Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Was passiert wenn ich bei der Gehaltsverhandlung zu viel "verlange"


von Makrele (2.99€/kg) (Gast)


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Nein, wirklich...

Ich bin vor einem Jahr als M.Sc. in einem KMU mit ca. 300MA in BW als 
frischer Absolvent eingestiegen (Entwicklungsingenieur).Jetzt habe ich 
hier einen unbefristeten Vertrag.

Mein aktueller Jahresgehalt liegt bei 50 k€. Nun
steht eine Gehaltsverhandlung vor mir, und ich würde gerne 62 k€ 
"verlangen" (ja, mir ist klar dass ich nichts verlangen darf)

Was spricht dafür:

-Ich komme mit meinen Projekten sehr gut klar (zwei recht komplexe 
(besonders für einen Anfänger) Projekte sind erledigt).
Zwei weitere große Projekte ich übernommen habe, sind für die Firma 
recht wichtig. Mein Abteilungsleiter ist mit mir sehr zufrieden.


-Als ich hier angefangen habe, wollte ich 55 k€ haben, doch die HR-Frau 
meinte :"Bei uns fangen alle bei dem gleichen Gehalt an".


-62k€ sind für einen Entwicklungsingenieur in BW mit 1 J BA sehr 
realistisch. Ich glaube mein Einstiegsgehalt nach IGM - Tarif wäre so 
zwischen 59-63 k€



-Auch wenn der Sprung auf 62 k€ sehr hoch ist, wird der Geschäftsleitung 
klar, dass ich mein Preis kenne, und den aktuellen Gehalt für zu niedrig 
halte.



-Die Firma hat in mich schon ca. 10k€ investiert (Softwarelizenzen + 2k€ 
teuere Weiterbildung)..wäre ja schade wenn ich plötzlich gehen würde...



Was spricht dagegen:

-Die Geschäftsleitung wird mich auslachen und den Gehalt überhaupt nicht 
erhöhen: "Wenn du so viel willst, dann geh wo anders hin"


Aber ansonsten, welche Nachteile werde ich durch zu hohe 
Gehaltsanforderungen haben?

Beitrag #5481282 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mathefreak (Gast)


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Cha-woma M. schrieb im Beitrag #5481282:
> Makrele (2.99€/kg) schrieb:
> Aber ansonsten, welche Nachteile werde ich durch zu hohe
> Gehaltsanforderungen haben?
>
> Die wissen das du ein gieriger Neider bist!

Rausschmiss! Ehrlich es muss nur an der Grenze zur Unverschämtheit sein 
aber nicht darüber. Hab das selbst mal in einer kleinen klitsche im 
nördlichen NRW erfahren müssen. Wenn du zu viel verlangt ist das 
Tischtuch zerissen.

Beitrag #5481363 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Venezuela (Gast)


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Knapp 25% Steigerung sind schon satt. Mit einem Wechsel machbar, im 
gleichen Unternehmen ungewöhnlich.
Wenn die Beziehungen gut sind kann man so was vielleicht mal bringen, 
aber stell dich auf eine entsprechende Gegenreaktion ein.
Da wäre theoretisch alles möglich, außer eine Kündigung. Die wirst du 
deswegen nicht bekommen.
Trotzdem könnte es sein das du dir das ein oder andere Verbaust weil die 
GL denkt du gehst bald wegen der Kohle.
Heißt ein Invest seitens des Unternehmens in dich könnte erst mal brach 
liegen.

Alternativ zu so einer Forderung könntest du diese auf 2 oder 3 Jahre 
staffeln. Dann sind die Zahlen nicht so hoch und eine gewisse Basis 
bleibt erhalten. Damit kommst du vielleicht leichter durch ;)

Unterm Strich gilt aber auch für die wie für 99% der anderen. Wenn du im 
Gehalt deutlich steigen willst dann musst du den AG wechseln.

von Peter (Gast)


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Von wievielen Stunden sprechen wir hier? 35h - 50k? Oder 40h - 50k?

Das eine ist akzeptable Bezahlung für ne KMU, das andere normales 
Dienstleistergehalt.

Ich hab mal bei Bertrandt auf dicke Hose gemacht. Meinem Tealmeiter 
gesagt die Leute gehen wenn man nicht das Gehalt anpasst.

Wollte von 53k auf 58k.

Habe 100€ mehr bekommen pro Monat. Lol. Deine 12k Forderung = 1k pro 
Monat. Nach einem Jahr. Merkste selbst oder? Ohne Jobwechsel bekommste 
nie mehr als 5% Gehaltssteigerung, was gerade so über dem IGM Anstieg 
liegt.

Ergo: Bewirb dich und wechsel 1-2 mal in den erste 5 Jahren und du 
kommst auf 65k.

von Al3ko -. (al3ko)


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Makrele (2.99€/kg) schrieb:
> -Die Geschäftsleitung wird mich auslachen und den Gehalt überhaupt nicht
> erhöhen: "Wenn du so viel willst, dann geh wo anders hin"

Wenn die dich auslachen, werden die dir aber sicherlich auch ein 
Gegenangebot machen. Dann liegt der Ball wieder bei dir und du musst 
entscheiden, ob du das Angebot annimmst.

Bist du unzufrieden mit dem Gehalt, auch dir was Neues. Hast du etwas 
neues gefunden, gehe zum Chef nochmal hin und sprich ihn darauf an. Dann 
ist der Ball wieder bei ihm ;-)

Gruß,

von Peter (Gast)


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Btw Softwarelizenzen sind keine Kosten. 2000€ Schulungskosten juckt die 
Typen auch nicht. Ausser dein eher schmales Gehalt für gute Arbeit haben 
sie also nix verloren.

von SW I. (sw-ing)


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10% ist schon obere Fahnenstange.

von Brieffreund (Gast)


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Makrele (2.99€/kg) schrieb:
> Mein aktueller Jahresgehalt liegt bei 50 k€. Nun
> steht eine Gehaltsverhandlung vor mir, und ich würde gerne 62 k€
> "verlangen" (ja, mir ist klar dass ich nichts verlangen darf)

Du machst genau das richige.

Frag nach. Wenn Sie nein sagen oder dir ein wenig entgegenkommen schluck 
die bittere Pille.

Warte 1 Jahr und Kündige dann. Oft bekommste dann dein Wunschgehalt oder 
eben vom neuen Arbeitgeber.  Crazy aber so läufts..

von Mathefreak (Gast)


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SW I. schrieb:
> 10% ist schon obere Fahnenstange.

Hab mal 30% verlangt. Die alte ist an die decke gegangen.

von Ich (Gast)


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Makrele (2.99€/kg) schrieb:
> Mein aktueller Jahresgehalt liegt bei 50 k€. Nun
> steht eine Gehaltsverhandlung vor mir, und ich würde gerne 62 k€
> "verlangen" (ja, mir ist klar dass ich nichts verlangen darf)
>
> Was spricht dafür:
>
> -Ich komme mit meinen Projekten sehr gut klar (zwei recht komplexe
> (besonders für einen Anfänger) Projekte sind erledigt).
> Zwei weitere große Projekte ich übernommen habe, sind für die Firma
> recht wichtig. Mein Abteilungsleiter ist mit mir sehr zufrieden.


Du kannst alles "verlangen", wenn du begründen kannst, das du es wert 
bist.

Nach einem Jahr ist das schon mutig zu verlangen, da musst du einiges 
drauf haben.

Was du bei anderen Tarifen bekommen hättest, spielt keine Rolle.

Hast Du Führungsverantwortung?
Möchtest Du welche übernehmen?

von Achim B. (bobdylan)


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Ich schrieb:
> Hast Du Führungsverantwortung?

Wohl nicht, und man sollte jemandem, der solche Fragen (Forderungen) 
stellt, auch nicht unbedingt eine Solche überantworten.

von Sebastian H. (sebh)


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Über 20% nach einem Jahr, da besteht halt das Risiko, dass sie versuchen 
werden dich einzuweisen...

von Al3ko -. (al3ko)


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Sebastian H. schrieb:
> dass sie versuchen werden dich einzuweisen...

Magst du das bitte ein wenig näher erläutern?

Gruß,

von Tobias F. (analrapist)


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Finde das garnicht mal so uebertrieben. Klar, die werden kaum mit Freude 
zustimmen.

Deine Situation ist imho aber etwas anders als eine "normale" 
Gehaltsverhandlung. Es ist naemlich eigentlich die Verhandlung ueber 
dein Einstiegsgehalt nach einer langen "Probezeit", da dort das Gehalt 
ja unverhandelbar war. Du kannst also darlegen dass du 
ueberdurchschnittlich wertvoll fuer die Firma bist und sehr gute 
Leistungen bringst, dafuer muss auch sehr gut gezahlt werden.

Ich denke wenn du darlegst dass das nicht einfach nur ein normaler 
Gehaltssprung ist, sondern eigentlich dein Einstiegsgehalt weil du der 
Firma waehrend der "Einarbeitungszeit" eine Art "Rabatt" gegeben hast, 
hadt du ganz passable Chancen einiges mehr zu bekommen.

Wenn die Antwort dann doch wieder darauf rauslaeuft dass das Delta zu 
gross ist weisst du ja woran du bist.

von Bürovorsteher (Gast)


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Weshalb wurde das Wort "verlange" im Titel in Anführungszeichen gesetzt?
Du verlangst wirklich etwas, also bedarf es keiner Hervorhebung.
Hier sind sie wegen des Zitates jedoch an der richtigen Stelle.

von Peter (Gast)


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Als Berufseinsteiger hast Du noch gewissen Welpenschutz. Man wird Dir 
den Versuch daher nicht übel nehmen.

Erwarte aber nicht, dass der Arbeitgeber sich darauf einlässt. Dass Du 
mit den Projekten gut klar kommst, wird erwartet, sonst hätte man Dich 
nicht eingestellt. Deine anderen Argumente galten schon, bevor Du 
eingestellt wurdest. Wenn Dir das Gehalt nicht genug war, hättest Du den 
Job nicht annehmen müssen.

Auch wenn Du tatsächlich ein Überflieger im Vergleich zu Deinen Kollegen 
sein solltest, stell Dich darauf ein, dass sich das nicht signifikant im 
Gehalt widerspiegeln wird. Wenn Du Glück hast, bekommst Du eine etwas 
größere Erhöhung im Vergleich zu den Kollegen (z.B. 2,5% statt 2,0%).

Der Arbeitgeber will Dich jedes Jahr mit einer kleinen Erhöhung 
motivieren. Er wird nicht schon nach einem Jahr einen Großteil seines 
Pulvers für die nächsten Jahre verschießen. Große Gehaltssprünge macht 
man daher nur beim Wechsel auf eine andere Stelle, innerhalb oder 
außerhalb des Unternehmens.

von Cerberus (Gast)


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Al3ko -. schrieb:
> Magst du das bitte ein wenig näher erläutern?

Na, einzuweisen bei der Arbeitsagentur. Deine Chefs werden dann
schon mal die ganzen Dienstleister heiß machen, denen einen
Ersatz zu zelebrieren.
Viele Stellenangebote basieren nämlich auf solche Aktionen.

Verlange ruhig deine 63k und wenn die das ablehnen, machst du eben
NUR ein Projekt. Leistung versus Gegenleistung.

Wenn die dich nicht ernst nehmen, Arbeitszwischenzeugnis anfordern,
am Besten auf dem Höhepunkt eines oder mehrerer Projekte. Dann
bekommen die Bonzen Schiss und anschließend Torschlusspanik und
das haben diese Geldsäcke dann auch verdient.

von Al3ko -. (al3ko)


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Cerberus schrieb:
> Na, einzuweisen bei der Arbeitsagentur.

Mit welcher Begründung? Einfach Kündigen nach Lust und Laune ist nicht 
so einfach, wenn auch nicht unmöglich.

Das Wunschgehalt kann/soll man definitiv erfragen / fordern. Das kann 
der Arbeitgeber aber definitiv nicht als Kündigungsgrund verwenden / 
auslegen. Er kann nein sagen zu dem Angebot, schlimmer kann es aber 
nicht werden.

Was manche Leute hier für ne Paranoia schieben...

Gruß,

von Ich (Gast)


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Die Antwort könnte lauten, 62k€/a, ja wir sind mit Ihrer Arbeit 
zufrieden, nur ist die das uns nicht wert.

Vorschlag - wir zahlen Ihnen statt 50k€/a jetzt Basis 10% mehr 
Wochenstunden 45k€, dafür suchen wir uns keinen Ingenieur über einen 
Dienstleister, der dann Ihre Arbeit macht.

Sie können dann außerhalb unserer Firma eine Tätigkeit zu Ihren 
Gehaltsvorstellungen suchen.

Reichen Ihnen 24 Stunden Bedenkzeit aus?

von Cyblord -. (Gast)


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Ich schrieb:
> Die Antwort könnte lauten, 62k€/a, ja wir sind mit Ihrer Arbeit
> zufrieden, nur ist die das uns nicht wert.
>
> Vorschlag - wir zahlen Ihnen statt 50k€/a jetzt Basis 10% mehr
> Wochenstunden 45k€, dafür suchen wir uns keinen Ingenieur über einen
> Dienstleister, der dann Ihre Arbeit macht.
>
> Sie können dann außerhalb unserer Firma eine Tätigkeit zu Ihren
> Gehaltsvorstellungen suchen.
>
> Reichen Ihnen 24 Stunden Bedenkzeit aus?

Was für ein Bullshit. Wie hier wieder der Bodensatz des Arbeitsmarktes 
versammelt ihren Schwachsinn verbreiten, unglaublich.

Größere Erhöhung auf einmal sind schwierig, aber auf zweimal gestaffelt 
machbar. Hatte ich in der alten Firma, ausgehend von 46k, in zwei 
Schritten dann auf 56k, damals. Die dicksten Sprünge gehen aber nur mit 
Firmenwechsel.

von Vertriebsprofi (Gast)


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Makrele (2.99€/kg) schrieb:
> Aber ansonsten, welche Nachteile werde ich durch zu hohe
> Gehaltsanforderungen haben?
Ne Absage. Wenn sie nicht zustimmen verhandle ne schrittweise Erhöhung 
auf dein Zielgehalt aus. Wenn sie das schon nicht akzeptieren, dann 
kannst du davon ausgehen, dass da nie nennenswert mehr Gehalt 
rausspringt und wechselt schnellstmöglich.

von Ich (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Größere Erhöhung auf einmal sind schwierig, aber auf zweimal gestaffelt
> machbar. Hatte ich in der alten Firma, ausgehend von 46k, in zwei
> Schritten dann auf 56k, damals.

Im Zusammenhang mit mehr Verantwortung?


Abradolf L. schrieb:
>> Sie können dann außerhalb unserer Firma eine Tätigkeit zu Ihren
>> Gehaltsvorstellungen suchen.
>>
>> Reichen Ihnen 24 Stunden Bedenkzeit aus?
>
> Was für ein Bullshit. Wie hier wieder der Bodensatz des Arbeitsmarktes
> versammelt ihren Schwachsinn verbreiten, unglaublich.

Habe etwas übertrieben - zum Thema:

Was passiert wenn ich bei der Gehaltsverhandlung zu viel "verlange"

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Makrele (2.99€/kg) schrieb:
> Was spricht dagegen:

Warum versuchst du es nicht mal mit einem Perspektivwechsel?
Stell dir vor, du bist der Unternehmer. Damit die Überlegung sehr 
deutlich wird, bist du ein Unternehmer mit genau einem Angestellten. Nun 
kommt dieser zu dir und möchte, weil andere Unternehmer das angeblich 
zahlen, 30% mehr Lohn.
Welche Überlegungen würdest du anstellen um ihm zu antworten?
Was würdest du antworten?

von Cyblord -. (Gast)


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Ich schrieb:
> Im Zusammenhang mit mehr Verantwortung?

Nein. Mein Aufgabengebiet hat sich dadurch nicht geändert. Ich habe 
lediglich darauf hingewiesen, dass ich nachweisbar gute Ergebnisse 
termingerecht abliefere, man wenig Stress & Aufwand im Sinne von 
Controlling mit mir hat und ich darauf stützend gute Kundenreputation 
hatte. Die Verhandlung hatte ich ungefähr 18 Monate nachdem ich dort 
angefangen hatte (erste Stelle nach der Uni) und wurde von meinem 
damaligen direkten Chef auch Richtung Geschäftsleitung unterstützt.

von Marius (Gast)


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Lass dich bloß nicht zu sehr von den ewigen gering Verdienern hier 
runter ziehen. Finde die Forderung nicht übertrieben.

Immer dran denken: bei euch im Unternehmen sitzen sicher einige 
nichtsnutzige schleimige BWL Äffchen die mit wenig +/- Rechnung in Excel 
mehr verdienen als du. Das ist der Feind, das darfst du auf keinen Fall 
auf dir sitzen lassen. Vernichten oder vernichtet werden.

Überleg dir genau ob du der ewig 0815 Versager Ing. bleiben willst, oder 
ob du Eier hast

von Christoph S. (christoph_s205)


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Hast du Freunde in ähnlicher Anstellung dessen echtes gehalt du kennst - 
nicht das was dir hier die Leute im Forum erzählen :-)

von Cerberus (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Welche Überlegungen würdest du anstellen um ihm zu antworten?
> Was würdest du antworten?

Man habe dutzende Freelancer, die die Arbeit billiger machen.
Im Worst-Case-Fall, also wenn der MA kündigt und das Projekt,
vielleicht sogar die Firma, gefährdet ist, bekommt der Arbeitgeber
den gerechten Lohn für sein Spielchen, nämlich Probleme ohne Ende.
Manipulieren und Lügen gehört da nämlich zum Geschäftsmodell und
das ist Handeln auf schmalem Grat.

von freelancer (Gast)


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Cerberus schrieb:
> Man habe dutzende Freelancer, die die Arbeit billiger machen.


Der Gulp-Durchnittsstundensatz 2017 liegt bei 89€

https://www.gulp.de/knowledge-base/17/iv/gulp-freelancer-studie-2017-3-wahrheiten-ueber-den-stundensatz.html

Billiger arbeiten freelancer bestimmt nicht.

von Cerberus (Gast)


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freelancer schrieb:
> Billiger arbeiten freelancer bestimmt nicht.

Wenn ein Dummer dabei ist und sich jede Reklamation vom
Honorar abziehen lässt, schon. Da wird dann einfach dreist
die Rechnung gekürzt.

von Andrew T. (marsufant)


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Makrele (2.99€/kg) schrieb:
> -62k€ sind für einen Entwicklungsingenieur in BW mit 1 J BA sehr
> realistisch. Ich glaube mein Einstiegsgehalt nach IGM - Tarif wäre so
> zwischen 59-63 k€

Wenn Du das willst, mußt du dich wohl oder übel in einer anderen Firma 
bewerben.
Ein derartiger Gehaltssprung ist wenn überhaupt nicht in Deiner jetzigen 
Firma zu erwarten.

Bewirb dich einfach, die Zeiten sind gerade sehr gut für den Bewerber.

von Cerberus (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Bewirb dich einfach, die Zeiten sind gerade sehr gut für den Bewerber.

Das täuscht manchmal, weil da viele Fakes bei sind.
Wie die Wirtschaft auf die anspruchsvolleren Datenschutzgesetze
reagieren wird, muss auch abgewartet werden. Es spricht nichts
dagegen seinen Nutzen draus zu ziehen.
Aber ohne Bewerbungen wird man nichts bewegen können.

von klausi (Gast)


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Makrele (2.99€/kg) schrieb:
> Aber ansonsten, welche Nachteile werde ich durch zu hohe
> Gehaltsanforderungen haben?

Gar nix passiert. Einfach hoch pokern. Besser als ein Bittsteller sein 
und sein Dasein fristen.. wie oben gesagt, da gibt's Excel Schubser, die 
sicher mehr verdienen als du.

Sonst am besten einfach wechseln, da gibt's die höchsten Lohnsprünge.

von djm (Gast)


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Makrele (2.99€/kg) schrieb:
> Aber ansonsten, welche Nachteile werde ich durch zu hohe
> Gehaltsanforderungen haben?

Wenn du Konsequenzen androhst, musst du die entweder durchziehen oder 
seehofern.

von freelancer (Gast)


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Ich würde das Gehalt auf 2x anpassen.
Beim 1. Mal die vordere Zahl gleich lassen: 50.000 -> 59.000
Im Jahr drauf, eine Inflationsbereinigung: 59.000 -> 61.000

von Jo S. (Gast)


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djm schrieb:
> Makrele (2.99€/kg) schrieb:
>> Aber ansonsten, welche Nachteile werde ich durch zu hohe
>> Gehaltsanforderungen haben?
>
> Wenn du Konsequenzen androhst,

Wo steht das?

von Jo S. (Gast)


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freelancer schrieb:
> Ich würde das Gehalt auf 2x anpassen.
> Beim 1. Mal die vordere Zahl gleich lassen: 50.000 -> 59.000
> Im Jahr drauf, eine Inflationsbereinigung: 59.000 -> 61.000

Das ist auch mein Vorschlag.
In 2 Schritten erhöhen: z.B. 57k und in einem halben Jahr auf 62k.

Die 62k€ sind angemessen.

von A. (Gast)


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Peter schrieb:
> Ich hab mal bei Bertrandt auf dicke Hose gemacht. Meinem Tealmeiter
> gesagt die Leute gehen wenn man nicht das Gehalt anpasst.

Peter, ich wusste immer, dass wir beim selben DL waren! Endlich die 
Bestätigung!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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klausi schrieb:
> da gibt's Excel Schubser, die sicher mehr verdienen als du.
Die Frage ist doch nicht, was jemand tatsächlich verdient, sondern was 
er bekommt.

Makrele (2.99€/kg) schrieb:
> -62k€ sind für einen Entwicklungsingenieur in BW mit 1 J BA sehr
> realistisch. Ich glaube mein Einstiegsgehalt nach IGM - Tarif wäre so
> zwischen 59-63 k€
Du solltest vom "Glauben" wegkommen und dir da Sicherheit verschaffen. 
Denn es hört sich echt seltsam an, wenn du sagst: "Ich glaube, ich 
sollte für meine Arbeit mehr Geld bekommen!"

> -Auch wenn der Sprung auf 62 k€ sehr hoch ist, wird der Geschäftsleitung
> klar, dass ich mein Preis kenne
Wie hast du den ermittelt? Hast du ein passendes Angebot, das diese 
Zahlen unterstützt? Oder wenigstens eine Arbeitsbeschreibung, mit der du 
in einer handelsüblichen Gehaltstabelle diese Zahl bekräftigen kannst?

> -Die Firma hat in mich schon ca. 10k€ investiert (Softwarelizenzen + 2k€
> teuere Weiterbildung)..
Halb so wild, weil andere Kostenstelle. Die SW kann ja wer anders 
weiterverwenden und in deine Ausbildung hat die Firma schon viel mehr 
investiert. Oder hast du gleich vom ersten Tag an durchgehend 
produktiv was gearbeitet?

> wäre ja schade wenn ich plötzlich gehen würde...
Für wen vorrangig?

BTW:
Insgesamt ist es ungünstig, wenn dein Kommunikationsverhalten in der 
Firma aussieht wie hier: einmal ein Thema aufbringen und dann keine 
Reaktion mehr.

von Titus (Gast)


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Hi Makrele,
Mit Gehalt fragen tuen sich glaube ich alle schwer.. Meine Frau ist 
Realschullehrerin, ist nachmittags fast immer zu Hause und hat 
wesentlich mehr Urlaub als ich. Sie bekommt 3000 netto. Zwerge hüten ist 
nicht so stressig wie Zeugs bauen ...

von Titus (Gast)


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Was lkmiller schreibt ist nach meiner Erfahrung nicht ganz ohne. Hab ne 
Menge Leite gesehen die für nichts ne Menge Geld kassieren und Leute mit 
Doktortitel und mit viel Fachwissen sind in 30 Mann Unternehmem 
geschickt worden. Warum ??? Einfach so ?‍♂️

von Cyblord -. (Gast)


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Titus schrieb:
> Zwerge hüten ist
> nicht so stressig wie Zeugs bauen ...

lol, was hält dich dann davon ab? Lehrermangel in MINT-Fächern ist 
vorhanden. Seiteneinsteiger und go.
Außerdem, wenn du in einer Ranzfirma arbeitest, können doch die andern 
nix dafür. Krieg dein Arsch hoch, Lusche.

von Jo S. (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Größere Erhöhung auf einmal sind schwierig, aber auf zweimal gestaffelt
> machbar. Hatte ich in der alten Firma, ausgehend von 46k, in zwei
> Schritten dann auf 56k, damals. Die dicksten Sprünge gehen aber nur mit
> Firmenwechsel.

Wäre nützlich, wenn du "damals" benennen und auch sonst ein paar Details 
erwähnen würdest, die zur Einordnung wichtig sind.

Z.B. Master, HW/SW-Entwickler, Medizintechnik, Raum Erlangen 
(=Siemensstadt)

1. Anstellung 2011: KMU <200 MA, 40h/W, 46k€, ab 2012 50k, ab 2013 56k

2. 2015 Firmenwechsel zu ...mens, Med., 75k€ bei 35h/W, entspricht 40% 
Gehaltserhöhung auf Stundenbasis gerechnet, 2018 85k€

Nur mal so als fiktives Beispiel. Von konkreten Angaben haben die Leser 
einen Nutzen.

Wünsche allen Foristen einen erfolgreichen Arbeitstag!  ;)  :))

Jo S.

PS … und auch allen Foristinneninnen (w/m/divers)  :D

von Lebenseinstellung (Gast)


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Es gibt immer zwei Möglichkeiten. Leistungsorientierte Bezahlung oder 
bezahlungsorientierte Leistung.
Kann sich der AG aussuchen.

von Cerberus (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Von konkreten Angaben haben die Leser
> einen Nutzen.

so? Welche? Verbindlich?

Jo S. schrieb:
> Wo steht das?

Knigge würde ich sagen.
Würdest du dich in deinem Königreich bedrohen lassen?
Da wird nur der Staat und der liebe Gott respektiert.
Was glaubste, was passieren würde, hätten wir hier einen freien 
Schusswaffenkauf, wie in den Staaten?

von Zocker_54 (Gast)


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> Re: Was passiert wenn ich bei der Gehaltsverhandlung zu viel "verlange"

In der Regel verlangst du immer zu viel.

Ist das Ganze unrealistisch kannst du einpacken und gehen.

von Rick M. (rick-nrw)


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Zocker_54 schrieb:
> In der Regel verlangst du immer zu viel.
>
> Ist das Ganze unrealistisch kannst du einpacken und gehen.

Stimmt!

Mal so gesehen - wie schnell kann ein anderer Deinen Job machen?

Du möchtest nach einem Jahr mehr Kohle - verständlich!

Was sagt Dein Tarif aus?

Du hast 50k€/a, ok könnte mehr sein.

Du hättest gerne 62k€/a -warum nicht 60k€/a oder gar 65k€/A?

Was ist realistisch für deine Firma?

Vorschlag:

Ich möchte gerne nächstes Jahr bei mind. 62k€ sein, schätze mich jetzt 
aber bei 55k€/a ein.

So kann dein Arbeitgeber Dir Aufgaben zuweisen, die diesem Gehalt 
entsprechen, höhere Anforderungen, mehr Verantwortung, ggf. 
Führungsverantwortung, ....

Falls nicht, kannst du dich  ja in Ruhe nach etwas anderem umsehen, du 
hast bis dahin 2 Jahre Berufserfahrung.

von Mathefreak (Gast)


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Lebenseinstellung schrieb:
> Es gibt immer zwei Möglichkeiten. Leistungsorientierte Bezahlung
> oder bezahlungsorientierte Leistung.
> Kann sich der AG aussuchen.

Der Kapitalistische Arbeitgeber will maximale Leistung von dir bei 
minimalem Gehalt um dich zu halten. Das ist die Realität. Lebt damit 
oder protestiert.

von Karl (Gast)


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freelancer schrieb:
> Der Gulp-Durchnittsstundensatz 2017 liegt bei 89€
>
> 
https://www.gulp.de/knowledge-base/17/iv/gulp-freelancer-studie-2017-3-wahrheiten-ueber-den-stundensatz.html
>
> Billiger arbeiten freelancer bestimmt nicht.

Oh, da hat einer in Mathe schlecht aufgepasst.

Wenn du die Grafiken verstehen würdest, würdest du wissen, dass doch 
ganzschön viele für weniger arbeiten (Spoiler es sind mehr als 50%).

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Mathefreak schrieb:
> Hab mal 30% verlangt. Die alte ist an die decke gegangen.

30% Leistung, von deiner Frau?

von Mathefreak (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Mathefreak schrieb:
> Hab mal 30% verlangt. Die alte ist an die decke gegangen.
>
> 30% Leistung, von deiner Frau?

30% mehr Gehalt von der HR Trulla. Böses Nachspiel aber auf den job 
hatte ich eh keine Lust mehr von daher war nichts zu verlieren.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Al3ko -. schrieb:
> Sebastian H. schrieb:
>> dass sie versuchen werden dich einzuweisen...
>
> Magst du das bitte ein wenig näher erläutern?
>
> Gruß,

Einweisen meinte er!

Das Lied dazu:
Joachim Witt - Der goldene Reiter
https://www.youtube.com/watch?v=F9q9eD1rzTA

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