

von Bastian W. (jackfrost)


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Es wird oft ein Wachs verwendet. Für eine Schmierung nach dem reinigen 
ist Wachs am besten.

Wachs schmelzen, Kette reinlegen und warm werden lassen, heiß abtropfen 
lassen fertig.

Nur kommt man leider als Privatperson nicht an gutes Kettenwachs.

Ich persönlich schmiere meine Fahradkette mit einem Ölspray mit einer 
2000er Viskosität.


Gruß JackFrost

von Uhu U. (uhu)


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Chris D. schrieb:
> Wenn Du eine Nabenschaltung hast, spricht doch nichts gegen einen
> leichten Kettenschutz. Dann läuft sie wirklich ewig.

Früher hatte ich noch die üblichen Kettenschutzbleche dran, die aber nur 
die Kettenpflege erschweren. Mittlerweile verzichte ich darauf und kann 
das gute Stück leicht pflegen.

Die Kette ist jetzt ca. 6500 km in Benutzung und musste zweimal 
nachgespannt werden.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Ist etwas aufwendig, aber ein heißes Bad der Kette im flüssigen 
Kettenfett in der Vakuumkammer sollte das Fett auch wieder in die Rollen 
pressen. Oder doch ne neue hmmh?

von Bastian W. (jackfrost)


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Fred F. schrieb:
> Ist etwas aufwendig, aber ein heißes Bad der Kette im flüssigen
> Kettenfett in der Vakuumkammer sollte das Fett auch wieder in die Rollen
> pressen. Oder doch ne neue hmmh?

Bei höheren Temperaturen ist die Ölabscheidung höher zusammen mit dem 
Vakuum verliert das Fett mehr Öl. Evtl, ist dann in der Buchse ein Fett 
mit höheren Verdickeranteil, der nicht schmiert. Zudem leiden die 
Additive bei höheren Temperaturen.

Vorallem wird es für die meisten schwer eine Vakuumkammer zu besorgen / 
bauen.

Fette sind keine newtischen Flüssigkeiten, ihre Viskosität ist von der 
Scherrate abbhängig. Bei Ölen und Wachsen ist das nicht so.

Meist hat jeder sein Rezept mit dem er gut gefahren ist.

Wichtig ist dass wenn die Kette gelängt ist , das man sie wechselt, 
sonst kann die Kette die Kasette kaputt machen.

Gruß JackFrost

von Gustav K. (hauwech)


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Chris D. schrieb:
> Doch, die Schmierung ist schon dauerhaft gut, da eben fettbasierend. Es
> gibt für das fett keinen Grund, dort zu verschwinden ...

Sollte man meinen: Muss hier einen Riegel ca. alle 3 Monate mit Fett 
einpinseln, da trocken. Ob da jemand regelmäßig vorbeikommt und das Fett 
runter putzt?

Meine vorige Kette wurde ein Jahr lang genutzt, nie im Regen gefahren 
und lief trotzdem irgendwann trocken. Beim Auseinanderpressen einiger 
Glieder fand sich nur trockener Abrieb zwischen den Gliedern. Auch hier 
die Frage: Wo ist das Fett geblieben?

Johnny B. schrieb:
> Die Kette von meinem alten Fahrrad hatte ich nie gereinigt sondern immer
> nur nachgeölt mit Kettenöl und sie hat über 20 Jahre und geschätzt etwa
> 10'000km ausgehalten.

Habe auch den Verdacht, dass heute überwiegend nur noch Ketten mit 
marginaler Standzeit gefertigt werden. Was lang hält, bringt eben kein 
Geld. Neue Ketten gibt es zwischen 8 und 80 Euro, den Unterschied kennen 
nur die Götter.

: Bearbeitet durch User
von G. K. (zumsel)


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Kette und Ritzel verschleißen sowieso, der Aufwand die blitzblank zu 
putzen lohnt nicht.

Nachdem ich den groben Dreck mit einer Drahtbürste entfernt habe kommt 
einfach etwas Teflonspray und Öl auf die Kette, Schaltung, Bodenzüge und 
Ritzel. Dann ist die Funktion wieder voll da.

Früher habe ich die Ketten noch mit Petroleum gereinigt, das ist mir 
mittlerweile zu aufwendig, die Fahrradläden um die Ecke machen für wenig 
Geld eine neue Kette und Ritzel drauf.

: Bearbeitet durch User
von Robert L. (lrlr)


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hab grad nachgeschaut:
Shimano MTB-Kette CN-HG95 10-fach, 116 Glieder
20€

jaja, die Umwelt, aber für die paar € hält sich die Motivation hier 
einen großen "in Öl/Wachs einlege" Aufwand zu treiben SEHR in grenzen...

(ich Reinige auch nur 1 mal im Jahr, sollte ich der Ritzel zuliebe 
vielleicht doch öfter machen.  hm..)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gustav K. schrieb:
> Meine vorige Kette wurde ein Jahr lang genutzt, nie im Regen gefahren
> und lief trotzdem irgendwann trocken. Beim Auseinanderpressen einiger
> Glieder fand sich nur trockener Abrieb zwischen den Gliedern. Auch hier
> die Frage: Wo ist das Fett geblieben?

Gute Frage - hast Du noch die Bezeichnung?

> Johnny B. schrieb:
>> Die Kette von meinem alten Fahrrad hatte ich nie gereinigt sondern immer
>> nur nachgeölt mit Kettenöl und sie hat über 20 Jahre und geschätzt etwa
>> 10'000km ausgehalten.
>
> Habe auch den Verdacht, dass heute überwiegend nur noch Ketten mit
> marginaler Standzeit gefertigt werden. Was lang hält, bringt eben kein
> Geld. Neue Ketten gibt es zwischen 8 und 80 Euro, den Unterschied kennen
> nur die Götter.

Es gibt bei Ketten mittlerweile eine große Auswahl, einfach weil die 
Kassetten immer mehr Zahnräder aufnehmen müssen. Dadurch bedingt sind 
viele Ketten heutzutage deutlich schmaler als früher und müssen 
gleichzeitig in den großen Gängen pro Glied deutlich mehr Kräfte 
aufnehmen.
Natürlich verschleisst da eine Kette schneller.

Gewicht spielt auch bei vielen eine Rolle (warum auch immer). Und das 
geht eben nur durch Materialersparnis.

Wenn eine Kette nicht schalten muss und ausreichend Eingriff hat, hält 
die auch heute noch problemlos ihre 20000km.

von Soul E. (Gast)


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Johnny B. schrieb:

> Entweder sind die neuen Ketten minderwertig und nutzen sich schnell ab
> oder er will für sein Geschäft Kohle scheffeln.

Dein altes Fahrrad hatte Sechsgangschaltung oder Sachs-Nabe, das neue 3 
x 10 Gänge? Damit ist die Kette jetzt schmaler und läuft schräg, beides 
verschleissfördernd.

Auf die Idee mit der schräglaufenden Kette muss ohnehin einer gekommen 
sein, der vom Ersatzteilverkauf lebt.

von Percy N. (vox_bovi)


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soul e. schrieb:
>
> Auf die Idee mit der schräglaufenden Kette muss ohnehin einer gekommen
> sein, der vom Ersatzteilverkauf lebt.

Deshalb ergeben drei Blätter und zehn Ritzel auch nicht dreißig Gänge, 
sondern eher acht.

von Harald W. (wilhelms)


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Gustav K. schrieb:

> Muss hier einen Riegel ca. alle 3 Monate mit Fett
> einpinseln, da trocken. Ob da jemand regelmäßig vorbeikommt und das Fett
> runter putzt?

Genau! Der jemand braucht das, um seine Fahradkette zu schmieren.

von Percy N. (vox_bovi)


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Percy N. schrieb:
> soul e. schrieb:
>>
>> Auf die Idee mit der schräglaufenden Kette muss ohnehin einer gekommen
>> sein, der vom Ersatzteilverkauf lebt.
>
> Deshalb ergeben drei Blätter und zehn Ritzel auch nicht dreißig Gänge,
> sondern eher acht.
EDIT: eher maximal achtzehn.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Percy N. schrieb:
> Deshalb ergeben drei Blätter und zehn Ritzel auch nicht dreißig Gänge,
> sondern eher acht.

Das ist schon übertreiben.


Aber mal be blöde Frage:
Sind die Zahnzahlen standardisiert?

was heißt denn 21 vs 27 gänge?
Sind die Abstufungen Feiner, oder oder ist auch die Minimal- oder 
Maximal- (oder beide) Übersetzungen unterschieldich?

von Robert L. (lrlr)


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Standard.. natürlich
für jede Kombination mindestens einen eigenen.. :-)


gerade gefunden: https://www.j-berkemeier.de/Ritzelrechner.html

aktuell ist sowas wie 1x12, 1x11 oder zur Not 2x10

hinten dann z.B: 10-50 Zähne (also 500% Bandbreite)


die Gesamtübersetzung (die Kraftübersetzung) hängt ja auch vom 
Rad-Druchmesser (27,5 oder 29 usw. ) ab, und  noch von der Kurbellänge ?

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Matthias.

Matthias L. schrieb:

> Die heutigen Fahrradketten haben ab Werk eine Innenschmierung, also IN
> den einzelnen Kettenglied-Gelenken

Anscheinend nicht alle.

Ich hatte mal ein Fahrrad mit gut geschmierter Kette in einen Schuppen 
gestellt, und musste 6 Wochen ins Krankenhaus. Anschliessend war die 
Kette in den Gelenken der Glieder so zusammengerostet, dass sie sich 
kaum noch bewegen liess.

> Eine neue Kette kostst ja nicht die Welt, die alte kommt in den
> Schrottcontainer.

Richtig. Sehe ich auch so.

Ich finde nur einige Fahrradkonstruktionen in punkto zugänglichkeit zur 
Kette etwas fummelig.

Mit freundlichem Gruß: Bernd wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Soul E. (Gast)


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Vlad T. schrieb:

> was heißt denn 21 vs 27 gänge?

Früher hatte die Kassette fünf Ritzel, dann sechs, sieben, acht, heute 
bis zu elf. Mehr Bauraum gibt's aber nicht, daher werden Ritzel und 
Kette immer schmaler. Beim Ersatzteilkauf zu beachten.

Vorne hast Du zwei oder drei Kettenblätter. Für das Marketing sind das 
dann 2x5 = 10 (das Peugeot Rennrad aus den '80ern) bis 3x11 = 33 (das 
Maximum heute).

Für die Praxis 1/3 weniger, da man die Kette nicht schräger laufen lässt 
als unbeding nötig.


> Sind die Abstufungen Feiner, oder oder ist auch die Minimal- oder
> Maximal- (oder beide) Übersetzungen unterschieldich?

Beides. Man bekommt Kassette und Kettenblätte in verschiedenen Größen, 
und Profis wissen das individuell zu kombinieren.

von 900ss (900ss)


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Bernd W. schrieb:
> und musste 6 Wochen ins Krankenhaus. Anschliessend war die
> Kette in den Gelenken der Glieder so zusammengerostet

Im Ernst, dass lag wahrscheinlich kaum an der Kette. Eher daran, dass 
das wahrscheinlich im Winter war und Salz an der Kette.
Oder das Fahrrad stand draußen dauernd im Regen.

von Uhu U. (uhu)


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Fred F. schrieb:
> Ist etwas aufwendig, aber ein heißes Bad der Kette im flüssigen
> Kettenfett in der Vakuumkammer sollte das Fett auch wieder in die Rollen
> pressen. Oder doch ne neue hmmh?

Dann doch lieber normale Kettenpflege, so wie sie von den Kettenexperten 
empfohlen wird...

von Uhu U. (uhu)


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Gustav K. schrieb:
> Meine vorige Kette wurde ein Jahr lang genutzt, nie im Regen gefahren
> und lief trotzdem irgendwann trocken. Beim Auseinanderpressen einiger
> Glieder fand sich nur trockener Abrieb zwischen den Gliedern. Auch hier
> die Frage: Wo ist das Fett geblieben?

Da war keins drin -> 
Beitrag "Re: Fahrradkette reinigen"

von Uhu U. (uhu)


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Chris D. schrieb:
> Wenn eine Kette nicht schalten muss und ausreichend Eingriff hat, hält
> die auch heute noch problemlos ihre 20000km.

Eher nicht. Ich habe mal eine 19.000 km gefahren und bevor ich das 
dritte Glied raus schneiden gemusst hätte, hab ich sie und das hintere 
Ritzel ausgetauscht - es war aller höchste Zeit.

von Percy N. (vox_bovi)


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soul e. schrieb:
> Beides. Man bekommt Kassette und Kettenblätte in verschiedenen Größen,
> und Profis wissen das individuell zu kombinieren.

Dann müssen "nur noch" die Ritzel # 3,6 und 9 mit den Blättern fluchten, 
sonst frisst vermeidbare Reibung den Vorteil der feinen Stufung auf.

Vor ein paar Jahren wollte mich ein Händler mit einer ganz besonderen 
Konstruktion beglücken: Drei Blätter wirken auf eine Sechsgang-Nabe. 
Immerhin hätte man sich um die Hinterradbremse keine großen Sorgen 
machen müssen.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Wenn eine Kette nicht schalten muss und ausreichend Eingriff hat, hält
>> die auch heute noch problemlos ihre 20000km.
>
> Eher nicht. Ich habe mal eine 19.000 km gefahren und bevor ich das
> dritte Glied raus schneiden gemusst hätte, hab ich sie und das hintere
> Ritzel ausgetauscht - es war aller höchste Zeit.

Naja, immerhin 19000km. Ist nicht so schlecht.

Es ist immer auch eine Sache des Zustandes von Kettenblatt und Ritzel. 
Wurden die Dinger schon mit einer anderen Kette gefahren, dann 
verschleisst die neue deutlich schneller, weil die dann korrekte Längung 
nicht mehr zu den verschliffenen Zähnen passt. Im Extremfall springt die 
Kette direkt über und ein Fahren ist unmöglich. So war das bei dem 
Ritzelpaket, das drauf war, als wir unser Tandem gekauft hatten: die 
alte Kette hielt noch 4000km bevor sie riss, aber dann war es nicht mehr 
möglich, das alte Ritzelpaket mit einer neuen Kette zu fahren: sprang 
direkt über. Daher ist das regelmäßige Durchwechseln bei stärker 
belasteten Ketten schon sinnvoll, weil die Längung der Kette und das 
dadurch erfolgende Abnutzen des Ritzelpaketes entsprechend verzögert ist 
und man die Zähne so länger nutzen kann.

Und es ist natürlich immer eine Frage der Länge des Eingriffs, d.h. der 
Ritzelgröße.

Unsere Synchronkettenblätter haben beide 38Z, d.h es sind immer 19 Zähne 
im Eingriff ohne irgendeinen Schaltvorgang. So eine Kette hält natürlich 
ewig.

von Uhu U. (uhu)


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Die einfachste Methode, die Fahrradkette zu reinigen: Gartenschlauch mit 
hartem Strahl. Anschließend trocknen lassen und mit Kettenspray 
behandeln. Fertig.

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