Ok, entweder gehört der Thread in "µC & Elektronik" oder "HF, Funk & Felder". Ich hab hier den Chip AT89RF233 gesehen der in diesem Fall genutzt wird um die Distanz zu messen: https://www.youtube.com/watch?v=W36mdqcaMVs Um noch eines drauf zu geben: https://www.youtube.com/watch?v=wJKkOqwFxGs Wie haben die das gemacht? Hat jemand eine Code-Idee?
:
Verschoben durch Moderator
Man kann den RSSI auf eine Distanz umrechnen, oder man nimmt die "Ping" zeit. Bei letzterem bräuchte man aber eine hohe zeitliche Auflösung, die die einfachen RF-µC Module meistens nicht bieten. Daher wohl einfacher über den RSSI Wert erstellt. Man beachte auch das die Ausrichtung der Antennen in den Demos immer genau gleich bleibt - nur dann ist RSSI einigermaßen genau.
Jim M. schrieb: > Bei letzterem bräuchte man aber eine hohe zeitliche Auflösung, die die > einfachen RF-µC Module meistens nicht bieten. Der SX1280 z.B. machts wohl auf 2,4GHz über die Zeit. Genauigkeit: unbekannt
Mal kurz nach "SubPos" gegoogelt findet sich https://www.subpos.org/?q=details
1 | In this case however, instead of using precise timing (for time of flight) to calculate distance between a transmitter and receiver (GPS), SubPos uses coded transmitter information as well as the client's received signal strength to determine the distance from this known point. |
Also wohl pure RSSI. Das hört auf zu funktionieren sobald sich die HF-Bedingungen (Reflexionen usw.) ändern. Solange das im definierten Räumen passiert mag das gehen aber nicht sobald sich die Ausrichtung der Antenne oder sonst was ändert. Diese Videos werden wohl kaum die Problemzonen der Technologie darstellen ...
Alex W. schrieb: > Wie haben die das gemacht? Mit dem AT86RF233 wird eine Phasendifferenzmessung gemacht. Du sendest einen Träger auf einer Seite und misst die Phasenlage des 2,4-GHz-Signals auf der anderen. Danach drehst du (ohne die PLL ausrasten zu lassen) die Sache um und misst anders herum. Eine Seite transferiert danach ihre Messwerte zur anderen, wo sie für die Rechnung zur Verfügung stehen. Wenn du das über mehrere Frequenzen machst, kannst du aus der Änderung der Phasendifferenz zwischen den Frequenzen den Abstand berechnen. Theoretisch würden zwei Frequenzen genügen, aber praktisch hast du natürlich alle möglichen Arten von Störeinflüssen, Rauschen etc., weshalb es dann doch nicht so ganz simpel ist, wie die Theorie es erscheinen lässt. Noch schlimmer wird es, wenn Reflektionen im Spiel sind.
Der physikalische Hintergrund ist, wie Jörg schon schrieb: Die Phasenlage einer Sinusschwingung ändert sich bei konstantem Abstand von Sender und Empfänger mit der Frequenz. Aus der Differenz zweier gemessener Phasen bei unterschiedlicher Frequenz lässt sich errechen, wie weit Sender und Empfänger entfernt sind. Hier wird von Sender ein kurzer Träger gesendet und der Empfänger misst. Währenddessen kann keine Kommunikation stattfinden.
Hallo Foristen, alles richtig! Bedenkt aber bitte, dass bei der Erstellung der Erläuterungstexte auch Marketing-Leute mitarbeiten. Ob dann der Sachverhalt richtig dargestellt wird??? Bei den stepped frequency CW-Verfahren verliert man schnell die Phasenreferenz. Viel einfacher ist die FMCW-Methode. ... und der Marketing-Experte, mit dem ich einmal zusammengearbeitet hatte verwendete ebenfalls "time of flight" und Phasenlage bei FMCW. Letztens auf der "Sensor" in Nürnberg meinte ein Experte ebenfalls, dass 434MHz schon Mikrowellensysteme sind (hat mit dem hier technisch nix zu tun). Aber so sind sie eben, die Strategen. Gruß Bernd
Interessantes Thema. Wie ist das im Vergleich zum DW1000? Den hatte ich schon mal ins Auge gefasst, aber da man mindesten 4 braucht, war mir das dann doch zu teuer. Inzwischen gibt es neue Module: https://www.digikey.de/product-detail/de/decawave-limited/DWM1001/1479-1004-1-ND/7394535 Die haben sogar noch BT 4.0 dabei und einen nRF52832 (Cortex M4) inkl. Bewegungssensor. Das für 20€ (x4). Sollte man doch schwach werden?
Decawave mach UWB: ein sehr breitbandinger (mehrere Gigahertz) Chirp wird ausgesendet. Das Grundprinzip ist nicht grundlegend anders als das, was ich für den AT86RF233 beschrieben habe. Vorteilhaft hier ist, dass durch die große Bandbreite eine extrem gute Auflösung der Entfernungsmessung entsteht. Außerdem sind schmalbandige Störer nicht groß von Belang; man blendet den entsprechenden Teil des Spektrums aus. Nachteil ist einerseits der recht hohe Aufwand sowohl in der Erzeugung als auch Auswertung, der sich einerseits im Preis, andererseits im Energieverbrauch niederschlägt. Außerdem ist so ein Chirp natürlich der reinste „Frequenzbesen“, denn wenn er mit genügend Energie daher kommt, stört er praktisch jeden Funkverkehr auf den beteiligten Frequenzen. Daher sind die zulässigen Sendepegel sehr stark eingeschränkt, was wiederum die mögliche Reichweite limitiert.
Angegeben sind 60m Reichweite draussen. Die Module sind aber uneingeschränkt zugelassen, oder?
pegel schrieb: > Angegeben sind 60m Reichweite draussen. Bei schönem Wetter. :-) Ja, könnte schon hinkommen. Im Gebäude wird's dann schnell weniger, zumal die Gigahertzen natürlich durch Mauerwerk recht stark ausgebremst werden (wimre ist der Frequenzbereich irgendwo von 6 bis 8,5 GHz, Details müsste ich auch nachlesen). > Die Module sind aber uneingeschränkt zugelassen, oder? Weiß ich nicht: dürfte vor allem davon abhängen, inwiefern du als Anwender an der Parametrierung (bspw. Sendeleistung) herumschrauben kannst. Auch die Antenne muss natürlich passen, denn die Konformitätsbewertung machst du für das Gesamtsystem. Ein Modul, welches ein erfolgreiches Konformitätsbewertungsverfahren hinter sich hat, ist dabei allerdings auf jeden Fall eine gute Basis. Eine Allgemeinzuteilung für UWB gibt es natürlich, falls das deine Frage ist. Ein konformer Betrieb sollte damit auf jeden Fall machbar sein.
:
Bearbeitet durch Moderator
Hallo Jörg, zum DW1000 und DW1001 finde ich eigentlich nur den Hinweis zur Nutzung als Kommunikationsmodul. Meinst Du wirklich, man kann mit diesen Teilen die Phasenlage auswerten und dann die Entfernung angeben? Gruß Bernd
Das müsste alles klar gehen. Wie für BT wird auch für DW1000 eine Firmware als LIB geliefert, so das die Vorschriften eingehalten werden. Programmiert wird der nRF52832. Damit ist das System komplett. Ist vielleicht eine Beschäftigung für den nächsten Winter.
DW1000... Da ich ein weilchen nix mehr dazu in der Hand hatte: Ist bei denen im Download mittlwerwile eine komplette 3D Positionsberechnung aus den Entfernungsmessergebnissen für quasi kostenlos mit implementiert? Oder kostet das immer noch teuer? (vor einigen jahren war ja der Stand dass man nur die Entfernungsmessergebnisse bekam - und man für erste Versuche trotdem alles andere hätte selber machen müssen oder eine verhälnismäßig teuere Entwicklungsösung hätte kaufen müssen..) Die kleinen DW1001 - Module - ob als Anker oder Tag sind ja durch die geringen Preise bei Einzelstückzahlen für Versuche interessant. Hat hier schonmal aus fünf bis sechs solcher Module eine Ortungslösung aufgebaut und kann aktuelle Genauigkeitsangaben, auch unter Mehrwegebedingungen nennen? vg Maik
Eine schöne einfache Lib zur Berechnung wäre fein. Wenn man selbst rechnen möchte, muss man wohl hier ansetzen: https://rd.springer.com/article/10.1186/s13638-018-1135-0
Ein letztes Mal noch zum Thema Positionsbestimmung: es gibt tatsächlich ein fast komplettes Projekt, dass sich mit der Trilateration in C beschäftigt. Wenn also jemand seine Koordinaten in 3D berechnen möchte, und nur die Entfernungen zu 3 bekannten 3D Punkten bekannt ist, bitte sehr: https://github.com/DroneBucket/Drone_Bucket_Trilateration_Algorithm
... na dann kannst Du ja jetzt richtig loslegen! Viel Erfolg und Gruß Bernd
pegel schrieb: > Wenn also jemand seine Koordinaten in 3D berechnen möchte, Das ist aber nur die Mathematik und erfordert in jedem Fall noch ordentliche Messdaten. Und ich sehe auch nach Durchsicht nicht, wie eine Überbestimmung dort gehandhabt wird.
:
Bearbeitet durch User
Meinst du mit Überbestimmung die Messung zu mehr als 3 Punkten, oder die Auswertung von evtl. 2 möglichen Koordinaten aus der Berechnung?
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.