Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik RFID Tag - Versorgung "rise time"?


von hannes. (Gast)


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Hallo,
ich möchte den RFID-IC UCODE I2C von NXP verwenden. Im Datenblatt gibt 
es folgende Angabe
VDD supply voltage (I2C, on VDD input): 1.8 - 3.6 V
VDD supply voltage rise time requirements: 100 ms

Was bedeutet diese rise time in dem Zusammenhang? Ich möchte das Tag an 
einen  uC anschließen und sporadisch I2C Kommunikation realisieren. Es 
soll eigentlich nur während der Kommunikation mit VDD versorgt werden, 
sonst passiv arbeiten. Muss ich da jedes Mal vor Ansprechen des Slaves 
100 ms warten? Oder wie ist das gemeint?

von hannes. (Gast)


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Erratum: Ich habe vergessen zuschreiben, dass es die MIN rise time ist, 
MAX gibt es nicht.

von hannes. (Gast)


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Mein Vorgehen wäre gewesen:
uC arbeitet - aktiviert Software-I2C-Schnittstelle (d.h. Ports 
definieren etc) - dadurch ist VDD da, 100ms warten - I2C-Kommunikation 
durch Adressierung etc. beginnen - Ports wieder "aus" - uC arbeitet. Bin 
ich auf dem Holzweg?

von MiMa (Gast)


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hannes. schrieb:
> VDD supply voltage rise time requirements: 100 ms

Ich würde es eher auffassen als: Die Versorgungsspannung darf nicht 
länger als 100ms benötigen um den Endwert erreicht zu haben.

Erklären lässt sich dies damit, dass Logikschaltungen bei Unterspannung 
undefinierte Zustände aufweisen und so z.B. Schaltungsteile in 
Kurzschluss gehen können.

Einschalten und sogleich (wenige ms später) kommunizieren sollte somit 
möglich sein

von hannes. (Gast)


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Wenn es sich um die MAX Zeit gehandelt hätte, hätte ich das auch so 
interpretiert. Der Wert steht allerdings in der MIN Spalte. Dass es 
sicher auch ein Minimum gibt, bis alle Transistoren durchlaufen sind 
usw., geschenkt. Aber 100ms erscheint mir recht viel.

von MiMa (Gast)


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Es ist eine Anforderung an DICH.
VDD muss in 100ms oben sein.
MIN(destens) so gut ;-)
Aber da muss ich dir recht geben. Die Bezeichnung wäre/ist fragwürdig.

hannes. schrieb:
> Aber 100ms erscheint mir recht viel.

Die interne Schaltung benötigt keinesfalls 100ms zu starten. Wenn aber 
die Versorgungsspannung zu gering ist und es einen Kurzschluss geben 
sollte, dann zerstört der in 100ms den Chip.
So würde ich es auffassen.

Wieso/wie willst du den Chip von VDD trennen? Wenn du Strom sparen 
möchtest genügt doch auch ein sleep-mode.

von hannes. (Gast)


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Danke für die Erklärung! Das wäre wirklich seltsam (und ist recht 
irreführend).
Der IC scheint keinen Sleep Mode zu haben, falls du das meinst. 
Ansonsten geht der uC in einen Sleep Mode zwischen den 
Kommunikationszeiten, aber z.T. ist er auch aktiv (ADC etc.). In der 
Zeit braucht die i2C Schnittstelle ja auch nicht versorgt werden.

von MiMa (Gast)


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hannes. schrieb:
> Danke für die Erklärung! Das wäre wirklich seltsam (und ist recht
> irreführend).

Das gesamte Datenblatt wirkt ein wenig konfus..

hannes. schrieb:
> Der IC scheint keinen Sleep Mode zu haben, falls du das meinst.

Wenn man dem DaBla glauben kann, so ist die Stromaufnahme bei I2C Read 
10uA und bei Write 40uA. Ansonsten?
Der Aufwand um die Versorgungsspannung zu schalten ist höher als die 
Stromaufnahme von dem Chip.
Würde ihn einfach an VDD anschließen und fertig.

Oder wird dies wieder eine der ultra-sparsamen Batterieanwendungen 
welche die nächsten 100 Jahre laufen soll? :-)

von hannes. (Gast)


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Da die Kommunikation mit dem Tag nur sehr selten stattfindet, wäre aus 
meiner Sicht es einfach unnötig, das Tag die ganze Zeit zu bestromen. 
Eben auf Grund des nicht so hilfreichen Datenblattes weiß man nicht, was 
das sonst noch zieht. Ein anderes Tag hat z.B. 50uA im Standby, auf die 
Zeit läppert sich das.
Unabhängig davon - Welchen Aufwand siehst du denn? Da das Tag vom uC 
gespeist wird, brauche ich doch nur die Ports immer wieder als Output 
(bzw eben nicht) zu definieren? Dein Einwand verunsichert mich gerade 
etwas ^^

von MiMa (Gast)


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hannes. schrieb:
> Unabhängig davon - Welchen Aufwand siehst du denn? Da das Tag vom uC
> gespeist wird, brauche ich doch nur die Ports immer wieder als Output
> (bzw eben nicht) zu definieren? Dein Einwand verunsichert mich gerade
> etwas ^^

Du möchtest die Versorgungsspannung von dem IC direkt über die Ports von 
dem uC bereitstellen? Nicht gerade die schönste Art...

von hannes. (Gast)


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Was spricht konkret dagegen?

von MiMa (Gast)


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hannes. schrieb:
> Was spricht konkret dagegen?

Ist hald so.. ;-)

Mögliche Probleme sind z.B.:

-Stromaufnahme von dem Chip (Sollte bei dir kein Problem sein, da du nur 
I2C versorgen musst und der Rest der Supply aus der Antenne generiert 
wird)

-Geringere Spannung, weil die Ausgänge von dem uC wahrscheinlich keine 
Rail-to-Rail sind? Ist nun die Versorgungsspannung am uC bereits am 
unteren Limit, so wird es für den IC kaum mehr genug sein. In 
Bastelprojekten vielleicht noch vertretbar, in kommerziellen Produkten 
pfusch und unbrauchbar.
Bei dir sollte es ebenfalls funktionieren, denn dein uC wird wohl 3.3V 
haben und der IC läuft ab 1.8V

-Sind die Ausgänge von dem uC Push-Pull (fähig)? Wenn es nur Open Drain 
Ausgänge sind funktioniert es ebenfalls nicht.

Ps: Meine Werte sind nur eine Annahme, da du weder Datenblätter noch 
eine Type von deinen Komponenten angegeben hast.

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