Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Laborleitungen


von Mark K. (markkruetzmann)


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Guten Abend!

Ich suche Leitungen und Stecker für das private Labor. Meine Messgeräte 
und Netzteile, die damit genutzt werden sollen, haben alle 4mm 
Bananenbuchsen oder Schraubklemmen. Einige 4mm Laborleitungen habe ich, 
jedoch kaum Messspitzen und dergleichen. Daher möchte ich etwas 
aufstocken, vermutlich konfektioniere ich die Dinger selbst, es sei denn 
der preisliche Unterschied ist vernachlässigbar.

Meine Fragen diesbezüglich sind aber: Lohnt sich die Investition in das 
2mm Laborprogramm für Messspitzen, Abgreifklemmen und Klemmprüfspitzen 
etc? Die Teile sind ja -denke ich- etwas handlicher und man kommt damit 
besser an Bauteile einer Platine. Nur müsste ich einige 4mm auf 2mm 
Adapterkabel bauen.

Könnt ihr da eine Vorgehensweise empfehlen?

von labrat (Gast)


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Mark K. schrieb:
> Guten Abend!
>
> Ich suche Leitungen und Stecker für das private Labor.
:
> Meine Fragen diesbezüglich sind aber: Lohnt sich die Investition in das
> 2mm Laborprogramm für Messspitzen, Abgreifklemmen und Klemmprüfspitzen
> etc?
Nein.

> Die Teile sind ja -denke ich- etwas handlicher und man kommt damit
> besser an Bauteile einer Platine.
Sc...Lötegal

> Nur müsste ich einige 4mm auf 2mm
> Adapterkabel bauen.
Einige? Jedes Mal wird das passende fehlen!

> Könnt ihr da eine Vorgehensweise empfehlen?
Bleib bei dem wovon Du schon das meiste hast: 4mm

Ich kenn kein Laborgerät welches bereits mit 2mm daherkommt. Klingelts?

von Jörg R. (solar77)


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Mark K. schrieb:
> Die Teile sind ja -denke ich- etwas handlicher und man kommt damit
> besser an Bauteile einer Platine.

Mit vernünftigen 4mm Messspitzen kann man auch gut an Bauteilen auf 
Platinen messen. Ich persönlich finde auch das man sie besser greifen 
kann wie die filigranen 2mm Messspitzen.
Silikonkabel sind hochflexibel und daher auch nicht unhandlich.
Also, bleib bzw. kaufe 4mm Messzubehör. Letztendlich muss das aber jeder 
für sich entscheiden.

Ich würde da auch nicht knausern, es ist eine Anschaffung für die 
nächsten Jahre.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Mark K. schrieb:
> 2mm Laborprogramm

halte ich für Kinderkram, 4mm sind verbreitet und bewährt.

Wenn es wirklich anständig sein soll, Bananenstecker mit Federkäfig von 
MultiContact "MC", die jetzt wohl Stäubli heißen:
https://www.staubli.com/de-de/connectors/elektrische-steckverbinder/pruef-und-messtechnik/

von Volker S. (sjv)


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von Mark K. (markkruetzmann)


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Die allgemeine Empfehlung geht ja ziemlich eindeutig in Richtung 4mm. 
Dann bleibe ich dabei.

Silikonkabel ist klar, davon hab ich mal ein paar vor dem Schrott retten 
können, die sehen zwar etwas schlimm aus, aber selbst nach gefühlt 20 
Jahren fühlen die sich toll an und die optisch echt nicht mehr so tollen 
Hirschmann-Stecker haben weiterhin hervorragend Kontakt.

Stäubli kannte ich noch nicht, ich wäre einfach bei Hirschmann 
geblieben. Davon dann auch die mit Außenkontaktfeder in vergoldetem 
Berylliumkupfer (klingt ja schon fast nach Audio-Voodoo).
Stecker: 
https://www.reichelt.de/bananenstecker-4-mm-vergoldet-rot-las-30-au-rt-p130856.html?&trstct=pol_71
Sicherheitsstecker finde ich nicht wirklich brauchbar, in alte Geräte 
passen die meistens nicht rein (es sei denn mit rückschiebbarer Hülse) 
und eine Messspitze ist so gesehen auch gefährlich. Überzeugt mich, wenn 
ich falsch liege.
Dann brauche ich ja nur noch geeignete Prüfspitzen. Ein zwei 
Abgreifklemmen, min. zwei gefederte Messspitzen und nochmal zwei 
Klemmspitzen, klingt das vernünftig?

von René F. (Gast)


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Vernünftig ist relativ, ich habe gelernt man kann nie genügend 
Laborleitungen haben, bevorzugt in verschiedensten Längen und Farben. So 
ähnlich ist es auch bei diversem Zubehör wie Prüfspitzen, 
Krokodilklemmen, Greifern etc...

Bloß bei 4mm Steckern niemals sparen, hatte mal billige von Conrad wo 
der 4mm Teil sich gerne abgelöst hat und im Messgerät verblieben ist, 
nicht schön die wieder rauszubekommen...


Bevorzugen tue ich z.B. Stäubli (MC) und Schützinger 4mm 
Lamellenstecker, mit Hirschmann macht man aber auch nichts verkehrt.


Selbst konfektionieren lohnt aber meist nicht.

von Olaf (Gast)


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> Selbst konfektionieren lohnt aber meist nicht.

Ich hab den Eindruck das man bei den Leitungen die man so kaufen kann 
nicht mehr die fluffige Silikonleitung und das feinstdraehtige Kupfer 
findet das bei Laborleitungen vor 20Jahren ueblich war. Daher hab ich 
mir meine selber gebaut. War dann sogar etwas teurer, aber dafuer auch 
besser.

Olaf

von Andrew T. (marsufant)


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Mark K. schrieb:
> Davon dann auch die mit Außenkontaktfeder in vergoldetem
> Berylliumkupfer  (klingt ja schon fast nach Audio-Voodoo).

Ist aber kein Voodoo, sondern es liegt daran das Du die Federwirkung von 
Berylliumkupfer länger hast: Stahlfedern halten deutlich weniger Zyklen 
aus. Eine abschließende Vergoldung sorgt dafür, das die Oberfläche nciht 
oxidiert, Du also langfristig konstante Kontakteigenschaften hast.

Du siehst, vergol. Berylliumkupfer ist schlicht synonym für langlebige 
Qualität .-)

von Mark K. (markkruetzmann)


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Andrew T. schrieb:
> Ist aber kein Voodoo, sondern es liegt daran das Du die Federwirkung von
> Berylliumkupfer länger hast

Jo, ich weiß. Schon ein geiles Zeug. Hat nun mal auch seinen Preis, aber 
man möchte ja auch in 20 Jahren noch was davon haben. Laborleitungen 
dürfen auch mal etwas länger halten und dann teurer sein.

Ich danke dem Forum für den guten Rat, einen schönen Abend noch!

von Bastler (Gast)


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Mark K. schrieb:
> Lohnt sich die Investition in das
> 2mm Laborprogramm für Messspitzen, Abgreifklemmen und Klemmprüfspitzen
> etc? Die Teile sind ja -denke ich- etwas handlicher und man kommt damit
> besser an Bauteile einer Platine. Nur müsste ich einige 4mm auf 2mm
> Adapterkabel bauen.

Naja, kommt halt drauf an, was Du machen willst. Persönlich verwende ich 
das 2mm Zeug und 0,64mm recht gerne. Es passt von der Größe oft viel 
besser. Aber 4mm hab ich auch gern bei große Strömen und Netzspannung. 
Da fühlt es sich einfach richtig an.

Aber eins ist natürlich klar: Zweigleisig zu fahren kostet Geld, dessen 
sollte man sich bewusst sein. Ein paar Adapter, Messleitungen, diverse 
Klemmen, ruck-zuck sind 150,- Euro dafür ausgegeben. Das geht ganz 
schnell.

Es kommt eben drauf an, was Du machen willst. 1 Ampere über 0,64mm ist 
Blödsinn, aber 1 Ampere bei 2mm ist perfekt. 5 Ampere bei 2mm ist 
Blödsinn, aber bei 4mm kein Problem. Mit 4mm-Kram an einer SMD-Platine 
rumfummeln ist dämlich. Mit 4mm-Equipment in einem Computernetzteil 
rumstochern ist richtig.

von Karl (Gast)


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Mark K. schrieb:
> Lohnt sich die Investition in das
> 2mm Laborprogramm für Messspitzen, Abgreifklemmen und Klemmprüfspitzen
> etc?

Definitiv! Ich hab mir mit den 2mm-Hirschmann-Steckern und Klemmen sowie 
hochflexibler Silikonlitze einige Messleitungen gebaut, die geb ich 
nicht wieder her. Gerade wenn man mit µC und so Kleinkram arbeitet.

> Nur müsste ich einige 4mm auf 2mm
> Adapterkabel bauen.

Nein. Adapterstecker 2mm auf 4mm reicht meiner Erfahrung nach.

Wichtig ist, dass Du Dich für ein System entscheidest, mir war das mit 
festem Stecker und gefederter Buchse, wie es Hirschmann anbietet das 
angenehmere.

labrat schrieb:
> Ich kenn kein Laborgerät welches bereits mit 2mm daherkommt. Klingelts?

Mein Kleinleistungsnetzteil mit 3.3V + 5V + 12V mit 
Foldback-Strombegrenzung hat 2mm Buchsen bzw. 2mm Buchsenklemmen.

Meine Messadapter für Milliohm, Milliamperameter usw. haben alle 2mm 
Buchsen. Was soll ich da eine 4mm-Buchse reinwürgen, da wird das Gehäuse 
ja doppelt so groß.

von T.M .. (max)


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Ich habe mir Leitungen fürs Netzteil von 4mm auf 2mm mit Hirschmann 
Klemmen gemacht.. Klappt wunderbar und ärgere mich, dass ich nicht 
vorher auf die Idee gekommen bin

von A. K. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich benutze auch nur das 4mm System,ganz einfach weil ich weiß,dass 
einen immer Adapter usw. fehlen werden.
Für das durchpiepsen von Schaltungen habe ich mir zwei 0.14mm Litzen mit 
4mm Steckern ausgerüstet,so kann ich ganz bequem arbeiten...ist für hohe 
Spannungen und Ströme natürlich nix.

Beim ersten Bild sieht man,dass ich bei der Spitze extra die billigeren 
Stecker genommen habe damit das Ganze schön klein bleibt.

Auch mehrere solche Kabel wie im zweiten Bild habe ich,es ist manchmal 
einfach praktischer direkt ein Kabel anzulöten wie mit einer Kleps 
ranzufahren,meistens kann man die Platine danach nämlich nicht mehr 
drehen.

von Joachim B. (jar)


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labrat schrieb:
> Bleib bei dem wovon Du schon das meiste hast: 4mm

dito!

Mark K. schrieb:
> ....vermutlich konfektioniere ich die Dinger selbst
> Könnt ihr da eine Vorgehensweise empfehlen?

guter Plan!

1. du kannst locker einige verschiedene Längen nach Wunsch machen!
20cm, 50cm, 150cm

2. du bist in der Steckerwahl frei
Büschelstecker, Stapelstecker, Schutzstecker in verschiedensten 
Ausführungen:
mit festen Kragen, mit verschiebbaren Kragen z.B.

für 2mm Gedöns habe ich mir Klemmen geholt und mit etwas Kabel & 4mm 
Buchsen ausgestattet, da könnte man wenige Adapter machen.

Kabel je 100m Ring rot & schwarz 1,5mm² feinstleiter hochflexibel mit 
Silikon Mantel

da kann man ne Menge Messleitungen bauen.

von Old P. (Gast)


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Volker S. schrieb:

> Es gibt fertige Adapter, z.B. 4mm Stecker mit 2mm Buchse u.a.

Er wollte "handlich" und nicht noch einen zusätzlichen Adapter 
dazwischen huddeln. Ich habe auch schon Laborleitungen selber gebaut, 
nicht wegen Billig, sondern wegen "dickes Kupfer" oder guten Steckern. 
Ansonsten lohnt das kaum.
Auch Silikonleitungen habe ich ein paar, doch diese haben einen 
entscheidenden Nachteil: Die Silikonisolierung ist leider nicht 
besonders "kerbbelastungsfest". Will sagen: Klemmt man die mal irgendwo 
ein oder zieht sie über scharfe Kante (passiert jedem mal), dann ist der 
Kabelmantel ruck-zuck durch. Bei manchen Billigkabeln schafft man das 
sogar mit dem Fingernagel.
Dann doch lieber diese weichen PVC-Leitungen mit sehr vielen feinen 
Drähten drin. Einziger Nachteil bei gekauften Laborleitungen ist, dass 
man nie weis, was wirklich an Kupfer drin ist (zumal bei den billigen). 
Mitunter sind es nur ein paar haarfeine Fusseln, die noch dazu gerne mal 
mitten im Kabel breichen.

Old-Papa

von Joachim B. (jar)


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Old P. schrieb:
> Auch Silikonleitungen habe ich ein paar, doch diese haben einen
> entscheidenden Nachteil: Die Silikonisolierung ist leider nicht
> besonders "kerbbelastungsfest". Will sagen: Klemmt man die mal irgendwo
> ein oder zieht sie über scharfe Kante (passiert jedem mal), dann ist der
> Kabelmantel ruck-zuck durch. Bei manchen Billigkabeln schafft man das
> sogar mit dem Fingernagel.

dann hatte ich mit meinen 100m Ringen wohl mehr Glück, waren aber auch 
"teuer" ne angemessen 80,-€ für 100m finde ich OK

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