Forum: HF, Funk und Felder Weltempfänger-Reparatur Sony ICF-SW55


von Gästchen (Gast)


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Hallo,

ich habe ICF-SW55 in die Hände bekommen mit dem typischen 
Lautstärkeproblem was auf defekten Elkos basiert. Alle Elkos (und auch 
der, der unter Schirm beim DC/DC versteckt ist) wurden getauscht. Leider 
hat der Empfänger noch zwei Probleme die ich nicht zuordnen kann.

1.Es gibt so ein typisches Kurzwellenpfeifen (ca. 4kHz breit) auf 
bestimmten Frequenzen:
1756kHz (leise)
1827kHz (laut)
2742kHz (laut)
3627kHz (laut)
4113kHz (laut)
4571kHz (laut)
5485kHz (laut)
6273kHz (laut)
7772kHz (laut)
12343kHz (leise)
Der Effekt wird auf weiteren höheren Frequenzen leiser.

2.Die Scan-Funktion spinnt ein bischen, und rennt manchmal im Kreis 
anstatt in die vorgegebene Richtung zu gehen.


Für brauchbare Tipps was es sein könnte oder wo ich schauen sollte, wäre 
ich sehr dankbar.

von Gästchen (Gast)


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So,

konnte ein wenig eingrenzen.

1. Dieses "Kurzwellenpfeifen" gibt es auf bestimmten Frequenzen nur auf 
USB/LSB, auf AM nicht. Hmm... was sagt mir das?


2. Der zweite Fehler ist kein Fehler, da scannt er einen Bereich, so 
steht es im Manual.

von Old P. (Gast)


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Einen ICF-SW55 habe ich zwar nicht, dafür mehere ICF-(SW)7600D und 
2001D. Alle habe ich irgendwann instand gesetzt, defekte Kondensatoren 
hatte ich nur bei den 2001D (bei allen in der Stromversorgung) Neu 
abgleichen musste ich einen 2001D, weil Transistoren gewechselt waren 
(nicht von mir) und ich noch ein def. IC fand. Danach hat das Ding auch 
überall gepfiffen, aber nur, weil ich seine zahllosen Abschirmungen 
nicht an allen Punkten verlötet hatte.
Will sagen: Es kann noch irgendwo ein Abblock-C def. sein, aber eben 
auch die Abschirmung der Baugruppen untereinander. Er kann auch 
verstimmt sein oder einer seiner Oszillatoren bringt zu viel 
Ausgangsspannung.

Oder meinst Du das typische Einpfeifen bei SSB?

Old-Papa

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo,
ob es sich um einen technischen Defekt handelt, kann man so nicht 
beurteilen.

Pfeift es auf Kurzwelle auch bei zusammengeschobener Antenne, 
möglicherweise sogar lauter? Dann könnte es sich um sogenannte Birdies 
handeln: Das Radio empfängt seine eigenen Oberwellen als pfeifende 
Stelle. Meist wandert eine Pfeifstelle schneller durch den 
Empfangsbereich, als ein "normaler" Sender. Wie Old P. schon erwähnt 
hat, könnte besseres abschirmen helfen.

Ein Pfeifen ist normal, wenn sich ein zweiter Träger im Empfangsbereich 
befindet. Auf vielen Kurzwellenbändern beträgt der Kanalabstand 5kHz, in 
dem Fall ist ein 5kHz-Ton hörbar. Manche Empfänger hatten deshalb ein 
5kHz Sperrfilter eingebaut.

Gruß, Bernd

von Gästchen (Gast)


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Old P. schrieb:
> Oder meinst Du das typische Einpfeifen bei SSB?
> Old-Papa

Hi,

vielen Dank für die Tipps,
Nein, ich meine nicht dieses "Einpfeifen bei LSB", das sind schon 
pfeifende Peaks die immer da sind auf LSB oder USB, exakt auf den 
Frequenzen die ich oben aufgeführt habe. Dass die Abschirmung so 
sorgfältig verlötet werden muss und so viel ausmacht, wusse ich nicht. 
Aber geändert habe ich dort auch nix.

Übrigens habe ich im Manual zu dem Empfänger gefunden dass er auf 
folgenden Frequenzen "Pfeifstellen" bwz. Oberwellen des Oszillatos haben 
kann: 753kHz, 1004kHz, 1255kHz, 6024kHz, 6.275kHz. Das sieht irgendwie 
nach meinem Problem aus, komisch ist nur dass es so auf AM nicht 
vorhanden ist, sondern nur auf LSB/USB. Aber wenn es an Verstimmung 
liegt, dann würde doch die Empfangsqualität darunter leiden? Er scheint 
sonst ganz normal zu funktionieren.

Interessenshalber habe ich auf der Signalplatine Stellen angefasst und 
die Stelle gefunden wo ich das Pfeifen komplett "abwürge", kann 
natürlich sein dass ich auch das Signal damit vernichte, ist im Bereich 
mit "2nd local" beschriftet, wie im Bild. Der Tipp mit dem defekten 
Abblock-C ist auch interessant, wenn ich nur wüsste wo man schauen 
sollte.
Schaltpläne sind im Netz, wie auch Service-Manual, leider keine 
Bestückungspläne. Im Service-Manual wird "2nd local" auf 55.3912MHz 
eingestellt, ich verstehe nicht was es mit diesen niedrigeren Oberwellen 
zu tun hat.

von Gästchen (Gast)


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Old P. schrieb:
> Danach hat das Ding auch
> überall gepfiffen, aber nur, weil ich seine zahllosen Abschirmungen
> nicht an allen Punkten verlötet hatte.

Gut dass du das erwähnt hast, was mir auffällt dass Oszillatoren für die 
erste und zweite ZF keinerlei Abschirmungen haben, weder oben noch 
unten, obwohl ich das auch so kenne dass man viele Schirmbleche hat. Die 
Empfänger in denen ich diese Schirmbleche gesehen habe, haben diese 
Peaks nicht.

von Old P. (Gast)


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Gästchen schrieb:
>
> Gut dass du das erwähnt hast, was mir auffällt dass Oszillatoren für die
> erste und zweite ZF keinerlei Abschirmungen haben, weder oben noch
> unten, obwohl ich das auch so kenne dass man viele Schirmbleche hat. Die
> Empfänger in denen ich diese Schirmbleche gesehen habe, haben diese
> Peaks nicht.

Wie schon gesagt, einen SW55 hatte ich noch nicht, dieser ist wohl auch 
einer der ungeliebten aus der Sony-Weltempfängerfamilie. Viele schwören 
noch immer auf den alten ICF2001D, davon habe ich ein paar ;-) Auch ein 
paar Satellit 500/700 von Grundig, auch so ein Sammlerstück.

Old-Papa

von Gästchen (Gast)


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Old P. schrieb:
> Wie schon gesagt, einen SW55 hatte ich noch nicht, dieser ist wohl auch
> einer der ungeliebten aus der Sony-Weltempfängerfamilie. Viele schwören
> noch immer auf den alten ICF2001D, davon habe ich ein paar ;-) Auch ein
> paar Satellit 500/700 von Grundig, auch so ein Sammlerstück.

Es deutet also darauf hin dass es normal ist, denn der Empfänger 
funktioniert ansonsten gut, ohne Probleme. Wie ist es rein theoretisch, 
sind es Oberwellen oder Interferenzen, und kann man so etwas ändern bzw. 
mit passenden Schirmblechen in den Griff bekommen? Oder wäre der Versuch 
vergebens? Mir fehlt hier leider die Erfahrung in der Empfangstechnik, 
kenne aber den normalen Aufbau mit Abschirmung, wie es im Anhang ist.

von Baum (Gast)


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Old P. schrieb:
> Auch ein paar Satellit 500/700 von Grundig, auch so ein Sammlerstück.

O.T: Der  Satelit 700 (Hab auch einen) ist toll!
In voller ausbaustufe (alle drei eeprom) und gutem zustand kann man den 
noch an seine enkel weitergeben ;)

von B e r n d W. (smiley46)


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> Wie ist es rein theoretisch, sind es Oberwellen oder Interferenzen

Für UKW wurde eine ZF-Frequenz bei 10,7 MHz gewählt, das ist Standard.
Für Kurzwelle arbeitet der ICF-SW55 als Doppelsuper mit einer 1.ZF bei 
55,845MHz und einer 2.ZF auf 455kHz.

Jetzt könnte eine Harmonische der 2.ZF, des BFOs oder eines anderen 
Oszillators wieder in den Empfangsbereich fallen, dagegen würde 
möglicherweise eine Abschirmung helfen. Viele Mischprodukte/Pfeifstellen 
entstehen jedoch in der Schaltung und die Beseitigung würde eine 
komplette Überarbeitung des Schaltungskonzepts und des Frequenzplans 
notwendig machen. Die Ausbreitung einer unerwünschten Frequenz würde 
weitere isolierende Trennstufen und eine bessere Filterung der 
Betriebsspannung notwendig machen.

Bei einem kleinen Weltempfänger kommt man nicht umhin, einen Kompromiss 
zwischen Größe, Preis und Empfangsleistung einzugehen. Es macht auch 
keinen Sinn, die Qualität an einer Stelle auf die Spitze zu treiben und 
den Rest zu vernachlässigen. So ist z.B. die Bandbreite der 2.ZF auf KW 
relativ breit. Sie beträgt typischerweise 6..9kHz. Wird ein SSB-Signal 
empfangen, kommen da schon 2-3 Sender gleichzeitig durch. Für einen 
optimalen Empfang wäre eine umschaltbare Bandbreite hilfreich. Dafür 
wurde das Gerät nicht ausgelegt.

von Gästchen (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Viele Mischprodukte/Pfeifstellen
> entstehen jedoch in der Schaltung und die Beseitigung würde eine
> komplette Überarbeitung des Schaltungskonzepts und des Frequenzplans
> notwendig machen.
Das habe ich mir auch schon gedacht, aber das Foto des anderen 
Empfängers oben mit Schirmen hat eigentlich gleiches Konzept und 
gleichen Frequenzplan was ZF-Frequenzen angeht, und trotz weniger 
aufwendigere Schaltung und viele Stellen wo viel gespart wurde 
(China-Empfänger), hat er so gut wie keine Pfeifstellen. Wenn überhaupt, 
dann nicht störend. Bei Sony ICF-SW55 gehe ich nicht von eklatanten 
Konzeptfehlern aus, sieht aus wie ein klassicher Doppelsuperhet.

B e r n d W. schrieb:
> Bei einem kleinen Weltempfänger kommt man nicht umhin, einen Kompromiss
> zwischen Größe, Preis und Empfangsleistung einzugehen.
Nun ja, was ist ein kleiner Empfänger? Sony-ICF-SW55/77 waren schon 
Spitzenmodelle dieses Formates und des Jahrganges.

B e r n d W. schrieb:
> So ist z.B. die Bandbreite der 2.ZF auf KW
> relativ breit. Sie beträgt typischerweise 6..9kHz. Wird ein SSB-Signal
> empfangen, kommen da schon 2-3 Sender gleichzeitig durch.
Die Bandbreite des schmalen Filters bei Sony ICF-SW55 beträgt 2,7kHz, 
was einen guten SSB-Empfang ermöglicht, und was ich bestätigen kann.

B e r n d W. schrieb:
> Für einen
> optimalen Empfang wäre eine umschaltbare Bandbreite hilfreich. Dafür
> wurde das Gerät nicht ausgelegt.
Sony ICF-SW55 hat umschaltbare Bandbreite, und sogar ziemlich gute 
Filter, die auch sehr gut angepasst sind. Selbst in gestörter Umgebung 
kann man ziemlich störungsfrei hören, das ist genau die Sache mit der 
Anpassung der Filter ins System, hier wurde die Arbeit erstklassig 
gemacht.

von Gästchen (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Bei einem kleinen Weltempfänger kommt man nicht umhin, einen Kompromiss
> zwischen Größe, Preis und Empfangsleistung einzugehen.

Ein anderes Beispiel wäre Degen DE1103 der bis 2015 produziert war. Die 
Empfangsleistung auf KW, trotz den kleinen Abmessungen des Geräts, war 
überragend:
https://www.wellenjagd.com/radios/degen/de-1103-kw-mw-ssb/

von B e r n d W. (smiley46)


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> Bei Sony ICF-SW55 gehe ich nicht von eklatanten Konzeptfehlern aus
> gleiches Konzept und gleichen Frequenzplan ...
> (China-Empfänger), hat er so gut wie keine Pfeifstellen

Immerhin hast du die Pfeifstellen selber bemängelt. Kann sein, du 
schirmst alles ab, und es wird trotzdem nicht besser. Im Prinzip müsste 
der Weg jedes unerwünschten Signals (das sind wahrscheinlich mehrere) 
verfolgt und das Problem erkannt und beseitigt werden. Schon eine 
ungünstige Masseführung kann die Isolierung zwischen zwei Baugruppen 
zunichte machen. Die räumliche Nähe der Funktionsblöcke ist ein weiteres 
Problem.

> Bandbreite des schmalen Filters bei Sony ICF-SW55 beträgt 2,7kHz

Ok, der SW55 scheint tatsächlich zwei Filter mit unterschiedlicher 
Bandbreite eingebaut zu haben. Wahrscheinlich ist dann eine echte 
SSB-Seitenbandunterdrückung möglich. Bei meinem Siemens RK-765 wird in 
Stellung "schmal" nur ein NF-Tiefpass nachgeschaltet.

von Old P. (Gast)


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Hallo, hier ein Zitat:
--------------------------------
Technisch schweigt sich die Bedienungsanleitung des SW-55 wie bei allen 
Sony-Weltempfängern über Details aus. Der SW-55 ist ein Doppelsuper mit 
einer hochliegenden ersten Zwischenfrequenz von 55,845 MHz und der 
gebräuchlichen zweiten ZF von 455 kHz, dennoch ist das 
Grossignalverhalten des recht empfindlichen Empfängers bei einem starken 
breitbandigen Signal ungenügend, Geisterstationen treten ungewollt in 
Bandabschnitten auf, in denen sie nichts zu suchen haben, bei Anschluss 
einer Langdrahtantenne ist ein externer Preselektor unabdingbar, sollen 
nicht nur Kreischen und Sprachfetzen von Mischprodukten starker 
benachbarter Stationen das gewünschte schwache Signal zudecken. Die 
keramischen ZF-Filter sind von durchschnittlicher Güte, das schmale 2,7 
kHz-Filter reicht zum SSB-Empfang knapp aus und trennt bei etwas dumpfem 
Klang Stationen im 5 kHz-Raster ausreichend, das breitere Filter kann 
nur zum AM-Empfang ungestörter Stationen eingesetzt werden. Zum 
SSB-Empfang sind beide Seitenbänder wählbar, die kleinste 
Abstimmschrittbreite von 100 Hz reicht aus, um in Seefunk- oder 
Amateurfunkbetrieb hineinzuhören, zum richtigen SSB-Empfang oder gar 
Betrieb mit einem Funkfernschreibkonverter, etc. ist die Schrittweite zu 
grob. Ein Synchrondetektor ist im SW-55 leider nicht integriert.
-----------------------------------------------------------------

...
Soweit mal ein Zitat von "schortwaveradio.ch".
Allerdings habe ich dort, wie auch an anderen Stellen von massiven 
"Eigenpfeifstellen" nichts gelesen. Irgendwas muss bei Deinem (wilden) 
Elkotausch noch daneben gegangen sein.
Das es beim Anschluss einer Langdrahtantenne Geisterstationen und 
Verzerrungen gibt, ist bei solch "einfachen" Empfängern nicht ganz zu 
vermeiden. Eigenpfeifstellen entstehen aber eben im Gerät selber und 
liegen meistens schön in einem bestimmten Frequenzabstand untereinander 
vor. Betroffen sind bei meinen ICF2001D z.B. rund 455kHz und irgendwas 
bei 6,xMHz (Grundfrequenz der beiden PLL). Beide aber relativ schmal 
abgegrenzt.

Old-Papa

von Hmmm (Gast)


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Gästchen schrieb:
> kann: 753kHz, 1004kHz, 1255kHz, 6024kHz, 6.275kHz. Das sieht irgendwie
> nach meinem Problem aus, komisch ist nur dass es so auf AM nicht
> vorhanden ist, sondern nur auf LSB/USB.

Ein Träger ist bei AM-Empfang nicht hörbar, weil er einem unmodulierten 
AM-Signal entspricht.

Bei SSB wiederum hörst Du einen Ton, dessen Frequenz der Differenz 
zwischen VFO- und Trägerfrequenz entspricht.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Hmmm schrieb:
> Ein Träger ist bei AM-Empfang nicht hörbar, weil er einem unmodulierten
> AM-Signal entspricht.

Was ist denn das für eine Aussage.
Ein unmoduliertes AM-Signal....ist ja was ganz neues.

Natürlich kann ich einen unmodulierten Träger feststellen.
Wie sie hören können, hören sie nix :-)

> Bei SSB wiederum hörst Du einen Ton, dessen Frequenz der Differenz
> zwischen VFO- und Trägerfrequenz entspricht.

Nö, hörst du nicht! SSB unterdrückt den Träger!

von Gästchen (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Immerhin hast du die Pfeifstellen selber bemängelt.
Und? Außer Pfeifstellen gibt es noch Trennschärfe, Störimmunität 
aufgrund korrekt eingestellter Filter (was heute nicht mehr gemacht 
wird) usw. Hier zu verallgemeinern, dass kleinere Empfänger generell 
schlechter sind, wird dadurch nicht korrekt. Ich habe dir dazu auch 
Degen DE1103 verlinkt.

B e r n d W. schrieb:
> Ok, der SW55 scheint tatsächlich zwei Filter mit unterschiedlicher
> Bandbreite eingebaut zu haben.
Ich denke bevor man in die Diskussion einsteigt, sollte man zumindest 
wissen um was es geht. Sonst erzeugt es unnötige Grundlast.

von Gästchen (Gast)


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Old P. schrieb:
> Technisch schweigt sich die Bedienungsanleitung des SW-55 wie bei allen
> Sony-Weltempfängern über Details aus.
Einerseits ja, andererseits findet man im Netz Schaltplan, Service 
Manual usw. Ich habe auch andere Empfänger hier, und kann vergleichen wo 
dieses Gerät ungefähr liegt.

Old P. schrieb:
> Allerdings habe ich dort, wie auch an anderen Stellen von massiven
> "Eigenpfeifstellen" nichts gelesen. Irgendwas muss bei Deinem (wilden)
> Elkotausch noch daneben gegangen sein.
Ich habe inzwischen Besitzer von diesem Empfänger kontaktiert und das 
Verhalten ist normal. Und was ist ein "wilder" Elkotausch? Es ist nichts 
daneben gegangen, zumindest nicht wenn man das zum Gerät das Manual 
liest.
Zitat
-------------------------------------------------------------------
Zur Besonderen Beachtung, Seite 113
"An den Frequenzen 753kHz, 1.004kHz, 1.255 kHz, 6.024kHz und 6.275kHz 
ist der Empfang möglicherweise durch Oberwellen des eigebauten 
Oszillators (Pfeifstellen) gestört.
-------------------------------------------------------------------
Zitat Ende

Old P. schrieb:
> Das es beim Anschluss einer Langdrahtantenne Geisterstationen und
> Verzerrungen gibt, ist bei solch "einfachen" Empfängern nicht ganz zu
> vermeiden.
Den Effekt habe ich überhaupt nicht mit einer ausgezogenen 
Langdrahtantenne. Die lange Antenne ist dabei bei dem Empfänger. Und 
ICF-2001D hat das? Ist ja ein Ding.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
liefert der DC/DC-Konverter die richtigen Spannungen?
Seine Schwingfrequenz kann bei niedriger Batteriespannung (<9V) evtl. 
sogar schon im Hörbereich liegen und Ursache für die Einstreuung in 
NF-Stufen sein..
Sind das tatsächlich 4 kHz, die Du da hörst? Die meisten Stationen haben 
auf Kurzwelle das Kanalraster 5 kHz. Bei Mittelwelle 9 kHz. Also tritt 
eine Mischung der Trägerfrequenzen bei diesen Frequenzen auf, die sich 
dann als genau der Pfeifton bemerkbar macht.
4 kHz ist kein normgerechter Kanalabstand, was nicht besagt, dass der 
nicht auch manchmal auftreten kann.
Also Mix der Träger von Sendern sind das dann wohl nicht, die Du da auf 
den genannten Frequenzen als Pfeifton hörst, sondern 
höchstwahrscheinlich Justageprobleme in allen möglichen Variationen. Bei 
mir war einmal ein Keramikfilter immer eine halbe Kanalbreite daneben, 
da konnte ich soviel justieren wie ich wollte, ging nicht besser. Könnte 
sein, das es genau 2 bis 4 kHz daneben liegt und der Verstärker versucht 
das noch auszuregeln und kommt ins Schwingen.
Oder der Frequenzsynthesizer liefert keine sauberen Frequenzen.
Es gibt da Teilerverhältnisse, die nicht exakt getroffen werden können.
Die Frequenzerzeugung im Synthesizer ist bei einigen Frequenzen ein 
"Randomize", was sich aber eher durch ein Geräusch wie "Gebrodel" 
bemerkbar macht.
Noch etwas:
Ein BFO erzeugt eine Hilfsschwingung im Bereich der letzten ZF und 
erzeugt dann nur einen Differenzton, wenn ein Träger empfangen wird. 
Sprich, man kann AM auf Mittelwelle zum Beispiel auch in Stellung SSB 
mit BFO hören.
Da bei einigen Geräten der BFO so frei und weit einstellbar ist, kann 
dann von Kanalbreite nach oben über Schwebungsnull bis Kanalbreite unten 
verdreht werden. Man hört dann einen
Ton, oder eine "Schwebung", was vom Träger herrührt. Um starke 
Nachbarsender auszublenden, kann man das "bessere" Seitenband 
herausfiltern und mit BFO auf Schwebungsnull abgleichen. Nur läuft das 
nach einer gewissen Zeit weg, so dass man manuell nachstimmen muss. (Die 
Amateurfunker lassen es lieber ein bisschen (ca. 20 Hz zu hoch) daneben, 
um nicht evtl. ins falsche Seitenband zu rutschen.)
Der ICF hat nun - wenn ich das richtig sehe - ein festes Raster von 
minimal 100 Hz-Schritten im Frequenzsynthresizer bei SSB-Modus. Das ist 
IMHO nicht so gut, weil kaum einer exakt auf der Frequenz sitzt, wo er 
theoretisch senden soll. Eine Verstimmung von ca. 20 Hz geht für Sprache 
noch, 100 Hz sind definitiv zu viel.
Das nur nebenbei.

Gästchen schrieb:
> Zitat Ende
>
> Old P. schrieb:
>> Das es beim Anschluss einer Langdrahtantenne Geisterstationen und
>> Verzerrungen gibt, ist bei solch "einfachen" Empfängern nicht ganz zu
>> vermeiden.
> Den Effekt habe ich überhaupt nicht mit einer ausgezogenen
> Langdrahtantenne.

Bei meinem Sangean ATS803A war die Eingangsselektivität gerade in den 
tieferen Bereichen extrem schlecht. Der erste Mischer liegt ja ziemlich 
hoch - meistens so im Fernsehband VHF I. Das ist der prinzipielle 
Nachteil.
Nur es wird ja im Doppelsuper noch einmal gemischt, wieder auf die bei 
Einfachsupern stinknormalen 455 kHz.
Dadurch hat man aber ein höheres 
Weitabselektions/Spiegelfrequenz-Verhältnis... läge dann grob gepeilt +- 
55 MHz und nicht +- 455 kHz.
Kann sein, dass da schon ein starker lokaler UKW-Sender reinschlägt.

Das andere Gerät hat eine ganze Reihe unterschiedlicher 
Antennenanschlüsse.
Es wird trotzdem dringend empfohlen, einen Preselector zu verwenden.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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Gästchen schrieb:

> Einerseits ja, andererseits findet man im Netz Schaltplan, Service
> Manual usw. Ich habe auch andere Empfänger hier, und kann vergleichen wo
> dieses Gerät ungefähr liegt.

 Das ja, ich hatte ja nur eine andere Seite (eine sehr gute zum Thema, 
derzeit aber irgendwie kaputt) zitiert.

> Ich habe inzwischen Besitzer von diesem Empfänger kontaktiert und das
> Verhalten ist normal. Und was ist ein "wilder" Elkotausch?

Nun, seit einigen Jahren ist es immer das erste was man ließt: "... habe 
alle Elkos getauscht..." Ja, manche Elkos sind tatsächlich defekt, doch 
niemals alle. Betroffen sind mitunter "belastete" z.B. in 
Stromversorgungen wie z.B. bei allen meiner ICF2001D.

> Es ist nichts
> daneben gegangen, zumindest nicht wenn man das zum Gerät das Manual
> liest.
> Zitat
> -------------------------------------------------------------------
> Zur Besonderen Beachtung, Seite 113
> "An den Frequenzen 753kHz, 1.004kHz, 1.255 kHz, 6.024kHz und 6.275kHz
> ist der Empfang möglicherweise durch Oberwellen des eigebauten
> Oszillators (Pfeifstellen) gestört.
> -------------------------------------------------------------------
> Zitat Ende

Na dann hättest Du ja auch hier im Forum nicht fragen brauchen ;-)))

> Den Effekt habe ich überhaupt nicht mit einer ausgezogenen
> Langdrahtantenne. Die lange Antenne ist dabei bei dem Empfänger. Und
> ICF-2001D hat das? Ist ja ein Ding.

Nö hat er nicht, die Grundigs auch nicht. Aber ein kleiner ICF-SW7600 
schon.
Der von Sony beigelegte Drahtfussel ist zwar nicht schlecht, doch eine 
"Langdrahtantenne" ist doch "etwas" Anderes ;-)
Ich hatte mal eine in etwa 35m in L-Form von Haus zum hohen Straßenbaum 
;-)
Damit hörte man bei Vatikan-Radio den Papst schnarchen ;-))
Ist aber im Moment wieder ab, man hat die Bäume beschnitten 8-(

Old-Papa

von Hmmm (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Was ist denn das für eine Aussage.
> Ein unmoduliertes AM-Signal....ist ja was ganz neues.

Ich würde sagen, ein AM-Sender, der gerade mal Stille sendet, ist 
trotzdem noch ein AM-Sender.

Und genau so klingt halt ein Träger, wenn man ihn mit einem AM-Empfänger 
empfängt, da pfeift nichts, was das geschilderte "Phänomen" erklärt.

>> Bei SSB wiederum hörst Du einen Ton, dessen Frequenz der Differenz
>> zwischen VFO- und Trägerfrequenz entspricht.
>
> Nö, hörst du nicht! SSB unterdrückt den Träger!

Wir reden hier von einem störenden Träger, und wenn der bei meinetwegen 
1 MHz liegt und Du im LSB-Modus am VFO 1002 kHz einstellst, hörst Du 
einen 2kHz-Ton.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Hmmm schrieb:
> Ich würde sagen, ein AM-Sender, der gerade mal Stille sendet, ist
> trotzdem noch ein AM-Sender.

Nö, das ist einfach nur ein Träger. Wenn der so in der Gegend rumsteht 
und nichts moduliert, kann es genausogut auch irgendein FM- oder 
CW-Sender sein.

Da gibt es keinen Unterschied.

Hmmm schrieb:
> Wir reden hier von einem störenden Träger, und wenn der bei meinetwegen
> 1 MHz liegt und Du im LSB-Modus am VFO 1002 kHz einstellst, hörst Du
> einen 2kHz-Ton.

Du hast aber etwas anderes geschrieben:
Hmmm schrieb:
> Bei SSB wiederum hörst Du einen Ton, dessen Frequenz der Differenz
> zwischen VFO- und Trägerfrequenz entspricht.

Das ist definitiv falsch!
Versuch´ dich jetzt nicht heraus zu schummeln.

von Hmmm (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Du hast aber etwas anderes geschrieben:
> Hmmm schrieb:
>> Bei SSB wiederum hörst Du einen Ton, dessen Frequenz der Differenz
>> zwischen VFO- und Trägerfrequenz entspricht.
>
> Das ist definitiv falsch!

Was ist daran falsch? Es ging um den Ton, den er bei SSB-Empfang hört 
und bei AM-Empfang zu seinem Erstaunen nicht.

Und bei SSB-Empfang passiert genau das Geschilderte.

> Versuch´ dich jetzt nicht heraus zu schummeln.

Wenn Du ernsthaft darauf herumreiten willst, dass ich nicht explizit 
"Störträger" o.dgl. geschrieben habe, such Dir bitte einen anderen 
Spielplatz.

Es dürfte für jeden ausser Dir klar sein, was gemeint war.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Hmmm schrieb:
> Was ist daran falsch? Es ging um den Ton, den er bei SSB-Empfang hört
> und bei AM-Empfang zu seinem Erstaunen nicht.

Du schreibst in Rätseln, oder verstehst absolut nichts.
Ich denke mal, das letztere.
Einen Ton den man bei SSB-Empfang hört, aber bei AM-Empfang nicht......

Dazu gibt es nichtsmehr zu sagen, ich bin überwältigt.

von Hmmm (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Du schreibst in Rätseln, oder verstehst absolut nichts.
> Ich denke mal, das letztere.

Ich denke eher, Du bist einer dieser Trolle, die jeden Satz gründlich 
zerlegen, um eine nicht 100% eindeutige Formulierung zur Stärkung ihres 
labilen Egos zu zerreissen.

> Einen Ton den man bei SSB-Empfang hört, aber bei AM-Empfang nicht......
>
> Dazu gibt es nichtsmehr zu sagen, ich bin überwältigt.

Nochmal speziell für Dich ein Zitat des TE:

> 1. Dieses "Kurzwellenpfeifen" gibt es auf bestimmten Frequenzen nur auf USB/LSB, 
auf AM nicht. Hmm... was sagt mir das?

Um die Beantwortung dieser Frage ging es. Nicht um Dich und Dein labiles 
Selbstwertgefühl.

von Gästchen (Gast)


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Old P. schrieb:
> Na dann hättest Du ja auch hier im Forum nicht fragen brauchen ;-)))
Im Prinzip ja, zwar stimmen diese Frequenzen nicht vollkommen überein, 
aber ja. Aber wer rechnet schon mit solchen Angaben im Manual? Außerdem 
hätte mich die Meinung interessiert wie man das Problem behandeln kann, 
denn ein paar Bleche rauszuschneiden und einzulögen ist mit Sicherheit 
nicht die schwerste Arbeit die man mit einem Empfänger machen kann. 
Vielleicht hat es schon einer prinzipiell ausprobiert. Wenn ich mal mehr 
Zeit habe, werde ich es auch testen.

von Gästchen (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Sind das tatsächlich 4 kHz, die Du da hörst?
Nein, ich habe geschrieben dass die Signalbreite ca. 4kHz ist.

Danke Karl B. für die ganzen Tipps. Die Einstellugnen zu kontrollieren 
wäre auch eine Maßnahme, es wäre auch interessant zu wissen was alles 
nach 30 Jahren "weggegangen" ist.

Karl B. schrieb:
> Bei
> mir war einmal ein Keramikfilter immer eine halbe Kanalbreite daneben,
> da konnte ich soviel justieren wie ich wollte, ging nicht besser.
Respekt dass hier jemand ist der tatsächlich versucht Filter selbst 
einzustellen. Viele wissen nicht mal wie viel das bewirkt oder wie es 
funktioniert.
Wenn das ein Piezokeramikfilter ist, den kann man nicht "schieben". Den 
muss man nehmen wie er ist und ggf. die zweite ZF dorthin "biegen". Das 
habe ich bis jetzt so gemacht, hat auch funktioniert. Die erste ZF muss 
man so zu sagen "im Raster" sitzen.

Gruß.

von Old P. (Gast)


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Gästchen schrieb:
>
> Respekt dass hier jemand ist der tatsächlich versucht Filter selbst
> einzustellen. Viele wissen nicht mal wie viel das bewirkt oder wie es
> funktioniert.

Nun, Hexerei ist das nicht, vor allem wenn man das Servicemanual hat.
Meinen Grundigs habe ich "nur" schmalere Keramikfilter verpasst (10,7MHz 
für FM), ein paar Sonys, NoNames und früher einges an RFT-Zeugs und 
Russen habe ich schon neu abgeglichen. Natürlich braucht man das 
Messzeugs dafür, habe ich ;-) (inzwischen sogar ganz ordentlich)
Angefangen hatte ich mal in den 60ern mit einem Bausatz (MW-Empfänger 
"Junior", der musste natürlich auch abgeglichen werden. Damals nur nach 
Radiosendern und Ohr, außer einem "Polyzet" (Spannungsmesser) hatte ich 
nüscht. Aber gelernt hat man und später bei wilden Versuchen noch mehr.

> Wenn das ein Piezokeramikfilter ist, den kann man nicht "schieben". Den
> muss man nehmen wie er ist und ggf. die zweite ZF dorthin "biegen". Das
> habe ich bis jetzt so gemacht, hat auch funktioniert. Die erste ZF muss
> man so zu sagen "im Raster" sitzen.

Keramikfilter sollten schon halbwegs passen, es sei denn, man bekommt 
die aus der Fliesenabteilung. Allerdings gibt es eben nicht nur 455kHz 
(z.B. für AM) sondern auch 450, 460, usw. Kauft man falsch, hat man 
falsch. Bisher habe ich nur nach Filterbandbreite selektiert, die z.B. 
455kHz in der Mitte passten eigentlich immer. Dito bei 10,7MHz... Für 
UKW-DX sind schmalere besser, zu schmal versaut einem aber das RDS (so 
vorhanden) Auch hier hatte ich noch keine die deutlich daneben lagen. 
Allerdings auch nicht vom Chinamann, obwohl die sicher auch 
funktionieren, wenn sie nicht der Abfall aus der 3. Wahl sind. ;-)

Dein Pfeifproblem liegt aber wahrscheinlich nicht am Fehlabgleich und 
wenn doch, eher irgendwo an einem zu hohen Pegel.

Old-Papa

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Gästchen

Ich wollte dir deinen SW55 nicht schlechtreden, deshalb habe ich eher 
allgemein geantwortet. Für genauere Antworten hättest du auch 
Schaltplanauszüge oder einen Link zum Schaltplan einstellen können. 
Jedenfalls gehört das zur Netiquette. Oder soll sich jeder hier den 
Schaltplan selber suchen?
https://www.radioamatore.info/attachments/article/1577/Sony_ICF-SW55_schematic_diagram.pdf
https://www.radioamatore.info/attachments/article/1577/Sony_ICF-SW55_service_manual.pdf

>> Jetzt könnte eine Harmonische der 2.ZF, des BFOs oder eines anderen
>> Oszillators wieder in den Empfangsbereich fallen
> ist der Empfang möglicherweise durch Oberwellen des eigebauten
> Oszillators (Pfeifstellen) gestört.

So ganz falsch war meine Antwort anscheinend nicht.

von Gästchen (Gast)


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Old P. schrieb:
> Nun, Hexerei ist das nicht, vor allem wenn man das Servicemanual hat.
Ähm... Wobei hilft dir das Service-Manual bei der Filtereinstellung 
genau? Service-Manual beschreibt nur Standard-Einstellarbeiten, mehr 
nicht.

Filter einzustellen bedeutet erstmal zu bewerten, ob die Eingangs- und 
Ausgangsimpedanz richtig ist, wie sie zu ändern ist, oft ist der ganze 
Trakt wo der Filter sitzt, zu niederimpedant, so dass man die Impedanz 
der Schwingkreise anheben muss. Dafür ist manchmal sogar nötig die 
Übertrager/Spulen neu zu wickeln, oder sogar die Bufferstufe/Transistor 
zu tauschen, oft ist das bei den Quarzfilter der ersten ZF so. 
Spulen/Kondensatoren oder gar Parallelschwingkreise kommen hier zum 
Einsatz als Kompensation. Erst dann erhält man eine ziemlich perfekte 
Filterkurve, mit einem Plateu oben, genau so wie sie aussehen muss.

Die Piezofilter der zweiten ZF (im Normalfall 455kHz) sind oft mit 
reaktiven Elementen mit Spulen/Kondensatoren zu kompensieren, hier 
braucht man manchmal Spulen bis 10mH oder mehr, wegen der niedrigeren 
Frequenz. Für mich sind diese Piezofilter am schlimmsten, weil deren 
Mittenfrequenz nicht veränderbar ist. Da kann man nur zwei mit 
Mittenfrequenz zueinander passender Filter aussuchen.

Es ist in der Tat Hexerei. Oft muss ich den Filter ausbauen und auf 
einer Platine abstimmen um überhaupt zu verstehen was zu ändern ist.

von Gästchen (Gast)


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Old P. schrieb:
> Dein Pfeifproblem liegt aber wahrscheinlich nicht am Fehlabgleich und
> wenn doch, eher irgendwo an einem zu hohen Pegel.

Ja, einerseits glaube ich auch nicht an Fehlabgleich, weil der Empfänger 
dafür zu gut funktioniert.

Old P. schrieb:
> Keramikfilter sollten schon halbwegs passen, es sei denn, man bekommt
> die aus der Fliesenabteilung.
Keramikfilter, wie auch Fliesen, haben ihre Abweichungen. Z.B. die von 
Murata mit 455kHz haben eine Abweichung bis 1kHz. Wenn man jetzt ein 
Filterverbund hat aus zwei Filter, wie das immer so ist (schmall, 
breit), die aber in der Mittenfrequenz voneinander abweichen, dann hilft 
"sollten passen" nicht. :)
Es gibt hier verschiedene Möglichkeiten: man kann alles auf den Filter 
abstimmen, den man oft benutzt.

von Gästchen (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Ich wollte dir deinen SW55 nicht schlechtreden, deshalb habe ich eher
> allgemein geantwortet. Für genauere Antworten hättest du auch
> Schaltplanauszüge oder einen Link zum Schaltplan einstellen können.
> Jedenfalls gehört das zur Netiquette. Oder soll sich jeder hier den
> Schaltplan selber suchen?
Zur Netiquette gehört auch dass man den Gegenstand der Diskussion kennt, 
wenn man dazu bewertende Beiträge schreibt. Allgemeine Beiträge sind im 
Regelfall unbrauchbar, wenn eine konkrete Frage gestellt wird. 
Schaltpläne zu verlinken sehe ich nicht als Pflicht, da es auch oft 
urheberrechtliche Schwierigkeiten mit sich bringen kann. Um zu wissen ob 
ein Empfänger ein oder zwei Filter hat, braucht man keinen Schaltplan.

B e r n d W. schrieb:
> So ganz falsch war meine Antwort anscheinend nicht.
Du hast geschrieben dass vielleicht das Konzept falsch sei, vielleicht 
muss der Frequenzplan überarbeitet werden, der Empfänger hat nur breiten 
Filter usw. Ich sehe dass es dir viel daran liegt deine Antwort als 
richtig zu bewerten. Ich denke dass das Posten zum Thema macht einfach 
mehr Sinn und vermeidet unnötiges Grundrauschen.

von Old P. (Gast)


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Gästchen schrieb:

> Ähm... Wobei hilft dir das Service-Manual bei der Filtereinstellung
> genau? Service-Manual beschreibt nur Standard-Einstellarbeiten, mehr
> nicht.

Dann ist es kein Servicemanual ;-)
Eher eine begleitende Schaltplanbeschreibung. Eine richtige 
Abgleichaneitung schreibt die Punkte, die Reihenfolge die Werte, 
mitunter sogar mit Oszibildern und häufig sogar das Messequitment vor. 
Als Amateur hat man dieses selten, also muss man experimentieren 
und/oder mit ähnlichen Geräten messen. Das klappt meistens.

> Filter einzustellen bedeutet erstmal zu bewerten, ob die Eingangs- und
> Ausgangsimpedanz richtig ist, wie sie zu ändern ist, oft ist der ganze
> Trakt wo der Filter sitzt, zu niederimpedant, so dass man die Impedanz
> der Schwingkreise anheben muss. Dafür ist manchmal sogar nötig die
> Übertrager/Spulen neu zu wickeln, oder sogar die Bufferstufe/Transistor
> zu tauschen, oft ist das bei den Quarzfilter der ersten ZF so.

Nun, was Du hier beschreibst ist ja eher die (Neu)Entwicklung von 
Geräten. Hier ging es um den Abgleich vorhandener Hardware. Dort wird 
wohl niemand anfangen irgendwelche Impedanzen für Filter zu verändern. 
Genau darum sind ja in der Abgeleichanleitung die Werte vorgegeben.

> Spulen/Kondensatoren oder gar Parallelschwingkreise kommen hier zum
> Einsatz als Kompensation. Erst dann erhält man eine ziemlich perfekte
> Filterkurve, mit einem Plateu oben, genau so wie sie aussehen muss.

Nö, es kommt das zum Einsatz, was im gerät vorhanden ist.

> Die Piezofilter der zweiten ZF (im Normalfall 455kHz) sind oft mit
> reaktiven Elementen mit Spulen/Kondensatoren zu kompensieren, hier
> braucht man manchmal Spulen bis 10mH oder mehr, wegen der niedrigeren
> Frequenz.

Nochmal: Das Zeugs hat Sony, hat Grundig, hat der Chinamann oder der vom 
Mond längst verbaut ;-)

> Für mich sind diese Piezofilter am schlimmsten, weil deren
> Mittenfrequenz nicht veränderbar ist.

Muss man ja bei einer Reparatur auch nicht.

> Es ist in der Tat Hexerei. Oft muss ich den Filter ausbauen und auf
> einer Platine abstimmen um überhaupt zu verstehen was zu ändern ist.

Gleich hebste ab... ;-)

Gästchen schrieb:

> Keramikfilter, wie auch Fliesen, haben ihre Abweichungen. Z.B. die von
> Murata mit 455kHz haben eine Abweichung bis 1kHz. Wenn man jetzt ein
> Filterverbund hat aus zwei Filter, wie das immer so ist (schmall,
> breit), die aber in der Mittenfrequenz voneinander abweichen, dann hilft
> "sollten passen" nicht. :)

Nö, für den ganz seltenen Fall, dass man einen Piezo wechseln muss (oder 
weil man schmaler will), muss man nehmen was man bekommt. Viel auswahl 
ist nicht und zur normalen Radiofunktion tun die auch ihren Dienst.

> Es gibt hier verschiedene Möglichkeiten: man kann alles auf den Filter
> abstimmen, den man oft benutzt.

Kann man, wenn man möchte. ;-)

Old-Papa

von Gästchen (Gast)


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Old P. schrieb:
> Nun, was Du hier beschreibst ist ja eher die (Neu)Entwicklung von
> Geräten.
Jetzt weist du warum ich geschrieben habe dass das niemand macht. Genau 
das ist die Anpassung der Filter ins System, erst dann funktionieren sie 
richtig.

Old P. schrieb:
> Nö, es kommt das zum Einsatz, was im gerät vorhanden ist.
Das wird dir aber nicht helfen um eine richtige Filterkurve zu bekommen, 
den genau das ist das Ziel, oder?. Was spricht dagegen den Filter 
richtig anzupassen?

Old P. schrieb:
> Gleich hebste ab... ;-)
Und wie.

von Old P. (Gast)


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Gästchen schrieb:

> Das wird dir aber nicht helfen um eine richtige Filterkurve zu bekommen,
> den genau das ist das Ziel, oder?. Was spricht dagegen den Filter
> richtig anzupassen?

Ok, Du möchtest das absolute Optimum, wenn es sein muss durch 
Modifikation, herausholen, ich wollte das selten, meistens nur 
reparieren. Leider war es früher eine Unsitte, bei irgendeiner 
Fehlfunktion als erstes überall wo ein Schraubenzieher reinpasst zu 
drehen. Trimmer und Spulen waren ein "lohnendes Ziel" (heute werden wie 
blöde Elkos getauscht...)
Danach kamen die Dinger dann zu mir (oder anderen "Bastlern")

> Old P. schrieb:
>> Gleich hebste ab... ;-)
> Und wie.

Mach nicht! ;-)

Old-Papa

von Gästchen (Gast)


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Hierzu noch ein Beispiel aus der Praxis.
Vor ein Paar Jahren hat mir mein Bekannter erzählt, dass sein Sony 
ICF-SW77 auf dem schmalen Filter dumpf klingt. Ich habe ihm gesagt dass 
der Filter einfach nicht richtig angepasst ist. Wir haben den Filter 
gewobbelt, und da konnte man sehen dass das Plateu oben schief war. Ein 
Blick ins Datenblatt des Filters, zwei Widerstände zur Anpassung und 
eine Spule, und schon stand die Filterkurve. Da klang der Empfänger auf 
dem schmalen Filter so wie er soll, die Höhen und Bässe kamen richtig 
durch. Und das war nur eine Stunde Arbeit.

von Gästchen (Gast)


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Old P. schrieb:
> Ok, Du möchtest das absolute Optimum, wenn es sein muss durch
> Modifikation, herausholen, ich wollte das selten, meistens nur
> reparieren.

Nein, eben nicht. Wenn die Filterkurve falsch ist, muss man sie 
korrigieren, ansonsten nicht. Das hörst du z.B. sehr deutlich beim 
schmalen Filter. Darum geht es. Ich repariere, genau so wie du. Ein 
Filter muss eben eine Filterkurve haben und keine Tomate.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Ich sehe dass es dir viel daran liegt deine Antwort als
> richtig zu bewerten.

Das ist mir relativ wurscht. Ich empfinde jedoch dein Verhalten extrem 
unhöflich. Du tauchst hier auf, hälst die Hälfte der vorhandenen 
Informationen zurück, und machst dann Leute blöd an, die versuchen, dir 
zu antworten.

Ich hab hier keinen SW55 rumstehen, 5 Minuten googeln hat keinen Hinweis 
auf ein schmales SSB-Filter ergeben, erst der Blick in den Schaltplan 
brachte Klarheit.

Nun wieder Konstruktiv!
Um Klarheit zu schaffen, ob der BFO die Ursache ist: Die Pfeifstelle 
sollte sich beim Umschalten zwischen LSB und USB um N*4kHz verschieben. 
Des weiteren wäre interessant, ob sich an den noch freien Harmonischen, 
z.B. bei 5027kHz, 5941kHz usw. auch Birdies finden lassen. Evtl. Läßt 
sich hier was verbessern. Als erstes würde ich versuchen, das BFO-Signal 
zu verringern. Dazu den R100 erhöhen, evtl. vorerst durch ein Poti 10k 
ersetzen. Ergeben sich Nachteile beim Empfang starker Sender, fällt 
diese Modifikation jedoch flach. Dann könnte man auch über eine 
Abschirmung nachdenken, falls um den BFO genügend Massestützstellen 
vorhanden sind.

Die Ursache der Pfeifstellen bei 1756, 3627 und 6273 ist noch offen.

: Bearbeitet durch User
von Gästchen (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Das ist mir relativ wurscht. Ich empfinde jedoch dein Verhalten extrem
> unhöflich. Du tauchst hier auf, hälst die Hälfte der vorhandenen
> Informationen zurück, und machst dann Leute blöd an, die versuchen, dir
> zu antworten.
Das ist völliger Quatsch. Ich habe dir lediglich im völlig normalen Ton 
geschrieben dass deine Aussagen nicht korrekt waren, es war nicht mal 
Kritil, und schon ist es für dich ein Problem. Du scheinst etwas zu 
eitel zu sein. Besser wäre es, wenn du lernst auch mal den Anderen Recht 
zu geben, ein bischen Demut würde dir gut tun. Dich zwingst sicher 
niemand hier zu antworten.

> Ich hab hier keinen SW55 rumstehen, 5 Minuten googeln hat keinen Hinweis
> auf ein schmales SSB-Filter ergeben, erst der Blick in den Schaltplan
> brachte Klarheit.
Komm, Google spuckt dir schon nach 5 Sekunden Googeln einen Hinweis auf 
den 2.7kHz schmalen Filter raus, so schwer kann es doch nicht sein. 
Bevor du jemandem mit Netiquette ankommst, sorry, solltest du dich 
selbst an deiner eigenen Nase fassen.

von Gästchen (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Nun wieder Konstruktiv!
> Um Klarheit zu schaffen, ob der BFO die Ursache ist: Die Pfeifstelle
> sollte sich beim Umschalten zwischen LSB und USB um N*4kHz verschieben.
> Des weiteren wäre interessant, ob sich an den noch freien Harmonischen,
> z.B. bei 5027kHz, 5941kHz usw. auch Birdies finden lassen. Evtl. Läßt
> sich hier was verbessern. Als erstes würde ich versuchen, das BFO-Signal
> zu verringern. Dazu den R100 erhöhen, evtl. vorerst durch ein Poti 10k
> ersetzen. Ergeben sich Nachteile beim Empfang starker Sender, fällt
> diese Modifikation jedoch flach. Dann könnte man auch über eine
> Abschirmung nachdenken, falls um den BFO genügend Massestützstellen
> vorhanden sind.

Danke für diese konstruktive Tipps. Wenn ich mal Zeit habe, werde ich es 
ausprobieren. Der Empfang ist im Moment richtig gut, Störungen werden 
perfekt  abgeblockt, die Tonqualität ist gut. Das zeigt schon dass die 
Filteranpassung im Empfänger gut ist.
Was Abschirmung angeht, sind die Teile der Schaltung natürlich nicht als 
quadratische Insel angeordnet, aber ich denke dass es möglich sein wird. 
Selbst mann man diese "Vögel" bis auf die Hälfte drücken kann, ist schon 
viel gewonnen. Komischerweise hat das bis jetzt keiner ausprobiert, 
vielleicht liegt es daran dass solche Soche dem Otto-Normalverbraucher 
oder einem Radiosammler egal sind.

von Karl B. (gustav)


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Gästchen schrieb:
> ... Wenn die Filterkurve falsch ist, muss man sie
> korrigieren, ansonsten nicht. Das hörst du z.B. sehr deutlich beim
> schmalen Filter. Darum geht es. Ich repariere, genau so wie du.

Hi,
da gibt es eine Reihe von Dingen zu beachten.
Die Bandbreite wird in den Manuals oft mit soundsoviel dB pro Oktave 
angegeben. Oder eben auch nicht.
Dabei ist die klassische Definition für Bandbreite: -3dB, also Abfall 
"rechts" und "links" um den Faktor ca. 0,7.
So spiegeln "preiswerte" Empfänger manchmal eine geschönte 
SSB-Tauglichkeit vor, die sie garnicht leisten können.

Dann wird beim Wobbeln oft nicht beachtet, dass es 
Einschwing/Ausschwingvorgänge gibt, die das Kurvenbild verfälschen 
können.
Der Sweep - und damit die x-Ablenkung am Oszi - ist dann oft schon 
durch, wenn das Filter gerade zu resonieren beginnt.
Oder man nimmt zur Kontrolle die andere "Wobbelmethode", also 
Oszi-Zeitablenkung laufen lassen, um zu sehen, ob es da eventuell 
größere Unterschiede gibt.

Habe einmal versucht, das preiswerte Filter im Bild mit der Hand am 
Testgenerator-Frequenzeinstellungsknopf "durchzustimmen."
Angeblich sind das 3,5 kHz Filter.
Das ist so schmalbandig, dass ich es mit der manuellen 
Frequenzeinstellung des "Voltcraft" nicht hinkriege, erst beim Wobbeln 
mit geringer Wobbelfrequenz sehe ich eine sehr schöne Glockenkurve. Die 
Spulen-Filter müssen davor und dahintergesetzt werden, sonst wird das 
nichts.

So, das nur zum Thema Abgleich als blutiger Laie, der ich auf dem 
AFU-Gebiet bin.

ciao
gustav

von Old P. (Gast)


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Ja Gustav,
das ist sicher ein interessantes Thema, doch dem TO ging es um was ganz 
anderes. Vielleicht macht ihr dazu einen eigenen Thread auf, dann wäre 
ich vielleicht auch dabei. ;-)

Old-Papa

von Gästchen (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Hi,
> da gibt es eine Reihe von Dingen zu beachten.

Das gibt es in der Tat. Das habe ich auch lernen müssen. Alleine schon 
die Messtechnik hat es in sich, Fallen gibt es da viele. Ganz einfache 
Fall wäre den Filter im Empfänter zu übersteuern, dass er eine perfekte 
Kurve rausgibt, aber es täuscht. Ich habe generell von Empfängertechnik 
oder Amateurfunkt nicht wirklich viel Ahnung, habe mich jedoch mehr mit 
Filtern beschäftigt, weil ich festgestellt habe dass sie oft im System 
falsch angepasst sind, das sieht man durch die Messung und hört man an 
der Tonqualität. Ich nehme an dass man sie früher in der Produktion 
angepasst hat, heute werden sie reingehauen und gut is. Die 
455kHz-Piezofilter sitzen in einer viel zu niederimpfedanten Umgebung, 
viel niederohmiger als das Datenblatt es vorschreibt. Quarzfilter sitzen 
falsch, haben oben kein gerades Plateu, aber die Mittenfrequen kann man 
von denen "schieben". Über die Quarzfilter kann man ganze Bücher 
schreiben, besonders gut sind die aus Militärtechnik, angeblich wird 
dafür ein besonders reines Quarz verwendet, was dann wenige 
Resonanzstellen (Schlüpflöcher für Störungen) zulässt. Dann habe ich 
noch festgestellt dass die Strecken mit zwei gleichen Quarzfiltern oft 
keinen Sinn ergeben, da mit zwei unterschiedlichen Filtern (aber gleiche 
Frequenz) die Störungen viel effektiver unterdrückt werden usw.


PS: Finde dein Bild mit dem Filter auf Lochrasterplatine Klasse! Sieht 
bei mir ähnlich aus wenn ich am Filter im eingebauten Zustand 
verzweifle, dann wird er eben zuerst außerhalb angepasst. Sorry für 
Offtopic, werde versuchen nichts weiter dazu zu schreiben.

von Gästchen (Gast)


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Old P. schrieb:
> Vielleicht macht ihr dazu einen eigenen Thread auf, dann wäre
> ich vielleicht auch dabei. ;-)

Machen wir doch mal...

von Gästchen (Gast)


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So, wollte noch schreiben dass Abschirmungen der relevanten 
Schaltungsteile (PLL etc.) die Peaks fast vollständig beseitigt, sie 
sind sogar auf der Leiterplatte abgegrenzt gekennzeichnet. Allerdings 
sind manche Einstellungen notwendig, aber bei dem Empfänger aus 90-er 
Jahre sind Einstellungen nach Service Manual ohnehin notwendig.
Habe schon 3 Stück "reanimiert": ein wirklich atemberaubender Klang auf 
UKW, eine für Sony typische hohe Trennschärfe auf AM, richtig gut 
eingestelle Filter der zweiten ZF. Einfach super, der Empfänger. Die 
Trennschärfe, die Japaner in 90-er Jahren in diesen portablen Empfängern 
konnten, können die Chinesen heute immer noch nicht.

Mit freundlichem Gruß.

von Gästchen (Gast)


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von B e r n d W. (smiley46)


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Beim IC4 handelt es sich um einen LM358, also um einen doppelten OPV. 
Das Signal fließt bei aktivem SSB in den negativen Eingang des 1. OPVs 
(Pins 5, 6, 7). Das NF-Signal wird um Faktor 3 verstärkt, um es auf die 
Lautstärke von AM und FM anzuheben.

Die SSB-Versorgungsspannung (2,7V) schaltet das Signal mit Hilfe von 
R106 und D32 über C137 auf den NF-Verstärker.

Der 2. OPV puffert das NF-Signal aus dem 1. OPV nur für den CAL-Out zum 
Computer-Board. Möglicherweise sollen Rückwirkungen auf die NF vermieden 
werden. Was der Mikrocontroller dann damit anfängt, ist Sony's 
Geheimnis.

Der Spannungsteiler aus R111 und R112 nebst C138 erzeugt den 
Arbeitspunkt für die positiven Eingänge der beiden OPVs.

von Gästchen (Gast)


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Vielen Dank Bernd W. für sehr ausführliche Antwort.

von Gästchen (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Als erstes würde ich versuchen, das BFO-Signal
> zu verringern. Dazu den R100 erhöhen, evtl. vorerst durch ein Poti 10k
> ersetzen.
Hi,
habe noch vergessen zu erwähnen dass die Vergrößerung von R100 leider 
nichts gebracht hat. Beim Reinhören mit Kopfhörern wollte ich vielleich 
nochmals reinschauen ob gegen die eindeutige BFO-Harmonics etwas getan 
werden kann. Die Arbeitspunkte von Q29 scheinen OK zu sein (wie auch Q29 
selbst, R100, C129 und C130), die LSB/USB-BFO-Frequenzen sind korrekt. 
Beim Messen mit dem Multimeter an R100 werden die Peaks wesentlich 
lauter, der Empfänger zeigt schon Vollausschlag. Ich dachte mir 
vielleicht R100 mit einem Spannungsteiler zu ersetzen. Keine Ahnung. Ich 
habe zuerst gedacht dass es an der Alterung von Q29 liegt, scheint aber 
nicht der Fall zu sein.

von Gästchen (Gast)


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Mir kommt die Amplitude von LSB/USB-BFO-Frequenz am Emitter von Q29 viel 
zu hoch, sie ist je nach Tastkopf 3,3...3,7Vpp. Allerdings wird sie 
durch den Tastkopf etwas verfälscht, hier müsste man mit dem aktiven 
Tastkopf rangehen. Die Kollektorspannung stimmt aber, 2,1V, wie auch die 
Basisspannung von Q29 von 0,43V.

von B e r n d W. (smiley46)


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> dass die Vergrößerung von R100 leider nichts gebracht hat

Sorry, hab übersehen, daß der DC-Pfad über die Primärwicklung des 
Übertragers geht. R100 dient hier eher der Bedämpfung.

Es scheint so, daß nicht der Oszillator den größten Teil der 
Harmonischen erzeugt. Diese werden hauptsächlich von den Mischerdioden 
D33 und D34 verursacht und wirken über C133 und C134 zurück auf den 
Übertrager T7 und dann auf IC2. Leider gehen die Daten des T7 nicht aus 
dem Schaltbil hervor. Enthält dieser eine Schwingkreiskapazität und kann 
auf Maximum abgestimmt werden?

In einer Simulation reichen die verursachten Harmonischen bis >10MHz, 
ohne signifikant schwächer zu werden. Dies deckt sich mit den oben 
beobachteten Pfeifstellen. Ein Abschwächen der Oszillatoramplitude 
bringt nur minimale Besserung (weniger als 6dB).

Das 455kHz Nutzsignal, welches über T7 fließt, muss natürlich 
durchgelassen werden. Man müsste mit einer geeigneten Schaltung 
verhindern, daß sich  Frequenzen über 500 kHz zurück in Richtung T7 
fortpflanzen können. Das könnte mit einem 500kHz Tiefpass-Filter oder 
einem Puffer-Verstärker erreicht werden.

Falls also diese Theorie stimmt, müsste der Oszilloskop-Tastkopf an 
irgendeiner Stelle an C133 oder C134 mehr Störungen verursachen als am 
Emitter vom Q29.

von Gästchen (Gast)


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Hallo Bernd W. und vielen Dank für die Tipps.

Fehlerbild:
Ich vermute irgendwie dass es zwei verschiedene Probleme sind:
1.BFO-Harmonics die auf LSB/USB stören
2.Im LSB-Betrieb klingt komisch, hört sich wie Blubbern an. Das Problem 
kam irgendwie schleichend, hat sich am Anfang als leichte Verzerrung 
angehört, wie "Weinen", verschlechterte sich auf "Blubbern", als würde 
sich da was Aufschwingen bei einem Eingangssignal. Je stärker das 
Eingangssignal ist, desto stärker dieser "Blubbern-Effekt". Auch nach 
Einstellarbeiten wurde es nicht besser. Alle Elkos sind neu im Gerät.

B e r n d W. schrieb:
> R100 dient hier eher der Bedämpfung.
Ja, genau so ist es. Ich habe inzwischen versucht auch einen 
Kollektor-Widerstand bei Q29 einzubauen um die Amplitude kleiner zu 
machen. Ab ca. 1,8Vpp hört man von BFO-Harmonics nichts mehr, aber man 
empfängt auch nichts im LSB-Betrieb.

B e r n d W. schrieb:
> Leider gehen die Daten des T7 nicht aus
> dem Schaltbil hervor. Enthält dieser eine Schwingkreiskapazität und kann
> auf Maximum abgestimmt werden?
Er kann von oben etwas gedreht werden, aber nicht viel. Dabei ändert 
sich was minimal.

B e r n d W. schrieb:
> Falls also diese Theorie stimmt, müsste der Oszilloskop-Tastkopf an
> irgendeiner Stelle an C133 oder C134 mehr Störungen verursachen als am
> Emitter vom Q29.
Der Oszi-Tastkopf macht da zu wenig aus, aber mit dem Multimeter wird es 
deutlicher. Zwar wird der Ton (Peak) nicht lauter als wenn ich am 
Emitter von Q29 messe (dort wird es richtig laut), aber er wird 
irgendwie schärfter/deutlicher.

Gruß.

von Gästchen (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Man müsste mit einer geeigneten Schaltung
> verhindern, daß sich  Frequenzen über 500 kHz zurück in Richtung T7
> fortpflanzen können.
Hi,
meinst du das in etwa so?

von B e r n d W. (smiley46)


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Ja, so ähnlich hab ich mir das gedacht. Allerdings ist es kaum möglich, 
die Daten des T7 zu erahnen. Fals es sich bei T7 um einen 
Resonanzübertrager handelt, sollte der Schwingkreis nicht zu stark 
verstimmt werden. Wird es mit dem Filtern übertrieben, geht das 
NF-Signal deutlich zurück.

von Gästchen (Gast)


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Das Problem mit der Verzerrung bei LSB (Blubbern/Schwingen) konnte ich 
beseitigen. Auf der anderen Seite der Platine waren noch Tantals drauf 
die ich anfänglich für andere Bauteile gehalten habe. Die Regel lautet, 
man sollte alte Tantals immer tauschen. Habe sie gegen Keramiks 
getauscht, die NF-Signalverzerrung bei LSB ist somit weg.

von Gästchen (Gast)


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Ich sehe du hast es sogar simuliert: vielen Dank!
Mit der eigentlichen Tiefpass-Stelle habe ich noch einen Zweifel: wenn 
der Peak wesentlich lauter wird beim Messen am Emmitter von Q29 als bei 
C133/C134, dann müsste doch der Tiefpass besser dorthin, oder liege ich 
falsch?
Es ist aber ganz schönes "Gehacke" auf dem Emitter von Q29, hätte ich 
nicht gedacht dass so etwas normal ist.

von Gästchen (Gast)


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Ich meine vielleicht diese andere Stelle wie im Bild.
Ich weiß nicht ob eine Drossel da oben links noch Sinn machen würde.

von Gästchen (Gast)


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Hmmm... habe zur Hand 22µH und 100µH Drossel da. Aber ich denke auch 
damit müsste es gehen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Das Oszillatorsignal ist stärker verzerrt, als in der Simulation. Diese 
Kurvenform ist jedoch normal. Solange der Oszillator abgeschirmt ist 
werden die Harmonischen kaum vom Emitter des Q39 abgestrahlt. Vermutlich 
ist jetzt nur 1 Abschirmblech auf der Lötseite angebracht. Perfekt wäre, 
den Oszillator in ein kleines Blechgehäuse zu bauen. Dies scheitert 
jedoch wahrscheinlich am  vorhandenen Platz.

Die Ausbreitung über die Betriebsspannung zum T7 und IC2 scheint mir 
durchaus auch plausibel. Möglicherweise breiten sich die Störungen sogar 
über beide Pfade aus. Sollte also eine Maßnahme nicht funktionieren, 
würde ich diese nicht sofort zurückbauen. Es kann sein, daß die 
Störungen erst durch beide Maßnahmen beseitigt wird: Die Filterdrossel 
in der Betreibsspannung und dem Tiefpass vom Mischer zuim T7.

von Gästchen (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Das Oszillatorsignal ist stärker verzerrt, als in der Simulation. Diese
> Kurvenform ist jedoch normal.
Ich schätze auch, weil ich hier keinen aktiven Tastkopf nehme. Der Peak 
wird durch die Messung am Emitter von Q29 lauter, also denke ich dass 
das Signale auch etwas verzert wird.

B e r n d W. schrieb:
> Vermutlich
> ist jetzt nur 1 Abschirmblech auf der Lötseite angebracht.
Beim Oszillator ist gar kein Abschirmblech da. Vielleicht ist das auch 
das Problem. Die ganzen Bauteile sind auf der Bottom-Seite angebracht, 
auf der Top-Seite sind dann nur die beiden geschirmten Spulen T7 und T8. 
Habe jetzt Bauteile im BFO-Oszillator-Bereich im Bild gekennzeichnet.

von Gästchen (Gast)


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Habe mich etwas zu früh gefreut, es gibt immer noch dieses BFO-Problem 
mit der Signalverzerrung. D.h. bei einem Eingangssignal schwingt sich da 
was auf so dass die Sprache unverständlich klingt.
An welchen Stellen müsste ich messen um das Problem einzugrenzen?

von Gästchen (Gast)


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von B e r n d W. (smiley46)


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Zuletzt bleibt nichts anderes übrig, als einen abgeschirmten BFO mit 
Puffer zu bauen und beim T8 einzuspeisen. Sind dann die Pfeifstellen 
alle weg, kommt die Störung über den GND, über die Betriebsspannung oder 
wird direkt am Emitter vom Q29 abgestrahlt. Pfeift es trotz externem BFO 
noch, wandert die Störung vom Mixer über T7 zum IC2.

von Gästchen (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Zuletzt bleibt nichts anderes übrig, als einen abgeschirmten BFO
> mit
> Puffer zu bauen und beim T8 einzuspeisen.

Ja, Puffer ist ein gutes Stichwort. Ich denke, man könnte mit einem 
externen BFO-Signal erstmal testen wie es sich verhält, ob tatsächlich 
ein Problem in dieser Richtung vorliegt. 453kHz müsste nahezu jeder 
Funktionsgenerator schaffen.

von Alexander Niessen (Gast)


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Guten Tag in die Runde!

Mein Sony ICF-SW55 wurde sehr lange Zeit nicht benutzt und hat leider 
Dabei ohne Stromversorgung verbracht. Nun habe ich frische Batterien 
eingelegt, das Gerät angeschaltet und eine Neuprogrammierung versucht 
einzustellen. - Alle bisherigen Versuche verliefen ergebnislos. - Kann 
es sein, dass der verbaute Microchip seine Funktion komplett verloren 
hat? - Kann diese Chip ersetzt werden? - Ich bin blutiger Laie auf 
diesem Gebiet und würde mich auf eine Antwort sehr freuen.

Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Niessen

Seriennummer: 22016

von B e r n d W. (smiley46)


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Scheint, das ganze Setup steht im RAM. Dieser hier hat das Gerät in die 
Tiefkühltruhe gesteckt und hinterher gings wieder:
https://swling.com/blog/2016/01/james-put-his-ailing-sony-icf-sw55-on-ice-literally/

Eventuell gibts wie beim PC noch andere Möglichkeiten:
Z.B. Batteriekontakte kurzschließen, um damit einen Reset zu erzwingen.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Alexander Niessen schrieb:
> Mein Sony ICF-SW55 wurde sehr lange Zeit nicht benutzt und hat leider
> Dabei ohne Stromversorgung verbracht. Nun habe ich frische Batterien
> eingelegt, das Gerät angeschaltet und eine Neuprogrammierung versucht
> einzustellen.

Hi,
sind die Lock-Tasten entriegelt?
Sonst sind die Tasten funktionslos.
Hatte ich bei RK651 alias Sangean ATS803A


ciao
gustav

von Gästchen (Gast)


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Baum schrieb:
> O.T: Der  Satelit 700 (Hab auch einen) ist toll!

Den habe ich mir mal auch angeschaut, dieses "Tuning Mute" beim Wechsel 
der Frequenz macht den Empfänger absolut indiskutabel und für viele 
Anwendungsfälle unbrauchbar. Ein DX-Gerät ist das somit nicht mehr, 
leoder. Und das bei dieser geilen Optik.

von Old P. (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Baum schrieb:
>> O.T: Der  Satelit 700 (Hab auch einen) ist toll!
>
> Den habe ich mir mal auch angeschaut, dieses "Tuning Mute" beim Wechsel
> der Frequenz macht den Empfänger absolut indiskutabel und für viele
> Anwendungsfälle unbrauchbar. Ein DX-Gerät ist das somit nicht mehr,
> leoder. Und das bei dieser geilen Optik.

Ich habe zwei davon und einen 500er. Ich glaube, das konnte man 
irgendwie abschalten.

Old-Papa

von Tilo Weber (Gast)


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Hallo, auch ich besitze eonen in die Jahre gekommenen ICF 7600 mit den 
bekannten Problemen.
Nun versuche ich schon seit Monaten jemanden zu finden, der die 27 
Kondensatoren und die Led Sachgerecht wechselt, den Sony wieder fit 
macht.
Wer kann mir helfen? Wer hat einen Tip für mich? Gerne webtil@web.de

von Karl B. (gustav)


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Tilo Weber schrieb:
> Wer kann mir helfen?

Hi,
lieber hier als User anmelden. Dann geht PN- besser.
E-Mails laufen dann nur accountspezifisch und sind dann automatisch 
threadbezogen.

ciao
gustav

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